Energieorientierte BWL Prof. Dr. Johannes Kals 02 Bilanzen

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 Präsentation transkript:

Energieorientierte BWL Prof. Dr. Johannes Kals 02 Bilanzen

Nachhaltigkeitsbilanzen Zusammenhang der unterschiedlichen Bilanzen – diese Abbildung gliedert die Präsentation Nachhaltigkeitsbilanzen Umweltbilanzen Energiebilanzen CO2-/ Treibhausgasbilanzen Quelle: Eigene Darstellung Zu den Nachhaltigkeitsbilanzen gehören die darunter aufgeführten: Umweltbilanzen, Energiebilanzen und CO2 / Treibhausgasbilanzen. Im folgenden Abschnitt wird auf alle eingegangen, die Energiebilanzen werden - als zentrales Thema - in einer weiteren Präsentation noch ausführlicher erklärt.

Begriff der Nachhaltigkeit Ganz allgemein: Ressourcen so bewirtschaften, dass ihre Substanz erhalten bleibt (z.B. nicht mehr Holz einschlagen als nachwächst). Eigenes Foto Foto: Eigenes Foto

Aktuelle Ausformung im Drei-Säulen-Modell Triple Bottom Line - PPP – Planet, Profit, People Ökologische Nachhaltigkeit Umweltschutz: Die natürliche Lebensgrundlage nur in dem Maße beanspruchen, in dem sie sich regeneriert. Ökonomische Nachhaltigkeit Dauerhaftigkeit von Wirtschafts-einheiten So wirtschaften, dass Volkswirt-schaften und Unternehmen langfristig überleben Soziale Nachhaltigkeit Gerechtigkeit: Ungleichheiten in sozialen Systemen so gering halten, dass Spannungen friedlich gelöst werden können Eigene Darstellung Quelle: http://webarchiv.bundestag.de/archive/2008/0506/wissen/analysen/2004/2004_04_06.pdf; S. 2; Zugriff 03.11.2016 Im drei Säulen Modell stehen die drei Formen der Nachhaltigkeit nebeneinander. Der Begriff und das Modell wurden 1995 durch eine Enquete-Kommission, die vom deutschen Bundestag eingerichtet wurde, entwickelt. Das Modell vereint den vormals nur unter dem ökologischen Begriff interpretierte Nachhaltigkeit mit sozialen und ökonomischen Aspekten und stellt damit den „interdisziplinären Charakter von Nachhaltigkeit“ dar. (http://webarchiv.bundestag.de/archive/2008/0506/wissen/analysen/2004/2004_04_06.pdf; S. 2; Zugriff 03.11.2016)

Relevante Themen der BWL Ökologische Nachhaltigkeit DIN ISO 14000-Serie, EMAS, DIN ISO 50001 Kreislauf-wirtschaft, Ressourcen-effizienz Umwelt-/ Energie-/ CO2-Bilanzen Ökonomische Nachhaltigkeit Gewinnbegriff Thesaurierung versus Ausschüttung Planungshorizont Soziale Nachhaltigkeit Löhne Fair Trade Diversity, Gleichbehandlung Good Corporate Citizen Quelle: Eigene Darstellung Diese Begriffe stellen in der BWL relevante Themen dar, die sich den drei Nachhaltigkeitskonzepten zuordnen lassen.

Nachhaltigkeitsbilanzen Integrierte nachhaltige Unternehmensführung, Bilanzen, Reporting und Offenlegung dienen dazu, den Austausch einer Unternehmung mit ihrer sozialen, ökonomischen und natürlichen Umwelt darzustellen durch die drei Dimensionen: Ökonomie Ökologie Soziales Handelsbilanzen gemäß: International Financial Reporting Standards (IFRS), U.S. Generally Accepted Accounting Standards, nationale Vorgaben etc. Die monatlich, quartalsweise oder jährlich erstellt werden für Steuer-, interne oder externe Zwecke Umweltbilanzen: Müll, Recycling, Wasserverbrauch, Emissionen, Energie, etc. Gesellschaftliche Bilanzen: Vielfalt, Antidiskriminierung, Spenden, faire Löhne, Engagement in Entwicklungsländern, Compliance, etc. Energiebilanzen: werden auf Grundlage der Umweltbilanzen erstellt Kohlenstoffbilanzen: Durch die Bewertung der Energienutzung und Emissionen Gewinn: Ziel ist ein Unternehmen profitabel zu halten, deshalb sorgt die erste Dimension immer wieder für Streitigkeiten. Die Vorgaben und Methoden zur Erstellung einer Bilanz sind durch nationale und internationale Gesetzgebung reglementiert. Planet: In dieser Dimension sollten alle ökologisch wichtigen Faktoren eines Unternehmens dargestellt werden. Am Einfachsten lässt sich dies für eine einzelne Fabrik darstellen, indem alle eingesetzten Mittel und aus der Produktionskette resultierenden Faktoren dokumentiert werden. Die Energiebilanz lässt sich dann aus diesen Daten ableiten, indem man alle energierelevanten Faktoren zusammenfasst. Menschen: Bei dieser Dimension reicht das bloße Berichten einzelner Kennzahlen nicht aus. Vielmehr muss eine umfassende Struktur geschaffen werden, die das Zusammenspiel verschiedener Aspekte wiedergibt. Quelle: Kals, Johannes: ISO 50001 Energy Management Systems – What managers need to know about energy and business administration, New York 2015, S. 15 f.

Eine eigene kleine Präsentation vertieft den Begriff der Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeitsbilanzen Vielfältige Vorgaben/ Systeme für die Nachhaltigkeitsbilanzierung und –berichterstattung http://www.accountability.org AccountAbility http://www.cdproject.net Carbon Disclosure Project https://www.unglobalcompact.org United Nations Global Compact http://www.globalreporting.org Global Reporting Initiative (GRI) http://www.wbcsd.org World Business Council for Sustainable Development www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de Deutscher Nachhaltigkeitskodex S8 AccountAbility ist ein internationales Institut, dass sich auf nachhaltige Entwicklung, Verantwortung und die Publizitätspflicht konzentriert Das Carbon Disclosure Project ist eine internationale Initiative, die sich die relevante Informationen von Unternehmen bezüglich des Klimawandels veröffentlicht Der United Nations Global Compact ist eine freiwillige Initiative, die auf dem Engagement von Geschäftsführern beruht, universelle Nachhaltigkeitsgrundsätze einzuführen Die Global Reporting Initiative‘s (GRI) stellen Richtlinien der Nachhaltigkeitsbilanzierung zur Verfügung und sind am weitesten verbreitet Der World Business Council for Sustainable Development ist eine globale Organisation bestehend aus 200 Unternehmen, die den Unternehmen eine Plattform bietet nachhaltige Entwicklung zu entdecken Deutscher Nachhaltigkeitskodex ist eine EU - Richtlinie 2014/95 zur Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen

Wie machen Unternehmen das aktuell? Blick in konkrete Beispiele von Nachhaltigkeitsberichten aus der GRI Datenbank: http://database.globalreporting.org/ Quelle: http://database.globalreporting.org, Zugriff 17.01.2017 Auf der Homepage der GRI können die Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen eingesehen werden. Man erhält eine Idee, wie Unternehmen aktuell ihre Nachhaltigkeit dokumentieren, wie sie die Vorgaben der GRI anwenden oder welche anderen Kriterien und Dokumentationsformen sie gewählt haben. GRI unterscheidet dabei, ob ein Unternehmen nach den von GRI vorgegebenen Kriterien seine Nachhaltigkeit dokumentiert (report-type GRI xxx) oder ob es eigene Kriterien anwendet (report type: non-GRI).

Eine eigene Präsentation zeigt, wie Unternehmen ihre Nachhaltigkeit messen und mit Veröffentlichungen/ Disclosure gegenüber ihren Anspruchsgruppen/ Stakeholdern nachweisen wollen.

Zusammenhang der unterschiedlichen Bilanzen Nachhaltigkeitsbilanzen Umweltbilanzen Energiebilanzen CO2-/ Treibhausgasbilanzen Eigene Darstellung Zu den Nachhaltigkeitsbilanzen gehören die darunter aufgeführten: Umweltbilanzen, Energiebilanzen und CO2 / Treibhausgasbilanzen. Im folgenden Abschnitt wird auf alle eingegangen, die Energiebilanzen werden - als zentrales Thema - in einer weiteren Präsentation noch ausführlicher erklärt. Quelle: Strebel, Heinz: Innovations- und Technologiemanagement, 2. Auflage, Wien 2003

Umweltbilanzen Eintrag (Menge/Zeit) Bilanzraum Produktionseinheiten Austrag Stoffe Rohstoffe Hilfsstoffe Betriebsstoffe Trägermedien Energie Akkumulation und Umwandlung Hauptprodukte Warenförmige Kuppelprodukte Nicht warenförmige Kuppelprodukte Abfälle Abwasser Abluft Abwärme Quelle: Vgl. Kals, Johannes: Betriebliches Energiemanagement - Eine Einführung, Stuttgart 2010, zitiert nach Strebel 2003, S. 320 Umweltbilanzen sind ein Baustein der Nachhaltigkeitsbilanzen. Die Abbildung zeigt den Aufbau einer Umweltbilanz: der Eintrag besteht aus Ressourcen (Stoffe und Energie). Diese eingetragenen Ressourcen werden im Bilanzraum (z.B. einer Produktionseinheit) umgewandelt. Der Austrag besteht dann aus den im Bilanzraum umgewandelten Ressourcen. Dies können entweder Produkte sein oder stoffliche und energetische Kuppelprodukte.

Umweltbilanzen Standort Rohstoffe Produkte Reststoffe Hilfsstoffe Halbfertigwaren Reststoffe Hilfsstoffe Emissionen Betriebsstoffe Eigene Darstellung, Fabrik: Pixabay.com Eigene Darstellung Darstellung der Tabelle auf der vorherigen Seite in grafischer Form zur Verdeutlichung der Input- und Outputseite sowie des Bilanzraums.

Beispielhafte Positionen der Umweltbilanzen eines Maschinenbaubetriebs Input Output Rohstoffe Rohlinge Bleche Dichtungen Elektromotoren Schläuche Hilfsstoffe Schrauben Klebstoffe Betriebsstoffe und weitere Medien Öle Elektrizität Druckluft Wasser Gase Treibstoff Fuhrpark  Verpackungen, Transporthilfsmittel Usw.   Produkte (Maschinen) Feste Abfälle und Wertstoffe Verschnitt und Metallspäne Kunststoffreste Hausabfälle Flüssige Residuen Belastetes Kühl-/ Schmieremulsion zur Behandlung Unbelastetes Abwasser Kühl-/ Regenwasser Kohlendioxid Stäube Stickoxide    Verpackungen, Transporthilfsmittel Quelle: Vgl. Kals, Johannes: Betriebliches Energiemanagement - Eine Einführung, Stuttgart 2010, S. 24 Weitere Beispiele für Input und Outputbetrachtung bei Umweltbilanzen.

Bewertungsverfahren für Umwelt- und Ökobilanzen Quantitativ-kardinale Ansätze Naturwissen-schaftlich Monetär Qualitative Ansätze Ordinale Bewertung Verbal-argumentative Bewertung Eigene Darstellung Quelle: Vgl. Kals, Johannes: Betriebliches Energiemanagement - Eine Einführung, Stuttgart 2010, S. 25 Methodik und Problematik von Öko-Umweltbilanzierung

Zusammenhang der unterschiedlichen Bilanzen Nachhaltigkeitsbilanzen Umweltbilanzen Energiebilanzen CO2-/ Treibhausgasbilanzen Eigene Darstellung Zu den Nachhaltigkeitsbilanzen gehören die darunter aufgeführten: Umweltbilanzen, Energiebilanzen und CO2 / Treibhausgasbilanzen. Im folgenden Abschnitt wird auf alle eingegangen, die Energiebilanzen werden - als zentrales Thema - in einer weiteren Präsentation noch ausführlicher erklärt.

Energiebilanz gegliedert nach Energieträgern Input Output Elektrische Energie (Strom) Gas Heizöl Diesel Benzin Kerosin Nutzenergie bei primären Prozessen (z.B. Zerspanungsleistung bei Werkzeugmaschinen in der Produktion) Nutzenergie bei sekundären und tertiären Prozessen (Transporte, Heizung der Büros bis hin zum Energieverbrauch des Herds in der Kantine) Energieabgabe an Dritte (Prozessenergie als Fernwärme oder Stromeinspeisung aufgrund des EEG) Wärmeverluste über Abluft, Abwasser und Abfall Energieverlust über Wärmestrahlung, Erschütterungen, Lärm Quelle: Vgl. Kals, Johannes: Betriebliches Energiemanagement - Eine Einführung, Stuttgart 2010, S. 25 Auf der Inputseite lassen sich die Angaben sehr leicht ermitteln (z.B. durch den Strom oder Gasverbrauch/Monat oder Jahr). Auf der Outputseite kommt es allerdings zu nur sehr schwer erfassbaren oder messbaren Effekten, wie Lärm, Abwasser oder Energieverluste. Hier sind Hilfsrechnungen notwendig, um bspw. die Energieverluste zu ermitteln. Hilfsrechnungen sind über den Wirkungsgrad einer Maschine oder einer Anlage möglich. Auf dieses Thema wird im Rahmen der Energiebuchhaltung (04 Energiebuchhaltung) näher eingegangen.

Energiebilanz gegliedert nach Kostenstellen und Anlagen Input Output Energieverbrauch der produzierenden Endkostenstellen (jeweils differenziert nach Energieträgern) Betrieb 1 Anlage 1 Anlage 2 Betrieb 2 … Energieverbrauch der Hilfskostenstellen: Gebäude Lager Logistik Kantine Wie in der vorherigen Tabelle, allerdings ebenfalls differenziert nach den Verbrauchsstellen und Verbrauchern Quelle: Vgl. Kals, Johannes: Betriebliches Energiemanagement - Eine Einführung, Stuttgart 2010, S. 26 Die Tabelle zeigt auf, dass es nicht ausreicht die Energieträger auf der Input- und Outputseite zu kennen und zu messen. Für das Ableiten von Verbesserungsmaßnahmen für den Energieverbrauch ist es sinnvoll, den Energieverbrauch den konkreten Anlagen zuzuordnen.

Die folgenden Präsentationen gehen hier in die Tiefe

Zusammenhang der unterschiedlichen Bilanzen Nachhaltigkeitsbilanzen Umweltbilanzen Energiebilanzen CO2-/ Treibhausgasbilanzen Eigene Darstellung Zu den Nachhaltigkeitsbilanzen gehören die darunter aufgeführten: Umweltbilanzen, Energiebilanzen und CO2 / Treibhausgasbilanzen. Im folgenden Abschnitt wird auf alle eingegangen, die Energiebilanzen werden - als zentrales Thema - in einer weiteren Präsentation noch ausführlicher erklärt.

Energieträger/ Energie Freigesetztes Kohlendioxid CO2-/ Treibhausgasbilanzen Umrechnungsfaktoren von Energieträgern zu Kohlendioxidemissionen Energieträger/ Energie Freigesetztes Kohlendioxid Elektrische Energie pro Kilowattstunde Null bei Verwendung, für die Strom“produktion“ Bundesdurchschnitt: 0,614 kg/kWh. Die EnBW gibt einen Durchschnittswert von 0,25 kg/kWh an, Ökostromanbieter „Lichtblick“ gibt 0,041 kg/kWh an. Heizöl extra leicht 0,820 bis 0,860 kg/L (15 °C) spezifisches Gewicht wie Diesel 2,65 kg pro Liter bei Verbrennung, hinzu kommt der KEA (die „graue Energie“) Diesel (Liter)0,845 kg pro Liter spezifisches Gewicht (entspricht weitgehend dem Heizöl) 2,65 kg pro Liter bei Verbrennung, hinzu kommt der KEA Benzin 0,720 bis 0,775 kg pro Liter spezifisches Gewicht 2,36 kg pro Liter bei Verbrennung, hinzu kommt der KEA Flugbenzin (Kerosin) Spezifisches Gewicht etwa 0,747 bis 0,840 kg pro Liter 2,4 bis 2,760 kg pro Liter bei Verbrennung. Bei Emission in großen Höhen ein Faktor von 2,7 nötig. Hinzu kommt der KEA. Bioethanol und Biodiesel Weit auseinandergehende Einschätzungen des Einspareffekts gegenüber Benzin und Diesel, das aus Erdöl gewonnen wird. Die Abschätzungen gehen von 70 Prozent Kohlendioxideinsparung bis zu deutlich negativen Wirkungen. Erdgas (nicht komprimiert) pro Kubikmetern 1,8 kg pro Kubikmeter bei Verbrennung, hinzu kommt der KEA Erdgas (CNG – Compressed Natural Gas, Hauptbestandteil Methan, LNG – Liquified Natural Gas, LPG – Liquified Propane Gas, Hauptbestandteile Propan und Butan) 2,3 bis 2,7 kg pro Liter bei Verbrennung, hinzu kommt der KEA Biogas Stark voneinander abweichende Schätzungen Kohle 2,5 kg bis 3,7 pro kg Kohle, hinzu kommt der „Kumulierte Energieaufwand“ (KEA) für die Gewinnung der Energie Quelle: Vgl. Kals, Johannes: Betriebliches Energiemanagement - Eine Einführung, Stuttgart 2010, S. 28 Eine Kohlendioxidbilanz entsteht, wenn „…der Energieverbrauch mit der spezifischen Kohlendioxidentstehung des jeweiligen Energieträgers multipliziert wird“. Die Tabelle mit den Angaben zu den Energieträgern und dem durch sie freigesetztem Kohlendioxid stellt die Umrechnungsfaktoren für die gängigsten Energieträger zusammen. Der KEA, also der kumulierte Energieaufwand, der auch den Energieaufwand bei der Produktion und dem Transport des Energieträgers berücksichtigen würde, ist bei den hier aufgeführten Umrechnungsfaktoren nicht berücksichtigt.

CO2-/ Treibhausgasbilanzen Kohlendioxidäquivalente exemplarischer Treibhausgase Bezeichnung Chemische Formel Zeithorizont 20 Jahre Kohlendioxid CO2 1 Methan CH4 56 Distickstoffoxid (Lachgas) N2O 280 Schwefelhexafluorid SF6 16.300 Quelle: Vgl. Kals, Johannes: Betriebliches Energiemanagement - Eine Einführung, Stuttgart 2010, S. 31

Literaturquellen Bea, Franz, Xaver; Schweitzer Marcel: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 7. Auflage, Stuttgart 2010 Kals, Johannes: ISO 50001 Energy Management Systems – What managers need to know about energy and business administration, New York 2015 Betriebliches Energiemanagement - Eine Einführung, Stuttgart 2010 Strebel, Heinz: Innovations- und Technologiemanagement, 2. Auflage, Wien 2003 Grunwald, Armin; Kopfmüller Jürgen: Nachhaltigkeit, 2. Auflage, Frankfurt/New York 2012 Tremmel, Jörg: Nachhaltigkeit als politische und analytische Kategorie, München 2003

Internetquellen https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/brundtland_report_1987_728.htm http://www.un-documents.net/our-common-future.pdf http://webarchiv.bundestag.de/archive/2008/0506/wissen/analysen/2004/2004_04_06.pdf https://www.globalreporting.org/resourcelibrary/GRIG4-Part1-Reporting-Principles-and-Standard-Disclosures.pdf http://database.globalreporting.org http://oekom-research.com/index.php?content=rating-methodik

http://wegreen.de/de/wp-content/uploads/2015/03/WeGreen_Logo_RGB.png http://ec.europa.eu/finance/company-reporting/non-financial_reporting/index_de.htm#legal-framework http://www.ethisch-oekologisches-rating.org/veroeffentlichungen/frankfurt-hohenheimer-leitfaden

Aufgaben Auf welchen Säulen basiert das Modell der Nachhaltigkeit? Welches Ziel verfolgt die Nachhaltigkeitsbilanzierung? Welche Vorgaben zur Erstellung der Nachhaltigkeitsbilanz macht die Global Reporting Initiative (GRI) Drei-Säulen-Modell (F. 6): Ökologische Nachhaltigkeit: natürliche Lebensgrundlage erhalten Ökonomische Nachhaltigkeit: Fortbestand der Volkswirtschaften ermöglichen Soziale Nachhaltigkeit: Ungleichheiten in sozialen Systemen gering halten Ziele der Nachhaltigkeitsbilanzierung (F. 13): Nachhaltigkeitsbilanzen dienen dazu den Austausch einer Unternehmung mit ihrer sozialen, ökonomischen und natürlichen Umwelt darzustellen, durch die drei Dimensionen: Gewinn, Planet, Menschen Die GRI fordert sowohl allgemeine, als auch spezifische Informationen für die Offenlegung (F. 18): Allgemeine Standards der Offenlegung: Strategie und Analysen, Organisationsprofil, Identifizierte Materialaspekte und –grenzen, Einbindung der Stakeholder, Berichtsprofil, Unternehmensführung, Ethik und Integrität Spezifische Standards der Offenlegung: Offenlegung des Managementansatzes, Indikatoren in den Kategorien: Ökonomie Umwelt Soziales, mit weiteren Unterkategorien: Arbeitspraktiken, Menschenrechte, Gesellschaft und Produktverantwortung