Soziale Ungleichheiten und Delinquenz

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 Präsentation transkript:

Soziale Ungleichheiten und Delinquenz Stefan Giebel Soziale Ungleichheiten und Delinquenz

Gliederung Formen sozialer Ungleichheit Delinquenz als „Umverteilung“ Delinquenz als fehlende Ressource Soziale Ungleichheit und Delinquenz Evaluation Thüringer Jugendstrafvollzug Ersatzfreiheitsstrafe JVA Gera Fazit

Formen sozialer Ungleichheit Einkommen Vermögen Bildung Sprache Sozialisation Zugang zu Hilfen Soziale Kompetenz …

Delinquenz als „Umverteilung“ Diebstahl Raub Betrug Urkundenfälschung …

Delinquenz infolge fehlender Ressourcen Unkenntnis von Vorschriften und Gesetzen Gewaltlose Umgangsformen …

Nimmt Kriminalität zu?

Soziale Ungleichheit und Delinquenz Rückfalluntersuchung in Rheinland-Pfalz 1996-2000 45 männliche Jugendliche von 400 hatten in der Untersuchung keinen Schul- und Berufs- abschluss sowie eine Heimkarriere. 42 von ihnen (93,3%) wurden wieder rück- fällig siehe Giebel, S. (2008)

Soziale Ungleichheit und Delinquenz Rückfalluntersuchung in Rheinland-Pfalz 1996-2000 30 männliche Jugendliche von 400 hatten in der Untersuchung psychische Auffälligkeiten. 24 von ihnen (80%) wurden wieder rückfällig. siehe Giebel, S. (2008)

Soziale Ungleichheit und Delinquenz Rückfalluntersuchung in Rheinland-Pfalz 1996-2000 Ausländische Jugendliche sollten nicht als homogene Gruppe betrachtet werden. Während die Jugendlichen aus dem ehema- li-gen Jugoslawien eine hohe Rückfallquote aufwiesen, hatten ausländische Jugendliche eher eine geringere Rückfallquote. siehe Giebel, S. (2008)

Evaluation Thüringer Jugendstrafvollzug Rückfallquote bei über 70% (2005/2006) Ein hoher Anteil an Jugendlichen mit Alko- holproblematik im Elternhaus Heimkarriere kein Schul- und Berufsabschluss

Evaluation Thüringen Rückfallquote nach einem Jahr

Evaluation Thüringer Jugendarrest

Ersatzfreiheitsstrafen JVA Gera

Ersatzfreiheitsstrafen JVA Gera

Ersatzfreiheitsstrafen JVA Gera

Fazit Vollzug kann nicht innerhalb der Haftzeit „alle“ Defizite abarbeiten. Sanktionen können nur dann wirken, wenn Einsicht und Hilfe „Hand in Hand“ gehen. Es gibt die „Verlierer“ in unserer Gesellschaft, und es ist die Aufgabe der Gesellschaft, auch ihnen einen Platz zu ermöglichen. Sanktionen kosten viel und sollten „gut überdacht“ sein.