Systemische TA kompakt Beziehungen I Transaktionen + Begegnung Leitung: Dr. Bernd Schmid 25.-27.06.2009 Institut für systemische Beratung, Wiesloch www.isb-w.de
Perspektive der Beziehungen Einzelne Situationen oder Lebensgestaltungen von Menschen werden aus dem Blickwinkel betrachtet, wie sie als Ausdruck von oder als Beiträge zu Beziehungen angesehen werden können. Zu ergänzen: Inhaltsaspekt der Kommunikation
Beziehung und Begegnung Viktor Frankl: Beziehung = Spektrum der Begegnungsmöglichkeiten Begegnung= konkrete Ausgestaltung bei Aufeinandertreffen Wovon hängen Beziehung und Begegnung ab? Intuition + Professionalität 6.2 (S. 108 ff)
Transaktion BERNE: - kleinste zu beobachtende Kommunikationseinheit - Reiz durch einen Sender + die darauf bezogene Reaktion durch den Empfänger = „Begegnungsstandbild“
Komplementär nicht komplementär ( „gekreuzt“ ) I EL EL EL EL ER ER ER ER K K K K Person A Person B Komplementär „Gekreuzt“ A: Wie spät haben wir es? A: Wie spät haben wir es? B: 8 Uhr. B: Dann geh halt früher ins Bett!
SozialePsychologische Ebenen der Kommunikation angulär doppelbödig
Klassische Kommunikationsregeln Komplementäre Transaktionen setzen Begegnung „ungestört“ fort. Nicht komplementäre Transaktionen bewirken eine „Störung“. Wenn „soziale Ebene“ und „Psychologische Ebene“ nicht komplementär Beziehung gestalten, entscheidet die „psychologische“ über das Beziehungsergebnis.
Komplementarität systemisch Allgemein komplementär : Kommunikationseinheit, bei der Reiz und Antwort in einer sich ergänzenden Weise zueinander passen. Ob dies der Fall ist oder nicht, hängt vom Bezugsrahmen des Betrachters ab. Beim Tennis kann mal Zuspielen mal Ausspielen komplementär sein. Schrift 96 (Störungen - Beeinträchtigung oder Entwicklungsanreiz?)
Rollenmodell +Transaktionen I Zum Beispiel gibt der Abteilungsleiter einer Bildungsabteilung seinem Mitarbeiter den Auftrag, eine Bildungsbroschüre zu erstellen, die in einer ganz bestimmten Aufmachung erscheinen und sich in einem festgelegten Kostenrahmen halten soll. Wenn der Mitarbeiter sich daraufhin nach Gestaltungskriterien entsprechend des strategischen Ziels der Abteilung, nach eventuellen Begutachtungskriterien durch relevante Empfänger und Ähnlichem erkundigt, so wäre dies eine komplementäre Reaktion. - Fortsetzung Beispiel -Nehmen wir an, der Abteilungsleiter würde daraufhin einige solcher Kriterien nennen, wie z.B. die Besetzung bestimmter Zuständigkeitsfelder im Unternehmen oder eine Darstellung bisher gängiger Veranstaltungen unter einem neuen Etikett und Design (3.), so läge zunächst eine zum Rollenverhältnis eines Bildungsleiters bzw. Mitarbeiters der Abteilung passende Antwort vor. Zum Beispiel könnte gefragt werden, ob die Abteilung als Ganzes vorgestellt oder ob weiterdifferenzierte Zuständigkeitsbereiche einzelner Mitglieder dieser Abteilung deutlich gemacht werden sollen. Es könnte auch nachgefragt werden, ob eher aktiv geworben oder dezent auf Zugriffsmöglichkeiten hingewiesen werden soll. Für die Art solcher Nachfragen ist die Profession des Mitarbeiters — sei er technischer Trainer oder Organisationsentwickler — und erst recht seine privaten Ärgernisse über zuviel Werbepost im Briefkasten weniger relevant.Angenommen der Mitarbeiter würde aber an dieser Stelle als EDV-Fachmann reagieren und das Ansinnen des Abteilungsleiters als völlig antiquiert zurückweisen, weil man solche Angebote mit elektronischen Medien situativen Veränderungen sehr viel besser anpassen könne. Auch könne er die Erfordernisse der Zeit der Mitarbeiter besser beurteilen als der Abteilungsleiter, der sich als Pädagoge technisch nicht auskenne (4.). Eine solche Reaktion wäre — bezogen auf den Rollenbereich, aus dem geantwortet wird, im Verhältnis zum Rollenbereich, der angesprochen wurde — nicht komplementär. Reiz und Reaktion ergäben — bezogen auf die Rollenbereiche — eine nicht-komplementäre Transaktion. Ob eine Transaktion als komplementär oder nicht-komplementär zu betrachten ist, hängt von der Differenzierung innerhalb des Leitermodells ab. So kann bezüglich des Rollenbereichs Komplementarität, innerhalb der Organisationsrollen z.B. aber eine nicht-komplementäre Transaktion festgestellt werden. Ein Mitarbeiter könnte seine Führungskraft um die Klärung der Priorität bei Arbeitsaufträgen bitten, falls ihm die Zeit nicht reichen sollte. Wenn daraufhin der Vorgesetzte — etwa durch Kommentare über seine Einschätzung der Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters — eher aus der Rolle des Leistungsbeurteilers als aus der Rolle des Prioritätenentscheiders antwortet, liegt eine nicht-komplementäre Transaktion im Bereich der Organisationsbeziehung vor Schließlich ist bei noch näherer Differenzierung denkbar, dass der Vorgesetzte zwar rollenkomplementär als Prioritätenentscheider antwortet, innerhalb seiner Rolle aber nicht die gewünschte komplementäre Reaktion zeigt (nämlich eine Prioritätenreihe der Aufgaben zu bilden), sondern alle Aufgaben als vorrangig definiert und an die Einsatzbereitschaft des Mitarbeiters appelliert. Nehmen wir an, im obengenannten Beispiel würde während der Diskussion um die zu erstellende Bildungsbroschüre — von den Beteiligten unbemerkt — Konkurrenz um männliche Attraktivität bei einer anwesenden Frau mitwirken. Reiz und Reaktion wären hintergründig bestimmt. ([—> la] und [<— 2a] in Abbildung 7). Aus der Perspektive der Person könnte man vermuten, dass bei beiden Männern die unwillkürliche Aktivierung einer privaten Rolle erfolgt. Die Rolle als »konkurrierender Mann« könnte bei beiden ausführende Macht erhalten, also die Beziehungsgestaltung steuern, während das Ich-Bewusstsein in den Organisationsrollen angesiedelt bleibt.
Komplexere Organisationsbezogene Beziehungsfragestellungen A + B debattieren zweckmäßige Kooperation in einer Organisation. Dabei versuchen beide den anderen fachlich zu überzeugen. Da immer von flexibler Abstimmung die Rede ist, wagt keiner Macht-, Verantwortungs- und Autorisierungsfragen zu stellen. Im Hintergrund wirkt, dass beide mit geringem Einsatz ihre Abteilungen profilieren sollen.
Beziehung als Begegnung von Wirklichkeiten Anpassung an „gesundes“ (eigenes) Wirklichkeitsverständnis? Bsp. Kunsthochschule + Studentenberatung Bsp. Klavier auf Autobahn Beziehung als Kulturbegegnung ethnologische Haltung, Augenhöhe, Utilisation (Milton Erickson)
Abwertungsstufen nach Schiff et. al. Äußeres Verhalten: Redefinitionstransaktionen (tangential + blockierend) Innere Mechanismen: Abwertung von (Baby schreit) Existenz (Eltern gehen ins Bett) Bedeutung (gilt als Vitalität) Lösbarkeit (Problem, aber Naturereignis) Persönliche Fähigkeit (Lösbar, aber nur von Fachleuten)
Beziehungswirklichkeit etablieren
Ebenen der Wirklichkeitsbegegnung Stufe 4: Lösungen und Verantwortlichkeiten. Stufe 3: Schlussfolgerungen und Wirkungszusammenhänge. Stufe 2: Bedeutungen und Informationen. Stufe 1: Daten und Szenarien. Institut für systemische Beratung, Wiesloch www.isb-w.de
Vielschichtigkeit von Beziehungen und Kontexten (echte Komplexität, siehe Intuition)
Wer oder was begegnet sich? Verhalten Haltungen Persönliche Mythen Mythen und Traditionen aus anderen Hintergründen (in: Schmid, B. (2006) Tuning into background levels of communication -Communication models at ISB. www.isb-w.de)