Herzinfarkt und Schlaganfall 2 der häufigsten Einsätze im Alltag als Notarzt Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
= Stenocardien Eine Vorstufe zum Herzinfarkt Angina Pectoris = Stenocardien Eine Vorstufe zum Herzinfarkt Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Angina Pectoris übersetzt: Enge des Brustkorbs 08.11.2018 Angina Pectoris übersetzt: Enge des Brustkorbs Bereits der Name beschreibt gut die vorrangigen Beschwerden Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Angina Pectoris Ursache für einen Anfall: Zeitweiliger Sauerstoffmangel im Herzmuskel bei Verengung der Herzkranzgefäße -> Schmerzen mögliche Auslöser: Körperliche oder seelische Belastung Kälteeinwirkung Nikotinmissbrauch Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Angina Pectoris Hauptrisikofaktoren: Erhöhtes Cholesterin Hoher Blutdruck Diabetes Nikotin Herzinfarkt bei erstgradigen Familienangehörigen vor dem 55 Lj (m) bzw 65 Lj (w) Lebensalter: M >45J, W >55J. andere: Übergewicht, körperl. Inaktivität,… Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Angina Pectoris Formen: stabil: 08.11.2018 Angina Pectoris Formen: stabil: regelmäßig durch bestimmte Mechanismen auslösbar, bessert sich in Ruhe, gutes Ansprechen auf Nitro instabil: zunehmende Schwere, Dauer, Häufigkeit der Anfälle, Auftreten auch in Ruhe, zunehmender Medikamentenbedarf Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Angina Pectoris Symptome / Maßnahmen: gleich wie beim Herzinfarkt 08.11.2018 Angina Pectoris Symptome / Maßnahmen: gleich wie beim Herzinfarkt Beschwerden lassen allerdings innerhalb von 5-15min in Ruhe nach, bzw wenige Minuten nach Nitro-Gabe Angina Pectoris und Herzinfarkt sind für den Ersthelfer vor Ort praktisch nicht voneinander zu unterscheiden!!! Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
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Herzinfarkt = Myocardinfarkt Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Herzinfarkt Ursachen: hochgradige Verengung / kompletter Verschluss eines Herzkranzgefäßes führt zum Absterben von Herzmuskelgewebe Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
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Herzinfarkt - Symptome heftige, drückende Schmerzen hinter dem Brustbein ausstrahlend (linker Arm, Hals, Bauch, Rücken,...) Engegefühl / Druckgefühl „als sitze ein Elefant auf der Brust“ Schmerzen sind Nitro-resistent Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Herzinfarkt - Begleitsymptome Atemnot Angst-/ Vernichtungsgefühl Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen Schweißausbruch Blutdruckabfall Herzrhythmusstörungen Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Herzinfarkt ACHTUNG: dieser akute drückende Brustschmerz kann bei Menschen mit Zuckererkrankung, Nierenschwäche, bei Frauen (!), Menschen über 75J. und bei Herzoperierten fehlen! Diese spüren eventuell nur Übelkeit, Schwindel, Atemnot oder Schmerzen im Oberbauch Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Herzinfarkt - Statistik 40% der Infarkt passieren in den Morgenstunden (6-12 Uhr) 15-20% gehen ohne Schmerzen einher (‚stummer Infarkt‘), v.a. bei Diabetikern!! Erstmanifestation der Koronaren Herzkrankheit: 40 % Angina pectoris 50% Herzinfarkt (d.h.: keine AP-Anamnese) 10% plötzlicher Herztod Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Herzinfarkt - Diagnose Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Herzinfarkt - Maßnahmen absolutes aktives Bewegungsverbot!!! Beruhigen (Umgebungseinflüsse!!!) Lagerung mit erhöhtem Oberkörper Beengende Kleidung öffnen, Frischluft Notruf absetzen Defi holen lassen Notruf 144 Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Defibrillator - AED AED = Automatischer externer Defibrillator Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Warum Defi holen? Die gefährlichste Komplikation eines Herzinfarktes: Kammerflimmern! Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Notfalldiagnose Kreislaufstillstand Kein Bewußtsein Keine normale Atmung Keine Lebenszeichen Maßnahmen: Herzdruckmassage (4-6cm tief, Frequenz 100-120) Wenn möglich Mund-zu-Mund-Beatmung Verhältnis 30:2 Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Notfalldiagnose Kreislaufstillstand Herzdruckmassage Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Herzinfarkt - Therapie Im Notfall und unter schwierigen Umständen medikamentös – intravenöse Lyse Herzkatheter (optimal innerhalb von 90 Minuten nach Symptombeginn!) Operativ: Bypass Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Schlaganfall = Insult, Apoplexie Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Schlaganfall Unterschieden werden: Akute Durchblutungsstörung (Ischämie) des Gehirns, in ca. 85% der Fälle Hirnblutungen, in ca. 15% (z.B.: durch Bluthochdruck!) Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Schlaganfall - Risikofaktoren Hoher Blutdruck Rauchen Erhöhte Blutfette Übergewicht/Bewegungsmangel Zuckerkrankheit Herzrhythmusstörungen, v.a. Vorhofflimmern Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Hirnblutung Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Ischämie - Durchblutungsstörung Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Schlaganfall - Vorboten zeigen die gleichen Symptome, sind aber vorübergehend (solche Vorboten können vorhanden sein, müssen aber nicht) TIA: transitorische ischämische Attacke, ohne Schädigungsnachweis im MRT sowie auf eine Symptomdauer von weniger als 1 Stunde beschränkt Infarkt: nicht reversible Schädigung im CT/MR Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Schlaganfall - Symptome plötzlich einsetzende Lähmung einer Körperseite Gefühlsstörungen einer Körperseite herabhängender Mundwinkel Sprachstörungen Sehstörungen plötzlicher, heftiger Schwindel, Doppeltsehen Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Schlaganfall - Maßnahmen Pat. bei Bewusstsein: prophylaktische Seitenlage (auf gesunde Seite), mit leicht erhöhtem Oberkörper (!) Beengende Kleidung öffnen Frischluft Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Schlaganfall - Diagnose Computertomographie Magnetresonanz Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016
Schlaganfall - Therapie Medikamentös – Lyse, intravenös - Zeit-Fenster 4 ½ Stunden! Mechanisch - Katheterverfahren Zeit-Fenster 6 Stunden! Auch in Kombination mit Lyse Dr. B. Wiesinger/NEF Steyr 5/2016