Effortil Boehringer Ingelheim Rev. 2010 Effortil ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Kreislaufstörungen. Das Medikament gibt es in Form von Tropfen oder Kapseln (= Depot Perlongetten). Es steigert die Herzkraft (positiv inotrope Wirkung), tonisiert die Blutgefässe und normalisiert so einen zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie). Kreislaufstörungen die z.B. bei abrupten Aufstehen entstehen können (Orthostase Syndrom) werden gebessert oder vermieden. Die zirkulier-ende Blutmenge wird durch Effortil erhöht was eine verbesserte Blutversorgung der Organe zur Folge hat. Etilefrin-HCl Direkt wirkendes Sympathomimeticum. Die Wirkung äussert sich in einem Anstieg der Herz-Kontraktilität und als Folge davon in einer Vergrösserung des Herzzeitvolumens (Blutmenge, die in einem bestimmten Zeitintervall in den Kreislauf geschickt wird) durch Zunahme des Schlagvolumens. (Etilefrini hydrochloridum) 7,5 mg/g (ca. 15 Tropfen) 5 mg (Tabletten) Tropfen Erwachsene und Schulkinder: 3x täglich 10-20 Tropfen (= 5-10 mg) Kleinkinder (2-6 Jahre) 3x täglich 5-10 Tropfen (= 2,5-5 mg) Kinder < 2 Jahre 3x täglich 2-5 Tropfen (= 1-2,5 mg) Depot Perlongetten Erwachsene und Schulkinder: 1-2x täglich 1 Kapsel zu 25 mg Typische Symptome des Orthostase Syndroms bzw. eines niedrigen Blutdrucks können u.a. Schwindel, Kältegefühl an den Extremitäten, morgendliche oder chronische Müdigkeit, Unlust, Neigung zu Ohnmacht-anfällen sein. Das Präparat kann diese Symptome bessern oder gar zum Verschwinden bringen. Bei den Effortil Depot Perlongetten wird Etilefrin rasch und kontinuierlich freigegeben, so dass die Wirkung rasch eintritt und über 6-8 Stunden anhält. KI: Uberempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe, insbesondere gegenüber Natriumdisulfit (E 223), das in den Tropfen als Antioxidans enthalten ist. Tropfen sollten auch Asthmatikern nicht verabreicht werden. Schwere Herz- und Gefässerkrankungen (Koronarinsuffizienz!), Uberfunktion der Schilddrüse (Thyreotoxikose), Engwinkelglaukom (grüner Star), Prostatavergrösserung, Hypertonie, erste Trimenon der Schwangerschaft. NW: Tachykardie, Herzklopfen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Muskelzittern (Tremor), Ubelkeit, Kopfdruck, Schwitzen. Im 1. Trimenon der Schwangerschaft darf Effortil nicht verabreicht werden. Die gleichzeitige Einnahme von trizyklischen Antidepressiva (stimmungsaufhellende Medikamente), Betablocker, Calcium oder Desoxycorticosteronacetat kann die Wirkung von Effortil verstärken. Die gleichzeitige Anwendung von Mitteln gegen hohen Blutdruck (Antihypertensiva) kann zu einer gegenseitigen Abschwächung oder gar Aufhebung der Wirkung führen. Chinidin (z.B. in Kinidin-Duriles, ein Mittel gegen schwere Herzrhythmusstörungen) vermindert die Wirkung von Effortil. Der vorliegende Indikationsbereich ist nicht unproblematisch und erfordert besondere Vorsicht. Gly-Coramin, Lutschtabletten ist eine Mittel gegen Ermüdungserscheinungen bei körperlicher Anstren-gungen und Beschwerden, die durch einen Höhenaufenthalt oder Luftdruckveränderungen hervorgerufen werden. Das darin enthaltene Nicethamid ist ein Atemanalepticum. Homöopathie: Mittel zur Besserung von funktionellen Störungen des Herz-Kreislaufsystems, wie Bucheli‘s Kreislauftropfen, Similasan Globuli/Tropfen bei Kreislaufbeschwerden. Das Reaktionsvermögen kann durch Effortil beeinträchtigt werden. Beim Lenken von Fahrzeugen oder bedienen von Maschinen ist besondere Vorsicht geboten.