Beziehungen Perspektiven Systemgrenzen Robert Lukesch Richard Hummelbrunner Drei zentrale Konzepte systemischer Herangehensweise Beziehungen Perspektiven Systemgrenzen Referat zur Frühjahrstagung des AK Entwicklungszusammenarbeit der DeGEval Bonn, 12.-13. Mai 2011
BEZIEHUNGEN Günna S.: ‚Verbundenheit‘ 2
BEZIEHUNGEN Dynamik: was als Wandel erscheint, kann eine Fluktuation sein – oder vice-versa. Nichtlinearität: ‘Effekte’ haben keinen direkt-proportionalen Zusammenhang mit ‘Ursachen’; sie ergeben sich aus multiplen Feedback- Prozessen. Kontextabhängigkeit: die gleiche Intervention führt in verschiedenen Situationen zu verschiedenen Ergebnissen (Nicht-Trivialität). Differenzierung von Beziehungen (einfach, kompliziert, komplex, chaotisch). Systemische Ansätze bieten dynamische Modelle für Einsichten oder Prognosen
BEZIEHUNGEN …. in der Evaluierung Wirkungsdiagramme: Dynamische Landkarten des Essenziellen Systemdynamische Modelle (Agent-Based Modelling…) Wirkungsketten, Process Monitoring of Impacts Soziale Netzwerkanalyse
PERSPEKTIVEN 5
PERSPEKTIVEN ‘Stakeholder’ sind Personen oder Organisationen, unterscheidbar durch Verhalten, Interessen, Werte und dahinterliegende Annahmen. ‘Stakes’: Eng verbunden mit Motivationen; hilfreich, um Verhalten zu verstehen - oder sogar vorauszusehen. Systemische Ansätze bieten Methoden und eine Sprache für die Vermittlung von Ideen zwischen Stakeholdern die Überwindung von Unterschieden, ein besseres gegen- seitiges Verständnis, neue Einsichten bzw. Optionen den Vergleich von Bestehendem und Wünschenswertem 6
PERSPEKTIVEN …. in der Evaluierung Fokusgruppen: Gruppenintuition nutzen Dialektische Untersuchungsmethoden (Option one-and-a-half), systemische Fragetechniken, zirkulärer Dialog Soft Systems Methodology (CATWOE: Customers, Actors, Transformation, Weltanschauung, Owner, Environment) 7
SYSTEMGRENZEN 8
SYSTEMGRENZEN Abgrenzung des (betrachteten) Systems Motivation: Wer profitiert (nicht), in welcher Weise? Kontrolle: Wer verfügt (nicht) über (welche) Ressourcen? Wissen: Welche Expertise zählt (nicht)? Legitimität: Warum ist etwas richtig? Wer entscheidet darüber? Systemische Ansätze bieten einen kritischen Zugang zur Abgrenzung. Kein ‘ganzheitliches’ Denken, aber bewusster Umgang mit Grenzen (drinnen/draußen, was ist relevant - und für wen?) Minimalismus – was kann ungestraft weggelassen werden? Abwägung der Konsequenzen von Systemabgrenzungen 9
SYSTEMGRENZEN …. in der Evaluierung Critical Systems Heuristics CYNEFIN 10
Auswahl geeigneter Ansätze / Methoden für Evaluationen Grosse methodische Breite und Vielfalt des Systemischen, aber Viele EvaluatorInnen kennen nur einen Ansatz bzw. eine Methode Viele Methoden sind nur (räumlich) begrenzt bekannt Fokus auf nur einen Ansatz begrenzt den Nutzen von Systemdenken Risiko: ‘Hammer und Nagel’-Haltung. Situation wird an Ansatz bzw. Methode angepasst (und nicht umgekehrt) Richard Hummelbrunner / Bob Williams: ‘Systems Concepts in Action’ (2010): Fokus auf (Evaluierungs)fragen für die Auswahl von Methoden Welche Methode (oder Teile einer Methode) passen sowohl auf die Situation als auch für den Zweck der Evaluierung? Flexiblität und Verknüpfung, z.B. systemische Methoden in Kombination mit anderen ‘traditionellen’ Evaluierungsmethoden 11
Vom linearen zum ‚zirkulärem‘ Wirkungsmodell Inputs Outputs Ergebnisse Bedarf / Probleme Themen Wir-kung Mechanismen (der Intervention) Kontext (der Intervention)
And the end of all our exploring Will be to arrive where we started ‘We shall not cease from exploration And the end of all our exploring Will be to arrive where we started And know the place for the first time’ (T. S. Eliot) 16