Themen des heutigen Treffens:

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Themen des heutigen Treffens: 1. Vortrag von Herrn Rüter (Ingenieurbüro Rüter): Energiegutachten für die Turn- und Festhalle Ispringen. Bestandsanalyse: Was gehört dazu? Maßnahmen an der Gebäudehülle. Vergleich von Anlagen zur Wärmeerzeugung. Förderung    2. Unterschiedliche Methoden der Wirtschaftlichkeitsberechnung bei Energieeffizienzmaßnahmen: Claus Greiser, KEA 3. Energieeinsparcontracting als Weg zur Umsetzung investiver Maßnahmen: Christoph Thomsen, KEA 4. Vorschläge / Planung der Hausmeisterschulung bzw. des Themas Betriebsoptimierung: KEA, Teilnehmer.

Investition in Energieeffizienzmaßnahmen Investitionsentscheidung auf welcher Basis? Wirtschaftlichkeit Klimaschutzziele Komfortverbesserung Gesetzliche Auflage „Notfall“ Ausfallkosten Knappe Haushaltsmittel … Darauf baut sich letztendlich die Argumentation auf.

Was ist wirtschaftlich? Wirtschaftlichkeit ist ein allgemeines Maß für die Effizienz im Sinne der Kosten-Nutzen-Relation (wikipedia). Das Ziel ist, mit einem möglichst geringen Aufwand einen gegebenen Ertrag zu erreichen oder mit einem gegebenen Aufwand einen möglichst großen Ertrag zu erreichen. Wirtschaftlichkeit = Ertrag / Aufwand Ertrag = Eingesparte Energiekosten Aufwand: Investitionskosten Die Wirtschaftlichkeit ist gegeben, wenn das Ergebnis größer 1 ist.

Aber… Mit welchem technischen Zustand wird vergleichen? Istzustand? Variantenvergleich? Müssen auch andere Kosten berücksichtigt werden? Umweltkosten? Gibt es Fördermittel? ->Investitionskostenabzug Ist der Betrachtungszeitraum = Technischer Lebensdauer? Oder nach praktischer Erfahrung länger? Gibt es Kostenfaktoren, die einer Veränderung unterliegen? Sensitivitätsanalyse? Welche Zielgruppe wollen wir ansprechen? Wer trifft die Entscheidung?

Statisch oder Dynamisch? Statische Verfahren Vorteil: Einfache Berechnung durch Vergleich der Kosten und Einsparungen. Liefert tendenziell richtige Ergebnisse. Nachteil: Berücksichtigt nicht die dynamischen Faktoren wie Preissteigerungen und Kapitalkosten. Geeignet für Einzelmaßnahmen mit kurzem Betrachtungszeitraum. Dynamische Verfahren Vorteil: Berücksichtigung aller kostenrelevanter Faktoren. Nachteil: Z.T. abstrakter Ergebniswert (Barwertmethode)

Statische Amortisation Berechnung: Investition/Energiekosteneinsparung im ersten Jahr. Ergebnis: Wie viele Jahre dauert es bis das eingesetzte Kapital durch die Einsparungen zurück geflossen ist? Entscheidungskriterium: Dauer Kapitalrückfluss < Lebensdauer Bauteil Die Investition mit der kürzesten Amortisationszeit ist am wirtschaftlichsten. https://de.wikipedia.org/wiki/Investitionsrechnung http://welt-der-bwl.de/Kapitalwertmethode

Statische Amortisation (Bewertung) Bewertung Amortisationsrechnung (statisch): Einfaches, anschauliches Verfahren Bei längerem Betrachtungszeitraum ungenau Keine Berücksichtigung: Gewinne nach Amortisationszeit Dynamische Faktoren (Kapitalkosten, Anstieg Energiepreise) Fazit: Besonders für Einzelmaßnahmen und kurzen Betrachtungszeitraum geeignet

Kapital-/Barwertmethode Kapitalwert/Barwert: Der Kapitalwert einer Investition wird errechnet als Differenz zwischen dem Barwert investitions-bedingter Einnahmen und Ausgaben. Durch Umrechnung auf einen einheitlichen Bezugszeitpunkt werden die Zahlungen unter Berücksichtigung von Zins- und Zinseszinseffekten vergleichbar gemacht werden. Ist der Kapitalwert positiv, so ist die kalkulierte Verzinsung höher als die tatsächliche Verzinsung des in der Investition jeweils gebundenen Kapitals. Ist der Kapitalwert negativ, so wird durch die Investition die kalkulierte Verzinsung nicht erreicht. Ist der Kapitalwert gleich Null, so entspricht die Verzinsung des jeweils gebundenen Kapitals genau der kalkulierten Verzinsung. https://de.wikipedia.org/wiki/Investitionsrechnung http://welt-der-bwl.de/Kapitalwertmethode

Beispiel (1) Ergebnis kann durch die Wahl der Methode beeinflusst werden.

Beispiel (2)

Beispiel (3)

Dynamische Berechnungen Der Kapitalwert ist die Summe aller Kosten, die während der Nutzungsdauer einer Investition anfallen. Er wird auch als der Betrag bezeichnet, der heute anzulegen wäre, um alle Investitions- und laufenden Kosten abzudecken. Wenn nicht nur Kosten anfallen, sondern auch Einnahmen erzielt werden, so wird der Kapitalwert auch oft Barwert genannt. Der Ansatz der Betrachtung ist identisch, weshalb in verschiedenen Veröffentlichungen Kapitalwert- und Barwert-Methode nicht explizit unterschieden werden. Eingesparte Energiekosten gehen positiv ein. Kapitalkosten gehen negativ ein.

Jahresgesamtkosten (Annuitätischer Gewinn) Berechnung: Berechnung und Vergleich der durchschnittlichen Jahresvollkosten. Ergebnis: Wirtschaftlichste Variante Entscheidungskriterium: Die Variante mit den geringsten Jahresvollkosten.

Jahresgesamtkosten (Bewertung) Bewertung Vollkostenbetrachtung (dynamisch): Sehr anschaulich Vergleich verschiedener Lösungen Berücksichtigung aller kostenrelevanter Faktoren Bildung verschiedener Varianten mit unterschiedlicher Wichtung der einzelnen Faktoren Berücksichtigung dynamischer Faktoren Fazit: Besonders für den Vergleich von Modernisierungs-Varianten geeignet. Keine Berücksichtigung des Zeitpunkts der Ein- und Auszahlungen

Dynamische Amortisation (Kapitalrückflusszeit) Berechnung: Aus dem Kapital-/Barwert lässt sich auch eine dynamische Amortisationszeit bestimmen. Ergebnis: Das Bilanzergebnis ist die Zeit in Jahren, nach der Gewinne zu verzeichnen sind bzw. der Umschlagpunkt zwischen Gewinnen und Verlusten – bei einem bestimmten festgelegten Kapitalzins. Entscheidungskriterium: Zur Investitionsentscheidung wird die dynamische Amortisation jeder Maßnahme berechnet und in die Maßnahme mit der kürzesten Amortisation investiert. Liegt die Amortisation der Maßnahmen über deren Lebensdauer, wird nicht investiert. https://de.wikipedia.org/wiki/Investitionsrechnung http://welt-der-bwl.de/Kapitalwertmethode Aus dem Kapital-/Barwert lässt sich auch eine dynamische Amortisationszeit bestimmen, d.h. die Anzahl von Jahren, innerhalb der der Kapital-/Barwert für den Bestand genauso groß ist wie für die Sanierung.

Äquivalenter Energiepreis Berechnung: Berechnung der spezifischen Gestehungskosten bzw. die Kosten für die eingesparte Kilowattstunde. Ergebnis: Mittlere Jahresvollkosten Investition/ jährlich eingesparte Energiemenge Entscheidungskriterium: Kosten kWh eingespart < Kosten kWh erwartet Liegen die Kosten der eingesparten kWh über dem erwarteten mittleren Energiepreis ist die Maßnahme unwirtschaftlich.

Äquivalenter Energiepreis (Bewertung) Bewertung Äquivalenter Energiepreis: anschaulicher und sinnvoller Vergleichswert Berücksichtigung Vollkosten Betrachtung unterschiedlicher Preissteigerungsszenarien nützliches Instrument, wenn einzelne oder zusammengefasste Sanierungsmaßnahmen in Bezug auf einen ursprünglichen Zustand bewertet werden sollen. Besonders für die Beurteilung von Einzelmaßnahmen geeignet

Interne Rendite Interne Verzinsung: Bei der internen Verzinsung errechnet man den Kalkulationszinssatz beim dem der Kapitalwert gleich null ist. Somit sind die Barwerte (Einnahmen und Ausgaben) in gleicher Höhe. Ist die ermittelte Rendite (Zinssatz) über der Mindestverzinsung des eingesetzten Kapitals, ist die Investition wirtschaftlich. Zur Investitionsentscheidung wird die interne Rendite für jede Maßnahme berechnet und die Maßnahme mit der höchsten Rendite gewählt. Liegt die Rendite unter dem Anlagezins, wird nicht investiert, sondern das Geld angelegt. Link zum Tool

Bewertung der Verfahren Statische Amortisation: Besonders für Einzelmaßnahmen und kurzen Betrachtungszeitraum geeignet. Kapital-/Barwertmethode: Fachlich gut, aber nicht anschaulich. Jahresgesamtkosten (Annuitätischer Gewinn): Besonders für den Vergleich von Modernisierungs-Varianten geeignet. Dynamische Amortisation (Kapitalrückflusszeit):Erlaubt keinen Vergleich von Maßnahmen mit unterschiedlicher Lebensdauer. Bevorzugt tendenziell die Kleinmaßnahmen. Äquivalenter Energiepreis: Anschaulich und sinnvoll. Interne Verzinsung (Rendite): Überzeugt besonders Rendite-Liebhaber. Wirtschaftlichkeitsrechnung

Kommunikation der Ergebnisse (Beispiele) Nur wenn die Energiepreise weniger als 4 %/a steigen, rechnet sich die Maßnahme nicht. Dies ist allerdings sehr unwahrscheinlich, weil im Mittel der letzten 30 Jahre eine Steigerung von 6 %/a zu verzeichnen war – Tendenz steigend. Die Maßnahme rechnet sich innerhalb von 20 Jahren. Es wurden dabei allerdings noch keine ohnehin notwendigen Investitionen bei der Berechnung berücksichtigt. Wenn Sie davon ausgehen, dass das Haus ja sowieso einen neuen Putz braucht, dann wird die Sanierung heute noch viel wirtschaftlicher. Durch die Erneuerung der Umwälzpumpen erwirtschaftet das eingesetzte Kapital einen Rendite von 14%. Unter Berücksichtigung der Umweltfolgekosten (Bonus von 50 Euro pro vermiedener Tonne CO2) ist Variante 2 die Wirtschaftlichste.

Arbeitshilfen Rechentool der Thüringer Energieagentur Dokument „Wirtschaftlichkeitsbewertung von Energieeinsparmaßnahmen“

Vielen Dank für heute – frohes Schaffen!