Intravitreale Injektionen im Alltag: Technik und optimiertes Patientenmanagement M. Ulbig AAD 2010
Eine Herausforderung... Immer mehr Patienten ... neue Patienten kommen hinzu, alte bleiben erhalten Papierkrieg, immer wieder Anträge auf Erstattung Verschiedene Verträge Bergapotheke oder nicht Zuzahlung für den Patienten Lucentis, Macugen, Avastin Aseptische Handhabung Nachsorge
IVOM, Optimale Situation Restrisiko: Endophthalmitis Keine „Office procedure“ Im Operationssaal, zertifiziert Keine Auseinzelung wenn doch durch Apotheke ! Standardisiertes Vorgehen
Vorbereitung des Patienten Teil 1 Pupillenerweiterung Topische Anästhesie Spülung mit 10 ml Povidon-Jod 5 %, Abstreichen der Zilien mit Povidon-Jod 10 %
Vorbereitung des Patienten Teil 2 Händedesinfektion, Sterile Operationshandschuhe Sterile Spritze und Kanüle Steriles Abdecktuch Steriles Lidspekulum
Durchführung der intravitrealen Injektion Eingehen in 3,5 mm Limbusabstand Stufenweises Vorgehen mit Verschieben der Bindehaut Steriles Medikament oder Medizinprodukt Vorhalten einer sterilen Parazentese-Lanze im Bedarfsfall
Nach der Injektion Postoperativ Prüfen auf Lichtscheinwahrnehmung Indirekte Ophthalmoskopie (Papillenperfusion, Blutung, Ablatio, Linsentrübung) Augendruckkontrolle postoperativ
Injektionsfrequenz Klare Antwort aus der MARINA-Studie: Wie häufig: alle 4 Wochen Wie lange: mindestens 2 Jahre
Ergebnisse der MARINA Studie 21.4 letters* +7.2 +6.5 -10.4
Alternative PIER Ziel: Reduzierung der Injektionsfrequenz Starres Schema, längere Intervalle
Alternative PrONTO Ziel: Reduzierung der Injektionsfrequenz Flexibles Schema: nur falls Rezidiv PrONTO
Alternative Pro Re Nata Ziel: Reduzierung der Injektionsfrequenz Flexibles Schema: nur falls Rezidiv PrONTO „Pro Re Nata“
PrONTO-Studie Monatliche Kontrollen, Re-Injektion bei Rezidiv Rezidiv-Kriterien: OCT: + 100 µm ETDRS: -5 Bstb (+ Flüssigkeit im OCT) Neue FLA-Aktivität Neue Blutungen Persistierende Flüssigkeit im OCT
PrONTO-Studie Ergebnisse (12 Monate, Zwischenergebnisse) Visuserhalt unter Studienbedingungen möglich
PrONTO PrONTO Studie: n=30 monatliche Kontrollen, 0% Ausfall-Rate Realistische Bedingungen ?
Eigene Daten Ergebnisse In angewandter Medizin (im echten Leben): Pro Re Nata Therapie schlechter als PrONTO
Wichtig: schnelle Therapie bei Rezidiv Regelmäßige monatliche Kontrollen: Frühere Erkennung/Therapie des Rezidivs Rezidiv: anhaltende Verschlechterung
Visus nach Rezidiv Visus vor Rezidiv nicht wieder erreichbar 0,42 0,36 0,33
OCT nach Rezidiv 273µm OCT: gutes Ergebnis 232µm 219µm
Zusammenfassung Studienlage (PrONTO): Pro Re Nata Visuserhalt möglich Angewandte Medizin: Pro Re Nata schlechtere Ergebnisse Letztlich: Visus wie PIER aber OCT flach
Derzeitiges Fazit Monatliche Kontrollen für Visuserhalt nötig Frühmöglichste Therapie des Rezidivs Oder: Injektionen alle 4 Wochen (MARINA)
Alternativen MARINA durchhalten Recall System Telefonabfrage Kontrolle beim zuweisenden Augenarzt Modifizierte Intervalle ? Längerwirkende Medikamente, Medikamententräger