Organisationsformen der Internationalisierung: Vom International Office zur International University?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Leitbilderstellung der Samtgemeinde Am Dobrock
Advertisements

JUGEND für Europa Deutsche Agentur JUGEND IN AKTION Expertentreffen Strukturierter Dialog Gustav-Stresemann-Institut Bonn.
Die Watt-Gesellschaft
Mitarbeiterkommunikation
Öffentlichkeitsarbeit mit und für die Deutsch-Französische Hochschule
Ekkehard Nuissl von Rein Erfahrungen aus dem deutschen Programm
Hochschulkurs Umstellung auf Bachelor- und Masterprogramme 10. und 11. Februar 2005 Welche Aufgaben sind bei einer Umstellung einer Hochschule auf BMS.
Interdependenz Organisation - Budgetierung
Zielvereinbarungen als Mehr-Ebenen-Problem: Staatliche, Hochschul- und fachbereichsinterne Ebene Dr. Frank Ziegele.
Wie kann betriebliche Gesundheitsförderung einen Beitrag zur Modernisierung des Öffentlichen Dienstes leisten? von Senatsdirektor Dr. Volker Bonorden Senat.
Informationsmanagement an Hochschulen
Vizepräsident für Personal und Finanzen
Gender Mainstreaming- Sprachakrobatik oder die Verwirklichung der Chancengleichheit
Teamwork Teamarbeit, Gruppenarbeit
Corporate Citizenship – Teil 1
Die strategische Bedeutung der Hochschulmedizin für die Universität Stefan Hormuth Justus-Liebig-Universität Gießen.
Das Berufungsverfahren – Neue Entwicklungstendenzen Vortrag im Rahmen der Tagung Dienst- und Arbeitsrecht der Professoren Neue Steuerungsmodelle.
DTM 2010 und ATTD 2011: Was lernen wir davon?
Sabine Sommer, Leiterin der NAK-Geschäftsstelle
Führungskräfteentwicklung
Erfahrungen der Profil 21- Schulen (nach 3 Jahren QmbS) Abfrage am Reflexionsworkshop
Die Organisation der Professionals
EU-Potenzialanalyse – Ein Werkstattbericht
nach dem Konzept „Netzwerke Offener Hilfen (NetOH)“
Konzept der Fort- und Weiterbildung für die SeelsorgerInnen im Bistum Münster Hauptabteilung 500, Seelsorge - Personal Gruppe 512, Fortbildung Hermann.
Hessisches Kultusministerium Das hessische Beraterprojekt - Vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum - Innovationsstrategien.
professioneller Akteur
DOJ-Strategie Situation heute Strategie 06 – 08 ist ausgelaufen Konsequente Weiterführung bisherige Strategie Vorbesprechung mit Netzwerkvertretern.
Service Design by EstherKnaus® Der Benchmark für Dienstleistungen
ZEvA Expert ein neuer Beratungsansatz für Hochschulen
Laura Antonelli Müdespacher,
Effektives Marketing für Bildungskooperationen
Fokus Führungskräfte – Gesundheit zum Thema machen
Institutionelle Einbindung Älterer in Hochschulbildung und -forschung
Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer 3. TOP-Seminar für Abteilungsleiter Moderne Staatsführung – Good Governance 31.1./
Wurden die Ziele des Bologna-Prozesses erreicht
Gewußt Wo – Vernetzen in Worms
Mag. Dr. Christoph Platzgummer Magistratsdirektor
Abschluss und Ausblick Herbert Tichy Geschäftsleiter der KBOB
IMPULSREFERAT Die Rolle des Breitensports auf europäischer Ebene
Rat beschließt am „Neuen Übergangssystem“ teilzunehmen
Umsetzung der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland
Eigenverantwortliche Schule Fragen und Antworten.
Was heißt hier internationalisieren? Wir sind doch international. Bericht eines kreativen Scheiterns und Aussicht auf einen Gewinn DAIA 2008 Ursula Hans,
REGIONAL POLICY EUROPEAN COMMISSION Überlegungen zur Zukunft städtischer Aktionen EU Kohäsionspolitik nach 2013 Dr. Alexander FERSTL, Europäische Kommission,
- die Schaffung eines Systems leicht verständlicher und vergleichbarer Abschlüsse - ECTS/Modularisierung - die Schaffung eines zweistufigen Systems.
Seite 1 Handlungsorientierte systemische Zukunftswerkstatt … … zur Entwicklung von Netzwerken im Sozialpsychiatrischen Verbund M. Miemietz- Schmolke 2010.
1 Niederösterreichisches LANDESENTWICKLUNGS- KONZEPT Inhalt und Wege zur Umsetzung Brigitta Richter 13. Juni 2003.
Perspektiven der Akkreditierung an deutschen Hochschulen
Gestaltung von Berufungsverfahren - Erfahrungen und Wünsche der RWTH
Präsentation des Netzwerkes Deutsches Ladinisches Italienisches Bildungsressort lernen&raum.
Flächenseminar Qualitätsrahmen QB Q - Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung (Pflichtbereich) Kriterium Q 1 – Grundsätze der Lehrerbildung.
Aufbauorganisation Teil des strategischen Managements
SVFKM – wie weiter?.
Bürgerbeteiligung und Planungsverfahren in Kommunen – ein Projekt der Bertelsmann Stiftung Anna Renkamp Trier, 7. Februar 2012.
Qualitätsoffensive der Hauptschulen im Rheinisch Bergischen Kreis - Ausbildungsreife-
Jugendförderkonzept HSG Anspach/Usingen.
Inwieweit beeinflussen Organisationsstrukturen den Internationalisierungsprozess? Wer kein Ziel hat braucht auch keinen Wind.
Die Bedeutung einer „mittleren Führungsebene“ für die Schulleitung
DEUTSCHE INITIATIVE FÜR NETZWERKINFORMATION E.V. AMH-Jahrestagung 2008 in Flensburg 1 Informations- und Kommunikationsstruktur der Zukunft 10 Thesen zur.
Einführung eines Forschungsinformationssystems an der WWU Münster Workshop Forschungsinformationssysteme Karlsruhe, 22./
Dagmar Much Empirische Erhebung Bildungsträger und Bildungsplaner.
SysBO an RS 2.VeranstaltungWürzburg 4. März 2015 Systematische Berufsorientierung an Realschulen in Unterfranken Gerhard Waigandt Teamleiter Berufsberatung.
Kommunikation - Die Macht von Bildern in Unternehmen
1 Wie geht’s der Kirchengemeinde? Ergebnisse des 1. Kirchengemeindebarometers.
© zze Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung Freiwilligendienste in der Schule Fachtag “Freiwilligendienste im Sport bewegen Schule” Frankfurt,
Herzlich Willkommen! Betriebliches Gesundheitsmanagement –
14. – 17. Mai 2008Seite 1 ATA-Tagung 2008 in Mainz: „Exzellenz braucht Freiraum - Leitlinien für die deregulierte Hochschule“ Ltd. Baudirektor Rainer Bolli.
Global Sourcing Baustein für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg! Global Sourcing nimmt bereits heute eine zentrale Bedeutung im Einkauf und im gesamten.
Umweltkommunikation MitWirkung 4./
 Präsentation transkript:

Organisationsformen der Internationalisierung: Vom International Office zur International University?

Übersicht Kontext: Internationalisierung gestern und heute Organisationsformen der Internationalisierung Übersicht Kontext: Internationalisierung gestern und heute Folgen für die Hochschule? - Aktuelle Diskussionsfelder Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Zentral – Dezentral Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Strategie – Umsetzung Zwischenfazit: Die ideale Organisationsform? Kommunikation Abschließende Überlegungen

Kontext: Internationalisierung gestern und heute Organisationsformen der Internationalisierung Kontext: Internationalisierung gestern und heute 80er Jahre: Internationalisierung = Mobilität (Erasmus) 90er Jahre: internationaler Wettbewerb nimmt zu, Hochschulbildung wird zunehmend kommerzielles Gut Ende 90er Jahre / Bologna-Prozess: europäische Kooperation, Harmonisierung der Systeme, erfasst (nahezu) alle Bereiche Veränderungen im Bereich Internationalisierung: Von der Ausnahme zum Standard Vom Einzel- zum Massenphänomen Keine Begrenzung der Zielgruppen, alle sind beteiligt Internationalisierung betrifft alle Bereiche der Hochschule Internationales Profil ist ein ‚Muss‘ geworden

Folgen für die Hochschule? - Aktuelle Diskussionsfelder Organisationsformen der Internationalisierung Folgen für die Hochschule? - Aktuelle Diskussionsfelder Externe Entwicklungen führen zu Diskussion um Bedeutung und Stellenwert der Internationalisierung Diskussionen um: Strategien und Schwerpunkte zur Internationalisierung der Hochschule Aufgabenstruktur und Rolle International Offices /AAA für die Internationalisierung Entscheidungs- und Organisationsstrukturen Kommunikationsstrukturen …

Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Zentral – Dezentral (1) Organisationsformen der Internationalisierung Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Zentral – Dezentral (1) Zwei Dimensionen: Internationalisierung liegt in der Verantwortung … … von speziellen Einheiten oder ist eingegliedert in herkömmliche Hochschul-Prozesse? … von zentralen Einheiten/zentraler Verwaltung oder Fachbereichen?

Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Zentral – Dezentral (2) Organisationsformen der Internationalisierung Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Zentral – Dezentral (2) Beispiel Twente: Langfristiges Ziel: Internationalisierung als natürliches Element aller Hochschulprozesse Spezielle Einheiten trotzdem (noch) vorhanden: eigener Bereich in Strategieabteilung, IntOff in enger Kooperation mit anderen Verwaltungseinheiten (z.B. Admission Office, StudSek) Einbindung FB: deutliche zentrale Rahmenvorgaben, starkes Anreizsystem des Präsidiums, individuelle Ausgestaltung durch FB

Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Zentral – Dezentral (3) Organisationsformen der Internationalisierung Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Zentral – Dezentral (3) Beispiel Münster: Internationalisierung liegt vor allem bei speziellen Einheiten (IntOff) FB sind sehr autonom, oft mit eigener Strategie und Organisation Zentrale Strategie in Entwicklung (Rektorat, IntOff berät) Ziel: zentraler Rahmen, individuelle Ausgestaltungsmöglichkeit

Zentrale vs. dezentrale Organisation: Vor- und Nachteile Organisationsformen der Internationalisierung Zentrale vs. dezentrale Organisation: Vor- und Nachteile Zentral/Spezielle Einheiten Vorteile: Erleichtert die Schaffung von einheitlichen Rahmenbedingungen und Strukturen Ermöglicht schnellere Entscheidungen Erhöht allgemeine Sichtbarkeit der I. Nachteile: Spezielle individuelle Bedürfnisse z.B. der FB können nicht eingebracht werden Bei Konzentration auf spezielle I.-Einheiten bleibt I. Besonderheit, wird monopolisiert, Verantwortung kann leicht ‚abgeschoben‘ werden Gefahr der Doppelung von Zuständigkeiten (‚national vs. international‘), damit höherer personeller/finanzieller Aufwand Dezentral/Integriert in laufende Prozesse Vorteile: I. kann nach individuellen Bedürfnissen der FB entwickelt werden Bei Eingliederung in bestehende Prozesse wird I. als ‚normale‘ Aktivität wahrgenommen und Verantwortung für I. geteilt Geringerer personeller/finanzieller Aufwand bei Eingliederung in vorhandene Strukturen Nachteile: Gefahr von Insellösungen Gefahr von Unübersichtlichkeit und Intransparenz Internationale Gesamtprofilierung der Hochschule ist schwieriger

Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Strategie – Umsetzung (1) Organisationsformen der Internationalisierung Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Strategie – Umsetzung (1) Trennung von Strategieentwicklung und Umsetzung von I.-Aktivitäten (Twente) Vorteile: Kapazität für Strategie ist vorhanden und Verantwortung klar belegt Abstimmung mit anderen Strategiebereichen ist leichter Nähe zu Entscheidern/Präsidium ist gegeben Nachteile: Abstimmung zwischen Strategie und Umsetzung muss geregelt werden Gefahr der Praxisferne bei Regelsetzung

Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Strategie – Umsetzung (2) Organisationsformen der Internationalisierung Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Strategie – Umsetzung (2) Strategieentwicklung und Umsetzung in einer Hand (Münster) Vorteile: Internationalisierung ‚aus einem Guss‘ Praxisnähe bei Regelsetzung Nachteile: Gefahr, dass Kapazität für Strategieentwicklung fehlt („waan van de dag“) Ist Status als Strategieeinheit hochschulweit anerkannt?

Zwischenfazit: Die ideale Organisationsform? (1) Organisationsformen der Internationalisierung Zwischenfazit: Die ideale Organisationsform? (1) Die ideale Organisationsform für Internationalisierung gibt es nicht! Einige Tendenzen: Zentralisierung scheint sinnvoll, wenn Internationalisierung strategisches Ziel ist und hochschulweit umgesetzt werden soll Je mehr Internationalisierung zur Normalität wird, desto eher kann auf spezialisierte Einheiten verzichtet, können Aktivitäten in herkömmliche administrative Prozesse eingegliedert werden Wichtig in jeder Phase und Form: Abstimmung von zentralen und dezentralen Zielen und Aktivitäten I. hat viele Facetten, es gibt keine ‚Blaupause‘, keine ‚einzig wahre‘ Form der I. Zentral: Rahmenbedingungen, dezentral: Raum für individuelle Ausgestaltung

Zwischenfazit: Die ideale Organisationsform? (2) Organisationsformen der Internationalisierung Zwischenfazit: Die ideale Organisationsform? (2) Wichtigste Erfahrung: Entscheidend ist nicht die Organisationsform… … sondern die Kommunikation/Kommunikationsstruktur Fehlende Kommunikation kann durch Organisationsstruktur nicht ausgeglichen werden!

Organisationsformen der Internationalisierung Kommunikation Internationalisierung ist gemeinsame Aufgabe, die die gesamte Hochschule betrifft Drei Hauptakteure: Hochschulleitung, Fachbereiche, IntOff (bzw. andere I.- relevante Einheiten) Kommunikation zwischen Akteuren ist wesentlicher Erfolgsfaktor: Gestaltung der Schnittstellen und der Kommunikation entscheidend! Formelle Kommunikation: Kommunikationsorgane/-gremien an den Schnittstellen (bilateral und/oder gemeinsames zentrales Organ) Womöglich noch wichtiger: informelle Kommunikation außerhalb fester Gremienstrukturen Kommunikation können wir selbst beeinflussen: Chance für das IntOff, eine zentrale Rolle einzunehmen

Abschließende Überlegungen Organisationsformen der Internationalisierung Abschließende Überlegungen Internationalisierung entwickelt sich von der Besonderheit zum Mainstream Folgen für Strukturen und Prozesse innerhalb der Hochschule Parallel zur Strategieentwicklung: Organisations- und Kommunikationsentwicklung Rolle des IntOff ändert sich in diesem Prozess: IntOff als Initiator und Begleiter des Internationalisierungsprozesses IntOff als (strategischer) Berater IntOff als Umsetzer, aber: zunehmend Verlagerung auf andere Einheiten (FB, Verwaltung,…) IntOff zunehmend als Vermittler von Informationen und Erfahrungen IntOff der Zukunft: Vom Macher zum Mittler… …mit dem Ziel, sich selbst überflüssig zu machen!?