Zugang Jugendlicher zur Filmkultur

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 Präsentation transkript:

Zugang Jugendlicher zur Filmkultur Termin 7 / 10.4.08: Vorlesung am IPMZ – Universität Zürich: Einführung in die Mediensozialisation PD Dr. Daniel Süss Rebekka Häberli Selina Luchsinger Vanda Sieber Iria Suppiger Gregor Waller Isabel Willemse

Zusammenarbeit Fragebogenentwicklung und Datenerhebung der ZHAW, Departement Angewandte Psychologie in Zusammenarbeit mit: Studierende des IPMZ und der Uni Bern Lic. ès soc. Olivier Moeschler Universität Lausanne Observatoire Science, Politique, Société Dr. Jean-Pierre Candeloro und Prof. Dr. Ursula Ganz-Blättler Università della Svizzera italiana, Fakultät für Kommunikations– wissenschaften Auftraggeber: Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz www.realisateurs.ch

Methodensteckbrief Befragungszeitraum: August bis Oktober 2007 Grundgesamtheit: Alle Schülerinnen und Schüler der Schweiz zwischen 12 und 19 Jahren Art der Befragung: Schriftlicher Fragebogen Ort der Befragung: Im Klassenverband in Schulen Stichprobe: Brutto n = 1‘047; netto n = 1‘010 Sprachräume: Deutschschweiz (D-CH): Erhebung durch ZHAW Romandie (W-CH): Erhebung durch Uni Lausanne Tessin (I-CH): Erhebung durch Uni Lugano Vertrauensbereich der Stichprobe: ± 3.03% (5%-Niveau)

Stichproben-Struktur (Anzahl Fälle)

Stichproben-Gewichtung Für Auswertungen über die Gesamtschweiz wurden die Fälle wie folgt gewichtet: Alle 3 Schulstufen gleich gewichtet Sprachregionen wie folgt gewichtet: Deutschschweiz: 60% Romandie: 30% Tessin: 10%

Stichproben-Regionalität

Fazit zur Stichprobe Gute Grundlage für weitgehend repräsentative Aussagen für Gesamtschweiz und Regionen Ausreichende Grösse für mehrere Gruppenvergleiche Die Stichprobe konnte zu grossen Teilen nach vorgegebenen Quoten zusammengestellt werden Einzig die Vorgabe nach der Altersverteilung konnte im Tessin und in der Deutschschweiz nicht erfüllt werden (z.T. viele Absagen)

Kino und Freizeit Vorgabe: 23 Freizeittätigkeiten Welche Freizeittätigkeiten machen die Jugendlichen oft? Welche Freizeittätigkeiten machen die Jugendlichen gern?

Kino und Freizeit Prozente der Jugendlichen, die Tätigkeiten gerne oder sehr gerne ausüben, resp. mehrmals pro Woche oder jeden Tag

Fazit zu Kino und Freizeit Freunde treffen und die Verwendung von audio-visuellen Medien (inkl. Kino) sind bei Jugendlichen am beliebtesten. Diese Tätigkeiten korrelieren mit den Entwicklungsaufgaben im Jugendalter Das Kino wird stärker präferiert als andere audio-visuelle Medien wie: DVD, TV, Videogames etc. Auch das Ausüben von Sport ist den Jugendlichen wichtig Tätigkeiten wie Brettspiele oder Basteln werden eher von einer jüngeren Altersgruppe (12 Jahre und jünger) ausgeübt Der traditionelle Verein (Pfadi, Blauring etc.) verliert an Bedeutung Es gibt nur marginale Unterschiede zwischen den Sprach–regionen

Flächen und Räume für den Film Welche Bildschirme bevorzugen Jugendliche? Wie rezipieren sie in ihren eigenen vier Wänden Filme? Welche Art von Kinos bevorzugen Jugendliche?

Bildschirmgrössen Prozente der Jugendlichen, die oft oder sehr oft Filme auf den entsprechenden Bildschirmen rezipieren

Fazit zu den Bildschirmgrössen Dominanz des TV-Bildschirms Beamer und Handy werden für Filmkonsum wenig genutzt Computer ist in die Nähe des Kinos gerückt (Aufkommen in den letzten 5 Jahre) Es gibt nur marginale regionale Unterschiede

Filmkonsum privat Prozente der Jugendlichen, die oft oder sehr oft Filme via die aufgeführten Medien konsumieren

Fazit zum Filmkonsum privat DVD als Hauptmedium für Filmrezeption zu Hause (vor dem TV). Deutet auf ein Individualisierungsbedürfnis bei der Filmauswahl hin Stimmungsbezogene Nutzung: Mood Management Videofilm im VHS-Format verliert an Bedeutung Regionaler Unterschied in Bezug auf den Internet Download von Filmen (vgl. verwendete Mittel für Filme in der Romandie).

Präferenz Kinoart Prozente der Jugendlichen, die gerne oder sehr gerne in die entsprechenden Kinos gehen

Fazit Präferenz Kinoart Alle Kino-Typen kommen bei den Jugendlichen gut an Jugendliche bevorzugen Kinos mit mehreren Sälen Multiplex Kino als Treffpunkt ohne Konsumationszwang Open Air Kinos sind saisonal limitiert und gelten als Orte mit intensivem Erlebniswert Kinos mit einem Saal sind bei Jugendlichen vergleichsweise weniger beliebt Nur marginale regionale Unterschiede

Motive und Begleitung Warum gehen die Jugendlichen ins Kino? Warum gehen die Jugendlichen nicht ins Kino? Mit wem gehen die Befragten ins Kino?

Gründe für einen Kinobesuch Prozente der Jugendlichen, die ja als Antwort angekreuzt haben

Gründe gegen einen Kinobesuch Prozente der Jugendlichen, die ja als Antwort angekreuzt haben

Fazit Kino-Motive Filminhalt als wichtigster Grund ins Kino zu gehen oder eben nicht Soziale Aspekte und der Unterhaltungswert spielen ebenfalls eine wichtige Rolle Langeweile ist kein Motiv für einen Kinobesuch (eher fürs Fernsehen) Nebenbetriebe wie Bar, Restaurant sind keine Beweggründe für Kinobesuch (vgl. Multiplex: Aufenthalt ohne Konsumzwang möglich) Preis wird von einem Drittel der Befragten als Hinderungsgrund angegeben Distanz zum Kino ist unbedeutend (Kinodichte genügend hoch) Nur marginale regionale Unterschiede

Kino-Begleitung Prozente der Jugendlichen, die oft oder sehr oft mit den aufgeführten Personen ins Kino gehen

Fazit Kino-Begleitung Jugendliche gehen vor allem mit Gleichalterigen ins Kino (Kino als sozialer Treffpunkt) Erwachsene begleiten Jugendliche nur selten ins Kino Jüngere Jugendliche (12 u. 13 Jahre alt) werden noch häufiger von Erwachsenen begleitet Nur 2% der Jugendlichen gehen oft alleine ins Kino

Faszination Film Welches sind die Lieblingsfilme der Schweizer Jugendlichen? Welches sind die Herkunftsländer der Filme, welche die Jugendlichen rezipieren? Welche Gattungen und Genres mögen die Befragten? Wie viele Filme schauen sich die Befragten pro Woche an? Was gehört für die Jugendlichen zu einen perfekten Kinobesuch?

Herkunftsländer der Filme Prozente der Jugendlichen, die sich oft oder sehr oft Filme aus den entsprechenden Ländern anschauen

In der Schweiz vorgeführte Filme Quelle: Bundesamt für Statistik, 2006

Fazit zur Filmherkunft Die Jugendlichen rezipieren vor allem Filme, die aus den USA stammen. Filme aus den USA werden in den Schweizer Kinos auch am meisten vorgeführt. Obwohl der Schweizer Film nur ca. 4 - 8% der gezeigten Kino- Filme ausmacht, rezipieren 15% der Jugendlichen diesen „oft“ oder „sehr oft“.

Gattungspräferenzen Prozente der Jugendlichen, die die entsprechenden Gattungen mögen oder sehr mögen

Genrepräferenzen Prozente der Jugendlichen, die die entsprechenden Genres mögen oder sehr mögen

Genrepräferenzen nach Geschlecht Prozente der Jugendlichen, die die entsprechenden Genres mögen oder sehr mögen

Lieblingsfilme Rang Titel Anzahl Nennungen Herkunft Genre 1 Pirates of the Caribbean 65 USA Action, Komödie, Fantasy 2 Harry Potter 40 UK / USA Fantasy 3 Lord of the Rings 38 NZ / USA Action, Fantasy 4 The Simpsons Movie Komödie 5 Step Up 30 Drama, Tanz, Liebesfilm 6 Pearl Harbor 17 Action, Drama, Liebesfilm 7 Tre metri sopra il cielo 15 I Liebesfilm 8 Titanic 12 Drama, Liebesfilm 9 High School Musical 11 Komödie, Drama, Muscial 10 Ocean's Eleven/Twelve/Thirteen Komödie, Thriller Insgesamt wurden 340 verschiedene Titel genannt

Fazit zu Gattungs-, Genrepräferenzen und Lieblingsfilmen Jugendliche präferieren den Spiel- und den Animationsfilm Bei Jungen steht der Actionfilm an erster Stelle, während die Mädchen sowohl Actionfilme wie auch Liebesfilme mögen. Bei den Filmpräferenzen zeigen sich Geschlechter-Rollenbilder Bei den Lieblingsfilmen dominieren die Blockbuster Action, Liebe und Humor als Erfolgsrezept (plus Musikfilme bei den Mädchen und Erotikfilme bei den Knaben)

Anzahl Filme pro Woche (Kino, TV, DVD)

Anzahl Filme pro Woche (Kino, TV, DVD)

Fazit: Anzahl Filme pro Woche Die Befragten schauen im Schnitt 3.5 Filme ganz und 3 Filme teilweise Formal niedrig Gebildete rezipieren mehr Filme als formal mittel und hoch Gebildete Jüngere Schülerinnen und Schüler (Schulstufe 1) schauen mehr Filme als ältere (Stufe 2 & 3) Knaben schauen etwas mehr Filme als Mädchen Im Tessin werden mehr Filme rezipiert als in den anderen Regionen

Was gehört zum perfekten Kino-Besuch? Prozente der Jugendlichen, die einen der Begriffe genannt haben (offene Frage)

Was gehört zum perfekten Kino-Besuch? Prozente der Jugendlichen, die einen der Begriffe genannt haben (offene Frage)

Fazit zum perfekten Kinobesuch Der richtige Film, die richtige Begleitung, Popcorn und Süssgetränke machen den perfekten Kinobesuch aus

Filmkultur-Förderung Wie wird Filmkultur-Förderung im In- und Ausland heute betrieben? Welche Kinokultur-Fördermassnahmen kommen bei den Jugendlichen am besten an? (10 Vorgaben) Wie würden die Jugendlichen die Kino-Kultur sonst noch fördern? (offene Frage) Was müssten die Kinos tun, damit Jugendlich öfters hingehen würden? (offene Frage) Filmkunde in der Schule: Was bleibt 1 ½ Jahre danach?

Filmkultur-Förderung: Ländervergleich Ergebnisse aus einer Recherche zu bestehenden Filmkultur- Förderungsprojekten (CH, D, F, AUT, GB) Föderalistische Konzepte (D, CH) vs zentralistische Förderkonzepte (F) Schulisch curricular vs Projekte in der Freizeit Vergünstigung Kinoeintritt vs Zielgruppenmarketing vs aktive Filmarbeit Wenig Informationsmassnahmen in der CH im Vergleich zu D Mangel an Evaluationen

Was würden die Befragten als Kinobesitzer machen, um Jugendliche fürs Kino zu interessieren? Prozente der Jugendlichen, die die Massnahmen ziemlich sicher oder auf jeden Fall umsetzen würden

Was würdest du sonst noch ändern? Prozente der Jugendlichen, die einen der Begriffe genannt haben (offene Frage)

Was müssten die Kinos ändern, damit du öfters hingehst? Prozente der Jugendlichen, die einen der Begriffe genannt haben (offene Frage)

Filmbildung in der Schule Leitfaden-Interviews mit 6 Schülerinnen und Schüler die Filmbildung genossen haben und selber Filme drehten Was ist 1 ½ Jahre danach geblieben? 6 Befragte erwähnten Elemente des Filmemachens (z.B. Schnitt, Kamera, Drehbuch) Ebenfalls ist allen 6 die Filmanalyse in Erinnerung geblieben (z.B. Bildeinstellung, Ton, Filmsprache etc.) 3 Schüler erinnerten sich an die Inhaltsanalyse (z.B. zum Thema Gewalt) 2 Befragte geben an, sie hätten gelernt, sich auf Details in Filmen zu achten (z.B. Einsatz von Stille, Schatteneffekte etc.) 2 Schüler haben die Entwicklung von Teamfähigkeit als wichtig empfunden

Filmbildung in der Schule Verändertes Filmverhalten im Alltag Alle 6 Befragten wenden ihr Filmwissen beim Rezipieren von Filmen an und können diese kritisch analysieren 3 Schüler haben ihre Filmvorlieben verändert. Ihr Interesse für Klassiker wurde geweckt. Das Spektrum ihrer Filmauswahl wurde verbreitert 4 Befragte stellten bei sich eine Veränderung des Qualitäts–bewusstseins fest

Fazit zur Filmkultur-Förderung Kino soll jugendgerechter Treffpunkt sein Preissenkungen oder ein Halbtax-Abo kommen bei den Jugendlichen gut an Auch mehr Informationen über Filme begrüssen die Jugendlichen (Werbung, Jugend-Filmheft) Filmbildung führt zu einer positiven Veränderung im Umgang mit dem Film

Studien-Fazit und Schlussfolgerungen Welche Thesen vom März 2007 lassen sich untermauern, welche nicht? Wo soll die Filmkultur-Förderung bei Jugendlichen aufgrund der Studienresultate ansetzen? Wie wird das Potenzial von spezifischen Fördermassnahmen eingeschätzt? Was lässt sich über die Nachhaltigkeit der Fördermassnahmen aussagen?

Rückblick auf Thesen vom März 2007 Beobachtung von Verleih- und Kinoseite: „Es bricht uns das jugendliche Kinopublikum weg“

Entwicklungstrends Altersstruktur und Kinolandschaft Jugendliche im Jahr 2006

Entwicklungstrends Altersstruktur und Kinolandschaft Gängiger demographischer Trend in westlichen Demokratien: nur schwierig zu beeinflussen Anzahl Kinos in der Schweiz steigt gemäss Bundesamt für Statistik an (2006: 320 Kinos mit 550 Sälen) Anzahl Kinobesuche pro Jahr bleibt nach BFS stabil (16.4 Mio; pro Person 2.2)

Konkurrenz durch DVD These wird teilweise bestätigt DVD ist in etwa gleich beliebt wie das Kino wird aber häufiger genutzt Die DVD ist das Hauptquellmedium für die Filmrezeption zu Hause (noch vor dem Free-TV-Programm) Mehr als jeder zweite Haushalt ist heute mit einem DVD-Player ausgestattet (Quelle: Bundesamt für Statistik, 2006) Es gibt eine positive Korrelation zwischen der Häufigkeit von DVD schauen und Kinobesuch

Konkurrenz durch Homecinema-Anlagen These wird nicht bestätigt Beamer werden für den Filmkonsum nur sehr selten genutzt TV-Bildschirm bleibt das Hauptmedium für den Film Steigende Konkurrenz durch Computer als Abspielstation von Filmen Rund 1/8 der CH-Haushalte verfügt über ein Homecinema-System (Quelle: Bundesamt für Statistik, 2006)

Konkurrenz durch Video-On-Demand These wird nicht bestätigt Live Video-Streams und Video-On-Demand werden von den Jugendlichen nur sehr selten genutzt

Konkurrenz durch Internet-Downloads These wird teilweise bestätigt Filme aus Internet-Downloads werden in der Gesamt-CH nur selten rezipiert Ausnahme Romandie: Dort rangiert der Download vor VHS-Video und Pay-TV Problematik: Illegalität / soziale Erwünschtheit

Steigende Kino-Eintrittspreise These wird bestätigt Jugendliche geben den hohen Preis als Grund an, nicht ins Kino zu gehen Zudem stösst die Einführung eines Kino-Halbtax-Abos auf grosse Zustimmung bei den Jugendlichen Bei offenen Fragen zum Verbesserungspotenzial des Kinos wird eine Preisreduktion von über 50% der Jugendlichen gewünscht. (Romandie gar über 60%)

Ansatzpunkte der Kino-Kulturförderung bei Jugendlichen Förderung über Information Förderung über Institutionen / Bildung Förderung über Örtlichkeiten Förderung über den Preis Förderung über aktive Medienarbeit / Partizipation

Förderung über Information Potenzial: hoch Informationsdefizit bezüglich Film / Kinoprogrammierung Jugendliche geben an, dass sie mehr Werbung über Filme schalten würden: TV, Internet, Plakat (offene Frage) 50% der Jugendlichen wünschen sich ein Jugend-Filmheft Die Mehrheit wünscht sich Filminformationen über Handy oder Internet Nachhaltigkeit: mittel Je nach Art der Information und über welchen Kanal diese verbreitet wird, kann ein Gewöhnungseffekt entstehen.

Förderung über Institutionen Potenzial: mittel bis hoch Schule: knapp 40% der Jugendlichen stehen einer Zusammenarbeit mit der Schule im Bereich Filmförderung positiv gegenüber (kostet keine Freizeit und kein Taschengeld) Vorteil der Schule: Es werden alle Jugendlichen erreicht Jugendarbeit: Problematik der Selbstselektion Nachhaltigkeit: hoch In einem Schulfach Filmbildung könnte den Jugendlichen die Filmanalyse und das Filmhandwerk vermittelt werden Sie werden zu kritischen und genussfähigen Filmrezipienten

Förderung über Örtlichkeiten Potenzial: mittel Jugendliche besuchen am liebsten Kinos mit mehreren Sälen und Open-Air-Kinos In Multiplex-Kinos ist Aufenthalt mit Konsumationsmöglichkeit aber ohne Konsumationszwang möglich (auch ohne Kino-Eintritt) Für 74% der Befragten erscheint die Kombination Kino-Bar oder Kino-Restaurant attraktiv Knapp 42% der Jugendlichen würden gerne das Filmprogramm mitgestalten Nachhaltigkeit: mittel Der Einbezug von Jugendlichen in die Programmation fördert deren Umgag mit dem Film

Förderung über den Preis Potenzial: hoch Fast 70% der Jugendlichen finden die Einführung eines Kino- Halbtax-Abos eine gute oder eine sehr gute Idee Über 50% der Befragten würden öfters ins Kino gehen, wenn die Preise tiefer wären 34% haben einen Kinobesuch aus Preisgründen schon verschoben Nachhaltigkeit: niedrig bis mittel Am Anfang zeigen Preisreduktionen eine grosse Wirkung. Später wägen die Jugendlichen funktionale Alternativen und deren Preis ab Um die Nachhaltigkeit zu erhöhen, müsste die Preisreduktion oder das Halbtax-Abo mit anderen Fördermassnahmen gekoppelt werden

Förderung über aktive Medienarbeit / Partizipation Potenzial: mittel Rund 25% können es sich vorstellen, z.B. an Filmworkshops teilzunehmen 33% der Jugendlichen finden Exkursionen an Filmsets attraktiv Problematik: Freizeitbudget vs Schulzeit für Filmbildung Nachhaltigkeit: hoch Jugendliche, die sich aktiv mit dem Filmschaffen auseinander- setzen, erhalten einen Zugang zur Filmsprache, Filmästhetik etc.

Schlussfolgerungen für die Jugend-filmkultur-Förderung Aus der Sicht der Jugendlichen sind folgende Massnahmen besonders wünschenswert: Kino als Treffpunkt gestalten Preisreduktion / Abovergünstigung Filmbildung via Schule Bessere Information über das Kino-Programm: z.B. via TV, Internet, Plakat. Oder über die Lancierung eines Jugendfilmhefts  Um die Nachhaltigkeit der Jugendfilmkultur-Förderung zu optimieren, ist die Kombination von verschiedenen Massnahmen am Erfolg versprechendsten