Martin Kaltenbach 23.09.28, Dreieich Studium Freiburg,Basel, Marburg Staatsexamen, Promotion zum Dr. med. 1955 in Marburg/Lahn. Habilitation Universität Frankfurt 1966, Professor für Innere Medizin 1973. Leiter Kardiologie, Klinikum der J. W. Goethe-Universität Frankfurt 1972-93 Mehr als 1 000 wissenschftliche Publikationen. “Herz und Kreislauf kompakt” 5. Auflage 2006. Preise Deutsche Ges. Kardiologie 1978, 1980, 1981, 2004 Europäische Ges. Kardiologie 1988, 2004 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse 1993 Vorstand Deutsche Herzstiftung, Deutsche Stftung für Herzforschung
Feldstudie im Umkreis des Frankfurter Flughafens Ausführung Dr. med. Y. Aydin, Anleitung Prof. M. Kaltenbach Methoden 1 53 Probanden über drei Monate Ausschluss: Abwesenheit vom Wohnort, Schichtarbeit, manifeste Hypertonie Täglich Protokoll Lärmempfinden, Schlaf u.a. Täglich zwei mal Messung Blutdruck, Herzfrequenz Westgruppe 50 dB(A) bei Betriebsrichtung 25 und 40 dB(A) bei 07 Ostgruppe 40 dB(A) bei Betriebsrichtung 25 und 50 dB(A) bei 07
Methoden 2 Persönliche Einweisung Messung mit automatisch digital anzeigendem Gerät Westgruppe (n=31) männl. 45%, 50 Jahre, 73 kg, 170 cm, 25 BMI Ostgruppe (n=22) männl. 36%, 52 Jahre, 73 kg, 170 cm, 25 BMI Alle Daten in PC. Statistik Mittelwerte, Standardabweichung, t-Test, Kreuzkorrelationen Weder der Untersucher noch die Probanden hatten eine Vorstellung der zu erwartenden Ergebnisse
Ergebnisse 8266 Messungen; fehlend Westgruppe 8,3%, Ostgruppe 6,4% Verlauf über drei Monate: Parallele zwischen Lärm bzw. Betriebsrichtung und subjektivem Lärmempfinden Teilweise Parallele zwiswchen Lärm, Blutdruck und Herzfrequenz Beziehung in Westgruppe geringer als in Ostgruppe (Regulationsstörung in W mit aufgehobener Anpassung ? ) Monatsmittelwerte Westgruppe syst. Blutdruck um 9,6 (4-15) , diast. Blutdruck 7,8 (5-16) mmHg höher als in Ostgruppe
RR abends
RR morgens
Abflüge pro Tag
Lärmverlauf Lärmempfindung Blutdruck
KREUZKORRELATION Lärmentwicklung Wahrnehmung “leise”
Schlussfolgerungen Eine Belastung mit 50 dB(A) nachts außen in drei viertel der Zeit gegenüber in einem viertel der Zeit führt zu vermehrter subjektiver Belästigung und zu höherem Blutdruck Der beobachtete Anstieg bedeutet den Übergang vom “optimalen” zum “noch normalen” Blutdruck und damit nahezu eine Verdoppelung des Risikos für eien späteren Herzinfarkt oder Schlaganfall In Übereinstimmung mit modernen epidemiologischen Studien muss als gesundheitlich unbedenklicher Grenzwert ein nächtlicher Pegel von weniger als 45 dB(A) außen angesehen werden.
Ergebnisse facit Eine Belastung mit 50 dB(A) führt zu subjektiver Belästigung und zu Kreislaufreaktionen in Abhängigkeit von der jeweiligen Lärmdauer Bei stärkerer Exposition verschwindet die Anpassung Die längere und häufigere Belastung führt gegenüber der kürzeren und selteneren Belastung zu stärkerer Belästigung und zu höherem Blutdruck
Alle Teilnehmer der Längsschnittstudie Danksagung Hessisches Kultusministerium Gustav Heinemannschule Rüsselsheim Institut für Gesundheitsschutz Offenbach Kardiologische Gemeinschaftspraxis Darmstadt Dr. Krehan Kardiologisches Zentrum am Zoo Frankfurt Alle Teilnehmer der Längsschnittstudie
RR abends ohne Hypertoniker