Zusammenfassung von Hombert et al (1979) und Löfqvist (1989)

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 Präsentation transkript:

Zusammenfassung von Hombert et al (1979) und Löfqvist (1989) Jonathan Harrington Diachrone tonale Entwicklung in vielen asiatischen Sprachen /ba, pa/ →/pá, pà/ Synchron ist f0 höher nach /pa/

1. Aerodynamische Hypothese Erklärung dieser mikroprosodischen Einflüsse 1. Aerodynamische Hypothese f0 ist hoch nach hohem transglottalen Luftdruck (Tg) Tg ist niedrig im Verschluss und kurz danach. In /b/ ist VOT kurz. Daher ist f0 zu Beginn von /a/ niedrig Gegenargumente f0 höher nach unaspiriertem [pa] im Vgl. zu [ba], obwohl VOT in beiden Lauten ähnlich ist diese aerodynamischen Wirkungen auf f0 sind eher lokal: jedoch unterscheiden sich [ba, pha] in f0 fast bis zum zeitlichen Mittelpunkt des Vokals

Horizontale Spannung in den Stimmlippen Erklärung dieser mikroprosodischen Einflüsse Horizontale Spannung in den Stimmlippen Je schlaffer die Stimmlippen, umso weniger Kraft wird benötigt, um sie ins Schwingen zu setzen. Daher sind die Stimmlippen in [ba] schlaff, und daher beginnt f0 niedrig Keine empirische Beweise, für schlaffere Stimmlippen in [ba] Gegenargumente Die schlafferen Stimmlippen müssten auch in /ap, ab/ f0 diachron und synchron beeinflüssen

Vertikale Spannung in den Stimmlippen Erklärung dieser mikroprosodischen Einflüsse Vertikale Spannung in den Stimmlippen Der Kehlkopf wird angehoben nach stimmlosen Lauten Oder vielleicht wird der Kehlkopf nach /b/ gesenkt (damit das Volumen vom Mundraum, und daher Tg größer wird). Kehlkopf-Hebung kommt an der Grenze zwischen /p/ und dem danach kommenden Vokal vor (daher keinen Einfluss auf dem davor kommenden Vokal). führt zur Spannung in den Stimmlippen

Löfqvist (1989) EMG Analyse des Cricothyroid-Muskels Durch den CT werden Cricoid + Arytenoids in entgegengesetzer Richtung zum Thyroid gekippt – und dadurch werden die Stimmlippen gespannt. Bei gespannteren Stimmlippen steigt die Grundfrequenz

EMG - .Hakendrahtelektroden 1. Ein dünner Draht mit einem Haken wird durch eine Nadel geleitet 2. Die Nadel wird in den Muskel eingeschoben und entzogen. 3. Der Draht bleibt wegen des Hakens im Muskel hängen und wird mit einem Verstärker verbunden

EMG Untersuchungen zum CT (Löfqvist, 1989) Vpn: 2 AmEngl. und ein Vpn. Muttersprache holländisch. (Holländisch hat einen unaspirierten /p/) Materialien: ‘reiterant speech’. ‘The man went to market’ wurde durch verschiedene Cs und Vs ersetzt. zB /ma ma ma ma mama/

CT-Aktivität höher in stimmlosen Lauten am Ende vom Verschluss Löfqvist, (1989): Ergebnisse CT-Aktivität höher in stimmlosen Lauten am Ende vom Verschluss stimmlos CT-Aktivität Plosiv Lösung

Löfqvist, (1989): Schlussfolgerungen Theorie von Kingston: höhere f0 in [pha] ist Teil des Sprecherplans (beabsichtigt). Jedoch wäre dann die höhere CT im stimmhaften Vokal zu erwarten – und nicht wie in Löfqvist (1989) im stimmlosen K. Daher wird eine höhere CT im stimmlosen K produziert, eher um die Vibration der Stimmlippen zu unterdrücken (statt beabsichtigt f0 im Vokal zu erhöhen).