Aufruf zur Mithilfe bei der Meldung und Bekämpfung von Neophyten

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 Präsentation transkript:

Aufruf zur Mithilfe bei der Meldung und Bekämpfung von Neophyten Neophyten sind Pflanzen, die unter bewusster oder unbewusster, direkter oder indirekter Mithilfe des Menschen nach 1492 zu uns gelangt sind. Zahlreiche von ihnen breiten sich unkontrolliert aus und sind daher problematisch. Da Neophyten in ihrem neuen Lebensraum kaum natürliche Konkurrenten oder Feinde haben, können sie heimischen Pflanzen überlegen sein und Probleme in folgenden Bereichen verursachen: 1. Wirtschaftliche Schäden z. B. als Unkräuter in der Landwirtschaft oder durch Massenvermehrung in Gewässern (Wasserpest-Arten) 2. Gefährdung der menschlichen Gesundheit z. B. durch den Riesen-Bärenklau, der Verbrennungen hervorruft oder die Beifußblättrige Ambrosie, die Allergien verursacht 3. Ökologische Schäden durch Verdrängung einheimischer Arten bzw. Veränderung von Ökosystemen (Staudenknöterich-Arten, Drüsiges Springkraut, Goldruten-Arten) Liebe Jäger und Fischer, Sie als Gebietskenner und aufmerksamer Beobachter in der Natur bitten wir um Ihre Mithilfe insbesondere bei der Bekämpfung des Riesen- Bärenklaus und bei der Meldung von Staudenknöterich-Standorten.

Allgemeines zur Bekämpfung Bei Maßnahmen gegen die Verbreitung von Neophyten sind wir dringend auf Sie als Gebietskenner angewiesen. Da das Drüsige Springkraut und die Goldruten sehr weit verbreitet sind, können wir uns hier bei der Bekämpfung leider nur auf ökologisch wertvolle Gebiete, wie Streuwiesen, beschränken. Bitte melden Sie uns das Vorkommen dieser beiden Arten in solchen wertvollen Flächen. Staudenknöteriche und Riesen-Bärenklau sind noch vergleichsweise wenig verbreitet. Eine Bekämpfung erscheint uns daher dringend geboten. Bitte melden Sie uns neue Standorte auch dieser beiden Neophyten. Wir bitten Sie ganz besonders darum, uns bei der Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus (wie unten beschrieben) zu helfen. Wir denken hier besonders an die Fischer/Angler an den Flüssen, die Jäger und die Forst-Revierleiter. Gerne sind wir bereit, Sie bei der Bekämpfung anzuleiten und zu unterstützen. Meldungen bitte an: PRO REGIO Oberschwaben Gesellschaft für Landschaftsentwicklung mbH Robert Bauer Frauenstr. 4 88212 Ravensburg tel. 0751/859622, fax. 0751/859605, e-mail robert.bauer@landkreis-ravensburg.de unter Angabe ihres Namens, Tel., Neophyten-Name, Beschreibung des Standortes (z.B. Kartenausschnitt, Rechts-Hochwert) Weitere Informationen zu einzelnen Bekämpfungsansätzen und auch zu weiteren Neophyten-Arten finden sich unter: http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch.html

Kanadische und Spätblühende Goldrute Drüsiges Springkraut Vorkommen: Überall - darum Bekämpfung auf Schutzgebiete konzentrieren Vermehrung: Über eine Vielzahl von Samen (2500-4000 / Pflanze). Schleuderkapseln! Folgen: Verdrängung heimischer Vegetation und u. U. Verhindern natürlicher Verjüngung. An Flussufern kann es zu erheblichen Erosionsschäden führen, da die Pflanze im Herbst abstirbt und offene Uferbereiche zurücklässt . Bekämpfung: Auf großen Flächen: Mähen beim Auftreten der ersten Blüten, wodurch eine weitere Samenverbreitung und ein erneuter Austrieb vermieden werden können. Bei kleinen Beständen kann es leicht ausgerissen werden. Sofern noch keine Samen ausgebildet sind, können die Pflanzen flächig zum Austrocknen ausgelegt werden. Ein erneutes Anwurzeln ist zu verhindern. Nachkontrollen sind in jedem Fall sinnvoll. Unser Anliegen: Rupfen sie kleine Bestände und/oder melden Sie uns den Standort Kanadische und Spätblühende Goldrute Vorkommen: Überall - darum Bekämpfung auf Schutzgebiete konzentrieren Vermehrung: Durch zahlreiche flugfähige Samen; am Standort auch vegetativ durch Wurzelsprosse. Folgen: Verdrängt auf großen Flächen die heimische, meist Licht liebende Flora z.B. in Kiesgruben, entlang der Fließgewässer und auf blumenreichen Streuwiesen. Bekämpfung: Zweimaliges Abmähen im Mai und August, um Rhizome zu schwächen und das Versamen zu verhindern. Die Pflanze stirbt dadurch jedoch nicht ab. An feuchten Standorten Pflanze über Jahre ausreißen. Ein erneutes Anwurzeln ist zu verhindern. Unser Anliegen: Rupfen sie kleine Bestände und/oder melden Sie uns den Standort

Stauden-Knöteriche Vorkommen: Trotz breiter ökologischer Amplitude, Bevorzugung von Uferbereichen der Fließgewässer. Verstreutes Vorkommen im Landkreis. Vermehrung: Der Japan-Knöterich vermehrt sich nur vegetativ. Der Sachalin-Knöterich auch generativ, jedoch sind die Jungpflanzen extrem frostempfindlich. Kleinste Wurzelstücke können sich zu kräftigen Stauden entwickeln. Folgen: Verdrängung einheimischer Vegetation. Das mächtige Wurzelwerk zerstört Uferbefestigungen und im Winter ist der oberirdische Uferbereich durch das Absterben der Pflanze anfällig gegenüber Erosionsschäden. Bekämpfung: Mehrmaliges Mähen (bis zu 8 mal pro Jahr) ist notwendig um die Pflanze langfristig zu schwächen. Achtung Triebe können anwurzeln. Der Einsatz von Ziegen oder Schafen über Jahre hinweg oder das Ausreißen von bereits geschwächten Einzelpflanzen ist ebenfalls möglich. Unser Anliegen: Melden Sie uns den Standort; wir versuchen die Bekämpfung zu organisieren. Japanischer Stauden-Knöterich (oben) Sachalin-Knöterich (unten) Himalaja-Knöterich (rechts)

Riesen-Bärenklau Vorkommen: Meist zerstreut, gerne auf feuchten nährstoffreichen Standorten, ist der Bärenklau noch inmitten der Ausbreitung begriffen. Eine weitere Verbreitung gilt es zu verhindern. Vermehrung: Ausschließlich über Samen (bis zu 50.000 / Pflanze) , welche in der Regel ca. 2,5 Meter um die Mutterpflanze verteilt vorzufinden sind. Weitere Verbreitung auf dem Wasserwege sowie das Verschleppen durch Tiere. Folgen: Neben der Verdrängung einheimischer Flora ist der Riesen-Bärenklau besonders gefährlich für die menschliche Haut. Eine Berührung mit zusätzlicher Sonneneinstrahlung führt zu starken Verbrennungen. Bekämpfung: Pflanzen sind umgehend zu entfernen, um das Versamen zu verhindern. Abstechen der Wurzel in ca. 10 cm Tiefe; Herausziehen der Pflanze und Auslegen zum Trocknen, damit die Pflanze nicht erneut anwurzeln kann. Sollten bereits Samen gebildet worden sein (ab Mitte Juli), vor dem Ausstechen vorsichtiges Abnehmen des Samenstandes und Entsorgung über Müllsack im Hausmüll. Schutzkleidung und Handschuhe sind in jedem Fall zu tragen, und grundsätzlich ist die Bekämpfung an sonnenfreien Tagen zu empfehlen. Unser Anliegen: Melden Sie uns den Standort und stechen Sie kleine Bestände (z. B. entlang der Fließgewässer) aus. Ca. 10 cm