Bankenaufsicht-Anforderungen an das Risikomanagement in Zeiten der Finanzkrise Jahrestagung der Erich-Gutenberg -Arbeitsgemeinschaft am 30.11. und 1.12.2012,

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 Präsentation transkript:

Bankenaufsicht-Anforderungen an das Risikomanagement in Zeiten der Finanzkrise Jahrestagung der Erich-Gutenberg -Arbeitsgemeinschaft am und , in Köln Ludger Hanenberg, BaFin

Agenda Hintergründe Entwicklungen während der Finanzkrise 2008 Aufsichtliche Reaktionen Ausblick

Hintergründe Risikomanagement als Themenschwerpunkt der Aufsicht Interne Kontrollen wurden schon lange erwartet/verlangt Erste Papier aus den 80er Jahren (noch sehr rudimentär) Fokus (national) zunächst: interne Kontrollen im Handel, Kredit; Revision als selbständiger Themenschwerpunkt Entwicklungen: ->Mindestanforderungen an das Handelsgeschäft (1995) ->Mindestanforderungen an die Ausgestaltung der Internen Revision (2000) -> Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft (2002) -> Mindestanforderungen an das Risikomanagement (2005)

Hintergründe (II) Risikomanagement als Themenschwerpunkt der Aufsicht International wurde Thema zunehmend wichtiger ->Basel II (Nutzung internen Modelle erforderte entsprechende interne Strukturen) -> u.a. Papiere zu einzelnen Themen wie opRisk, Liquiditäts- Risikomanagement, Kredit-Risikomanagement, Basel Core- Priniciples (umfassen auch Regeln zum RM und zu internen Kontrollen)

Entwicklungen 2008 Zuspitzung der Finanzkrise (Übernahme: Merrill Lynch, beinahe Zusammenbruch: Bear Stearns, Insolvenz: Lehman; beinahe Zusammenbruch: Northern Rock; zahlreiche weitere Übernahmen) Erhebliche Marktturbulenzen (u.a. Preisstürze, Liquiditätsprobleme) Erhebliche Kapitalspritzen für große Banken (vor allen in US und Uk) -> Internationale Anstrengungen zur Verbesserung u.a. des Risikomanagement der Banken

Entwicklungen 2008 (II) - Analyse verschiedene Indikatoren für ein erfolgreiches Management der Krise ->Flexible Reaktion auf krisenhafte Entwicklungen -> flexibles Risikomanagement (inkl. hohe Datenqualität) ->Holistische Geschäfts- und Risikosicht (Vermeidung von Silos); Nutzung von Stress-Tests -> enge Verzahnung von Bilanzkontrolle, Liquidität/Treasury, Eigenkapitalentwicklung -> hoher Stellenwert des Liquiditätsmanagements ->Aktiver Dialog zwischen dem Management (inkl. dem Aufsichtsrat) -> kritische Analyse der Bewertungen durch Vorstand …

Reaktionen Verschiedene Foren machen vergleichbare Vorschläge -> Stärkung Eigenkapital/Liquiditätssituation -> Analyse der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells/der Strategien (u.a. bessere Stärken/Schwächen Analyse) -> Stärkung der bankinternen Governance (u.a. effektive CRO Organisation) -> aktiver Dialog zwischen den Geschäftsbereichen -> Hervorhebung der Fixierung des Risikoappetits -> Betonung der Notwendigkeit einer robusten Kapitalplanung -> Betonung einer strikteren Gesamtbanksteuerung -> Betonung eines strikten Liquiditätsmanagements

Reaktionen (II) Verschiedene Foren machen vergleichbare Vorschläge -> Betonung der Bedeutung von bankinternen Stress-Tests (inkl. inverser Stress-Tests) -> Robuste Governance für interne Modelle -> robuste IT Infrastruktur /verbesserte Datenqualität -> Living Will Diskussion (mit Auswirkungen auf das Risikomanagement der Banken) -> angemessene Vergütungssysteme / Anreizstrukturen …

Ausblick Aufsicht wird zunehmend internationaler (zur Benchmark werden damit immer mehr internationale Regeln/Strukturen/Usancen) Derzeit: Starkes Interesse an Großbanken Stärkung des Risikomanagement wird auch in Zukunft für Aufsicht ein zentrales Thema bleiben (Tendenz: Anforderungen werden wohl zunehmend strikter/detaillierter); zentral hier: Überwindung von Silos; aktiver check and balance Prozess in der Bank wird weiter gestärkt Frage nach den Geschäftsmodellen wird wohl immer häufiger gestellt werden Bedeutung von Stress-Tests wird zunehmen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!