Klaus Heidel Die Große Transformation und Gerechtigkeit: Eine Herausforderung für kirchliches Handeln Zwölf vorläufige Thesen.

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 Präsentation transkript:

Klaus Heidel Die Große Transformation und Gerechtigkeit: Eine Herausforderung für kirchliches Handeln Zwölf vorläufige Thesen

Vorbemerkungen Inhalt: acht Thesen zur Großen Transformation in einer Gerechtigkeitsperspektive (auch zur Definition des mit "Großer Transformation" Gemeinten) vier Thesen zur Mitgestaltung von Transformationsprozessen durch Kirchen viele Bereiche nicht behandelt, z.B. Notwendigkeit einer Neudefinition der Begriffe "Gerechtigkeit" und "soziale Gerechtigkeit" Dilemmata zivilgesellschaftlicher Beteiligung an Gestaltung von Transformationsprozessen

Notwendigkeit kirchlicher Strukturreformen als Voraussetzung dafür, transformative Kirche werden zu können (zentrale Fragestellung!)

Transformation und Gerechtigkeit

These I: Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung gehören untrennbar (!) zusammen angesichts globaler Krisen in Zeiten des Klimawandels wird immer deutlicher: Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung bedingen einander: die Gerechtigkeitsfrage ist (auch) eine Friedens- und eine ökologische Frage die Friedensfrage ist (auch) eine Gerechtigkeits- und eine ökologische Frage die ökologische Frage ist (auch) eine Gerechtigkeits- und eine Friedensfrage

Eine nicht ausreichend begrenzte (strittig ist: was heißt "ausreichend begrenzt!) globale Erwärmung würde zu einem Kollaps ökologischer, ökonomischer und sozialer Subsysteme bei Verschärfung gewalt-förmiger Konfliktpotentiale führen. Damit ist der Klimawandel die zentrale politische, ökonomische, soziale, ökologische, kulturelle und friedensethische Herausforderung des 21. Jahrhunderts.

These II: Von der Dringlichkeit einer Bekämpfung der globalen Erwärmung Aus dem Bedrohungspotential einer nicht ausreichend begrenzten globalen Erwärmung folgt die Dringlichkeit einer Bekämpfung des Klimawandels Laut WBGU (=Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen) müssen die globalen Emissionen spätestens 2015 bis 2020 zu sinken beginnen, sonst wird die globale Erwärmung deutlich über 2°C über dem vorindustriellen Niveau liegen. Doch weltweit steigen die Emissionen weiter.

Kohlenstoffdioxidemissionen: starker Anstieg in China CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger in Milliarden Tonnen, 1965 bis 2010

USA: Rückgang der CO2-Emissionen gestoppt?

Deutsche Treibhausgasemissionen 1990 bis 2012 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, ohne LULUCF Quelle: UBA 2013

Schlechte Aussichten: Projektion der globalen CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe bis 2035, Referenzfall, CO2-Emissionen in Millionen Tonnen

These III: Von der Notwendigkeit eines systemischen Ansatzes Aus der Gleichzeitigkeit globaler Krisen in Zeiten des Klimawandels folgt die Notwendigkeit eines systemischen Ansatzes, fragmentierende Sichtweisen und Teillösungen sind nicht ausreichend. Es geht um den Umbau unserer Produktions- und Konsumweisen und zugleich um eine Neugestaltung ökonomischer und sozialer Arrangements auf der Grundlage einer neuen Wertedebatte bei gleichzeitiger Weiterentwicklung politischer Steuerungsinstrumente.

These IV: Von der Notwendigkeit einer Großen Transformation Der erforderliche umfassende Umbau der Wirtschaft hin zu einer postfossilen, sozial gerechten und klimagerechten "Wirtschaft im Dienst des Lebens" hat damit tief greifende soziale, politische und kulturelle Dimensionen Für diesen Umbau hat der WBGU 2011 den Begriff "Große Transformation" zwar nicht eingeführt, aber popularisiert.

bisher nur zwei Große Transformationen in der Geschichte der Menschheit neolithische "Revolution" (Begriff!) 10.000 bis 5.000 v. Chr.: Entstehung von Vieh- und Ackerwirtschaft als Voraussetzung für die Sesshaftigkeit – mit kulturellen (Religionsbildung!) und politischen (Staatenbildung!) Dimensionen industrielle Revolution 1780 bis 1914 (Datum?): gestützt auf fossile Energieträger führten neue Technologien (für Produktion, Mobilität und Kom-munikation) zu neuen sozialen und ökonomischen Arrangements mit kulturellen und politischen Dimensionen (Karl Polanyi 1944: The Great Transformation)

auch die Verabschiedung fossiler Energieträger wird zu neuen sozialen und ökonomischen Arrangements mit kulturellen und politischen Dimensionen führen

These V: Von der Unschärfe des Begriffes "Große Transformation" Der Begriff "Große Transformation" hat sowohl eine normative als auch eine analytische Dimension. Einerseits ist "Große Transformation" (Singular!) ein hoch abstrakter Leitbegriff, der die Richtung umfassender Veränderungen (Beachtung der Grenzen des Erdsystems) andeutet (normative Dimension).

Andererseits ist "Große Transformation" ein analytischer Begriff, der reale – vom Menschen gesteuerte und nicht gesteuerte (etwa durch die Endlichkeit von Ressourcen erzwungene) Veränderungsprozesse beschreibt. In diesem Sinne verbergen sich hinter dem abstrakten Begriff "Große Transformation" vielfältige, teilweise gegenläufige, teilweise unterschiedlichen Zeitregimen folgende und teilweise regional wie sektoral unterschiedliche Veränderungsprozesse (Transformationsprozesse im Plural!) mit unterschiedlichem Steuerbarkeitsniveau.

These VI: Von der Gestaltung der Großen Transformation Angetrieben wird die Große Transformation durch die Notwendigkeit einer raschen Reduktion der Emissionen von Treibhausgasen (unter anderem durch eine rasche Dekarbonisierung von Produktion und Konsum). Die Emissionsreduktion ersetzt die Ausrichtung wirtschaftspolitischen (ordnungspolitischen) Handelns an Wirtschaftswachstum (im Sinne eines BIP-Wachstums).

Wenn (insofern) eine absolute Entkopplung von Wirt-schaftswachstum (als BIP-Wachstum), Ressourcen-verbrauch und Emmisionsniveau nicht möglich ist, muss auf Wirtschaftswachstum verzichtet werden. Wachstumsbasierte ökonomische und soziale Arrangements müssen zur Wachstumsunabhängigkeit umgestaltet werden. Was das konkret bedeutet (wie es umgesetzt werden kann), ist erst in Umrissen erahnbar. Masterpläne (Blaupausen) für die Große Transformation gibt es nicht. Erforderlich sind daher Suchprozesse, die hin-sichtlich konkreter Gestaltungen von Veränderungen (nicht hinsichtlich der Ziele) ergebnisoffen sein müssen.

These VII: Von Transformationskosten und -konflikten Die Große Transformation führt zu individuellen und strukturellen Ziel- und Interessenskonflikten (etwa über die Verteilung von Transformationskosten), die zu Transformationsblockaden werden können. Allerdings sind die dadurch entstehenden (sozialen, ökonomischen und politischen) Transformationskosten niedriger als die Kosten einer nicht ausreichend gebremsten globalen Erwärmung.

Beispiele für strukturelle Ziel- und Transformations-konflikte (die auch die Gerechtigkeitsfrage stellen): Notwendigkeit neuer Mobilitätskonzepte bei Zurückdrängung des Individualverkehrs mit PKW  vermutlich Notwendigkeit einer Produktkonversion in der Automobilindustrie  Produktionsrückgang – auch in der Zulieferindustrie – belastet Arbeitsmarkt und verringert Steueraufkommen der Kommunen  Unternehmen, Beschäftigte und Gewerkschaften wehren sich gegen Produktkonversion, wenn diese nicht beschäftigungs- und ertragsneutral gestaltet werden kann (vermutlich nur in Grenzen möglich)

Systeme sozialer Sicherung (zum Beispiel: Altersversorgung) sind – unabhängig davon, ob sie umlagefinanziert oder kapitalgedeckt sind – wachstumsbasiert  wachstumsunabhängige Systeme müssen entwickelt werden  politische und rechtliche Schwierigkeiten stehen dem ebenso entgegen wie ökonomische Interessen  der demographische Wandel erschwert den Umbau

These VIII: Die Große Transformation als Gerechtigkeitsfrage Die konkreten Gestaltungen von Transformations-prozessen müssen (in grundsätzlich ergebnisoffenen Suchprozessen) gesellschaftlich ausgehandelt bzw. durchgesetzt werden, dabei strittig: auf welcher Wertebasis? nach welchen Grundsätzen? von welchen Akteuren? (Staat, Wirtschaft, zivilgesellschaftliche Akteure [welche?]) mit welchen Formen und Instrumenten? (Recht, Arbeitskampfmaßnahmen, ziviler Ungehorsam...)

Deshalb und aufgrund der Transformationskosten und -konflikte wird die Gestaltung der Transformation auch zu einer Gerechtigkeitsfrage (national und global!) Verteilung von Gestaltungsmandaten Verteilung von Gestaltungsressourcen Verteilung von Transformationskosten Verteilung von Transformationsgewinnen

Beteiligung der von sozialer Ausgrenzung Bedrohten (Subjekte der Gestaltung der Großen Transformation und nicht Objekte: "Nothing for us without us is for us") (Konsequenzen für Diskursarten, -orte und –sprache!) – bei Befähigung von Transformationsverlierern Beispiel Energiewende: Energiewende "von unten" – oder diktiert von Energiekonzernen? Beseitigung oder Verschärfung von Energiearmut? Verteilung Kosten energetischer Sanierung neue Mobilitätskonzepte und soziale Gerechtigkeit

Abbau sozialer Polarisierung als Voraussetzung entwicklungspolitische Perspektive gutes Leben in Fülle für alle als Ziel ...

Transformative Kirche werden

These IX: Transformative Kirche – vielleicht ein neues ökumenisches Paradigma Motto der Neunten Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen 2006 in Porto Alegre: God, in your grace, transform the world: hier bezog sich Transformation vor allem auf die "Welt", für diese Transformation solle sich Kirche einsetzen aber noch nach Porto Alegre: "Zielkonkurrenz" von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung

WCC Central Committee (2012): Together towards life: mission and evangelism in changing landscapes zieht ekklesiologische Konsequenzen durch Verknüpfung von Spiritualität und Transformation: 3. [...] This mission spirituality has a dynamic of transformation which, through spiritual commitment of people, is capable of transforming the world in God’s grace. 10. The church is a gift of God to the world for its transformation towards the kingdom of God.

30. Mission spirituality is always transformative […] 30. Mission spirituality is always transformative […]. Mission spirituality motivates us to serve God’s economy of life, not mammon, to share life at God’s table rather than satisfy individual greed, to pursue change to a better world while challenging the self-interest of the powerful who desire to maintain the status quo.

73. Like the early church in the Book of Acts, local congregations have the privilege of forming a community marked by the presence of the risen Christ. For many people, acceptance or refusal to become members of the church is linked to their positive or negative experience with a local congregation, which can be either a stumbling block or an agent of transformation. [14] Therefore, it is vital that local congregations are constantly renewed and inspired by the Spirit of mission. Local congregations are frontiers and primary agents of mission. Fußnote: Monographie von 1998

Begriff transformative Kirche taucht auf: World Council of Churches: Global Forum on Poverty, Wealth and Ecology, Bogor/Indonesia, June 2012: Economy of Life, Justice, and Peace for All: A Call to Action 21. The 10thGeneral Assembly of the WCC is meet-ing at a time when the vibrant life of God’s whole creation may be extinguished by human methods of wealth creation. God calls us to a radical transfor-mation. Transformation will not be without sacrifice and risk, but our faith in Christ demands that we commit ourselves to be transformative churches and transformative congregations.

WCC Central Committee, Report of the Programme Committee, 5 WCC Central Committee, Report of the Programme Committee, 5. September 2012: 10. Economy of Life Justice and Peace for All Recommendations: b) That the World Council of Churches launch a pilgrimage of justice and peace based on the basic parameters found in the Economy of Life document, Commitments and Call, para. 21-26 at the assembly in Busan (until the 11th assembly) for and of the churches to focus on faith commitments to economic justice (poverty and wealth), ecological justice (climate change, etc.), and peace building.

The WCC should “set the table” for the churches (as well as other organizations and communities including the Christian world communions, specialized ministries, interfaith organizations and social movements) to share spirituality and practice developed in their search for transformation for justice and sustainability.

... auch in der EKD: Schreiben Bischof Martin Schindehütte an ÖRK, Juni 2012: Wenn Kirchen und ihre Glieder für Gottes Le- bensordnung und damit für Klimagerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit und Recht auf Entwick-lung eintreten, werden sie zu Agenten der Um-gestaltung der global vorherrschenden Wirt-schaftssysteme hin zu gerechten und nach-haltigen Ordnungen. Sie werden zu Pionieren des Wandels (change agents), für eine „Umkehr zum Leben“, die nach „Gerechtigkeit und Frieden im Zeichen des Klimawandels“ strebt.

 Um ein solches Engagement der Kirchen und ihrer Glieder zu stärken, sollte die Zehnte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen die Kirchen und ihre Glieder zu einem weltweiten Konziliaren Prozess „Umkehr zum Leben. Gerechtigkeit und Frieden im Zeichen des Klimawandels“ einladen, der bis zur 11. Vollversammlung andauert.  Durch einen solchen Prozess könnten sich Kirchen und ihre Glieder ermutigen, zu „Transformation Churches“ zu werden, die sich missionarisch für Gottes Lebensordnung einsetzen, befähigt durch unseren Glauben an den Gott, der uns zur Umkehr ruft und zur Umkehr befähigt.

These X: Transformative Kirchen (Gemeinden) als "change agents" United Church of Christ): Greening Your Church: Transformational Ministries als Beispiel http://www.eco-justice.org/Greening-Transform.asp I. Neue Narrative zur Bestimmung der Identität: A transformational church helps its members and society hear a new story that defines who we are. Transformation deals with matters of identity and purpose that are deeper that behaviors and policies.

II. Prophetische Kirche für umfassenden Wandel A transformational church looks for comprehensive changes in theology, worldviews and values that will lead to profound changes in individuals, communities and society. Speaking and acting in a prophetic style, current power structures and economic systems are critiqued, and a new vision is lifted up. III. Missionarische Spiritualität A confessional spirituality acknowledges our participation in destructive and exploitative systems. "Voluntary simplicity" (an affirmation of "enough", and of relationships as more important than things) is affirmed.

IV. Systemischer Ansatz, umfassender Wandel A transformational church sees a need for dramatic change in social and political structures, even as it works within those structures as a means toward a larger goal. In a transformational church, the range and depth of issues will almost certainly go beyond what are generally considered "environmental" issues. The interconnection of issues, systems and values will be seen.

V. Neuer Ansatz: Laborversuche nötig There are relatively few models for deeply transformational ministry. Churches working in this realm will be creating new programs and developing new resources. VI. "Sein" und "Handeln" gehören zusammen Study and witness are significant forms of action in a transformational church, when "doing" and "being" come together.

These XI: Kirchen können in besonderer Weise Transformation und Gerechtigkeit verbinden Angesichts von Ziel- und Interessenkonflikten (Transformationskonflikte) müssen Zentralwerte wie soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit zivilgesellschaftlich gegen ökonomische und politische Interessen durchgesetzt werden. Hier können Kirchen christliches Orientierungswissen einbringen, wobei sie mit der Konkurrenz der Deutungseliten rechnen müssen.

Kirchen verfügen zumindest ansatzweise über Erfahrungen mit und Strukturen so wie personelle und finanzielle) Ressourcen für eine Befähigung der sozial Ausgrenzten zur Mitwirkung an einer gerechten Gestaltung von Transformationsprozessen (allerdings wurden entsprechende Strukturen in den letzten zwei Jahrzehnten oft zurück gebaut und entsprechende Ressourcen abgebaut) die Gerechtigkeitsperspektive ist kirchliche Kernkompetenz

angesichts der kognitiven Dissonanz, der prinzipiellen Begrenztheit des Transfers von Wissen zu Verhalten führt ein schlichtes "Mehr" an Bildungsarbeit, moralischen Appellen usw. nicht oder allenfalls in engen Grenzen zu Verhaltensänderungen, daher sind Lernorte alternativer Praxis nötig, dies könnten Pfarrgemeinden, kirchliche Gruppen usw. sein solche kirchlichen Lernorte: könnten Orte gelebter transformativer Spiritualität werden, die entdecken, wie transformative Spiritualität Gemeinden verändert, zur Veränderung befähigt und für neue Werthierarchien wirbt

könnten für postmaterialistische alternative Wertesysteme zur Statusdefinition werben (cool ist es nicht, ein großes Auto zu fahren, sondern einen auch an Suffizienz ausgerichteten Lebensstil zu erproben) könnten beitragen zur Bestandaufnahme von Transformationsblockaden – persönlich, in sozialen Einheiten (Gruppe, Organisation...) und in der Gesell-schaft bei besonderer Beachtung von Zielkonflikten könnten zu solidarischen Lernorten für alternative Praxis werden (soziale Dimension eucharistischer Gemeinschaft!) (individuelle Verhaltensänderungen stoßen an soziostrukturelle Grenzen) – auch im Blick auf arbeitsweltliche Zusammenhängen

könnten dem gemeinsamen Erlernen von Konfliktstrategien im Interesse der Gerechtigkeit dienen (Transformationskonflikte werden zu gesellschaftlichen Auseinandersetzungen führen, die auch als Machtkonflikte verstanden werden müssen)

These XII: Transformative Kirche werden als Ziel des ökumenischen Pilgerweges 2013 - 2021 Die "Pilgrimage of Justice and Peace" könnte Kirchen einladen, transformative Kirchen zu werden und dies im Verlaufe des Pilgerweges zu erlernen. Auf diese Weise könnte die "Pilgrimage" auch beitragen zur Veränderung der Kirchen.