Integrale Brücken Brückentagung Wien, Hotel Kahlenberg

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 Präsentation transkript:

Integrale Brücken Brückentagung 2009 25.06.2009 Wien, Hotel Kahlenberg DI Dr. Roman Geier – Schimetta Consult

Inhalt Vorteile Integraler Brücken Herausforderungen bei der Bemessung Richtlinie Integrale Brücken (F+E Projekt) Messprogramm Zusammenfassung Integrale Brücken

Allgemeines Erdwiderstand Widerlager Widerlager und Überbau monolithisch verbunden (Rahmen) Lager und ÜKOs nicht erforderlich (Vollintegrale Bauweise) Ausführung mit Lager aber ohne ÜKO (Semiintegrale Bauweise) Vorteile bei der Bauwerkserhaltung Interaktion Boden – Baugrund, Temperatureinflüsse Grundsätzlich ursprünglicher Konstruktionstyp Integrale Brücken

Ursprünglicher Konstruktionstyp Engelsbrücke Rom Vidadukt Segovia Integrale Brücken

Zielkonflikte Integrale Brücken

Vorteile (I) Planung: Abhebende Kräfte können durch WL kompensiert werden Einspannung ermöglicht schlanke und ästethische Bauwerke Statik: Vermeidung von Spannungskonzentrationen bei Lager Kraftfluss im Bauwerk kontinuierlicher Systemreserven durch Rahmenwirkung Reduzierte Gefahr ungleichmäßiger Setzung und Pfeilerschiefstellungen Hinterfüllung zur Ableitung von Horizontalkräften Integrale Brücken

Vorteile (II) Bauausführung: Vereinfachter und schnellerer Bauablauf (Lager, ÜKO) Betrieb: Höherer Fahrkomfort ohne ÜKO Geringere Lärmentwicklung (Städtisches Gebiet) “Holperstelle” Erhaltung: Einsparung wartungsintensiver Bauteile Taumittelzutritt zu Konstruktionsteilen unter Fahrbahn Integrale Brücken

Motivation Integrale Brücken

Typische Schäden Integrale Brücken

Typische Schäden Integrale Brücken

Typische Schäden Integrale Brücken

Widerlager Integrale Brücken

Anzahl Brückenneubauten (UK) Bridge Document BD 57/01 - Design for Durability Brücken < 60 m Länge sind integral auszuführen ! Integrale Brücken

Jährliche Erhaltungskosten (D – BMV) Integrale Brücken

Erhaltungskosten Jährliche Erhaltungskosten ca. 1,2% der Errichtungskosten 12% Einsparungen bei Integralen Brücken möglich Annahme 70 Jahre Lebensdauer: 1,2% x 12% x 70 = 10% Einsparung der Errichtungskosten Integrale Brücken

L=526 m integral / Konzept: Prof. Dr. C. Menn Sunnibergbrücke (CH) L=526 m integral / Konzept: Prof. Dr. C. Menn Integrale Brücken

Vorteile Integraler Brücken Herausforderungen bei der Bemessung Richtlinie Integrale Brücken (F+E Projekt) Messprogramm Zusammenfassung Integrale Brücken

Herausforderungen Statisch unbestimmte Lagerung Zwangsschnittgrößen durch: Temperatur Zeitabhängiges Betonverhalten Vorspannung Auflagerverschiebungen Hoher Anspruch an Betrachtung der Boden-Tragwerks-Interaktion Bodengutachter: wirklichkeitsnahe Angabe der Bodenparameter Tragwerksplaner: Betrachtung mit oberen und unteren Bodenparameter (Bettung), Rückkopplung mit Bodengutachter Höherer Aufwand bei der Bemessung Teil der Vorspannung fließt in Baugrund ab Integrale Brücken

Temperaturverhalten Integrale Brücken

Flexibles Widerlager Integrale Brücken

Großversuch LGA Nürnberg Integrale Brücken

Großversuch Integrale Brücken

mittl. gemessener Erddruck Ergebnisse Zyklus Stauchung mittl. gemessener Erddruck Anteil Ep [-] [%] [kPa] 1 – 13 10 8,28 1,2 14 – 15 10,45 1,5 16 – 20 20 15,20 2,2 21 – 24 40 23,82 3,5 25 80 51,75 7,5 26 100 68,4 Durch das flexible Widerlager wird nur ein Bruchteil von Ep erreicht… Integrale Brücken

Vorteile Integraler Brücken Herausforderungen bei der Bemessung Richtlinie Integrale Brücken (F+E Projekt) Messprogramm Zusammenfassung Integrale Brücken

Internationale Richtlinien Richtlinien für Anwendung und konstruktiven Durchbildung Teilweise sehr unterschiedliche Empfehlungen Begründungen teilweise nicht nachvollziehbar Richtlinien fallweise inkonsistent in Argumentation Unterschiedliche Normenlage und Randbedingungen  keine direkte Übertragung auf Österreich möglich Integrale Brücken

Übersicht (I) Geometrie und Anlageverhältnisse des Bauwerks: Schiefe der Brücke Untersuchung verschiedener Steigungen Einfluss der Krümmung auf das Tragverhalten Brückenlänge und resultierende Zwangsbeanspruchungen Untersuchung der Widerlagerausbildung: Einfluss der Widerlagerhöhe Flügelmauern Integrale Brücken

Übersicht (II) Fundierung und Untergrund: Widerlagersenkung Stützensenkung Elastizität der Gründung sowie des Untergrundes Ausbildung des Überbaus: Beurteilung der Traglastreserven durch Rahmenwirkung Schleppplattenausführung: Länge Setzungsverhalten Ausbildung der Dehnfugen Umrüstung bestehender Bauwerke auf integrale Brücken Integrale Brücken

Studienobjekt - Grundsystem Stützen Höhe min Lichte Höhe ca. 5m Integrale Brücken

Zusätzliche Systeme Flachgründung Tiefgründung - Bohrpfähle 90 Integrale Brücken

Ansicht Studienobjekte Lineare und Nichtlineare Berechnung Linear: Programm Infograph Nichtlinear: SOFiSTiK Integrale Brücken

Brückenlänge Bewegungsruhepunkt Integrale Brücken

Einfluss Längsneigung 10% Steigung Integrale Brücken

Vergleich Bewehrungsmengen 100m Brückenlänge Flachfundierung 200m Brückenlänge Flachfundierung Tieffundierung Integrale Brücken

Einfluss Voutung Stiele 1.0m Stiele 0.5m Voute1.m-0.5m Integrale Brücken

Einfluss Voutung Integrale Brücken

Limitierende Parameter Gründungsart (Steifigkeit Widerlager) Rahmenecken mit zunehmenden Abstand Bewegungsruhepunkt Rahmenecke Widerlager Möglichkeiten durch Stützenausbildung (Vouten) Vorteile durch möglich elastische Ausbildung der Stützen Verschiebungswege Schleppplatte Integrale Brücken

Vorteile Integraler Brücken Herausforderungen bei der Bemessung Richtlinie Integrale Brücken (F+E Projekt) Messprogramm Zusammenfassung Integrale Brücken

Ansatz des Erddrucks Integrale Brücken

Mühlbrücke Bauherr: Planer: Messung Bauwerkstemperatur (Grundlage) Untersuchung des Erddrucks Längenänderung des Tragwerks (Laser) Automatische Datensicherung Datenübertragung Internet Integral Bridges

Erddruckgeber Integrale Brücken

Messsystem Integrale Brücken

Messergebnisse Erddruck Temperatur Längenänderung Integral Bridges

Erdberger Brücke Bauherr: Planer: Monitoring: 2 x Laser (Kämpfer) 2 x Temperatur 2 x Wegaufnehmer für Zugverhängung 2 x Wegaufnehmer für Extensometer Bauherr: Planer: Monitoring: Integral Bridges

Laser Integral Bridges

Messergebnisse Integral Bridges

Seitenhafenbrücke Bauherr: Planer: Prüfer: Bauwerkstemperatur (Grundlage) Untersuchung des Erddrucks Längenänderung des Tragwerks Lageänderung ausgewählter Punkte (Schlauchwaage, Neigungssensor) Datensicherung & Datenübertragung Internet Integral Bridges

Vorteile Integraler Brücken Herausforderungen bei der Bemessung Richtlinie Integrale Brücken (F+E Projekt) Messprogramm Zusammenfassung Integrale Brücken

Zusammenfassung Brückentyp hat große Vorteile (technisch & wirtschaftlich) Konservative Ansätze in Regelwerken Längen bis 200 m möglich (voll integral) Konzept Semi-Integrale Brücken wesentlich Messsystem als Datengrundlage Abschluss Richtlinie (Veröffentlichung) bis 2010 Integrale Brücken

Danke für die Aufmerksamkeit ! roman.geier@schimetta.co.at Integrale Brücken