Social Justice und Diversity Training – eine Einführung Anne-Marie Marx / Andrea Adam (nach Leah Carola Czollek / Heike Weinbach mit Bildern von Antje Wichtrey)
Social Justice - Vision sozialer Gerechtigkeit alle Menschen haben den gleichen Zugang zu und Teilhabe an allen gesellschaftlichen Ressourcen: materiell, kulturell, sozial, institutionell, politisch usw. ungeachtet ihrer "Nützlichkeit" in dieser Gesellschaft: ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihres Alters, ihrer sozialen und kulturellen Herkunft, ihres Geschlechtes, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer körperlichen oder geistigen Verfasstheit usw. Anerkennungs- und Verteilungsgerechtigkeit
Geschichte und Hintergrund von Social Justice Trainings Amerikanische BürgerInnenrechtsbewegungen Pädagogik der Befreiung, amerikanische Gerechtigkeitsphilosophien und Humanistische Psychologie Trainingsansatz "Diversity and Social Justice Education" von Maurianne Adams, Lee Anne Bell und Pat Griffin (USA, 1997; 2007) Social Justice Training (für den deutschsprachigen Raum) von Leah Carola Czollek und Heike Weinbach (2001). Lit.: „Handbuch Social Justice“, erscheint im Sommer 2011
Ziele von Social Justice Trainings Strukturelle Bedingtheit von Diskriminierung erkennen Stereotypen reflektieren Erkennen, dass wir strukturell sowohl privilegiert als auch benachteiligt sein können Aushalten von Widersprüchen und Uneindeutigkeiten Handlungsspielräume gegen Diskriminierungen aufzeigen
Social Justice Training - konkret Selbstreflexive Auseinandersetzung mit Diskriminierung Inhaltliche, theoretische und historische Vermittlung einzelner Diskriminierungsformen (in Anlehnung an AGG) Analyse von Stereotypen auf individueller, kultureller und struktureller Ebene Überschneidung von Diskriminierungsformen (Intersektionalität) Vermittlung einer dialogischen Methode (Mahloquet) Konzept des Verbündetseins
Intersektionalität - mehr als race und gender Beispiel: Gender Sex. Orientierung Soziale Klasse Hautfarbe Alter „Behinderung“ Kult. Herkunft …
Mahloquet - Dialog als Basis alle Personen sind gleichberechtigt. Gewaltlosigkeit. Zeit. Multiperspektivität Die kulturelle Identität tritt hinter das Individuum zurück. Keine Synthese von Widersprüchen, keine Wahrheitsfindung. Verantwortung jedes/r Einzelnen für das, was er/sie tut. (Leah Carola Czollek und Gudrun Perko - 2006)
Zuordnung zu anderen Ansätzen Social Justice mit Mahloquet AGG-Trainings Betzavta Gendertrainings gewaltfreie Kommunikation Anti-Bias Playbacktheater = dialogische Verfahren = Antidiskriminierungsansätze