Die gesellschaftlichen Bedingungen

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Motivations- und Selbstmanagement-Training
Advertisements

NAHRUNG FÜR DIE OHREN MUSIK.
Überfluss & Überdruss Evi Bachmaier, Miriam Bingold, Theresa Abeska, Sophia Gstatter 2010.
Schöne schlanke Welt???.
Religion & Gewalt “Was mit Gewalt erlangt worden ist, kann man nur mit Gewalt behalten.” Mahatma Gandhi Religion & Gewalt, Pfr. M. Scheidegger Religion.
Verantwortung übernehmen heißt Antworten geben-
Alkohol bei Minderjährigen
"Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muss" – Über (schulische) Erziehung Referenten: Björn Anton: Andy Caspar Michael.
Transmission des Scheidungsrisikos
Alkoholabhängigkeit und Alkoholmissbrauch nach ICD-10 und DSM-IV
Bindung und die Entwicklung des Selbst
Gesunder Mensch im gesunden Unternehmen
Mit dem Thema Sucht ? Was heißt das ?
Umgang mit schwierigen Schülern – Eine Einführung
Burnout und Sucht Koinzidenz oder Folgeerscheinung?
Lebensqualität erhalten Wissenswertes zum Thema Alkohol
Jugendhilfe im Strafverfahren
7 d Ursachen und Behandlung Angst - Sozialisation
Eingewöhnung Krippe QUALITÄTSHANDBUCH
Die präventive Psychomotorik nach Bernard Aucouturier
Die 5 Trinkertypen nach Prof. Dr. E.M. Jellinek
Weihnachtensgruß aus Münsterschwarzach 2012
Transkulturalität Transkulturalität bezeichnet Beziehungen zwischen zwei oder mehreren Kulturen. Der Begriff drückt aus 1.) Es gibt Unterschiede zwischen.
Lebensraum Gruppe Was ist eine Gruppe bzw., aus wievielen
Wort des Lebens Dezember
Was kleine Kinder brauchen, um stark zu werden
Inklusion aus meiner Sicht
Offen leben offen erleben offener leben Offen(er)leben.
Sucht Nikotin Alkohol Drogen Magersucht Tablettensucht.
„There is no such thing as a baby“,
15. – 20. Lebensjahr friedloses Gefühlsalter die zweite Geburt
Burnout Dr. Margot Peters FÄ f. Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin.
Montessori-Pädagogik
„Unsere Jugend liebt den Luxus, hat schlechte Manieren,
Probleme lösen „hilf mir!“: ich helfe dir beim Suchen deiner Lösung!
Psychiatrie Vor 16.
Computerspielsucht.
Mediennutzung und -verwahrlosung
Motivierende Gesprächsführung
Elternwerkstatt 4. Abend
Psychosen By Kevin und Oliver.
Theorien der Suchtentstehung
Anna Mitgutsch – Die Züchtigung
Motivation & Motivationsförderung
Straßenkinder In bolivien.
Willkommen zum Seminar
Vienna Conference on Consciousness Teil I "Was ist die neuronale Grundlage des Bewußtseins? Wo ist es im Gehirn?" Beitrag von Michael L. Berger (Center.
2. MKT – Die verbale Selbstinstruktion Mi
Soziales Lernen in der Schuleingangsphase an der GGS Deutzerstr.
Copyright, 2014 © Petra Mertens
Auslösung von Gewalt und Angstzustand
Thema „Hilfe mein Kind ist in der Trotzphase“
Gewaltfreie Kommunikation (GfK)
„ Game on“ oder „Let‘s play“ Videogames. Videospiel? Wann genau ist es eins? Ein Spiel, das dem Spielenden ein bildliche Auseinandersetzung an einem Bildschirm.
Alkoholtherapie Nüchtern werden – Nüchtern bleiben.
8 Biblische Leitsätze, die uns führen
Minimale Cerebrale Dysfunktion
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote – Der Bewegungsdrang der Wichtel ist.
Alkoholsucht.
Grundkonzept: Unbewusstes
Die Angebote der Fachstelle XX
Fachstelle für Suchtvorbeugung Kreis Borken Ausweichendes Verhalten + betäubende Funktion Gibt es so etwas bereits im Kindesalter?  sogenannte „Kinderdrogen“
Sophie-Scholl-Realschule Karlsruhe Allgemeine Informationen zur Realschule Allgemeine Informationen zur Realschule Lernen an der Sophie-Scholl-Realschule.
Übertragung H. Löffler-Stastka. Die Gesamtsituation Übertragung stellt eine emotionale Beziehung zum Analytiker dar, in der eine unbewusste Phantasie.
Definition/Merkmale psychischer Störungen
Was ist der Mensch und was sind die Ziele seines Lebens? Dritter Satz.
We are Family! Geschwister von Kindern mit Behinderung.
Deutsch Für die Prüfungsarbeit Zur Thema “Ess-Störungen” Gymnasium № 6 Klasse 9 “A” Von Mitkowa Irina und Larionowa Wiktoria.
 Präsentation transkript:

Die gesellschaftlichen Bedingungen der Suchtentstehung Kulturelle Unterschiede Abstinenzkulturen, Ambivalenzkulturen, Permissivkulturen, funktionsgestörte Permissivkulturen

Die gesellschaftlichen Bedingungen der Suchtentstehung ----Gesellschaftliche Prozesse ---- - Die Industriegesellschaft – - Die Konsumgesellschaft – - Die Risikogesellschaft – - Die Informationsgesellschaft –

Die gesellschaftlichen Bedingungen der Suchtentstehung Klassische soziologische Theorien Die strukturfunktionalistische Theorie – Der symbolische Interaktionismus – Etikettierungsansatz, Anomietheorie, Subkulturtheorie

Zusammenfassen lässt sich aus gesellschaftlicher Sicht folgendes sagen: Jeder Mensch wird in eine bestehende Gesellschaftsordnung hinein geboren. Diese hat bereits das Erziehungsverhalten und die Persönlichkeitsstruktur seiner Eltern geprägt. Je nachdem wie sich diese Gesellschaftsordnung auf seine Eltern ausgewirkt hat, so wird seine Persönlichkeitsstruktur durch das Erziehungsverhalten der Eltern geprägt. In diese Erziehung durch die Familie greift die Gesellschaft schon früh ein und verstärkt die positiven und negativen Einflüsse von zu Hause. Später, als Heranwachsender und als Erwachsener, trifft der Mensch dann wieder auf die unerwünschten Nebenwirkungen der bestehenden Gesellschaft. Je besser er als Kind nun darauf vorbereitet wurde, um so besser kann er diese Konflikte als Erwachsener bewältigen. Wenn also ein Mensch während seiner Kindheit nicht gelernt hat, kritisch mit den Konsum-angeboten der Gesellschaft umzugehen, so wird dieser Mensch als Erwachsener dazu neigen die Probleme und Krisen des Alltagslebens durch Konsum zu lösen. So gesehen sind dann der Alkohol oder die Droge die klassischen Problemlösungsmittel einer unkritischen Konsumgesellschaft.

Suchtkranker Menschen Die Persönlichkeit Suchtkranker Menschen Die Handlungen des suchtkranken Menschen sind weniger auf das positive Ziel hin orientiert, etwa einen Lustgewinn zu erreichen, sondern sie sind auf das negative Ziel ausgerichtet, eine Spannung loszuwerden.

Prämorbide Persönlichkeit Die Persönlichkeit suchtkranker Menschen war bereits „gestört“ bevor sie angefangen haben Suchtmittel zu konsumieren. Sie haben somit eine „prämorbide Persönlichkeit“, die davon gekennzeichnet ist, dass bestimmte „Ich-Funktionen“ unzureichend ausgebildet sind.

Die gestörten Ich-Funktionen des Suchtkranken Gestörte Ich-Funktionen: Als wesentliche Ich-Funktionen werden das Gedächtnis, das logische Denken, die Realitätsprüfung, die Beherrschung der Bewegungsfähigkeit ebenso verstanden, wie die Fähigkeiten zur Nachahmung, zur Identifikation und zur Verinnerlichung. Zentrale Ich-Funktionen, die den Verstand, das Gedächtnis, die Intelligenz oder die Körperbeherrschung steuern sind bei suchtkranken Menschen zunächst nicht gestört. Suchtgefährdete Menschen sind also genauso intelligent, geschickt oder lernfähig wie alle anderen Menschen auch. In Folge einer Sucht-erkrankung treten allerdings bei vielen Alkohol- oder Drogenabhängigen erhebliche Störungen auch der zentralen Ich-Funktionen auf. Der Volksmund sagt dann: „Der hat seinen Verstand versoffen“. Gestörte Ich-Funktionen: Affekttoleranz, Objekt- und Selbstrepräsentanz, Bewusstseinsveränderung

Die Affekttoleranz - Die Frustrationstoleranz wird im Laufe der kindlichen Entwicklung immer größer. - Dadurch führen Frustrationen zu immer geringeren gefühlsmäßigen Belastungen. - Das Kind erwirbt schließlich die Fähigkeit die Gefühle sprachlich auszudrücken. - Dadurch wird der Weg zur geistigen Verarbeitung unangenehmer Gefühle frei. Um das zu erreichen, muss das Kind, unter dem Schutze einer es liebenden Bezugsperson, unangenehme Gefühle und Schwierigkeiten trainieren, sonst bleibt es auf einem frühen Zustand der Schmerzverarbeitung stehen oder fällt in Krisensituationen wieder darauf zurück. Unbewusst fühlte sich der Suchtkranke in Situationen, die der Nichtsüchtige als allgemeine Widrigkeiten des Lebens empfindet, von einem kindlichen Ur-Affekt bedroht, den er ohne den Schutz der Mutter nicht überleben kann. Spannungen werden im Laufe der normalen kindlichen Entwicklung nicht nur ertragen und geübt weil die Mutter Schutz und Sicherheit gibt sowie Triebbefriedigung garantiert. Sie werden besonders auch dadurch verarbeitet, indem die Mutter das Kind ermutigt selbst Erfahrungen mit Emotionen zu machen. Wenn das gelingt ist das Kind stolz darauf und es bildet sich nach und nach ein Selbstwertgefühl heraus.

Objekt- und Selbsrepräsentanz Im Verlauf der „psychischen Geburt“ erwirbt sich das kleine Kind nach und nach eine realistische Vorstellung von sich selbst und der es umgebenden Welt. Selbstrepräsentanz = Die Art und Weise wie sich die Vorstellungen von der eigenen Person im Ich repräsentiert, nennt die Psychoanalyse. Objektrepräsentanz = Die Art und Weise wie sich das frühe Bezugsobjekt (meistens die Mutter) im Ich repräsentiert. Objektrepräsentanzen sind also meistens Vorstellungen von der Mutter, Selbstrepräsentanzen sind Vorstellungen von der eigenen Person. Beide Ebenen müssen miteinander verschmolzen werden. Beide Ebenen bestehen zunächst nur aus zwei Gefühlszuständen: Gute Gefühle - Schlechte Gefühle /// Gute Mutter - Böse Mutter Erst die Erkenntnis, dass gute und schlechte Gefühle aus ein und derselben Quelle stammen können ermöglicht deren Verschmelzung und somit die Herausbildung eines „stabilen ICH“. Daraus entsteht die Erkenntnis, dass die Menschen und ich selbst nicht nur GUT oder BÖSE sind, Sondern dass es alles gleichzeitig geben kann und es viele Grautöne zwischen gut und Böse gibt.

Bewusstseinsveränderung Wach Kokain, Amphetamin Opiate, Barbiturate Haluzinogene, LSD, Mescalin Schlaf Psychose

Erziehungsstil -Weder eine sehr strenge noch ein antiautoritäre Erziehung bringen zwangsläufig eine Suchtpersönlichkeit zutage. Es können ganz unterschiedliche, scheinbar gegensätzliche Erziehungsumstände sein, welche die Grundlage für eine spätere Suchtmittelabhängigkeit legen. Tendenzen von Erziehungsstilen, die zu der suchtgefährdeten Persönlichkeitsstörung führen können: 1. Eine übertrieben besorgten und fürsorglichen Haltung. Die familiären Erziehungspersonen zeigten eine überaktive, vorzeitig eingreifende Erziehungshaltung. Sie sind verwöhnend, gewährend, übernachgiebig, überbehütend, bevormundend und einengend. 2. In vielen Fällen haben wir es mit einer offen ablehnenden, zurückweisenden und kühl-distanzierenden Erziehungshaltung zu tun. In manchen Fällen kommt noch ein verwahrlosender und vernachlässigender Stil hinzu. 3. Als drittes kann man eine inkonsequente, unberechenbare und wechselhafte Erziehungshaltung ausmachen. Man kann diese drei Erziehungsstile auf einen gemeinsamen Nenner bringen: Es ist die mangelnde Fähigkeit der Eltern sich auf die Bedürfnisse des Kindes einzustellen, besonders hinsichtlich seiner Wünsche nach Sicherheit, Geborgenheit, Orientierung, Entwicklung, Eigen-aktivität und Unabhängigkeit.

Die Suchtmittel 1. Unterscheidung: stoffungebunden - stoffgebunden Legal - illegal Allgemeine Suchtmittelkunde: Der Rausch – Toleranz – Suchtpotential - Bindekraft – Körperliche Abhängigkeit – Das Delirium tremens - Psychische Abhängigkeit Der Kontrollverlust

Die harte Droge Alkohol 3.2.4 Alkohol- Gebrauch, Mißbrauch und Sucht Bei der legalen Droge Alkohol ist diese Unterscheidung sehr wichtig. Schließlich konsumiert der weitaus größte Teil der Bevölkerung Alkohol, ohne Probleme mit seinem Suchtpotential zu bekommen. Alkoholgebrauch spielt sich demzufolge im Rahmen anerkannter Trinksitten ab. Dabei ist die Menge nicht ausschlaggebend.. Aus diesem Alkoholgebrauch wird dann ein Mißbrauch, wenn die genannten Personen außerhalb dieser Normen weiter trinken. Alkoholmißbrauch muß dann festgestellt werden, wenn der Alkohol außerhalb gesellschaftlicher Normen konsumiert wird, oder wenn der Gebrauch mit gesellschaftlichen Normen zusammenstößt. Ganz allgemein versteht man unter Mißbrauch den Gebrauch einer Sache in einer Weise, die vom üblichen Gebrauch oder vom ursprünglich dafür vorgesehene Zweck abweicht. Bei den Medikamenten orientieren wir uns am vorgesehenen Zweck. Wenn Drogen nicht zum vorgesehenen Zweck eingenommen werden spricht man von Medikamentenmißbrauch. Alkoholmißbrauch ist, wenn innerhalb eines Jahres zumindest eines der folgenden Merkmale auftritt: Wiederholter Alkoholkonsum führt zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen bei der Arbeit, in der Schule oder im Haushalt. Dazu gehören gehäufte Fehlzeiten im Beruf, alkoholbedingtes Schulschwänzen und Vernachlässigungen des Haushalts. Durch den Alkoholkonsum entstehen wiederholt Situationen durch die sich der Trinker selbst oder seine Mitmenschen gefährdet. Dies ist bei Alkohol am Steuer oder der Bedienung von Maschinen unter Alkoholeinfluß der Fall. Durch den Alkoholkonsum sind wiederholt rechtliche Probleme entstanden. Diese können durch randalieren, Diebstähle, Betrügereien und Verkehrsdelikte aufkommen. Der Alkoholkonsum wird fortgesetzt obwohl sich ständig soziale und zwischenmenschliche Probleme ergeben, die durch das Trinken entstanden sind. Häufige Ehestreitigkeiten, Gewalttätigkeiten und Kindesmißhandlungen sind hierfür die äußeren Anzeichen. Der Mißbraucher kann prinzipiell noch eine Abhängigkeit vermeiden. Oftmals ist hierzu Hilfe von außen nötig. Alkoholabhängigkeit bedeutet, daß der Gewohnheitstrinker die Alkoholaufnahme willentlich nicht mehr steuern kann. Der süchtige Alkoholiker ist zu einer Rückkehr zum kontrollierten Trinken nicht mehr in der Lage. Er hat das Selbststeuerungsvermögen verloren und unterliegt dem Kontrollverlust. Der Kontrollverlust macht es ihm unmöglich nach dem Konsum einer geringen Menge Alkohols mit dem Trinken aufzuhören. Er muß bis zum Vollrausch weitertrinken. Ein anderer Typ des süchtigen Alkoholikers ist derjenige, der ständig kleine Mengen Alkohols, über den Tag verteilt, zu sich nehmen muß. Weil er dadurch immer einen bestimmten Blutalkoholspiegel einhält, den er nicht unterschreiten darf, wenn er Entzugserscheinungen vermeiden will, spricht man hier vom Spiegeltrinker. Beide Abhängigkeitstypen weisen die charakteristischen Merkmale einer Sucht auf. Beim ersten Typ, dem sogenannten Gamma-Trinker, steht der Kontrollverlust im Mittelpunkt des Geschehens. Beim zweiten Typ, dem sogenannten Delta-Trinker, sind die Entzugserscheinungen ausschlaggebend. Um von einer Alkoholabhängigkeit im engeren Sinne sprechen zu können, muß eine dieser Symptomatiken auftreten: Kontrollverlust nach geringem Konsum der Droge und Entzugserscheinungen nach Absetzen der Droge Alkohol. Außerdem kommt der Zwang zur Dosissteigerung hinzu. Der süchtige Alkoholiker muß immer mehr trinken um den erwünschten Effekt zu erzielen.