Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte Stegen

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
... für alle, die mal Ihren IQ testen wollen!
Advertisements

Joachim Bauer Gehirnforscher, Psychologe
Dialogische Hörgeschädigtenpädagogik
Das neue Motivationshaus
Wie werden junge Menschen zu Verantwortungsträger/innen im CVJM? CVJM-Treff Württemberg, 27. November 2010, Daniel Rempe.
Was atmet. Eine Rose. Die Haut. Ein Molekül. Holz
Kommunikation in Zeiten der Veränderung
Unterrichtsmaterial (D7)
Kleine Aufheiterung und Denkanstöße für zwischendurch...
Die Balance finden mit Triple P
Kleine Aufheiterung für zwischendurch...
Überleben als Eisbär… …und als Mensch.
Liebe Marla,   es hat lange Zeit gedauert, Dir diesen Brief zu schreiben, so wie es oft lange dauert, sich für etwas zu entscheiden.Als mir Antje die Frage.
Geliebtes Kind. Geliebtes Kind An dem Tag, an dem Du bemerkst, dass ich alt und nicht mehr ich selbst bin, hab Geduld und versuche mich zu verstehen.
“Ein Genius verabschiedet sich”
Nach einer Idee von Dottore El Cidre
Wie viel Markt verträgt der Mensch ?
Ein Kompaktseminar der Fachschule für Wirtschaft
Gehörlosigkeit... Was ist das...?.
Manchmal frage ich mich:
Hilfe, meine Kinder streiten!
Meine persönlichen Rechte
Blüten- Träume Mit Texten von Khalil Gibran
Die 5 schwierigen Fragen
Kleine Meditationen für zwischendurch.
Wenn ich in Situationen bin, in denen ich an meine Grenzen gelange und handlungsfähig bleiben will, dann Wenn ich in meiner Klasse ein gutes, gemeinsames.
Wenn ich in Situationen
Was uns das Leben lehrt –
Manchmal frage ich mich:
Ist es gut Geschwister zu haben?
ABWERTEN/DISCOUNTS PASSIVITÄT
Individuelle Förderung in der OGS im Primarbereich
Zwei verschiedene Tagebücher über den selben Abend
Die Waldorfschule Von LEA.
Gehörlose & Hörende Teil 1
Wasserperlen und Kristalle
MODAL-PARTIKELN.
Befragung Verantwortlicher in der KLJB Bayern zu Glaube und Kirche 2004.
Gewaltfreie Kommunikation
Sind Sie intelligent ? Diese Frage ist wichtig (da man ja denkt, dass man intelligenter ist als der Idiot von einem Nachbarn) Hier nun vier Fragen, die.
Motivierende Gesprächsführung
Man fragt sich oft warum
Verstehe mich... An meine Liebsten,
Management, Führung & Kommunikation
Gehe täglich Minuten spazieren und lächle dabei.
Zwei Tagebücher Über denselben Abend.
Sensible Themen Was Sie tun können, wenn die Unzufriedenheit mit dem Aussehen für eine/n Lernende/n oder KollegIn ein Problem darstellt LIFELONG LEARNING.
VIA-Elterntraining Inhalt Besprechung der Hausaufgabe Abschlussrunde
VIA-Elterntraining Inhalt Besprechung der Hausaufgabe
„LERN VON MIR“ Modul 3 – Kommunikation
Ihr wart einmal die besten Freunde,
Ein Brief von Gabriel García Márquez
Qualifizierung von GruppenleiterInnen
Gabriel Garcia Marquez
Wenn  für einen Augenblick Gott vergessen würde, dass ich eine Stoffmarionette bin und er mir noch einen Fetzen Leben schenken würde: die Zeit würde ich.
Verwöhne mich nicht! Ich weiss sehr wohl,
Ich danke dir für deine Freundschaft ...
Fernsehgewohnheiten Wie viel Zeit verbringen Sie pro Tag bzw. pro Woche vor dem Fernseher? Welche Sendungen sehen Sie sich an? Warum schauen Sie diese.
„Und plötzlich sind sie Teenager…“ Modul 2: Gespräche mit Teenagern
Lernen mit Karsten ! Verhalten im Brandfall Berufsfeuerwehr Köln
Gemeinde- Vision Nr. 1 Die beste Familie, die es gibt.
Zuversicht in Christus 2: Nicht fleischlich; in der Gnade!
Priszilla Schöpfle und Nataliia Metz
Kommunikation mit Patienten Rothenburg ob der Tauber 19. November 2004.
Dyskalkulie Rechenschwäche. Was ist das? Schwierigkeiten: Bei dem Verstehen von Rechenaufgaben Bei dem Umgang mit Zahlen Bei dem Einsatz von Rechentechniken.
Freundschaft.
 Click Liebe Tochter... An dem Tag, an dem du erkennst, dass ich alt werde, versuche etwas Geduld mit mir zu haben und versuche mich zu verstehen.
Kleine Meditationen für zwischendurch.
 Präsentation transkript:

Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte Stegen Staatliche Schule mit Internat (HSS) Was hörgeschädigte Kinder stark macht Referentin: Katja Müller (Dipl.-Psych) Familienwochenende des Sonderpädagogischen Dienstes Abteilung: Psychologischer Dienst Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte Stegen E-Mail: psd@bbzstegen.de Tel: +49 7661 399-181 oder-180

? Wie stellen Sie sich Ihr Kind in 15 Jahren vor? ? Was sind Ihre Wünsche und Befürchtungen? Abteilung: Psychologischer Dienst Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte Stegen E-Mail: psd@bbzstegen.de Tel: +49 7661 399-181 oder-180

Ich werde sicher etwas Falsches tun oder sagen Technische Hilfsmittel oder Gebärdensprache brauche ich nicht. Ich bin doch nicht behindert! Bei Hörenden fühle ich mich immer außen vor, ich bin wohl einfach dümmer als sie Ich werde sicher etwas Falsches tun oder sagen Telefonieren kann ich nicht, das soll jemand Hörendes für mich machen Abteilung: Psychologischer Dienst Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte Stegen E-Mail: psd@bbzstegen.de Tel: +49 7661 399-181 oder-180

Mögliche Gründe für defensive/ abwertende Haltung Psychologischer Aspekt der Hörschädigung wird oft unterschätzt (Kind wird als „fast hörend“ gesehen) Häufig keine peer-group, mit der sich Kind identifizieren kann Hörgeschädigt Hörend Gehörlos

Gründe für defensive/ abwertende Haltung Missverständnisse in der Kommunikation Hörenden fehlt das Wissen über Hörschädigung Unsicherheit Hilflosigkeit, wie damit umzugehen ist

Teufelskreis Inadäquate Strategien: Hörgeschädigtes Kind zieht (falsche) Schlüsse über sich Wahrscheinlich bin ich einfach komisch- ich bin anders Ich mache sicher einen schlechten Eindruck Die anderen werden merken, wie unsicher und ängstlich ich bin Die anderen werden sich eine ungünstige Meinung über mich bilden Muster verfestigt sich-> Selbstbewusstsein sinkt beim hg. Kind/ Identitätsprobleme Das hörgeschädigte Kind wird in seinen falschen Annahmen bestätigt Inadäquate Strategien: Lachen, wenn andere lachen Verheimlichen der Hörschädigung So tun, als hätte man alles verstanden Vermeiden von schwierigen Situationen Hörende Kinder reagieren wiederum darauf: „der oder die ist aber ganz schön komisch“

Typischer Teufelskreis in der Kommunikation „warum trägt der nur dieses Hörgerät?! Unsicherheit Hilflosigkeit „komisch, wieso hatte der das nicht verstanden? Das war doch glasklar!“ „der verhält sich einfach so seltsam, von dem halt ich mich besser fern“ „Als Lehrer x mir eine Frage stellte, hatte ich es nicht verstanden und alle haben gelacht. Die denken sicher, ich bin doof“ „am besten, ich tue immer so, als würde ich alles verstehen“ „die anderen lassen mich oft nicht mitspielen. Ich habs ja gewusst! Das liegt daran, dass ich diese dummen Hörgeräte trage. Ich verstecke es am besten unter den Haaren“

Lösungsansätze Wie kann mein Kind stark werden? Empowerment: Nicht bei Schwächen ansetzen, sondern bei den Stärken Kind in seiner Autonomie und Selbstbestimmung stärken Selbstbewusstsein vermitteln

Lösungsansätze Voraussetzungen, dass Sie Ihr Kind stärken können eine funktionierende Kommunikation- egal wie! ?Kann ich mich mit meinem Kind über alle Themen unterhalten? ?Wo klemmt es? Was bräuchten wir, damit die Kommunikation besser funktioniert? Bedingungslose Akzeptanz der Hörschädigung ?Welche Gefühle habe ich zur Hörschädigung meines Kindes?

Empowerment im Alltag bedeutet…. Ermutigen Sie Ihr Kind, die Hörschädigung nicht zu verstecken Vermitteln Sie Wissen! Woher kommt die Hörschädigung? Wie funktioniert das Hörgerät/ ein CI? Was ist bei Hörgeschädigten anders? Was sind für uns nützliche Hilfen? (techn. Hilfen, Dolmetscher, Beratungsstellen, Tess oder Telesign)

Empowerment im Alltag bedeutet…. Ermuntern Sie Ihr Kind, seine Bedürfnisse, einzufordern: Licht an Lärmpegel reduzieren Dinge wiederholen bei Nichtverstehen Überlegen Sie mit Ihrem Kind versch. Situationen/ Üben Sie mit Puppen/ Rollenspielen üben Sie die 5 Sätze: „Ich bin schwerhörig“ „Bitte schaue mich beim Sprechen an“ „Ich muss vom Mund absehen“ „Bitte spreche langsam und deutlich mit mir“ „Bitte benutze nur kurze Sätze“

Empowerment im Alltag bedeutet….. Fördern Sie die Selbstständigkeit Ihres Kindes ?Wo denken Sie: Das kann mein hörgeschädigtes Kind nicht? ?Wo bevorzugen oder beschützen Sie Ihr hörgeschädigtes Kind besonders im Vergleich zu hörenden Geschwistern? ?Welche Hilfestellung braucht mein hg Kind, dass es alleine schafft, was ich ihm noch nicht zutraue? Üben Sie Selbstständigkeit ein Bsp.: Verantwortung für die Batterien selbst tragen

Was Sie wissen sollten: Literatur: www.oliver-rien.de K.Kestner, O. Fritsche: Diagnose Hörgeschädigt: Was Eltern hörgeschädigter Kinder wissen sollten Dolmetscherdienste: Telefondienst: http://www.tess-relay-dienste.de Dolmetscherzentrale Baden Württemberg http://www.ifg-bw.de/downloads/Dolmetscherliste.pdf Sonstige Dienste/ Einrichtungen/ Beratungsstellen: http://www.deafbase.de