Lehrgang Truppmann I BM Michael Bossmann, Feuerwehrarzt November 2016

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 Präsentation transkript:

Lehrgang Truppmann I BM Michael Bossmann, Feuerwehrarzt November 2016 Rettung Lehrgang Truppmann I BM Michael Bossmann, Feuerwehrarzt November 2016

Begriffsdefinition „Rettung“ RETTEN ist das ABWENDEN einer LEBENSGEFAHR von Menschen oder Tieren durch LEBENSRETTENDE SOFORTMASSNAHMEN UND Befreiung aus einer lebensbedrohlichen Zwangslage durch TECHNISCHE RETTUNGSMASSNAHMEN.

Retten im Brandeinsatz Fluchthauben Dienen der Rettung von Personen durch einen verqualmten aber noch begehbaren Treppenraum Tragedauer soll 15 min nicht überschreiten

Retten im Brandeinsatz Leitern Höhengrenzen der entsprechenden Leitern beachten Klappleiter : Hochparterre (Fenstersims in Augenhöhe) Steckleiter : 2.OG Schiebeleiter : 3.OG

Retten im Hilfeleistungseinsatz Rettungsgrundsatz Sichern (Verkehr, Brandschutz, Dunkelheit, Absturz, Umfallen…) Zugang schaffen Lebensrettende Sofortmaßnahmen Befreien (eigentliche technische Rettung) Transportfähigkeit herstellen (RD) !!! Immer enge Absprachen zwischen EL FW und RD/Notarzt !!!

Technische Rettung „Unterstützung RD mit DLK“ Häufig bei engen Treppenhäusern, Baustellen, Rohbauten ohne Treppenhaus Grenzen der DLK beachten (Ausladung, Höhe, Zuladung bzw. Patientengewicht) Je schwerer der Patient verletzt oder erkrankt ist, desto höher soll die medizinische Qualifikation des FM (SB) im Korb sein

Retten im Hilfeleistungseinsatz GAMS - Regel Gefahr erkennen (Gefahrzettel, -tafel…) Absperrmaßnahmen treffen (Abstand, Räumen, Absperren) Menschenrettung (unter maximaler persönlicher Schutzausrüstung und mit maximaler Vorsicht) Spezialkräfte nachalarmieren

Retten im Hilfeleistungseinsatz Hygiene Jeder Verletzte / Erkrankte stellt eine biologische Gefährdung für die Einsatzkräfte da (HIV, Hepatitis,…). Daher gilt : Bei Erstversorgung Einweghandschuhe tragen und wenn möglich (Vorhandensein, im Umgang geübt) Hilfsmittel benutzen, z.B. Beatmungsbeutel !!!

Retten in speziellen Situationen Eisrettung I Eisdecke ist auf einem Gewässer immer verschieden dick (Zu-/Abflüsse, Strömungen…) Schneebedeckte Eisflächen sind meist dünner (Isolationseigenschaft des Schnees) Frühzeitig Spezialkräfte nachalarmieren (Taucher, DLRG, WSA…)

Retten in speziellen Situationen Eisrettung II Immer ohne Helm, angeleint und mit Rettungsweste aufs Eis Nie direkt an die Einbruchstelle heran und dem Verletzten nie die Hand reichen (Eigenschutz) sondern mit Leinen arbeiten Möglichst Rettung vom Ufer aus Rettungsmittel : Steckleiterteile, Leinen, Schlauchboot, Vakuummatratze, Schleifkorb, Bohlen, DLK

Retten in spez. Situationen Höhenrettung Gerätesatz Absturzsicherung auf 1/31 verladen Erstmassnahmen dienen der Sicherung von Einsatzkräften und der zu rettenden Person Höhenretter der BFS anfordern

Einsatztechnik In Sicherheit bringen Verbringen von meist unverletzen und nicht unmittelbar betroffenen Personen aus einem indirekten Gefahrenbereich Beispiele : Bombenfund, Brände in Schulen und Heimen, Gefahrgutunfälle Meist synonym gebraucht mit Räumen und Evakuieren, jedoch bedeutungsmässig nicht deckungsgleich

Einsatztechnik Retten über Leitern Zu Rettende Personen immer mit Brustbund und Rettungsknoten sichern Leine straff führen – Absturz verhindern FM (SB) steigt unterhalb der Person mit an, sichert, beruhigt, gibt Hilfestellung

Einsatztechnik Halten und Auffangen Halten : Sicherung oberhalb der zu Haltenden Person mit straff geführter Leine, um einen Absturz auszuschliessen  Feuerwehrleine und Feuerwehrsicherheitsgurt Auffangen : dynamische Sicherung bei Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen  Gerätesatz Absturzsicherung

Einsatztechnik Rettungstuch / Tragetuch Dient dem Transport eines Patienten liegend oder sitzend Tragemannschaft : mindestens 1 FM (SB), maximal soviele Helfer wie Griffe am Tuch