Organisation vernetzter und innovativer Versorgungskonzepte

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 Präsentation transkript:

Organisation vernetzter und innovativer Versorgungskonzepte Dr. med.Bernhard STEIN , DEAA Esch-sur-Alzette , Luxembourg 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013

Warum innovative Konzepte ? Warum Regional-versorgung ? 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 Warum innovative Konzepte ? Warum Regional-versorgung ? Weil das aktuelle Konzept der Gesundheitsversorgung versagen wird ! Rein ökonomisch getrieben Zu starker Akzent auf die Behandlung von Akuterkrankungen Vernachlässigung von Prävention und chronischen Erkrankungen Risiko der Mehrklassenmedizin Ökonomisch und personell getriebene Zentralisierung führt zur Vernachlässigung der Region Weil das aktuelle Konzept der Gesundheitsversorgung versagen wird. Nur einige Schlagworte: Zu stark ökonomisch getrieben Zu starker Akzent auf die Behandlung von Akuterkrankungen Ökonomisch und personell getriebene Zentralisierung führt zur Vernachlässigung der Region Soziales und demokratisches Dilemma

Zentralisiert & ökonomisch « optimiert » Angemessene Versorgung: Mentalitäts- wechsel !!! 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 Paradigmen-wechsel ! « Krankheitswirt-schaft » « Gesundheits-versorgung » Zentralisiert & ökonomisch « optimiert » Regional : Ausnutzung aller humanen und technischen Ressourcen Versorgung nach Rentabilität und Ressourcen-verfügbarkeit: = inhomogen Angemessene Versorgung: Suffizienz und Nachhaltigkeit , aber für alle

Organisatorische und fachliche Barrieren 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 Paradigmen-wechsel ! «Krankenhaus im Zentrum » « ambulant vor stationär» Behandlungs-region Konkurrenz Synergie & Networking Organisatorische und fachliche Barrieren Interdisziplinarität: med. Fachgebiete , nicht-med. Berufe Patient als Kunde und Objekt Patient als Akteur und Mitspieler: Zuhause als Krankenstation

3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 Paternalistisches Chefarztsystem en « bon père de famille » Unkritisches Bezahlen der anfallenden Kosten Keine Ressourcensteuerung 1.0 Krankenhaus 3.0* Entmachtung der Ärzte und Pflegenden Ökonomisch getriebene Steuerung der Ressourcen durch fachfremde Manager Fehlsteuerung des KH: ökonomische Logik und Zentralisierung versus Patienteninteresse 2.0 Patient und Behandlungsqualität im Fokus: Rechte und Pflichten ! KH übernimmt nur die Aufgaben , die nicht anders und ambulant gelöst werden können = Subsidiaritätsprinzip Wird Knotenpunkt im regionalen Behandlungsnetzwerk 3.0 *Ref: Prof. Dr. Daniel Grandt DÄ 2011; 108(44): A-2318

Metamorphose des Krankenhauses: Makroebene 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 KH der Grundversorgung < 150 Betten ambulantes OP und Diagnostik-Zentrum Metamorphose des Krankenhauses: Makroebene KH der Regionalversorgung 150-600 Betten modulares KH 3.0 mit ~ 2 KH Akut-Betten auf 1000 EW Universitätsklinik und KH der Maximalversorgung 600 - 1500 Betten Komplexe Krankheitsbilder und Diagnostik Forschung und Lehre Neues Finanzierungskonzept

Metamorphose des Krankenhauses-Mikroebene 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 KH 2.0 KH 3.0 Metamorphose des Krankenhauses-Mikroebene Akut-Regional KH 300-600 Betten Rettungsdienst und interdisziplinäre Notfallaufnahme Ambulantes OP und Diagnostik- Zentrum Akut KH 100 – 200 Betten Postakutes KH 50 – 120 Betten Akutgeriatrie 30 – 60 Betten Speziaklinik

Vorraussetzungen ! Politischer Mut – Wille und demokratisches Mandat 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 Vorraussetzungen ! Politischer Mut – Wille und demokratisches Mandat Konzept für einen logischen Aufbau des Gesundheitswesens Interdisziplinäre Arbeit: Ingenieure – Architekten – Ökonomen – Logistiker mit Medizinern Intelligente Technik und IT Offene und sozial ausgewogene Gesellschaftsform der Trägergesellschaft Wasser auf Mundhöhe Alternative:

Logischer & modularer Aufbau der Gesundheits-versorgung 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 Logischer & modularer Aufbau der Gesundheits-versorgung Maximal ambulant Die Wohnung wird zum Behandlungsort durch Technik und Vernetzung Modularer Aufbau der Akutmedizin und Gesundheitsversorgung in regional organisierte Versorgungsnetzwerke KH 3.0 und Notfallversorgung als zentraler Knotenpunkt des Netzwerkes mit modularem Aufbau nach Funktion und Ressourcenverbauch

Wohnung als Krankenstation 3.0 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 Kein Neubau oder Umbau ohne das Potential , ein Krankenzimmer oder eine Intensivstation zu werden Technische Hilfsmittel und Support Angebot der Vernetzung: elektronische Patientenakte und Zugriff im regionalen Versorgungsnetzwerk Intelligente Alarm- und Monitorsysteme Elektronische Helfer -Smartphone , TV … (Kommunikation , Medikamente , EKG , Wehen …) Laien-und Nachbarschafts-hilfe und Pflege : Schulung und Valorisierung Wohnung als Krankenstation 3.0

Technik und IT sektorenübergreifende elektronische Patientenakte 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 Technik und IT sektorenübergreifende elektronische Patientenakte Zuverlässigkeit und Praktikabilität von elektronischen Hilfssystemen und Software („App´s“) Miniaturisierung und Portabilität von High- Tech Behandlungssystemen ( Cardio-Assist , Beatmung , Infusions- und Insulinpumpen …..) Ingenieurs – und Architekturleistung bei Planung und Bau im Team

Form der Zusammenarbeit Gesellschaftsform 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 KH 2.0 Dirigistische Führung als „Pseudo-Unternehmen“ mit Fokussierung auf das „Kerngeschäft“ Form der Zusammenarbeit Gesellschaftsform Aufwertung der Arztrolle , aber als Teamplayer Aufwertung der Pflege und Übertragung definierter Kompetenzen Offene Gesellschaftsform mit sozialer Ausgewogenheit Public-Private Partnership und rechtlich und organisatorisch formelle Einbindung unterschiedlicher Partner Lenkungsausschuss des Netzwerkes nach demokratischen und unternehmerischen Regeln

Focus: vernetzte Regionalversorgung 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 Focus: vernetzte Regionalversorgung MVZ Akut-krankenhaus 3.0 Notfallauf-nahme und mobiler Rettungs-dienst Postakute Bettenstation Geriatrische Spezial-einheit Belegärzte mit Gruppenpraxen Wohnung und Haus als Behandlungs- und Pflegeraum Hausärzte Ambulante DIAGNOSTIK & CHIRURGIE Ambulante Pflegedienste Andere Gesundheits-berufe Altenpflege

Regionalversorgung Luxemburgs Süden 2020 Zentraler Standort ESCH sur ALZETTE: Notarztstützpunkt und zentrale Notfallaufnahme Akutkrankenhaus ( ~250 statt aktuell 600 Betten) Ambulantes OP und Diagnostik-Zentrum Postakute interdisziplinäre Klinik (~ 100 Betten) Akutgeriatrie (~80 Betten) Maison Médical ( MVZ) mit Gruppenpraxen Dezentraler Standort DIFFERDANGE Maison Médical ( MVZ) mit Notfallambulanz 7-20 h evtl. Fachklinik Umweltmedizin ??? Schliessung des ehemaligen Akut KH Keine invasive Akutmedizin Regionalversorgung Luxemburgs Süden 2020 Dezentraler Standort DUDELANGE Maison Médical ( MVZ) mit Notfallambulanz 7-20 h Klinik für Geriatrie und Rehabilitation Ambulante Versorgungstrukturen Vernetzte Arztpraxen Ambulanter Pflegedienst Weitere Gesundheitsberufe 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013

Schlussfolgerungen & Hypothesen 3.Fachkonferenz: Das Spital der Zukunft – Luzern 10/2013 Schlussfolgerungen & Hypothesen Rückkehr der Region : vernetzte regionale Gesundheitsversorgung ist ein Schlüsselprojekt zukünftiger Gesundheitspolitik Metamorphose des Krankenhauses zum KH 3.0 als funktions- und ressourcenorientierte Institution Die Abkehr vom zentralistischen KH zu einem modular aufgebauten Netzwerk wäre ein tiefgreifender Paradigmenwechsel unserer Gesundheitspolitik Denkbar nur durch intelligenten Einsatz moderner IT und humaner Kooperationsformen