Struktur der Fortbildung

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 Präsentation transkript:

Struktur der Fortbildung Sicherheit und qualitativ hochwertige Arbeit EFFO Ebola Modul 1: Ebolafieber Modul 2: Antworten auf Gemein-schafts- ebene Modul 3: Allgemeine Hygiene- maßnahmen Modul 4: Screening & Isolierung Modul 5: Persönliche Schutz-ausrüstung Modul 6: Wasser, Desinfektion und Reinigung Unterstützung durch die Gemeinschaft Unterstützung durch die Krankenhausleitung Unterstützung durch die Bevölkerung 20.05.2015 1

Antworten auf Gemeinschaftsebene Modul 2 20.05.2015

Lernziele Modul 2 Allgemeines Lernziel Auf nationaler Ebene, im Krankenhaus und auf Gemeinschaftsebene adäquat auf Ebola reagieren können. Spezifische Lernziele Die nationale Strategie im Kampf gegen Ebolafieber kennen. Wissen, an welchen Orten sich das Ebola-Virus befindet Die Komplexität der Gesamtstrategie gegen die Ebola-Epidemie kennen Die Aufgaben des medizinischen Personals kennen Auf Risikoverhalten in der Bevölkerung reagieren können Der Punkt „Risikoverhalten in der Bevölkerung“ wird nach der Präsentation in einer Gruppenübung aufgegriffen. 20.05.2015 3

Risikofaktoren im Falle eines Ausbruchs Flughäfen Gesellschaft Kirchen, religiöse Versammlungs-räume Nachbarschaft Zollbeamte Grenz-Übergänge Stadtviertel Bushalte-stellen und Bahnhöfe Schulen Familie Fahrer Bestatter Soziale Einrichtungen Sanitäter Der Ausbruch einer Ebola-Epidemie ist eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Das Virus kann an den verschiedensten Stellen auftreten, deshalb ist eine interdisziplinäre Vorbereitung und Koordinierung unerlässlich Das Krankenhauspersonal sollte die Komplexität kennen, um Patienten ausreichend aufklären zu können. Diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, gelten vor Ort als Experten. Sie müssen sich ihrer Rolle bewusst sein. Vorbereitung, Erkennung, Bekämpfung und Evaluierung eines Ausbruchs sind sehr komplex. Es bedarf einer Gesamtstrategie für einen Ausbruch. Ambulante medizinische Einrichtungen Krankenhäuser (kommunal, regional…) Traditionelle Heiler Begleiter 20.05.2015 4

Gesamtstrategie – Vier Phasen (nach WHO) Vorbereitung Alarmierung (erkennen, bewerten) Seuchenbekämpfung und –kontrolle (handeln) Evaluation im Vorfeld einer Epidemie bei einzelnen Fällen/ Verdachtsfällen während einer Epidemie nach einer Epidemie Die Präventionsstrategie nach der WHO besteht aus 4 Phasen. In dieser Fortbildung liegt der Schwerpunkt auf der Vorbereitung von Krankenhäusern im Vorfeld einer Epidemie Die Vorbereitung von Behandlungszentren, Rettungsdienst und Laboratorien ist sehr wichtig, gehören aber nicht zum Verantwortungsbereich der Krankenhäuser. Quelle: « Flambées épidémiques de maladie à virus Ebola et Marburg: préparation, alerte, lutte et évaluation » (INTERIM version 1.2.; Août 2014, OMS): http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/130161/1/WHO_HSE_PED_CED_2014.05_fre.pdf In dieser Fortbildung liegt der Fokus auf der Vorbereitung von Krankenhäusern im Vorfeld einer Epidemie 20.05.2015 5

Gesundheitssystem und Fokus des EFFO-Projekts Verwaltungs-Ebene Versorgungs-Ebene Behandlungszentren, Krankenhäuser der Maximalversorgung, Universitätskliniken Weltgesundheitsorganisation (WHO) Gesundheitsministerium / Bundesgesundheitsbehörden Bezirkskrankenhäuser Gesundheitsämter/ Landesgesundheitsbehörden Krankenhäuser der Grund- versorgung UNSER FOKUS Was tun im Verdachtsfall? Diese Pyramide ist allgemein gehalten und gilt nicht speziell für ein Land. Es gibt die Verwaltungs- und die Versorgungsebene. Auf Seiten der Versorgung muss jemand mit der Verwaltung kommunizieren, um die im nationalen Plan vorgesehenen Maßnahmen anzustoßen. Im Fokus des EFFO-Projekts liegen die die lokalen Krankenhäuser der Grundversorgung Jede Ebene spielt in der Gesamtstrategie gegen Ebola eine Rolle. Lokale Ebene/ möglicherweise Unterstützung durch Einsatztruppe Ambulante Versorgung, soziale Einrichtungen 20.05.2015 6

Beteiligte Strukturen bei der Ausbruchsbekämpfung (nach WHO) Frauengruppen, Kulturelle Praktiken, Anthropologische Studien, formelle und informelle Kommunikation Frauengruppen, kulturelle Praktiken, anthropologische Studien, formelle und informelle Kommunikation Screening, Barrier Nursing, Infektionskontrolle, sichere Begräbnisse, klinische Studien, Ethik-Komitees Verhaltens- und soziale Intervention Psycho-soziale Unterstützung Klinische Versorgung der Patienten Presse, Journalisten, Kommunikation Presse, Journalisten, Kommunikation Versorgungs- auftrag, Forschung Medien Koordinierung Ethik Logistik und Sicherheit Epidemiologie, Surveillance, Labor Vektor- und Reservoir- Kontrolle Grafik ist angepasst nach WHO: http://www.who.int/csr/disease/ebola/PACE_outbreaks_ebola_marburg_en.pdf Seite 42 Transport, Finanzierung und Löhne, mobile Teams, Sicherheit, Unterbringung und Versorgung Transport, Finanzierung und Löhne, mobile Teams, Sicherheit, Unterbringung und Versorgung Ursachensuche, Datenanalyse, Kontaktpersonensuche, Labordiagnostik, aktive Fallsuche 20.05.2015

Was ist im Vorfeld der Epidemie zu tun (Phase 1) ? Einrichtung eines Überwachungssystems für hämorrhagisches Fieber Maßnahmen zur Vermeidung nosokomialer Infektionen Einführen Programm zur Gesundheitsförderung Zusammenarbeit mit Tierärzten 20.05.2015 8

Prüfen, ob der Verdachtsfall begründet ist Labordiagnostik durchführen Was tun, wenn es einen Verdachtsfall gibt (Phase 2)? Prüfen, ob der Verdachtsfall begründet ist Labordiagnostik durchführen Auf Grundlage der Laborergebnisse und der Befragung entscheiden, ob ein Verdachts-Fall vorliegt 20.05.2015 9

Was tun bei bestätigtem Verdacht (Phase 3) ? Umgehend die lokalen, regionalen und nationalen Institutionen über den bestätigten Fall informieren Die Ebola-Epidemie der WHO melden Koordinierung und Mobilisierung der Ressourcen Epidemiologische Untersuchung, Überwachung und Labor 20.05.2015 10

Was tun bei bestätigtem Verdacht (Phase 3) ? Interventionen auf Sozial- und Verhaltensebene Medien und Kommunikation Klinische Versorgung der Patienten Psychologische und soziale Betreuung Forschungsprojekte und ethische Aspekte Logistik und Sicherheit Umweltmanagement 20.05.2015 11

Was tun nach der Epidemie (Phase 4) ? Das Ende der Epidemie erklären Wiederaufnahme der Aktivitäten aus der Phase 1 « im Vorfeld eine Epidemie » Weitere Betreuung der Überlebenden und möglicher sozialer Probleme Ausarbeitung eines Abschlussberichts Archivierung der Dokumente über die Epidemie Evaluierung des Managements während der Epidemie 20.05.2015 12

Beteiligte Strukturen bei der Ausbruchsbekämpfung (nach WHO) Grafik ist angepasst nach WHO: http://www.who.int/csr/disease/ebola/PACE_outbreaks_ebola_marburg_en.pdf Seite 42 Die Abbildung gibt einen Überblick über die fachübergreifende Strategie der verschiedenen Unter-Einheiten, die bei den Aktivitäten im Kampf gegen die Ebola-Epidemie mit eingebunden werden. Man kann diese Organisationsstruktur auch für die Vorbereitung der Gesundheitseinrichtungen nutzen. Die roten Pfeile zeigen die für die Gesundheitseinrichtungen wichtigsten Punkte. 20.05.2015

Verantwortlichkeiten im Krankenhaus Psychosoziale Unterstützung: Dem Patienten und seinen Angehörigen psychosoziale Unterstützung geben Von Kollegen, der Familie, der Gesellschaft psychosoziale Unterstützung bekommen Verhaltensintervention Allgemeine Hygienemaßnahmen in den Gesundheitseinrichtungen Hygienemaßnahmen in der Gemeinschaft/ in den Häusern Medien: Klare Absprachen, wer mit der Presse kommuniziert. 20.05.2015 14

Verantwortlichkeiten im Krankenhaus Klinische Versorgung von Verdachtsfällen Information über den Verdachtsfall Isolierung des Patienten Behandlung Verlegung des Patienten in ein Ebola-Behandlungszentrum Ethik Die Kommunikation des Patienten mit seiner Familie sicherstellen Eine symptomatische Behandlung sicherstellen Epidemiologie, Surveillance: Dokumentation der Kontaktpersonen Information des epidemiologischen Teams 20.05.2015

Verantwortlichkeiten im Krankenhaus Geeigneten Ort für eine provisorische Isolierstation wählen Auf Sicherheit für die Isolierstation achten Lagerung von Material für die allgemeinen Hygienemaßnahmen Lagerung der persönlichen Schutzausrüstungen Abfallmanagement Organisation und Ausbildung eines Teams für Verdachtsfälle Erstellen einer Kommunikationsliste und Regelung der Verantwortlichkeiten (-> z. B. Patientenverlegung) Formular für die Nachforschung: Falldefinition, Liste der Kontaktpersonen 20.05.2015

Aufgaben im Krankenhaus Erkennen eines Ebola-Falles Isolierung des Patienten Betreuung des Patienten Isolierstation Persönliche Schutzausrüstung Screening der Patienten Kenntnis der Krankheit Behandlung der Symptome Epidemiologie ; offizielle Formulare Interne Kommunikation Verantwortliches Team Bei der Vorbereitung einer Gesundheitseinrichtung geht es um folgende Schlüssel-Fragen: Wird der Verdachtsfall erkannt? (Schulung und Wachsamkeit des Personals in der Notaufnahme, …) Lassen sich Kontakte vermeiden? (Die Patienten im Wartezimmer kommen sich gegenseitig nicht sehr nahe) Gibt es eine bestimmte Isolierstation? (es existiert eine vorbereitete Station und sie ist dem Personal bekannt) Gibt es ein in PSA ausgebildetes Team, das weiß, wie es mit einem Verdachtsfall umgehen muss? (es gab mehrere Fortbildungen und man weiß, wen man im Zweifelsfall fragen kann) Liegt das Material bereit (Lager)? (PSA, Spiegel, Chlorlösung, Schlüssel für das Lager, …) Sind die interne und die externe Kommunikation geregelt? Ist der Umgang mit den offiziellen Formularen bekannt? …. Kommunikation nach außen Team für Kontakt-Nachverfolgung Familie, soziales Umfeld, Bevölkerung Medien Verlegung des Patienten 20.05.2015 17

Epidemiologische Forschung Epidemiologische Forschung, Surveillance und Labor sind wichtig, um die Übertragungsketten zu durchbrechen Frage nach der aktuellen Fall-Definition Erstellen einer vollständigen Liste der Kontaktpersonen für jeden bestätigten Fall/ Verdachtsfall Dies ist wesentlich für die Beobachtung aller Kontaktpersonen noch 21 Tage nach dem letzten Kontakt Wenn Sie bei einem Patienten einen möglichen Verdacht haben, müssen Sie seine Kontakte aufschreiben. Die Kontaktliste macht es möglich, die Personen, wenn nötig, 21 Tage lang zu beobachten. Normalerweise weiß man nicht gleich, ob ein Verdachtsfall ein bestätigter Fall wird (Labor ist notwendig). Das Untersuchungsteam kümmert sich um die Details, denn es gibt mehrere Einteilungen der Kontakte. 20.05.2015 18

Aufgabe während der Schulung Welche Definition eines Ebola-Falles werden in diesem Krankenhaus verwendet? Gibt es einen Kommunikationsplan? Gibt es einen Plan für das Prozedere bei unvorhergesehenen Ereignisse im Rahmen eines Verdachtsfalles? Die Antworten sollen in den kommenden Tagen besprochen werden. 20.05.2015 19

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! 20.05.2015