Was finden wir in der Literatur zum Klimawandel über den Einfluss von Extremwetterereignissen auf Schaderreger an den Sonderkulturen Apfel, Spargel, Wein.

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 Präsentation transkript:

Was finden wir in der Literatur zum Klimawandel über den Einfluss von Extremwetterereignissen auf Schaderreger an den Sonderkulturen Apfel, Spargel, Wein und Hopfen? Petra Seidel, Sandra Krengel Hintergrund: Material und Methoden: Extremwetterereignisse können bereits unter gegen-wärtigen Klimabedingungen an Sonderkulturen beträcht-liche Schäden verursachen, Schaderreger ebenso. Der Klimawandel wird höchstwahrscheinlich zu einer Zunahme von Intensität und Häufigkeit einiger Extremwetter-ereignisse führen. Wie ist der publizierte Kenntnisstand zu den Auswirkungen von Extremwetterereignissen auf Schaderreger, den durch sie verursachten Schaden und den Pflanzenschutz in Apfel, Wein, Spargel und Hopfen? Literaturrecherchen (advanced search, weltweit publi-zierte Literatur von 1910 bis Mai 2016) im Web of Science zu Kombinationen aus Extremwetterbegriff + Kulturpflanzenbegriff + Schaderregerbegriff inkl. Analyse und Bewertung der Funde 1) ergänzende Recherchen in Zeitschriftenumläufen, Grauer Literatur 1) Ausführliche Methodenbeschreibung sowie Angaben zu recherchierten Schaderregern unter Seidel, 2014 Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Foto: Götz, DLR Rheinpfalz Wirkung von Maßnahmen zur Anpassung an Extrema auf Schaderreger: Hagelschutznetze, Venturia inaequalis, Apfel, können Apfelschorf fördern Hagelschutznetze, Cydia pomonella, Apfel, können vor Apfelwickler schützen Beregnung, Erwinia amylovora, Apfel, Förderung des Befalls mit Feuerbrand auf den Schaden: Hagelschutznetze mindern nicht nur Schaden durch Hagel, sondern auch den durch Apfelwickler verursachten an Apfel Hagelschutznetze haben negativen Effekt auf einige qualitative Merkmale der Äpfel: Schalenfarbe, Zuckergehalt, Phenolgehalt des Fruchtfleisches und sensorische Merkmale sowie Schalenfestigkeit sind gemindert Wirkungen von Extremwetterereignissen auf Schaderreger: direkt: Hitze, Erwinia amylovora, Apfel, über 35°C nach Inokulation fördern Triebinfektionen Sturm, Erwinia amylovora, Apfel, begünstigt eine Infektion und Ausbreitung von Feuerbrand aber: andere Autoren beobachteten keine Wirkung von Sturm! Überflutung, Phytophthora megasperma var. sojae, Phytophthora cryptogea, Spargel, Förderung von Befall und Befallsstärke   indirekt, über die Kulturpflanze: Trockenheit, Cydia pomonella, Apfel, mehr Sekundärmetabolite (Holzterpenen Alpha-Pinen, Beta-Pinen und Limonen) die eine Repellentwirkung auf Apfelwickler haben Trockenheit, Erwinia amylovora, Apfel, führt zu geringerem Befall auf Pflanzenschutzmaßnahmen: Hitze, Trockenheit/Dürre, Plasmopara viticola, Wein, Resistenzinduktion durch Trichoderma harzianum (T39) gegenüber dem Falschen Mehltau der Weinrebe ist gemindert Bisher wurden Wirkungen von Extremwetterereignissen auf Schaderreger, auf Pflanzenschutzmaßnahmen und ebenso Wirkungen von Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden durch Extremwetterereignisse auf Schader-reger sowie den durch sie verursachten Schaden festgestellt. Die Effekte können fördernd oder hemmend sein, direkt oder indirekt erfolgen, es gibt Wechselwirkungen. Insgesamt ist das Wissen noch zu lückenhaft: 1,5 Mio Einzelabfragen erbrachten unter Einbeziehung grauer Literatur 17 verwertbare Studien. Festgestellte Einflüsse verdeutlichen einen erhöhten Forschungsbedarf zum Thema. Referenzen: Seidel, P., 2014: Extremwetterlagen und Schaderreger – extreme Wissenslücken. 2. Apfel, Spargel, Wein und Hopfen. Gesunde Pflanzen 66 , 93-101. Gömann, H.; A. Bender, A. Bolte, W. Dirksmeyer, H. Englert,J.-H. Feil, C. Frühauf, M. Hauschild, S. Krengel, H.Lilienthal, F.-J. Löpmeier, J. Müller, O. Mußhoff, M. Natkhin, F. Offermann, P. Seidel, M. Schmidt, B. Seintsch, J. Steidl, K. Strohm, Y. Zimmer, Y. ,2015: Agrarrelevante Extremwetterlagen und Möglichkeiten des Risikomanagements Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMEL); Abschlussbericht: Stand 03.06.2015. Thünen Report 30, Braunschweig, 312 S. Institut für Strategien und Folgenabschätzung, 14532 Kleinmachnow, Stahnsdorfer Damm 81