Kenia Ein Füllhorn an Nährstoffen 1
Kenia Kenia Deutschland Fläche in km² 580.367 357.121 Bevölkerung in Millionen 45 80,5 Bevölkerungsdichte in Einwohner/km² 78 225 Säuglingssterblichkeit in % 4 0,3 Lebenserwartung Männer 62 78 Frauen 65 83 Analphabetenrate in % Männer 22 < 1 Frauen 33 < 1 Bruttoinlandsprodukt in Dollar/Kopf 3.100 44.700 Quellen: Bundeszentrale für politische Bildung (2015), CIA World Factbook (2015) Kenia
Viele Menschen in Kenia leiden an Mangelernährung Viele Menschen in Kenia leiden an Mangelernährung. Zu den Ursachen zählen häufige Dürren sowie eine unzureichende Vielfalt bei den Anbauprodukten.
Kleinbäuerin Rose Siriveyi hat das traditionelle Sorghum wiederentdeckt. Aus der Hirseart kocht sie täglich einen nahrhaften Brei.
Die alte Kulturpflanze ist dürreresistent Die alte Kulturpflanze ist dürreresistent. Zudem sind ihre zahlreichen Formen an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasst. 5
RSP, die Entwicklungsabteilung der Quäker in Kenia, verteilt Saatgut lokaler Arten und veranstaltet Kurse in Anbau, Lagerung und Kompostierung. 6
„Traditionelle Nahrungspflanzen sind reich an Inhaltsstoffen wie Fluor, Magnesium oder Kalium“, erklärt Projektkoordinator Listone Ayodi.
RSP setzt daher auf Vielfalt: Auf den Feldern gedeihen neben Sorghum auch Amarant, Erdnüsse, Avocados sowie zahlreiche lokale Kohl-, Kürbis- und Spinatsorten. 8
Rose Siriveyi bewirtschaftet ein Feld, das kaum größer ist als ein Schrebergarten. Durch die traditionelle Erbteilung sind die Felder vieler Familien sehr klein.
„Der Brei aus Sorghum gibt die Energie, die unsere Kinder und Enkel für die Schule brauchen“, sagt Rose Siriveyi. „Und ich für meine harte Arbeit.“ 10
Zum Sorghum gibt es einen Eintopf aus Mito-, Amarant- und Kürbisblättern. Das Gemüse schonend zuzubereiten, hat Rose in einem Kochkurs von RSP gelernt.
Früher litten Roses Kinder an Mangelerscheinungen: „Eine meiner Töchter hatte sogar Blutarmut. Heute sind wir alle gesund und leistungsfähig.“ 12
Rose Siriveyi ist aktives Mitglied einer Selbsthilfegruppe Rose Siriveyi ist aktives Mitglied einer Selbsthilfegruppe. Ab und zu versorgt sie andere Familien mit Saatgut – zum Beispiel von Bohnen. 13
Außerdem selektiert sie Kürbiskerne sowie die Samen von Amarant und Sorghum. Mit dem Verkauf kann sie ein wenig Geld verdienen.
Auch andernorts ist die Monotonie der Maisfelder einer bunten Vielfalt gewichen. Auf den Feldern von Christopher Itayi gedeihen heute zahlreiche Feldfrüchte.
Wenn seine drei Kinder hungrig von der Schule kommen, hat seine Frau den Tisch bereits reichhaltig gedeckt. 16
Dass sich die Familie inzwischen besser ernährt, spürt Christopher Itayi am eigenen Leib: „Ich habe viel mehr Kraft, kann länger und härter arbeiten.“
Auch der Gesundheitszustand von Mable Kagesha, Christopher Itayis Frau, hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert.
Am meisten freut sich die Mutter aber über den Wandel bei ihren Kindern. Früher waren sie häufig krank und schlecht in der Schule. „Heute gehören sie zu den Besten.“
Nicht zuletzt tut die Gesundheit auch ihrer Ehe gut: „Unser Leben ist viel harmonischer geworden.“ Erstaunlich, was eine ausgewogene Ernährung alles bewirken kann…
Sie sahen eine Präsentation zum Projekt des Projektpartners Rural Service Programme (RSP) aus Kenia Ein Füllhorn an Nährstoffen Projektemagazin 2015/16 Herausgeber Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst Caroline-Michaelis-Str. 1 10115 Berlin Telefon 030 65211 1189 kontakt@brot-fuer-die-welt.de www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/rsp Redaktion Thomas Knödl, Thorsten Lichtblau Text Klaus Sieg Fotos Jörg Böthling, Christoph Püschner, Christof Krackhardt Gestaltung Thomas Knödl Berlin, Juni 2015 21
Spendenkonto Bank für Kirche und Diakonie IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00 BIC: GENODED1KDB 22