Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur in Ost und West

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Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur in Ost und West VL 1: Politische Konflikte weltweit als Auslöser Gertrud Maria Rösch G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur in Ost und West Was fällt Ihnen ein zum Stichwort ‚Prager Frühling‘ G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Der Krieg in Vietnam ist die letzte Etappe des dreißigjährigen Konflikts, der 1946 mit dem Widerstand der vietnamesischen Kommunisten gegen die französische Kolonialmacht begonnen hatte. Er steht als Stellvertreterkrieg im Kontext des Kalten Krieges. Seit 1954 war Vietnam in zwei Teile gegliedert, in einen kommunistischen Norden und einen antikommunistischen Süden. Ein von den USA inszenierter Zwischenfall bei Tonkin lieferte im August 1964 den Anlass: Ein US-amerikanisches Kriegsschiff wurde angeblich mit einem nordvietnamesischen Schnellboot in ein Gefecht verwickelt. Am 2. März 1965 begann die Bombardierung Nordvietnams, aber auch im Süden wurde gekämpft. Schon im März 1973 wurden die US-Truppen aus Südvietnam abgezogen. Der Krieg endete mit der Einnahme Sàigòns am 30. April 1975 durch die nordvietnamesischen Truppen. Seitdem ist das Land wieder geeint. Krieg in Vietnam 1965-1975 G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Krieg in Vietnam 1965-1975 Vietcong (d.h. kommunisti-scher) Soldat Saigon während der nordvietna-mesischen Offensive 1968 G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Das Massaker von My Lai ist das bekannteste der amerikanischen Kriegsverbrechens in Vietnam. Am 16. März 1968 wurde das südvietnamesische Dorf My Lai unter der Leitung von US-Lieutenant William Calley und Sergent Walter Faber überfallen. Über 500 Zivilisten (Männer, Frauen und Kinder aller Altersstufen) wurden ermordet, vergewaltigt und gefoltert. Am Ende wurde das Dorf niedergebrannt. My Lai war jedoch leider kein Einzelfall; Dörfer wurden zerstört, wenn der Verdacht bestanden, die Kämpfer des Vietcong, d.h. aus der von den Kommunisten dominierten Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams, würden sich dort verstecken. G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Opfer nach dem Massaker von My Lai am 16. März 1968 Krieg in Vietnam 1965-1975 Opfer nach dem Massaker von My Lai am 16. März 1968 G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Krieg in Vietnam 1965-1975 Einsatz von Agent Orange im Mekong-Delta; dieses Gift entlaubte die Bäume, es war mit Dioxiden verunreinigt und krebserregend G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Der Vietnamkrieg forderte etwa 3 Millionen Todesopfer, darunter 2 Millionen Zivilpersonen. Insgesamt verloren die Vereinigten Staaten während des Krieges etwa 58.200 Soldaten. Nach dem Kriegsende nahmen sich weiter 60.000 ehemalige traumatisierten US-Soldaten das Leben. Südkorea hatte 5000 Soldaten verloren; Thailand über 1000 Soldaten, Australien verlor etwa 500 der 47.000 nach Vietnam geschickten Soldaten und Neuseeland 38 Soldaten. G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Proteste der Studenten gegen den Krieg in Vietnam Die Proteste gegen den Krieg in Vietnam gingen von amerikanischen Universitäten aus. Im Sommer 1967 hatte der Kongress die Befreiung der Studenten vom Wehrdienst abgeschafft. Neben Unterschriftenaktionen und wandten sich Künstler und Wissenschaftler gegen die Regierung von Präsident Lyndon B.Johnson. Am 21. Oktober 1967 protestieren vor dem Pentagon 250.000 Menschen gegen den Krieg; als das Massaker von My Lai bekannt wird, ziehen 250.000 Menschen am 15. November 1969 36 Stunden lang durch Washington und erinnern an die Gefallenen des Krieges. Seit dem 10. Mai 1968 führten die USA und Nordvietnam (Präsident: Ho Chi Minh) geheime Verhandlungen in Paris, um den Krieg zu beenden. Der Vietcong wurde erst später zu den Gesprächen zugelassen. Proteste der Studenten gegen den Krieg in Vietnam G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Proteste der Studenten gegen den Krieg in Vietnam In zahlreichen Ländern initiierten einzelne Gruppen wirksame Aktionen gegen die Eskalation des Krieges, z.B. im Juli 1966 in Deutschland, England, Frankreich, Vatikan. Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) lud am 17./18. Februar 1968 zu einem zweitägigen internationalen Vietnamkongress an die Technische Universität Berlin geladen. Prominente Intellektuelle wie Ernst Bloch, Hans-Magnus Enzensberger, Pier Paolo Pasolini und Jean-Paul Sartre schicken Grußkarten. In der Abschlusserklärung geißeln die Kongressteilnehmer den US-Imperialismus, aber ihr Blick richtet sich auch gegen die “Handlanger” Amerikas in Europa und Deutschland. Proteste der Studenten gegen den Krieg in Vietnam G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Proteste der Studenten gegen den Krieg in Vietnam Bei der anschließenden Demonstration am 18. Februar 1968 ziehen rund 10.000 Studenten mit “Ho-Ho-Ho-Tschi-Minh”-Rufen und Bannern des nordvietnamesischen Führers sowie den Bildnissen Mao Tse Tungs und Che Guevaras durch die Innenstadt. Der Protest der radikalen Studenten, die auch den Sieg der sozialistischen Weltrevolution fordern, trifft auf breiten Widerstand. Drei Tage später findet unter dem Motto “Berlin darf nicht Saigon werden” eine Gegenkundgebung statt, veranstaltet vom Berliner Senat. 80.000 Menschen nehmen daran teil. Proteste der Studenten gegen den Krieg in Vietnam G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

hier in Berlin am 18. Februar 1968 Protestmarsch der Studenten gegen den Krieg in Vietnam, hier in Berlin am 18. Februar 1968 G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Bereits 1968 wurde seine Biographie daher zum ersten Mal verfilmt. Ernesto Rafael Guevara de la Serna, genannt Che Guevara war Arzt, marxistischer Politiker, Guerillaführer und Autor. Als Anführer (Comandante) der Revolution auf der Insel Kuba von 1957/58 gegen den Diktator Fulgencio Batista wurde er neben Fidel Castro deren wichtigste Symbolfigur und gilt in Kuba noch heute als ein Volksheld. 1965 trat von von seinen Ämtern in der kubanischen Regierung zurück und kämpfte als Guerillero in Bolivien gegen die dortige Militärregierung. Bei einem Gefecht wurde er gefangen genommen und am 8. Oktober 1967 erschossen. Neben seinen Reiseaufzeichnungen und Tagebüchern, seinen theoretischen Schriften und seinem politischen und militärischen Handeln ist insbesondere die posthume Wirkung Che Guevaras als Märtyrer und Idol der 68er-Bewegung und der lateinamerikanischen Linken von Bedeutung. Bereits 1968 wurde seine Biographie daher zum ersten Mal verfilmt. Vorbilder und Führer-figuren Che Guevara (1928-1967) G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Vorbilder und Führer-figuren Che Guevara (1928-1967) G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Vorbilder und Führerfiguren Mao Zedong (1893-1976) war der führende Politiker der Volksrepublik China im 20. Jahrhundert. Durch mehrere politische Kampagnen und diktatorischer Maßnahmen wie auch die verfehlte Wirtschaftspolitik starben zwischen 1950 und 1975 bis 40 Millionen Menschen. Der „Große Sprung nach vorn“ bezeichnete die Politik von 1958-1962. Ziel war, China auf Kosten der Landwirtschaft zu einer industriellen Großmacht zu machen. Durch die daraus folgenden Hungersnöte starben mehrere Millionen Menschen. Die Kulturrevolution von 1964 bis 1975 meinte Umerziehung und Zwangsarbeit und kostete ebenfalls Opfer. Im Westen wurde Mao während der antiautoritären Bewegung Ende der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts für sein radikales Vorgehen gegen die Bürgerlichen während der Kulturrevolution meist unkritisch als Vorbild für die Bekämpfung „bourgeoiser“ Strukturen im Westen bewundert. Vorbilder und Führerfiguren 2. Mao Tse-Tung / Mao Zedong (1893-1976) G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Vorbilder und Führerfiguren 2. Mao Tse-Tung / Mao Zedong (1893-1976) G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Vorbilder und Führerfiguren Die „Mao-Bibel“ oder „Das kleine rote Buch“ wurde 1965 veröffentlicht und enthält Zitate aus Maos Schriften. Es wurde für die Massenaktionen der Roten Garden während der Kulturrevolution aber auch während der europäischen Studentenbewegung von 1968 gebraucht, auch wenn die Texte für die Bewegung in Europa nicht anwendbar waren. G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Die Bürgerrechts-bewegung in USA um M.Luther King Marsch auf Washington G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Die Bürgerrechts-bewegung in USA um M.Luther King Der Geistliche Martin Luther King war eine Symbolfigur der Bürgerrechtsbewegung. Am 28. August 1963 demonstrierten friedlich mehr als 250.000 Menschen, darunter 60.000 Weiße und neben King sechs weitere schwarze Führer, um die Bürgerrechts-Gesetzgebung Präsident Kennedys zu unterstützen (im gleichen Jahr ermordet). Hier hielt King seine wohl bekannteste Rede I have a dream, in der er seine seine Hoffnung auf eine von Rassismus und Gewalt befreite Gesellschaft aussprach. 1964 erhielt er den Friedensnobelpreis; im März 1965 wurde er bei einer Demonstration für das Wahlrecht farbiger Amerikaner in Montgomery/Alabama mit 700 anderen Demonstranten festgenommen. Im April 1967 sprach er in New York gegen den Krieg in Vietnam. In Memphis/Tennessee wurde er am 5. April 1968 erschossen. Die Bürgerrechts-bewegung in USA um M.Luther King G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Die Bürgerrechts-bewegung in USA um M.Luther King Marsch auf Washington G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Der ‚Prager Frühling‘ März bis August 1968 G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

‚Prager Frühling‘ bezeichnet die Bemühungen der Kommunistischen Partei in der Tschechoslowakei unter Alexander Dubček im Frühjahr 1968, die Politik zu liberalisieren, u.a. durch die Pressefreiheit und die Aufhebung der Zensur am 27. Juni 1968. Dubcek wurde bereits am 23. März auf einem Kongress des Sowjetblocks in Dresden scharf kritisiert. Das Hauptziel der Bewegung war ein „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ und eine sich rasch entwickelnde kritische Öffentlichkeit. Einmarschierende Truppen des Warschauer Paktes schlagen am 21. August 1968 diese Bewegung nieder. Nicht nur passiv üben die Bürger Widerstand gegen die Truppen. Am 16. Januar 1969 verbrannte sich der Student Jan Palach auf dem Wenzelsplatz selbst; sein Begräbnis am 25. Januar wurde zu einem Anlass für eine große Demonstration, die sich alljährlich an seinem Grab wiederholte. Am 16. Oktober 1968 mussten Staatspräsident Svoboda und Parteisekretär Dubcek einen Vertrag unterzeichnen, durch den 200.000 Mann sowjetische Truppen in der CSSR stationiert werden dürfen. Im folgenden Jahr wurde Dubcek als Parteisekretär abgewählt. Der ‚Prager Frühling‘ März bis August 1968 G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Am 11. September 1973 stürzte das Militär unter Augusto Pinochet stürzte die demokratische Regierung Chiles. Der damalige Präsident Salvador Allende wurde mit einer Schusswunde im Kopf tot aufgefunden. Bis heute weiß man nicht, ob es sich um einen Mord oder um einen Selbstmord handelt. Dokumente zeigen heute, dass die US-Regierung und die CIA den Sturz Allendes seit 1970 anstrebten. Im Jahr 1974 erhielt jedoch Chile von USA eine große finanzielle Unterstützung. Unmittelbar nach dem Putsch wurden 2.131 Menschen aus politischen Gründen verhaftet, bis Ende des Jahres waren es 13.364. Öffentliche Gebäude wie Stadien, Konferenzhallen und Schulen wurden zu Konzentrationslagern umgerüstet (z.B. im das Estadio National gab es über 40.000 Gefangene). Diktatur in Chile 1973-1990 G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Das Stadion als Konzentrations-lager Diktatur in Chile 1973-1990 Das Stadion als Konzentrations-lager G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Nach dem Putsch wurde bis 1977 die politische Opposition ausgeschaltet, indem Gegner entführt, gefoltert oder „auf der Flucht erschossen“ wurden, auch zwangsweise des Landes verwiesen oder in abgelegene Landesteile im Norden oder Süden verbannt. In der Folgezeit wurden zahlreiche politisch Verfolgte durch das MfS aus Chile ausgeschleust und in die DDR gebracht, wo sie Asyl erhielten. Die DDR nahm insgesamt ca. 6000 Flüchtlinge auf und verurteilte den Putsch. Die BRD bot 3000 Flüchtlingen Asyl. Diktatur in Chile 1973-1990 G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Proteste in Frankreich - Pariser Mai Im Mai 1968 protestierten Studenten gegen die schlechten Studienbedingungen an den Universitäten in Nanterre und Paris. Die Räumung einer Fakultät der Pariser Universität Sorbonne führte zu Unruhen und zu einem wochenlangen Generalstreik, der das ganze Land lahmlegte. Am 3. Mai wurde die Sorbonne von den politisch linksstehenden Studenten besetzt – nach dem Eingreifen der Polizei wurden 200 Studenten festgenommen. Am 5. Mai riefen die Gewerkschaft der Universitäten und die Studentengewerkschaft zu einem Hochschulstreik auf. Am 6. Mai kam es wieder zu Demonstrationen, die sich am Abend zuspitzten: Barrikaden wurden errichten, Autos wurden umgeworfen und in Brand gesetzt. Beteiligt neben den Studenten waren auch junge Arbeitslose, Schüler Rocker, Arbeiter, Einwanderer und zahlreiche Frauen. Am 10. Mai wurden 60 Barrikaden in Paris errichtet. In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai begann die Polzeit, das Gebiet zu räumen (Nacht der Barrikaden). Dabei gab es Hunderte von Verletzten und 500 Festnahmen. Am 13. Mai fand ein Generalstreik aus Protest gegen das harte Vorgehen der Polizei Langfristig zog diese Revolte kulturelle, politische und ökonomische Reformen in Frankreich nach sich. Proteste in Frankreich - Pariser Mai G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Proteste in Frankreich - Pariser Mai G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

1966: Große Koalition, Notstandsgesetzgebung, APO 1967: Besuch des Schah, Benno Ohnesorg + 1968: Attentat auf Rudi Dutschke, Brandanschlag auf zwei Kaufhäuser in Frankfurt durch Gudrun Ensslin und Andreas Baader 1969 Willy Brandt / sozialliberale Koalition 1971: Gruppen um Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit besetzten in Frankfurt Häuser, die abgerissen werden sollten. Mit ihrer Kampagne „Ich habe abgetrieben“ verlangte Alice Schwarzer eine neue Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch. Situation in der BRD - Stichpunkte G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Literatur als Spiegel und Gedächtnis der Zeitgeschichte Rolle des Erinnerns (persönliches und gesellschaftliches Gedächtnis, Assmann, Welzer, Nora) Formen zeitgeschichtlichen Erzählens (Faktizität vs. Fiktionalität) Autoren und Texte Forschungsliteratur G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Die Autoren des Seminars Christoph Hein spricht bei der Berliner Demonstration am Alexanderplatz am 4. November 1989 G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Die Autoren des Seminars Peter Schneider G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Die Autoren des Seminars Heinrich Böll G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten

Die Autoren des Seminars Uwe Timm in München im Literaturhaus G.M. Rösch: Die 68er Bewegung in der deutschen Literatur – VL 1: Rahmendaten