MOSAIC-Guide: Datensicherung und -wiederherstellung

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 Präsentation transkript:

MOSAIC-Guide: Datensicherung und -wiederherstellung Jens Piegsa, Martin Bialke, Stefan Ostrzinski, Christoph Havemann 10.12.2014 mosaic-greifswald.de

Motivation Backups können helfen, allerdings nur wenn man sie hat häufig macht erst ein schmerzlicher Datenverlust klug Manuelle und spontane Sicherungen sind oftmals nicht effektiv genug: sie erzeugen große Mengen „Datenmüll“ der "wichtige" Ordner oder die "wichtige" letzte Änderung war noch nicht in der Sicherung enthalten das Sicherungsformat ist im Schadensfall nicht lesbar; die Wiederherstellbarkeit wurde nie getestet der Verlust wird zu spät erkannt und komplexe Rekonstruktionsszenarien entstehen MOSAIC-Guide: Datensicherung und Notfallwiederherstellung

Datensicherungs- und wiederherstellungskonzept Der notwendigen Schutz kann durch ein strukturiertes Vorgehen und ein effektives Datensicherungs- und Wiederherstellungskonzept erzielt werden. Dies beinhaltet: Die Bestimmung von Anforderungen und akzeptiertem Restrisiko dokumentierte Entscheidungen über einzusetzende Sicherungs- maßnahmen getestete Wiederherstellungsprozeduren klar definierte Verantwortlichkeiten MOSAIC-Guide: Datensicherung und Notfallwiederherstellung

Welche Gefahren sind realistisch? Kategorie Beispiel höhere Gewalt Feuer, Wasser, Blitz, ... organisatorische Mängel unzureichende Regelungen menschliche Fehlhandlungen versehentliches Löschen oder Überschreiben, Laptopverlust technisches Versagen Festplattenausfall/ -fehler, Ausfall anderer Hardwarekomponenten, Stromausfall, Softwarefehler vorsätzliche Handlungen Verfälschung, Löschung, Diebstahl, Softwareviren MOSAIC-Guide: Datensicherung und Notfallwiederherstellung

Welche Gefahren birgt die Praxis? Sicherung wird zu spät eingerichtet Schadensfall wird zu spät erkannt und Sicherungen reichen nicht lange genug zurück Zugriffsrechte gehen über Betriebssystemgrenzen hinweg verloren Sicherungen sind unzureichend vor unberechtigtem Zugriff geschützt MOSAIC-Guide: Datensicherung und Notfallwiederherstellung

Welche Arten der Datensicherung existieren? Funktionsweise Eigenschaft unstrukturiert alle oder die wichtigsten Daten werden manuell auf spontan verfügbares Medium gesichert Oftmals schlecht dokumentiert, zu unregelmäßig vollständig Daten zu einem Zeitpunkt unabhängig vom Änderungszeitpunkt Speicherplatzbedarf hoch, Wiederherstellung einfach und schnell inkrementell Zyklen aus einer vollständigen und mehreren inkrementellen Sicherungen, wobei letztere nur die Änderungen seit der letzten Sicherung beinhaltet spart Speicherplatz und Zeit bei der Sicherung, erfordert jedoch höherer Aufwand bei der Wiederherstellung differenziell alle Daten, die seit der letzten vollständigen Sicherung hinzugefügt oder geändert wurden Kompromiss aus inkrementell und vollständig invers-inkrementell inkrementell, jedoch so, dass der aktuellste Stand immer vollständig erscheint Kompromiss aus Spiegelung und inkrementeller Sicherung MOSAIC-Guide: Datensicherung und Notfallwiederherstellung

Was ist per Definition KEINE Datensicherung? Datei-Synchronisation Datenbanksynchronisation Messaging-Konzepte auf Anwendungsebene Dokumentenmanagementsysteme Versionsmanagementsysteme Langzeitarchivierung MOSAIC-Guide: Datensicherung und Notfallwiederherstellung

Was sind wichtige Einflussfaktoren? Beschreibung Spezifikation der Daten Betriebssystem, Anwendungssoftware, Konfiguration, Anwendungsdaten, Protokolldaten Verfügbarkeitsanforderungen maximal tolerierbare Ausfallzeit (ggf. unter zeitweiliger Weiterarbeit auf Papier) Wiederherstellungsaufwand Betriebssystem, Anwendungssoftware, Daten Rekonstruktionsaufwand für zum Ausfallzeitpunkt ungesicherte Daten können und müssen diese wiederhergestellt werden und wenn ja: wie hoch ist der Aufwand dafür? Datenvolumen, Änderungsvolumen und -zeitpunkt Sicherung abends / nachts und unmittelbar vor / nach wesentlichen Änderungen Aufbewahrungs- und Löschfristen Aufbewahrungsfristen (Nachvollziehbarkeit von Studiendaten), Löschfristen (Datenschutz) Vertraulichkeitsbedarf des Sicherungsmediums steigt bei Kombination verschiedener Daten Integritätsbedarf bei Rekonstruktion aus verschiedenen Quellen MOSAIC-Guide: Datensicherung und Notfallwiederherstellung

Was sind individuelle Parameter? Argument Beispiel Sicherungs-intervall P AP ≤ P ≤ BP AP: Wie häufig werden Daten voraussichtlich verändert und wie detailliert sollen Zwischenstände rekonstruierbar sein? BP: Welcher Rückfallverlust bezüglich neuer Daten wird toleriert? P = 1 Tag Aufbewahrungs-dauer D AD ≤ D ≤ BD AD: Wie lange in der Zeit zurück sollen Veränderungen erkenn- und rückgängig machbar sein? BD: Richtet sich nach dem Sicherungsmodus und danach wie viele Sicherungsstände der verfügbare Backup-Speicher voraussichtlich fassen kann: - fortlaufend: alle Sicherungsstände werden aufbewahrt oder - umlaufend: ältere Stände werden überschrieben oder gelöscht D = 6 Wochen; umlaufend Sicherungs-modus M M = F oder I(n) F: Es werden immer vollständige Sicherungsstände erstellt; empfohlen bei geringer Datenmenge bzw. größeren Datenänderungen I(n): eine vollständige Sicherung erfolgt nur alle n-mal, sonst inkrementell (Änderungen gegenüber der letzten vollständige Sicherung); empfohlen bei großen Datenmengen mit wenigen Änderungen; mit höherem Wiederherstellungsaufwand verbunden M = I(7): einmal pro Woche vollständig, sonst täglich inkrementell MOSAIC-Guide: Datensicherung und Notfallwiederherstellung

Was bleibt zu klären? Detaillierte Vorgehensweise und eingesetzte Softwarewerkzeuge Art und Menge der Speichermedien Verantwortlichkeiten Aufbewahrungsort Transportmodalitäten MOSAIC-Guide: Datensicherung und Notfallwiederherstellung

Fazit In Forschungsprojekten fallen oftmals vielseitig, umfänglich und verteilt Dokumente und Daten an, die für einen spezifischen Zeitraum effektiv vor Verlust und ungewollter Änderung geschützt werden müssen. Durch Datenredundanz werden Verlustrisiken eingeschränkt. Die redundante Datenhaltung verursacht Kosten, die gegenüber Restrisiken abzuwägen sind. Die Einrichtung von Sicherungsautomatismen und Wiederher- stellungsmaßnahmen muss rechtzeitig geplant und umgesetzt werden. Sprechen Sie die Datensicherung mit den zuständigen Administratoren ab. Nutzen Sie die MOSAIC Datensicherungs- und wiederherstellungsvorlage zur Vorbereitung. MOSAIC-Guide: Datensicherung und Notfallwiederherstellung

Weiterführende Literatur Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/MeinPC/Datensicherung/datensicherung_node.html Heise-Artikel „Besser sichern! Backup-Blues und -Strategien“: www.heise.de/ct/artikel/Besser-sichern-290430.html Galileo openbook Shell-Programmierung. Backup-Strategien (Linux): openbook.galileo-press.de/shell_programmierung/shell_017_003.html BMI Österreich: IT-Sicherheitshandbuch. Datensicherung und Notfallvorsorge: www.bmi.gv.at/cms/BK/praevention_neu/info_material/files/IT_Sicherheitshandbuch.pdf Rat für Sozial- und WirtschaftsDaten: Langzeitarchivierung von Forschungsdaten: ratswd.de/dl/downloads/langzeitarchivierung_von_forschungsdaten.pdf TMF Musterdokumente für ein IT-Sicherheitskonzept https://www.tmf-ev.de/Produkte/Mustertexte_DSKonzepte2.aspx MOSAIC-Guide: Datensicherung und Notfallwiederherstellung