I. Geschichte der Astronomie

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Das leben keplers geboren am in der Stadt Weil in Baden-Württemberg er war ein kränkliches Kind grosse mathematische Fähigkeiten Lateinschule.
Advertisements

Frühzeit und Antike Seit dem 8, Jhd. v. Chr, wurden in Babylon systematische Beobachtungen von Sternen und Planeten durgeführt. Dieses Wissen wurde teilweise.
Wie weit ist der Mond entfernt?
Von den Kegelschnitten zur Himmelsmechanik
Von den Kegelschnitten zur Himmelsmechanik
Das Teleskop Präsentation vom
Vorlesung 1: Roter Faden: 1.Ausblick 2.Literatur
Der Mond – Zyklen und Finsternisse
Schulphysik Astronomie.
Geschichte der Astronomie
Was ist das? Woher kommt es?
Erde, Mond und die Gravitationskonstante
Galilei Galileo.
Johannes Kepler und seine Theorien
Geschichte der Astronomie
Geozentrisches Weltbild
Geschichte der Astronomie
Aristarch von Samos (ca.310 v. Chr. – 230 v. Chr.)
Begabtenförderungsprojekt
Das ptolemäische/geozentrische Weltbild
DI MMMag. P. Sebastian Hacker OSB
Unsere Erde inmitten gigantischer Dimensionen…
Frühe griechische Astronomie
Astronomie-Kurs 2-stündig.
Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem 1 Kapitel III: Das Planetensystem.
Geschichte der Astronomie
Mathematik bei den Griechen
Was ist Astronomie? - Die Wissenschaft der Gestirne, am Anfang nur Sonne und Mond - Entdeckung von Regelmäßigkeiten und Bewegung - Bestimmung von Frühling.
Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem 1 Kapitel III: Das Planetensystem.
Geschichte Luftverschmutzung Fotos
Keplersche Gesetze 1. Keplersches Gesetz
Äußere Planeten Mars bis Uranus
6. Keplergesetze und Gravitation
Definition: Astronomie
Luftverschmutzung Geschichte
Frühere kosmologische Weltbilder
Gravitationstheorie: nach Newton und nach Einstein
Idee und Realisierung: Harald Iro
Naturwissenschaftliche Grundlagen von der Antike bis zur Neuzeit
Johannes Kepler aus Weil der Stadt (Freie Reichsstadt) .
Die erste Naturwissenschaft
Von: Lukas, Antonia und Nele Klasse 4C
Astronomie Weltbilder stellarium
Astronomie Die Kepler‘schen Gesetze
Optik Finsternisse Eine Folge von Licht und Schatten
L’astronomie / Die Astronomie Place de la Terre dans l’Univers  grand débat * Platon /Aristote / Ptolémée  Terre = centre du monde Les astres tournent.
Physik – Klasse 11 Kreisbewegungen Geozentrisches Weltbild
Das Bild vom Mars bis zur Erkundung durch Raumsonden.
Distanzbestimmung im erdnahen Weltraum. Aristarch von Samos ( v. Chr. ) - griechischer Philosoph und Mathematiker - drückt Entfernungen mithilfe.
Astronomie Nicht das „Wie bewegen sich unsere Planeten“ sondern das „WARUM?“ untersuchen wir heute. Das Newton‘sche Gravitationsgesetz.
Mondphasen (c) Hansen. Die Erde dreht sich in 365,25 Tagen einmal um die Sonne.
Der Merkur. Merkur - kleinster und sonnennächster Planet - wegen Sonnennähe schwer zu sehen - extreme Temperaturunterschiede: zwischen 430 und -170 °C.
2. Das Sonnensystem Bild. Iau entscheid.
Planetensysteme Unsere Sonne Historische Einleitung
Entfernungen im Weltall: 4Maßstäbe, 4Ecken, begehbar, begreifbar
Zur Geschichte der Astronomie
Weltbilder.
Satellitengeodäsie Newtonsche Axiome Torsten Mayer-Gürr
Eine „kopernikanische Wende“?
Miriram Sorgenfrei, Fabio Schlindwein, Janik Prottung
Planeten des Sonnensystems
Satellitengeodäsie Keplerbahnen Torsten Mayer-Gürr
Sonnenfinsternis.
Wozu dienen Sternbilder? Zur schnellen Orientierung am Sternenhimmel!
Zeitmessung und Zeitrechnung
Die Kepler‘schen Gesetze
Das astronomische Weltbild im Wandel der Zeit
Planetensysteme Vom geozentrischen zum heliozentrischen System
Gliederung: Weltbild Nikolaus Kopernikus Leben und Forschungen
 Präsentation transkript:

I. Geschichte der Astronomie

Babylon und Ägypten Beobachtungen der Gestirne in allen Kulturen essentiell für Orientierung, Zeitrechnung, Kalender und Navigation, z.B. neolithische Steinkreise (ca. 5000 v. Chr)

Babylon (3000 v.Chr.) Sternbilder und Tierkreiszeichen Saros-Zyklus: Eine periodische Aufeinanderfolge gleichartiger Finsternisse. Solche Finsternisse kehren jeweils in Abständen von 18 Jahren 11 Tagen (bei 4 Schaltjahren) bzw. 18 Jahren 10 Tagen (bei 5 Schaltjahren) wieder. Erlaubt Vorhersage von Mondfinsternissen.

Ägypten(4000 v.Chr.) Sonnenkalender, 365 Tage Sirius Aufgänge zur Bestimmung der Nil-Überschwemmungen

Himmelsscheibe von Nebra

Himmelsscheibe von Nebra Kreisförmige Bronzeplatte mit Applikationen aus Gold Gefunden am 4. Juli 1999 in Deutschland Alter 3700–4100 Jahre  gilt als einer der wichtigsten archäologischen Funde aus der Bronzezeit sowie als die weltweit älteste konkrete Darstellung des Himmels. 

Griechen 1 Fixsterne und 7 Wandelsterne: Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn

Griechen 2 Fixsterne haften an einer Kugel Erde ist eine Scheibe Thales von Milet (~600 v.Chr.): Mond wird von der Sonne beleuchtet, Erde ist rund (Scheibe) - Erklärung der Finsternisse; - Vorhersage Sonnenfinsternis 585 v.Chr.

Griechen 3 Aristoteles (384-323 v.Chr.), Bewegungslehre: Kugelgestalt der Erde wg. kreisförmigem Erdschatten (Mondfinsternis), Kugel ergibt in jeder Stellung einen Kreisschatten

Aristarch von Samos (~270 v.Chr.) „Kopernikus der Antike“ Bestimmung des Sonnenradius (in Einheiten des Erdradius): Stellung von Erde-Sonne-Mond bei Halbmond:

Aristarch von Samos Messung von α: „1/4 Kreis - 1/30・1/4 Kreis“ (Trigonometrie noch unbekannt!) = 87° (tatsächlich 89°51’) → Abstand (Erde-Sonne) = 19 mal Abstand (Erde-Mond) (tatsächlich ~400mal) Da Sonne und Mond am Himmel scheinbar gleich groß: → Sonnenradius = 19 Mondradien (tatsächlich ~400)

Aristarch von Samos Verhältnis Mond-/Erdradius Bestimmung aus Mondfinsternissen:

Aristarch von Samos Schatten der Erde ungefähr gleich groß wie Erde selbst (Sonne weit weg) Mond passt 2 mal (tats. 3 mal) in Erdschatten → Mondradius = ½ Erdradius (tats. 0.272) → Sonnenradius = 19 mal ½ Erdradius (tatsächlich 110) Vermutung: Der größere Körper steht im Zentrum der Bewegung Heliozentrisches Weltbild! Wird erst wieder von Kopernikus aufgenommen

Eratosthenes aus Kyrene (276-195 v.Chr.) Bestimmung des Erdradius Messung der Kulminationshöhen der Sonne an zwei Orten bekannter N-S-Entfernung b Syene: Sonne am 21.06. genau senkrecht, α = 7.5° Alexandria: α = 7.5°

Eratosthenes aus Kyrene b/2πRErde = a/360° b = 5000 Stadien = 5000x164m = 820km RErde = b/2π x 360°/7,5° = 6264 km tatsächlich: 6378 km

Claudius Ptolemäus (ca. 100-175 n.Chr.) „Almagest“ ist Grundlage der abendländischen Astronomie für 1500 Jahre – bis zum Ende des Mittelalters

Ptolemäus Geozentrisches Weltbild (basierend auf Arbeiten von Hipparch 190-125 v.Chr.): Erde im Mittelpunkt des Universums Kreis: die vollkommene Form der Bewegung. Ptolemäus führt die Epizykel-Theorie ein, um Planetenschleifen zu erklären und das geozentrische Weltbild zu erhalten

Nikolaus Kopernikus (1473-1543)

Nikolaus Kopernikus (1473-1543) Die „Kopernikanische Wende“ Übernimmt das heliozentrische Weltbild des Aristarch Die 5 Planeten bewegen sich auf Kreisbahnen um die Sonne; Mond um die Erde Fixsterne sind fest: Tägliche Erdrotation Erklärung für jährliche Bewegung der Sonne vor dem Fixsternhimmel

Erklärung der Schleifenbewegung der Planeten nach Kopernikus

Galileo Galilei (1564-1642)

Galileo Galilei (1564-1642) Baut das Fernrohr des Holländers Lippershey nach und entdeckt u.a. (1610): 4 Jupitermonde

Galileo Galilei → Jupiter und Monde als „Modell“ des Planetensystems Die Phasen der Venus; nur erklärbar im kopernikanischen Weltbild

Galileo gerät in ernste Schwierigkeiten mit dem Vatikan

Tycho Brahe (1546-1601) Genauer Beobachter, Positionen von 700 Sternen, Bewegung des Mars und anderer Planeten

Johannes Kepler (1571-1630) Analysiert Brahes Messungen der Marsbahn → 3 Keplersche Gesetze 1.+2. in Astronomia Nova 1603 3. in Harmonices Mundi 1619

1. Keplersches Gesetz Planetenbahnen sind Ellipsen. Sonne im Brennpunkt. Dogma der Kreisbahn gebrochen! Abweichungen vom Kreis klein! Verhältnis große/kleine Halbachse der Marsbahn ist 1000:996. Nur Merkur zeigt größere Abweichungen

2. Keplersches Gesetz Flächensatz: Der Radiusvektor eines Planeten überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen.

3. Keplersches Gesetz Die Quadrate der Umlaufzeiten zweier Planeten verhalten sich wie die Kuben ihrer großen Bahnhalbachsen (T1/T2)2 = (a1/a2)3 Empirische Bestimmung der Bahnbewegung der Planeten

Isaac Newton (1643-1727) Physikalische Ursache: Kepler vermutet als erster eine allgemeine Anziehungskraft, die ihren Sitz in der Sonne haben sollte. Übergang vom formal-geometrischen Denken (Griechen) zum kausaldynamischen Denken → Gravitationsgesetz (Isaac Newton, 1643-1727) 1687: „Philosophiae naturalis principia mathematica“ Physikalische Gravitationstheorie → Astronomie: moderne Naturwissenschaft Abtrennung der Astrologie