Inklusion Prof. Dr. Bettina Lindmeier Was ändert sich im Landkreis für die Verwaltung?

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 Präsentation transkript:

Inklusion Prof. Dr. Bettina Lindmeier Was ändert sich im Landkreis für die Verwaltung?

Seite 2Prof. Dr. Bettina Lindmeier Gliederung des Vortrags  Inklusion – was ist das?  Entstehungszusammenhang und Bedeutung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen & psychischen Erkrankungen  Zentrale Artikel der Konvention und Folgerungen  Artikel 8 Bewusstseinsbildung  Artikel 9 Barrierefreiheit [Zugänglichkeit]  Artikel 12 Gleiche Anerkennung vor dem Recht  Artikel 19 Selbstbestimmt Leben [Unabhängige Lebensführung] und Einbeziehung in die Gemeinschaft  Artikel 27 Arbeit  Fazit  Entstehung der UN-Konvention  Wichtige Artikel  Was sind Barrieren?  Was bedeutet ‚Inklusion‘

Seite 3Prof. Dr. Bettina Lindmeier Was ist die UN? Zur UN gehören fast alle Länder der Welt. Sie treffen sich in New York. Ihr Ziel: das Leben von Menschen besser machen!

Seite 4Prof. Dr. Bettina Lindmeier Sie kämpfen …  gegen Hunger  gegen Gewalt  für den Frieden  für Gesundheit  für gute Schulen  für Arbeit Überall auf der Welt. Für alle Menschen.

Seite 5Prof. Dr. Bettina Lindmeier Behinderten Frauen geht es oft besonders schlecht. Sie merkten: Behinderten Menschen geht es schlechter als anderen!

Seite 6Prof. Dr. Bettina Lindmeier Was heisst das?  Sie erleben Gewalt.  Sie dürfen nicht zur Schule gehen oder müssen auf Sonder-Schulen gehen.  Sie können nicht leben, wo und wie sie möchten.

Seite 7Prof. Dr. Bettina Lindmeier Viele leben in Kranken-Häusern und wohnen in großen Schlafsälen. Oft sind die Türen abgeschlossen

Seite 8Prof. Dr. Bettina Lindmeier Sie können nicht dorthin kommen, wo sie hin möchten, weil es Barrieren gibt.

Seite 9Prof. Dr. Bettina Lindmeier  Es gibt keine Informationen in leichter Sprache.

Seite 10Prof. Dr. Bettina Lindmeier Wie ist die UN-Konvention entstanden?  In Mexiko überlegten Menschen: Wie kann das Leben von Menschen mit Behinderungen besser werden?  Sie fragten die UN um Hilfe.  Die UN sagte: ja, das Thema ist sehr wichtig.

Seite 11Prof. Dr. Bettina Lindmeier  Die UN rief Menschen aus der ganzen Welt zusammen:  Fach-Leute, Mitarbeiter von Regierungen und Menschen mit Behinderungen.  ‚Inclusion international’ war dabei. Dort ist aus Deutschland die Lebenshilfe Mitglied.

Seite 12Prof. Dr. Bettina Lindmeier In diesem Saal waren die Versammlungen

Seite 13Prof. Dr. Bettina Lindmeier Die Menschen mit Behinderungen beschrieben ihr Leben. Sie erklärten, wie sie leben wollen. Manche berichteten von schrecklichen Dingen. Alle berichteten von Schwierigkeiten.

Seite 14Prof. Dr. Bettina Lindmeier Die Teilnehmer ohne Behinderung merkten:  Wir müssen den behinderten Menschen gut zuhören!  Wir können uns gar nicht vorstellen, wie es ist, mit einer Behinderung zu leben! Robert Martin aus Neuseeland vertrat Menschen mit Lernschwierigkeiten oder geistiger Behinderung.

Seite 15Prof. Dr. Bettina Lindmeier Robert Martin aus Neuseeland

Seite 16Prof. Dr. Bettina Lindmeier Zusammen wurden die 50 Artikel der UN- Konvention überlegt. Konvention heißt Vereinbarung oder Vertrag. Jedes Land kann überlegen, ob es den Vertrag unterschreiben will.

Seite 17Prof. Dr. Bettina Lindmeier Wenn die Regierung eines Landes ihn unterschreibt, sagt es: Ja, der Inhalt ist richtig. Wir werden tun, was der Vertrag sagt. Deutschland hat unterschrieben. Seit dem ist die Unterschrift gültig.

Seite 18Prof. Dr. Bettina Lindmeier Was steht in der UN-Konvention? Alle 50 Artikel sind wichtig! Ich stelle 6 Artikel vor.

Seite 19Prof. Dr. Bettina Lindmeier Artikel 8: Bewusstseins-Bildung Was heisst das? Jeder soll lernen, dass Menschen mit Behinderung wertvoll für das Land sind.  Viele Menschen denken, dass Menschen mit Behinderung nicht viel können.  Jeder Mensch soll lernen, dass das nicht stimmt.

Seite 20Prof. Dr. Bettina Lindmeier Artikel 9: Barriere-Freiheit Was heisst das? Menschen mit Behinderung sollen überall dabei sein können. Alles muss ohne Barrieren sein:  Straßen, Häuser …  Busse, Züge …  Sprache, Schrift, Internet-Seiten …

Seite 21Prof. Dr. Bettina Lindmeier Artikel 9 Barriere-Freiheit  ‚Passend für alle ‘ baue n ist zu teuer! ‚Passend für alle ‘ baue n ist zu teuer! Zu uns kommen ja kaum Behinderte! Nicht, wenn alle es machen! Weil sie nicht ins Gebäude kommen! Dadurch werden sie erst behindert! Lesen tut doch sowieso keiner! Dann machen wir ein mp3- Format! Oder einen Film!

Seite 22Prof. Dr. Bettina Lindmeier Artikel 12: Gleiche Anerkennung vor dem Recht Menschen mit Behinderung haben die gleichen Rechte und Pflichten wie alle.  Sie dürfen Verträge machen.  Sie müssen sich an die Gesetze halten.  Sie müssen Hilfe bei ihren Rechten und Pflichten haben.

Seite 23Prof. Dr. Bettina Lindmeier Hilfe & Unterstützung  im Umgang mit Geld  bei Entscheidungen  einen Vertrag lesen und verstehen  bei Gericht Aber: wenn jemand etwas machen will, was der Betreuer falsch findet, darf er es trotzdem machen! Der Betreuer darf nicht bestimmen!

Seite 24Prof. Dr. Bettina Lindmeier Artikel 19: Selbstbestimmt leben in der Gemeinschaft Menschen mit Behinderung haben das Recht zu leben, wo und wie sie möchten:  An dem Ort leben, an dem sie leben wollen.  Zusammenleben, mit wem sie möchten.  Nicht in einem Heim leben, wenn sie es nicht möchten.  Mit der Hilfe leben, die sie brauchen.

Seite 25Prof. Dr. Bettina Lindmeier Artikel 24: Bildung Menschen mit Behinderung haben das Recht auf Bildung. Sie haben das Recht, mit anderen zusammen zu lernen.  Kinder müssen keine Sonder- Schulen besuchen.  Erwachsene haben das Recht auf Erwachsenen-Bildung und Berufs- Bildung.

Seite 26Prof. Dr. Bettina Lindmeier Artikel 27: Arbeit und Beschäftigung Menschen mit Behinderung haben das Recht auf Arbeit. Sie haben das Recht darauf, dass sie genug verdienen („Sicherung des Lebensunterhalts“).

Seite 27Prof. Dr. Bettina Lindmeier Darum geht es in den Arbeits-Gruppen: Menschen mit Behinderung sollen überall dabei sein können. Barrieren verhindern das! Es gibt verschiedene Arten von Barrieren.

Seite 28Prof. Dr. Bettina Lindmeier  Straßen mit hohen Bordsteinen  Straßen ohne Markierung für blinde Menschen  Worauf achtet das Bau- Amt?

Seite 29Prof. Dr. Bettina Lindmeier  Wohn-Häuser  Schulen  Landkreis-Gebäude  Haben sie Stufen, Treppen und enge Toiletten?  Wo ist der Aufzug?  Welche Barrieren für welche Gruppen gibt es im Verwaltungsgebäude?

Seite 30Prof. Dr. Bettina Lindmeier  Busse und Züge mit Stufen beim Einstieg  Kurze Halte-Zeiten  Fahrpläne mit kleiner Schrift  Wer von Ihnen benutzt Bus und Bahn statt Auto? Erzählen Sie von Ihren Erfahrungen!

Seite 31Prof. Dr. Bettina Lindmeier Schwere Sprache und kleine Schrift (1) Um Menschen mit Behinderungen eine unabhängige Lebensführung selbstbestimmtes Leben und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermöglichen, treffen die Vertragsstaaten geeignete Maßnahmen mit dem Ziel, für Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigtengleichberechtigt mit anderen Zugang zur physischen Umwelt, zu Transportmitteln, Information und Kommunikation, einschließlich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen, sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten, die der Öffentlichkeit in städtischen und ländlichen Gebieten offenstehen oder für sie bereitgestellt werden, zu gewährleisten. Diese Maßnahmen, welche die Feststellung und Beseitigung von Zugangshindernissen und -barrieren einschließen, gelten unter anderem für a) Gebäude, Straßen, Transportmittel sowie andere Einrichtungen in Gebäuden und im Freien, einschließlich Schulen, Wohnhäusern, medizinischer Einrichtungen und Arbeitsstätten; Auch auf Internet-Seiten & Vor-Drucken  Leichte Sprache muss man üben!  Sie ist auch für Flüchtlinge gut!  Und für viele ‚normale Leute‘!

Seite 32Prof. Dr. Bettina Lindmeier Du schaffst das nicht! Menschen, die sagen oder denken: Behinderte Menschen können das nicht! Das kann jeder sein: Eltern, Betreuer, Mitarbeiter beim Landkreis. Ebenso kann jeder Mut machen!

Seite 33Prof. Dr. Bettina Lindmeier

Seite 34Prof. Dr. Bettina Lindmeier Was ist das Neue an Inklusion? Um Integration muss man bitten. Man muss sie sich ‚verdienen‘.  Durch Anstrengung  Durch ‚gutes Benehmen‘

Seite 35Prof. Dr. Bettina Lindmeier Von der Integration zur Inklusion Ist es das, was sich Menschen mit Behinderungen wünschen? Und: Muss das so sein? Muss das so bleiben? Geht es nicht auch anders?

Seite 36Prof. Dr. Bettina Lindmeier Von der Integration zur Inklusion Inklusion bedeutet, dass wir alle ‚umdenken‘ müssen:  An unseren Wünschen festhalten.  Nicht fragen: geht das überhaupt?  Sondern ausprobieren, ob es geht.  Und wenn nicht, fragen: warum geht das nicht?

Seite 37Prof. Dr. Bettina Lindmeier Von der Integration zur Inklusion Was muss passieren, damit es möglich wird?  Neue Lösungen finden.  Nicht eine Lösung für alle.  Sondern für jeden Menschen die richtige Lösung!  Dabei müssen viele Menschen zusammen- arbeiten.  Inklusion ist Aufgabe aller Menschen.

Seite 38Prof. Dr. Bettina Lindmeier Inklusion  Inklusion bedeutet Selbstbestimmung und Dazugehören!  Mit der Hilfe und Unterstützung, die jemand braucht.  Barriere-Freiheit ist besonders wichtig.  Wir alle müssen zusammen lernen, wie Inklusion funktionieren kann.

Seite 39Prof. Dr. Bettina Lindmeier Vielen Dank!

Seite 40Prof. Dr. Bettina Lindmeier Wird Vielfalt als Bereicherung und Weiterentwicklung Motor gesehen und nicht als Problem das es zu lösen gilt? Fühlen sich alle Stellen, Abteilungen und Mitarbeiter/innen gemeinsam verantwortlich, eine inklusive Kultur zu entwickeln? Ist in der Organisation ein Klima für einen offenen wertschätzenden Austausch wichtig? Ist der Organisation bewusst, dass eine inklusive Entwicklung die Qualität der Leistungen steigert? Zur Diskussion…