Wie klingt die globale Ordnung? Die Entstehung eines Marktes für „World Music“ Glaucia Peres da Silva Musikwirtschafts-Jour-Fixe Universität für Musik.

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 Präsentation transkript:

Wie klingt die globale Ordnung? Die Entstehung eines Marktes für „World Music“ Glaucia Peres da Silva Musikwirtschafts-Jour-Fixe Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien

Einleitung „World Music“-Markt Begriff von „World Music“ Statistiken dieses Marktes Historische Betrachtung: Mythische Entstehung durch eine Marketing- Kampagne Fragestellung Wie ist ein Markt für „World Music“ entstanden? Voraussetzungen für die Herausbildung eines Musikmarktes

Herangehensweise 1.Kausalerklärung a)„World Music“ als abhängige Variabel b)Keine konventionelle kategoriale Zuordnung 2.Process Tracing: kausale Rekonstruktion von Prozessen 3.Fallstudie 4.Phänomenologische Netzwerkanalyse (Harrison C. White) Verflechtung des Sozialen und des Kulturellen

Theoretischer Rahmen der Analyse Kultur und Ökonomie im Spannungsfeld der Massenkulturdebatte Ökonomische Analyse der Massenkultur Soziologie: Peterson und Berger (1975); DiMaggio (1979) Popular Music Studies: Negus (1992); Wicke (2004) Wechselwirkung von Kultur und Ökonomie in der Wirtschaftssoziologie „multiple markets“ (Zelizer); Produktionsmarkt (White)

Die Herausbildung eines Netzwerks um „World Music“ Produzenten (Gründungsmytho s) Presse (+) vs. (-) Plattenläden (+) Konsumenten Kassette + Festival Downstrea m Upstrea m Live-Music-Branche: WOMAD, Arts Worldwide The Music Village Durham Oriental Music Festival Schallplattenindustri e: Lizensierung (kleine und große Unternehmen) Moralische Haltung Forschungs- ethik Ökonomisches Ethos Independent s Bewertungsordnun g Markt!

Institutionalisierung des „World Music“-Marktes Ökonomische Rezession Restrukturierun g des Musikmarktes Kontroverse in der Presse „World Music“ als sinnlose Kategorie Lambada als „World Music“: Kommerzieller Erfolg (Läden) Schlechte Qualität (Presse) Plagiatsskandal „World Music“ - Labels Majors: Lambada- Kompilationen Partnerschaft zwischen Popstars und ausländischen Musikern Lizenzierte Kompilationen aus LA Produktion afrikanischer Musik Ästhetische Sensibilität des Produzenten im Tonstudio: - Kommerzieller Erfolg (Läden) - Qualitätsgarantie (Presse) - Trennung des Publikums (Export) Diskursive Dispute (Bücher) World Music Charts Europe (1991) Worldwide Music Days (1991) (Berlin Independent Days) European Forum of Worldwide Music Festivals (1993) WOMEX – The World Music Expo (1994) Buena Vista Social Club (World Circuit) Vertrag - Urheberrecht Ästhetische Grenze Diskursive Grenze Institutionelle Grenze „World Music“ = Musikgenre

„World Music“ als Markt und Genre Jury (WOMEX) Abb. ‎4-2: Besetzung der Jury der WOMEX ( ) nach Kontinent pro Jahr. Abb. ‎4-4: Besetzung der Jury der WOMEX ( ) nach Marksektor.

„World Music“ als Markt und Genre Musikprogramm (WOMEX) Immer (5 Länder) Mehr als die Hälfte (26 Länder) Nie Weniger als die Hälfte (56 Länder) Nur ein Mal auf einem Konzert (28 Länder) Abb. ‎4-15: Weltkarte des „World-Music“-Marktes in Bezug auf das Musikprogramm der WOMEX ( )

„World Music“ als Markt und Genre Konferenzen (WOMEX) Abb. ‎4-16: Vertretung der Kontinente bei den Podiumsdiskussionen der WOMEX ( ) nach HerkunftslandAbb. ‎4-18: Vertretung der Länder in den Podiumsdiskussionen der WOMEX ( ) nach Regelmäßigkeit Abb. ‎ 4-20: Diskussionsteilnehmer bei den Konferenzen der WOMEX ( ) nach Berufstätigkeit in der Zeit Abb. ‎4-26: Vertretung der Marktsektoren in jedem Netzwerk der Diskussionsteilnehmer bei den Podiumsdiskussionen der WOMEX ( ) Markt!

Befund Wie ist ein Markt für „World Music“ entstanden? Voraussetzungen für die Herausbildung eines Musikmarktes 1.Ein gesetzlicher Rahmen 2.Ein technischer Rahmen 3.Ein moralischer Rahmen 4.Bildung eines Netzwerks 5.Gemeinsam geteilte Werte 6.Mobilisierung von Kenntnissen über die Wirtschaftswissenschaft 7.Schaffung einer Kategorie MusikmarktMusikgenre

Buch

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Glaucia Peres da Silva Institut für Soziologie Universität Duisburg-Essen Deutschland