Ein Jahr nach Ausbruch der Krise - wo stehen wir, was hilft uns weiter?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
3. Das keynesianische Modell der Volkswirtschaft
Advertisements

Die Finanzkrise meistern – Wachstumskräfte stärken
Jahrespressekonferenz 2011 des Verbandes der Chemischen Industrie e.V. am 7. Dezember 2011 in Frankfurt/Main Quellen: Statistisches Bundesamt, VCI Die.
Krise – Wer bezahlt die Rechnung?
Ideologie und Wirklichkeit Von der Finanzarktkrise zur Schuldenkrise
Herzlich willkommen zum Pressegespräch des KSV Wirtschaftslage Vorarlberg , Uhr KSV-Niederlassung Feldkirch Dkfm. Peter Mayer.
HOLZ-HANDWERK 2012 Pressekonferenz 29. November 2011 Stuttgart
Stand: IG Metall, FB Grundsatzfragen
European Conference EUROPE: 20 Years in Transition Univ.-Prof. Dr Ewald Nowotny Gouverneur Oesterreichische Nationalbank.
Willkommen zur VDW-Jahres-Pressekonferenz 2009
Index der industriellen Produktion (%)
Aktienindizes und Konjunkturdaten März – September 2008 Michael Ripke 2. September 2008.
Chemiekonjunktur und die Bedeutung von Rohöl
Rückblick 2014 und Ausblick 2015
© RAINER MAURER, Pforzheim Prof. Dr. Rainer Maure Die Schuldenkrise der EWU 2010.
Quelle: „ Presse.com“.  Im Vorjahresvergleich ergibt sich für das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal ein reales Minus von 6,7 Prozent.  Im.
Presseabend des VCI am 1. März 2016 in Frankfurt/Main Chemiekonjunktur unter der Lupe Chemieproduktion (inkl. Pharma) in Deutschland Nach einem guten ersten.
VDMA Mobima-Bulletin September 2015 Mobima-Bulletin.
Weltwirtschaft in der Krise Ursachen – Folgen - Auswege Dr. Heike Joebges Fachtagung DGB Baden-Württemberg,
Pressekonferenz Bericht zum 3. Quartal 2002, Ausblick und Strategie Wien, 26. November 2002.
Rostock, 16. Juni 2011 Europa neu justieren - Wachstum fördern, Beschäftigung sichern, Europe stabilisieren- DGB Region Rostock-Schwerin, Betriebs- und.
Willkommen zur VDW-Jahres-Pressekonferenz 2008 Frankfurt am Main, 12. Februar 2008.
FB Sozialpolitik Zur aktuellen Debatte um den Gesundheitsfonds Einschätzung der IG Metall, Stand
MUT ZUR E-PARTIZIPATION Sandra Luger & Isabella Schulner / Gaisberg Consulting.
Herzlich willkommen zur VDW-Jahrespressekonferenz 2013 Frankfurt am Main, 19. Februar 2013.
Wärme maßgeschneidert Ihr Partner für Wärme und Energie Ein Unternehmen der ECOJOINTS 20. Juni 2006 Smelt, Ljubljana/Laibach.
1 Dipl.-Betriebswirt (FH) Josef Ludwig, Trier Wirtschaftsprüfer ● Steuerberater ● Expert Comptable IHK Trier, 8. April 2013.
Georg Michenthaler IFES - Institut für empirische Sozialforschung GmbH Teinfaltstraße Wien Strukturwandelbarometer 2014 Aktuelle Ergebnisse der.
Haushaltssanierungspfad Pressekonferenz Dezernat für Finanzen, , Saarbrücken.
Folie 1 Bürgschaftsbank und MBG Baden-Württemberg – Partner für den Mittelstand Zukunft für die Landwirtschaft – dank intelligenter Finanzierung Michael.
1 Magisches Viereck Hoher Beschäftigungsstand. 2.
Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die finanzielle Situation der Kommunen.
AMB-Presselunch Aktuelle Lage der Werkzeugmaschinenindustrie Stuttgart, 09. September 2008 Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW.
Herzlich willkommen zur VDW-Jahrespressekonferenz 2012 Frankfurt am Main, 09. Februar 2012.
Strategien für den Klimaschutz in Österreich – Chancen und Möglichkeiten Jürgen Schneider © Sean Gladwell – Fotolia.com.
Pressekonferenz zur EMO Milano 2009 Herzlich willkommen Carl Martin Welcker Mailand, 06. Oktober 2009.
WIFO Werbeklimaindex Erhebungszeitraum April 2016.
Ein Unternehmen der ProSiebenSat.1 Media AGEin Unternehmen der ProSiebenSat.1 Media SE Konjunkturentwicklung & -prognosen Unterföhring, Juni 2016.
TSCHECHIEN - IHR ERWEITERTER HEIMMARKT TSCHECHIEN – WIRTSCHAFTSDATEN UND AUSSICHTEN Dipl. Ing. Martin Žák - Leiter AußenwirtschaftsBüro Brünn, 28. November.
Globale Finanzkrise: Wie wir unser Geld verbrennen.
Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus
Herzlich willkommen zur VDW-Jahrespressekonferenz 2017
Wenn alles zerbricht….Umgang mit existenziellen Erschütterungen
Österreichischer Kapitalmarkttag
Konjunkturelle Fluktuationen 2
Inklusionsbarometer 2016 Zahlen & Fakten (beruhend auf dem vierten Inklusionsbarometer der Aktion Mensch (Komplette Studie:
Wirtschaftsdaten Konjunkturprognose Dezember 2006
Kernindikatoren der chemischen Industrie in Deutschland
Konjunkturelle Fluktuationen 1
Deutschland aus Sicht polnischer Unternehmen
Entwicklung der Chemieproduktion in Deutschland
Wirtschaftsdaten Konjunkturprognose 2011 und 2012 vom April 2011
Wirtschaftsperspektiven 2018 Was kommt auf unsere Wirtschaft zu?
Chemieproduktion (inkl. Pharma) in Deutschland
Forschungsbudgets der Branche erreichen Rekordwert Externe und interne Aufwendungen in Milliarden Euro; 2017 und 2018: Schätzung/Prognose 2017 sind die.
Mittel- bis langfristige Perspektiven des Arbeitsmarktes
Nico Baader München, 22. Juni 2016
Betriebliche Altersvorsorge
Die steuerstrategie des Kantons Luzern fakten und zahlen
Entwicklung der Chemieproduktion in Deutschland Index 2015=100, Halbjahre, saisonbereinigt, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent Die Produktion der.
Stabsabteilung Wirtschaftspolitik
Die Bonitätsanalyse der Deutschen Bundesbank
Zentralverband Hartwarenhandel e.V. Branchenlage Herbst 2018.
Kernindikatoren der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland
Produktberichterstattung
Rating Rating ist - allgemein gesprochen - die Bewertung eines Produkts bzw. einer Organisation, verbunden mit einer Klassifizierung, an die die Vergabe.
Produktberichterstattung
Deklaration 2019 – unverändert stabil und auf hohem Niveau
Versuch einer Kooperationsanbahnung über gemeinsame Antworten
Quellen der Unternehmens-finanzierung in Österreich
 Präsentation transkript:

Ein Jahr nach Ausbruch der Krise - wo stehen wir, was hilft uns weiter?

Aus Fehlern lernen Hans-Georg Kantner Rainer Toifl-Dupin

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Insolvenzentwicklung Unternehmen Geschätzte Passiva in Mio. EUR Gesamtinsolvenzen Insolvenzen Insolvenzen Höhe Passiva Quelle: KSV1870

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Brüder Grimm Kapitel 1 © KSV1870

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Schematischer Verlauf der Unternehmenskrisen Strategische Krise Ertrags- Krise Liquiditäts- Krise Zeitachse

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Schematischer Verlauf der Unternehmenskrisen Strategische Krise Ertrags- Krise Liquiditäts- Krise Zeitachse

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Zahlungsverzug (Firmen) in Österreich in Tagen Quelle: KSV1870

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Entwicklungsprognose: „Die Zahlungsmoral in Österreich wird sich verschlechtern“ 24 % 42 % 67 % 2007 (für 2008) 1. HJ 2008 (für 2009) 2. HJ 2008 (für 2009) Quelle: KSV1870

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Entwicklung der Zahlungsmoral von 2008 auf 2009

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Zahlungsverzug (Firmen) in Österreich in Tagen Quelle: KSV1870

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Vergleich Lieferantenkredit versus Bankkredit Kreditvolumen in Mrd. EUR EUR 70 Mrd.

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Insolvenzverfahren 2008 (Monatswerte) in % des Jahresdurchschnitts 2007 Quelle: KSV1870

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Insolvenzverfahren 2008 und 2009 in % des Jahresdurchschnitts 2007 Quelle: KSV1870

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Insolvenzanalyse und -Prognose

Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Kantner / Toifl-Dupin 21. September 2009 Aus Fehlern lernen... Wer Lieferantenkredite gewähren kann, ist im Wettbewerbsvorteil. Conclusio: Kein Lieferantenkredit ohne Bonitätsprüfung! Bestandskunden monitoren!

Nach dem Einbruch der Weltwirtschaft: Grüne Sprossen oder Zwischenhoch? Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Salzburg, 21. September 2009 Gouverneur Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny

Euroraum: BIP schrumpft im zweiten Quartal um 0,1% BIP-Wachstum im 2Q mit -0,1% weniger schwach als in BMPE unterstellt Konjunkturpakete wirken auf Konsum z.B. Verschrott- ungsprämien Außenbeitrag positiv, da Exporte weniger zurückgehen als Importe

Euroraum: BIP-Wachstumsprognose nach oben revidiert In Folge der BIP-Entwicklung im zweiten Quartal 2009 und der verbesserten Aussichten für das zweite Halbjahr 2009 hat die EZB die BIP-Prognose für 2009 und 2010 in der September Staff Prognose deutlich angehoben. Die HVPI-Prognose blieb im Vergleich zur Juni Prognose des Eurosystems fast unverändert.

CESEE: Markanter Einbruch des Wachstums …

… führt zum Abbau der externen Ungleichgewichte

Österreich: In Erwartung eines V-Verlaufs …

… oder doch nicht?

Österreichs Wirtschaft schrumpft 2009 weniger stark als bisher erwartet Laut VGR-Quartalsrechnung schrumpfte das BIP im zweiten Quartal 2009 um 0,5% zum Vorquartal Einbruch im zweiten Halbjahr 2008 war jedoch stärker als bisher in den Daten angezeigt Temporäres Ende der Rezession im zweiten Halbjahr wahrscheinlich BIP-Rückgang 2009 wird damit schwächer ausfallen als in OeNB-Juni Prognose erwartet (-4,2%)

Österreichs Bankenpaket ist ausreichend dimensioniert Erhöhung der Einlagensicherung (10 Mrd EUR) Belebung des Interbankmarktes (75 [65] Mrd EUR) Errichtung der Oesterreichischen Clearingbank (bisher zugeteiltes Volumen 7,7 Mrd EUR) Übernahme von Bundeshaftungen für Schuldscheinemissionen von Finanzinstituten (bis dato 17,8 Mrd EUR) Stärkung einzelner Institute (15 Mrd EUR) Kapitalzufuhr (bis dato 6,4 Mrd EUR) Garantien (bis dato 2 Mrd EUR) Zusätzliche Maßnahmen Stärkung der Aufsicht (z.B. Eigenmittelerfordernis) Temporäres Verbot von „Naked Short Selling“

Fokus der österr. Banken auf CESEE, aber regional diversifiziert

Stärkere Risikopuffer und stabile Erträge der österreichischen Banken fördern die Finanzmarktstabilität

Ergebnis des OeNB-Stresstests „Drastische CESEE-Rezession”: derzeit kein weiterer Rekapitalisierungsbedarf in Prozent Alle Banken T1R: 8,9% ? 6,1% T1R inkl.: 9,6% ? 6,8% Big-6 Banks T1R: 8,5% ? 5,1% T1R inkl.: 9,6% ? 6,0% Tier 1-Ratio (T1R) T1R inkl. 15 Mrd. EUR Bankenpaket

Abschwächung der Bankkredite an Unternehmen...

aber auch anderer Finanzierungsformen

Stark gesunkene Kreditzinsen, aber anhaltend hohe Risikoaufschläge

Restriktivere Kreditvergabe der Banken...

und sinkende Kreditnachfrage der Unternehmen

Nach dem Einbruch der Weltwirtschaft: Grüne Sprossen oder Zwischenhoch? Kooperationsveranstaltung SN-KSV1870 Salzburg, 21. September 2009 Gouverneur Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny

Ein Jahr nach Ausbruch der Krise - wo stehen wir, was hilft uns weiter?