BEDH – Mittwoch M. Hug, K. Büchel

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 Präsentation transkript:

BEDH – Mittwoch 14.11.12 M. Hug, K. Büchel Sozialformen BEDH – Mittwoch 14.11.12 M. Hug, K. Büchel

Programm Begrüssung & Programm Nachtrag 7.11.12 Erarbeitung der 4 Sozialformen Input ‚Sozialformen‘ Eingesetzte Sozialformen begründen (pkht) Silbernes Serviertablette Persönliche Beratungsmöglichkeit Text ‚Nur frontal ist genial! lesen

Lernziele Die Studierenden … kennen die 4 Sozialformen EA, PA, GA, KU wissen, dass Sozialformen kein ‚beliebiges Etwas‘ sind wissen, dass Frontalunterricht nicht grundsätzlich schlecht ist können den Einsatz der 4 Sozialformen begründen

Geschichte der Sozialformen 1965: Wolfgang Schulz Frontalunterricht Kreissituation Teilgruppenunterricht Einzelunterricht 1973: Edmund Kösel Frontalunterricht Alleinarbeit Partnerarbeit Gruppenunterricht Grossgruppenunterricht Team-Teaching Kreisgespräch Debatte Rollenspiel Entscheidungsspiel Planspiel 1987: Hilbert Meyer Frontal-/Klassenunterricht/Plenum Gruppenunterricht/Gruppenarbeit/ Abteilungsunterricht Partnerarbeit Einzel-/Still-/Alleinarbeit Schulz: "Urfassung". Es handelt sich dabei aber um eine wenig einsichtige Auflistung und so ist in der Folge immer wieder versucht worden, den Begriffsumfang von "Sozialformen" zu bestimmen. Kösel: Neben der "Inflation" an Begriffen wird eine historisch bedingte Vorliebe sichtbar. Hier sind es die (im Gefolge der 68) "entdeckten" Formen: Debatte, Rollenspiel, Entscheidungsspiel, Planspiel. Meyer: Lässt Altnernativbegriffe zu

Definition ‘Sozialformen’ Die Begriffe Frontalunterricht, Gruppenarbeit bzw. –unterricht, Partnerarbeit und Einzel-bzw. Stillarbeit können unter dem Oberbegriff „Sozialformen“ bzw. „Kooperationsformen“ des Unterrichts zusammengefasst werden. Über die Wahl der Kooperationsform wird geregelt, welche Beziehungen und welche Kommunikationsstruktur im Lernprozess vorherrschen. (Carl von Ossietzky)

Definition Sozialformen (Kooperationsformen, ...) regeln die Beziehungs- und Kommunikationsstruktur des Unterrichts, die sich äusserlich in der Sitzordnung und der Gesprächsstruktur äussert. (J. Leisen, 2000)

Sozialformen Frontal-unterricht Gruppen- arbeit Einzel- arbeit Partner- arbeit (J. Leisen, 2000)

Systematisierung Einzelarbeit EA (Einzelne) SCH arbeiten alleine Individuelles Tempo Ohne Mithilfe von anderen Minimale Lehrerhilfe Partnerarbeit PA (Partner) Zusammenarbeit von 2 Partnern (Bausteinheft 4, S. 23f.) Ich schlage vor, die Bezeichnungen der vier Sozialformen von der Wortform her als Komposita zu bilden, deren Grundwort (die Gattung bestimmend) jeweils "Arbeit" heißt, während das Bestimmungswort (die Art dieser Gattung bestimmend) die Bezeichnung für die jeweilige Erscheinungsform der Grundgesamtheit ist. Damit ergeben sich - sofern man sich für vier Sozialformen ausspricht - die folgenden Bezeichnungen:   Klassenarbeit Gruppenarbeit Partnerarbeit Einzelarbeit «Eine ganz zentrale Gestaltungsmöglichkeit sind die Sozialformen. Sie beziehen sich zunächst einmal auf die räumlich-personale Ordnung des Unterrichts und werden definiert in ihrem Bezug zur Gesamtheit, also zur Klasse: Entweder handelt es sich um die Klasse als Ganzes oder um Teile: Gruppen, Paare, Einzelne» (Bausteinheft 4, S. 23).

Systematisierung Gruppenarbeit GA (Gruppen) Im beruflichen Alltag relevant Sachliche und fachliche Komponenten Rollenverteilung innerhalb der Gruppe anspruchsvoll Klassenunterricht KU (Klasse) (Bausteinheft 4, S. 23f.) Oberbegriff Frontalunterricht (lehrergelenkt) SchülerInnen-Interaktion (Mehrweg-Interaktion)

Einzelarbeit EA Ziel: individueller Lernprozess durchlaufen Vorzüge Individualisierendes Lernen Innere Differenzierung Zukunftsbedeutsame Form des Lernens (programmierter Unterricht, Fernunterricht,...) Anwendungshinweise Klare Aufgabenformulierung Individuelle Hinweise, Aufgaben Individuelle Begleitung

Einzelarbeit EA Gefahren Rezipierendes Lernen Vereinsamung Überforderung bei fehlenden Lernstrategien oder zu schwierigen Aufgaben Bei grossen Klassen individuelle Betreuung durch LP nur bedingt möglich

Partnerarbeit PA Ziel: Austausch Vorzüge Rasch einsetzbar Hohe Effektivität beim Aneignen von kognitiver und sozialer Fähigkeiten Fördert Zusammenarbeit Interaktion ist zentral (kindgerecht) Individuelles Lerntempo möglich Als Lern-Paten-Hilfe einsetzbar

Partnerarbeit PA Anwendungshinweis genaue Arbeitsanweisung (ev. Demonstration) Arbeitsziel deutlich machen Partnerschaften wechseln Gefahren aufwändigere Sozialform (Verzettelung) „Grüppchen“-Bildung Förderung des Konkurrenzdenkens Redundanz bei der Präsentation (viele gleiche Ergebnisse)

Gruppenarbeit GA Ziele: Förderung zur Selbstständigkeit Kreativität, Lernumwege, Ideenreichtum Sensibilisierung des eigenen Lernprozesses und der Selbstdisziplin Solidarisches Handeln entwickeln Lernen eine Meinung zu vertreten

Gruppenarbeit GA Anwendungshinweise hohe Anforderungen an Mitglieder gestellt anspruchsvolle Sozialform Methodenkompetenzen der SCH Gefahren rigide Hierarchie Gefahr des „Verzettelns“ und „Zeitvergeudens“ TrittbrettfahrerInnen wenig Effizienz bei schlechter Kommunikation Beratende Funktion der Lehrperson

Klassenunterricht KU Ziel: Lehrperson vermittelt Wissenselemente Vorzüge rasche und gleiche Information für alle klar kontrollierbare Infos Überblick über Klasse bleibt gut Anwendungshinweis zeitlich eng begrenzen deutliche Strukturierung Transparenz der Ziele oder Gliederung (Tafel, Folie) schaffen mediale Unterstützung einplanen Frontalunterricht ist dann am Platz, wenn eine Wissens- und Problemstruktur begriffen und nachvollzogen werden soll. Gerade weil die Möglichkeiten der Steuerung des Interaktions- und Kommunikationsprozesses für den Lehrer hoch sind, hat er die Macht, seine Sicht der Dinge darzustellen. Für die Lernenden bestehen viele Möglichkeiten sich der Lehrabsichten zu entziehen: Zweiergespräche, «innere Emigration», dösen, träumen.

Klassenunterricht KU Gefahr monologische Interaktionsstruktur Autoritätsgefälle Anpassungslernen rezeptives Verhalten Gleichbehandlung von allen Lernenden (keine gezielte Differenzierung)

Ergebnissicherung I EA PA GA KU Ein Aufgabe rechnen. Etwas schön schreiben. Französischwörter üben. Eine Schnecke beobachten. Eine Knospe untersuchen und abzeichnen. Ein Diktat schreiben. Einen Aufsatz schreiben. Die Weihnachtsfeier planen.

Ergebnissicherung II Setzen Sie sich in 3-er Gruppen zusammen. Begründen Sie den Gruppenmitgliedern, wieso Sie heute morgen EA/PA/GA/KU eingesetzt haben (Präp pkht). Die Gruppenmitglieder haken nach, wenn die Begründung zu wenig plausibel ist. Zeit: 12 Min. Jede 3-er Gruppe entscheidet sich am Schluss für eine gute Begründung einer eingesetzten Sozialform. Zeit: 3 Min. Kurz Präsentation der Begründung. Zeit: 1,5 Min. pro Gruppe.