Reform der Altersvorsorge 2020 Stand: März 2016. Inhalt 1.Die wichtigsten Herausforderungen der SchweizerInnen 2.Wirtschaftliches Umfeld 3.Herausforderungen.

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 Präsentation transkript:

Reform der Altersvorsorge 2020 Stand: März 2016

Inhalt 1.Die wichtigsten Herausforderungen der SchweizerInnen 2.Wirtschaftliches Umfeld 3.Herausforderungen für die Pensionskassen 4.Das Drei-Säulen-Konzept unserer Altersvorsorge 5.Historische Entwicklung und ihre Finanzierung 6.Die grosse demografische Herausforderung der umlagefinanzierten AHV 7.Zunahme der Lebenserwartung 8.Umverteilung in der 2. Säule 9.Berufliche Vorsorge: Referenzalter und flexible Pensionierung 10.Berufliche Vorsorge: Eintrittsschwelle und Koordinationsabzug 11.Berufliche Vorsorge: Mindestumwandlungssatz 12.Berufliche Vorsorge: Flankierende Massnahmen 13.Berufliche Vorsorge: Übergangsgeneration 14.Anwendung goldene Regel 15.Situation bei Schweizer Pensionskassen 16.Fazit

Die wichtigsten Herausforderungen der SchweizerInnen Rang 2015Herausforderung 1. AusländerInnen 2. Arbeitslosigkeit 3. AHV/Altersvorsorge 4. Flüchtlinge/Asyl 5. Jugendarbeitslosigkeit 6. Euro-Krise/Euro-Kurs 7. EU/Bilaterale/Integration 8. Gesundheit/Krankenkassen 9. Persönliche Sicherheit 10. Umweltschutz 11. Neue Armut 12. Sicherheit im Internet/Cyber-Spionage Quelle: Tagesanzeiger.ch, Was den Schweizern am meisten Sorgen bereitet 2015

Wirtschaftliches Umfeld Lehmann Pleite -Beinahe Zusammenbruch des Finanzsystems -Konjunktureinbruch -Vertrauensschwund Erholung an den Märkten -Konjunktur -Normalisierung -Staatshilfen -Konjunktur- programme - Expansive Geldpolitik -Aufhebung Euro-Mindestkurs  Negativzinsen  Anlageverhalten PKs (Immobilien) -Erhöhung Arbeitslosenquote -geopolitische Krisenherde

Herausforderungen für die Pensionskassen Berufliche Vorsorge (Kapitaldeckungsverfahren) Gesellschaft (Sozialer Wandel, Individualisierung und Generationensolidarität) Wirtschaft (makroökonomische Fakten, wie tiefen Zins- und Rentenniveau) Regulatoren (Politik und Aufsicht) Demographische Entwicklung (steigende Lebens- erwartung) Arbeitsmarktpolitische Faktoren (Beschäftigungsquote) AG AN Risikoträger Sozialpolitische Führung

Das Drei-Säulen-Konzept unserer Altersvorsorge 1. Säule Staatliche Vorsorge Staatsverantwortung Existenzsicherung Umlageverfahren AHV / IV Ergänzungs- leistung (EL) Altersvorsorge 3. Säule Private Vorsorge Eigenverantwortung Kapitaldeckungsverfahren Individuelle Ergänzung Gebundene Vorsorge (Säule 3a) Freie Vorsorge (Säule 3b) 2. Säule Berufliche Vorsorge Arbeitgeberverantwortung Kapitaldeckungsverfahren Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung Obliga- torisch BVG / UVG Über- obliga- torisch

Historische Entwicklung der Altersvorsorge und ihre Finanzierung Bundesgesetz über die AHV (1. Säule) Verankerung des Drei-Säulen-Systems in der Bundesverfassung Einführung Bundesgesetz der beruflichen Vorsorge Verfassungsgrundlage für 1 MwSt.-Prozent für die AHV Erhöhung der MwSt. um 1 Prozentpunkt für die AHV Anhebung des Renten- alters für Frauen auf 63 Scheitern der 11. AHV-Revision vor dem Volk Anhebung des Renten- alters für Frauen auf 64 Scheitern der Senkung des BVG-Mindest- Umwandlungssatzes Scheitern der 11. AHV-Revision vor dem Parlament

Die grosse demografische Herausforderung der umlagefinanzierten AHV Quelle: BSV Rentner/in 3.7 Erwerbstätige 1 Rentner/in 2.1 Erwerbstätige 1 Rentner/in 6.5 Erwerbstätige 2007

Zunahme der Lebenserwartung Datenquelle, BfS, Szenario 2015:

Umverteilung in der 2. Säule Jährlich ca. CHF 3.5 Mia. Aktive Versicherte Rentner 6.8 % zu hoher Umwandlungssatz Implizierter Zins von 4.5 % Verrentungsverluste bei Neurentnern bei ca. 15% Tiefe Zinsphase verschärft die Situation zusätzlich Kosten CHF 800 bis CHF 1’000 pro aktiver Versicherte jährlich, Tendenz steigend Systemwidrige Bevorteilung einer Untergruppe zu Lasten einer anderen Untergruppe

Berufliche Vorsorge: Referenzalter und flexible Pensionierung Keine Pensionskassen- leistungen vor 62 Flexibler Alters- rücktritt zwischen 62 und 70 ( wie AHV) Referenzalter wie AHV Mit 70 muss die gesamte Altersleistung bezogen werden (wie AHV)

Berufliche Vorsorge: Eintrittsschwelle und Koordinationsabzug Senkung der Eintrittsschwelle von CHF 21’150.- auf CHF 14’040.-

Berufliche Vorsorge: Mindestumwandlungssatz 6.8% 6.0% Schrittweise Senkung über 4 Jahre Beitrag zur Finanzierung des Umwandlungssatzes

Berufliche Vorsorge: Flankierende Massnahmen Alter % 10% 15% 18% Bisher neu V1 Höhe der Altersgutschriften wird anders gestaffelt. neu V2 7% 11.5% 17.5% 7% 11% 16% 18% 5%

Berufliche Vorsorge: Übergangsgeneration Übergangsregelung

Anwendung goldene Regel AHV-Lohn CHF 84’600.- Koordinationsabzug: CHF 24’675.- Leistungsziel Aktuell Gesamt- Prozent Versicherter Lohn Max. CHF 59’925.- Alter 25 – 34 7% * 10 Jahre70% 41’ Alter 35 – 4410% * 10 Jahre100% 59’ Alter 45 – 5415% * 10 Jahre150% 89’ Alter 55 – 64/6518% * 10 Jahre180%107’ Total 40 Jahre50% * 10 Jahre500%299’ Umwandlungssatz 6.8%Altersrente 20’ Koordinationsabzug: CHF 21’150.- Leistungsziel Aktuell Gesamt- Prozent Versicherter Lohn Max. CHF 63’450.- Alter 21 – 24 5 % * 4 Jahre 20 % 12’ Alter 25 – 34 7 % * 10 Jahre 70 % 44’ Alter 35 – 4411 % * 10 Jahre110 % 69’ Alter 45 – 5416 % * 10 Jahre160 %101’ Alter 55 – 64/6518 % * 10 Jahre180 %114’ Total 44 Jahre540 %342’ Umwandlungssatz 6.0%Altersrente 20’557.80

Situation bei Schweizer Pensionskassen 6.0% 21.0% 31.0% 42.0% Verzinsung Aktive 1.25% Verzinsung Neurentner 2.5% (Technischer Zins) Verzinsung Altbestand durchschnittlich 4% Reserven / Rückstellungen Aktiven CH-Pensionskasse Passiven Alternative Anlagen – Erwartete Rendite 6% Immobilien – Erwartete Rendite 3.5% Aktien – Erwartete Rendite 5% Nominalwerte – Erwartete Rendite 0% Anlageertrag 2.7%Sollrendite 2.9%

Fazit  «Altersvorsorge 2020» ist ein zentrales Zukunftsprojekt der Schweiz.  Alle Kreise müssen Verantwortung tragen.  Die Gesamtschau des Bundesrates stimmt grundsätzlich.  Die Reform muss auf zentrale Punkte ausgerichtet werden.