KAAP-Tagung Die Bedeutung der gesetzlichen Grundlagen als Präventionsinstrument 4. Tagung „Kantonale Alkoholaktionspläne“ (KAAP) Dr. Jörg Spieldenner Leiter Abteilung Nationale Präventionsprogramme
KAAP-Tagung Situation in der Schweiz Konsum bei Frauen und Jugendlichen nimmt zu Das Rauschtrinken nimmt zu insbesondere bei Jugendlichen und Personen bis 35 Jahre 300‘000 Alkoholabhängige 900‘000 Rauschtrinker/-innen: mindestens 2x im Monat mehr als 4 (Frauen) resp. 5 (Männer) Gläser Alkohol bei einer Gelegenheit Alle tragen die negativen Konsequenzen mit: Opfer von Gewalt und Unfällen, Verletzungen, soziale Last für die Angehörigen, Kosten
KAAP-Tagung Der internationale Kontext EU: Formulierung einer Alkoholstrategie Peter Anderson und Ben Baumberg, ‚Alkohol in Europa, eine Public Health Perspektive‘, ein Bericht für die EU Kommission, Institute for Alcohol Studies, UK Juni WHO Handlungsrahmen für eine Alkoholpolitik in der europäischen Region der WHO WHA Resolution Mai 2005
KAAP-Tagung Welche Alkoholprävention ist erfolgreich? Verhältnisprävention: Strassenverkehr Besteuerung Einschränkung der Erhältlichkeit Babor et al. „Alkohol – kein gewöhnliches Konsumgut“, Hogrefe 2005
KAAP-Tagung Nichts neues…. Alkoholgesetz von 1887 als Antwort auf die „Schnapswelle“: Besteuerung, Erhältlichkeit, Jugendschutz, Werbung Aber: nur für Spirituosen
KAAP-Tagung Aktuelle Präventionsinstrumente in der Schweiz Massnahmen im Bereich der Verkehrssicherheit (Strassenverkehrsgesetzgebung) Massnahmen im Bereich der Besteuerung (Sondersteuer auf Alcopops gestützt auf das Alkoholgesetz) Massnahmen zur Einschränkung der Verfügbarkeit von Alkohol (Jugendschutzbestimmungen, Bundesgesetz über Lebensmittel- und Gebrauchsgegenstände) Massnahmen zur Einschränkung der Werbung (Lebensmittelgesetz, Alkoholgesetz, RTVG)
KAAP-Tagung Massnahmen im Bereich der Verkehrssicherheit Anfangs 2005 Inkraftsetzung der folgenden drei Massnahmen: Senkung des Blutalkoholgrenzwertes von 0.8 auf 0.5 Promille Durchführung von anlassfreien Atemalkoholkontrollen Steigerung der Verwaltungssanktionen (z.B. Führerausweisentzug) Seit Inkraftsetzung von : Führerausweis auf Probe Zwei-Phasen-Ausbildung
KAAP-Tagung Wirkung der Senkung der Promillegrenze
KAAP-Tagung Verhältnis- und Verhaltensprävention Erfolg Einführung 0.5 Promille wegen Zusammenspiel von Gesetzlichen Bestimmungen Konsequentem Vollzug des Gesetzes Koordination unter den Kantonen (Verkehrskontrollen) Information der Bevölkerung (Kampagne, Medien) Alle Partner haben mitgemacht: Polizei, Prävention, bfu, GastroSuisse, … Optimales Beispiel einer wirksamen und kostengünstigen Präventionsmassnahme
KAAP-Tagung Besteuerung: am Beispiel der Sondersteuer auf Alcopops Quelle: Eidg. Alkoholverwaltung
KAAP-Tagung Neue Produkte für ein neues Zielpublikum
KAAP-Tagung Wie weiter? Nationales Programm Alkohol Sensibilisierung für die Problematik resp. Unterstützung der Präventionsmassnahmen Jugend als speziell vulnerable Zielgruppe Verminderung und Behandlung des problematischen Konsums und der Abhängigkeit Verminderung der negativen Auswirkungen auf das direkte soziale Umfeld sowie die breite Öffentlichkeit Koordination der Aktivitäten in der Alkoholprävention
KAAP-Tagung Ausblick Bis Februar 07: Massnahmenerarbeitung Sommer 07: Umsetzungsplan November 07: Bundesratsentscheid NPA Dezember 07: Start Nationales Programm Alkohol
KAAP-Tagung Weitere Auskünfte Bundesamt für Gesundheit, Sektion Alkohol Tel