Vo#1 Stil und Stilistik Stilistik, Zuzana Tuhárska, Matej-Bel- Universität in Banská Bystrica.

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 Präsentation transkript:

Vo#1 Stil und Stilistik Stilistik, Zuzana Tuhárska, Matej-Bel- Universität in Banská Bystrica

2  Was ist ein Stil? allgemeines Verständnis (im Allgemeinen, im Alltag)allgemeines Verständnis (im Allgemeinen, im Alltag) Sprachwissenschaftliche DefinitionenSprachwissenschaftliche Definitionen Gebrauch des StilvokabelsGebrauch des Stilvokabels

3 Stil: sprachwissenschaftlich I. „Die Art und Weise (das WIE), mit der das Mitzuteilende (das WAS) im Hinblick auf einen Mitteilungszweck (das WOZU) gestaltet wird.“ (Fix, Poethe, Yos)

4 Stil: sprachwissenschaftlich II. „Mit der herkömmlichen Bezeichnung Stil wird auf Erscheinungen Bezug genommen, die man in erster Näherung als Ausdrucksweisen mittels spezifischer Ausdrucksmöglichkeiten (z.B. sprachlicher, musikalischer, bildlicher oder architektonischer Repertoires) umreißen kann.“ (Georg Michel)

5 Stil: sprachwissenschaftlich III. „Sprachlicher Stil ist die sozial relevante Art der Durchführung von Handlung mittels Text oder interaktiv als Gespräch.“ (Barbara Sandig)

6  Stilbegriff eine bestimmte Haltung (sein großzügiger S., Art und Weise)eine bestimmte Haltung (sein großzügiger S., Art und Weise) Stil als Sprache der Kunst: Bau-, Musik-, LiteraturstilStil als Sprache der Kunst: Bau-, Musik-, Literaturstil Sprachstil vs. SchriftstilSprachstil vs. Schriftstil der literarische Stil vs. der gesamte Schriftstilder literarische Stil vs. der gesamte Schriftstil

7  Traditionell: Sammlung vereinzelter Phänomene (Stilfiguren, Stilgrammatik)Sammlung vereinzelter Phänomene (Stilfiguren, Stilgrammatik) Eigenschaft des TextesEigenschaft des Textes  Moderne Auffassungen: die sprachliche Realisierung der außersprachlich vorgegebenen Faktoren der Redesituationdie sprachliche Realisierung der außersprachlich vorgegebenen Faktoren der Redesituation (nach Fix, Poethe, Yos)

8  Stil als Abweichung (Deviation) von der Norm – das Aufällige  Stil als Auswahl (Selektion) Syntagmatische und paradigmatische, AchseSyntagmatische und paradigmatische, Achse ErwartungserfüllungErwartungserfüllung

9 Etymologie des Begriffes:  Stylos (gr.): Pfeiler, Säule  Stilus (lat.): der spitze Pfahl, Stiel, Griffel (wurzelverwandt mit stimmulus – ein Treibstecher mit eiserner Spitze), allgemeine Bedeutung – spitzer Gegenstand

10 Fazit  Kein einheitlicher Stilbegriff  Eine Vielzahl von Definitionen (abhängig von der Betrachtungsperspektive, Zugangsweise)

11 Stilistik „Lehre und Wissenschaft vom Stil, am Ende des 18. Jh. aus der Rhetorik, Sprachpflege und Sprachkritik entstandene philologische Disziplin, die sich (a) methodisch besonders auf die Betrachtung und Beschreibung lit. Werke richtete … (b) als praktische …Stilistik lehrende Anleitungen zu einem vorbildlichen Schreibstil gab.“ (Metzler Lexikon Sprache)

12 Stilistik „Beschäftigt sich mit der konkreten sprachlichen Realisierung an der Textoberfläche, mit der individuellen Umsetzung von Textsortennormen, allg. mit der Herstellung von Stil; als Stiltheorie und als Stillehre verstehbar.“ (Fix, Poethe, Yos)

13 Aufgabe der Stilistik I. „Aufgabe einer Stilistik als Lehr- und Forschungsbereich ist es, die Strukturen und Funktionen solcher [d.h. auf den Stil ausgerichteger ] Stilphänomene sowie die Regularitäten ihrer Erzeugung und Wirkung zu beschreiben.“ (Georg Michel)

14 Aufgabe der Stilistik II.  die Beschreibung und Wertung von Sprachverwendungsweisen im Hinblick auf die Einsetzung von sprachlichen Mitteln: präferentiell, normativ, kreativ (nach Fleischer, Michel, Starke)

15 Gegenstand der Stilistik  die Spezifik der sprachlichen Ausgestaltung von Textstrukturen im kommunikativen Handeln (produktive und rezeptive Schicht) (nach Fleischer, Michel, Starke)

16 … Stilistik  präskriptive vs. deskriptive  Mikro- vs. Makro-  linguistische vs. literaturwissenschaftliche