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 Präsentation transkript:

aeh -partner Dr.h.c. Annemarie Huber-Hotz – Büro für gemeinnützige Projekte – Sandrainstrasse 50 – 3007 Ber n Rotary Distrikt 1990 Distriktskonferenz Samstag, 10. Januar 2009 Gemeinnützigkeit und Freiwilligkeit in der Schweiz

aeh -partner Dr.h.c. Annemarie Huber-Hotz – Büro für gemeinnützige Projekte – Sandrainstrasse 50 – 3007 Ber n Inhalt 1.Gemeinnützigkeit im Spannungsfeld von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft 2.Die SGG – die älteste gemeinnützige Organisation der Schweiz 3.Freiwilligkeit als zentrales Element der Gemeinnützigkeit 4.Formen der Freiwilligkeit 5.„facts and figures“ zur Freiwilligkeit in der Schweiz 6.Zum Schluss: ungenutzte Potentiale nutzen!

aeh -partner Dr.h.c. Annemarie Huber-Hotz – Büro für gemeinnützige Projekte – Sandrainstrasse 50 – 3007 Ber n 1. Gemeinnützigkeit im Spannungsfeld von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Die Wirtschaft produziert Gemeinnutz über den Eigennutz jedes Marktteilnehmers. Der Staat legt die dafür notwendigen, für alle gültigen Spielregeln und Rahmenbedingungen fest und sichert damit den Gemeinnutz. Die Zivilgesellschaft ergänzt die staatliche Gemeinnützigkeit; die private Gemeinnützigkeit ist freiwillig und ermöglicht immer wieder situationsgerechte Antworten auf aktuelle Fragen und Anliegen. => Gemeinnützigkeit nährt sich aus der Erfahrung, dass nicht alle Menschen gleich sind und dass alle irgendwann der Hilfe bedürfen => Gemeinnützigkeit sucht den Ausgleich von Ungleichen.

aeh -partner Dr.h.c. Annemarie Huber-Hotz – Büro für gemeinnützige Projekte – Sandrainstrasse 50 – 3007 Ber n 2. Die SGG – die älteste gemeinnützige Organisation der Schweiz gegründet 1810, geprägt durch ein humanistisches Menschenbild und einen aufgeklärten sozialverantwortlichen Liberalismus Dachorganisation der kantonalen und regionalen Gemeinnützigen Gesellschaften (z.B. OGG Bern) Mission: Stärkung der geistigen und materiellen Volkswohlfahrt Tätigkeiten der SGG: Jh: Volksschule, Volksgesundheit, „Sprechsaal der Nation“ Jh: Gründung und Unterstützung von Institutionen und Organisationen (Schweiz. Mobiliar, Ersparniskassen, Pro Senectute, Pro Juventute, Berghilfe, Pro Familia, ZEWO usw.) Jh: Einzelhilfe, Projektunterstützung, Freiwilligenforschung, Seitenwechsel, Freiwilligenpreis

aeh -partner Dr.h.c. Annemarie Huber-Hotz – Büro für gemeinnützige Projekte – Sandrainstrasse 50 – 3007 Ber n 3. Freiwilligkeit als zentrales Element der Gemeinnützigkeit Freiwilligkeit ist das Merkmal einer Bürgergesellschaft ( „Denn Raub begeht am allgemeinen Gut, wer nur selbst sich hilft in seiner eigenen Sache“, Schiller‘s Tell) in der Schweiz verankert ( direkte Demokratie, Föderalismus, Verbände, Vereine leben von der Mitwirkung der Bürger/innen) ein volkswirtschaftliches Gut ( ca. 700 Mio Arbeitsstd./Jahr; Mrd Fr – Vergleich: Gesundheits- und Sozialwesen 2006: 706 Mio Stunden; 50 Mrd Fr.) ein gesellschaftliches Gut ( Abdeckung spezifischer Bedürfnisse, Innovation, Sinnstiftung, gesellschaftlicher Zusammenhalt) eine Ressource für NPO‘s ( SRK: 50‘000 Freiwillige)

aeh -partner Dr.h.c. Annemarie Huber-Hotz – Büro für gemeinnützige Projekte – Sandrainstrasse 50 – 3007 Ber n 4. Formen der Freiwilligkeit Zeit und Arbeit geben: - Formelle Freiwilligenarbeit: Engagement in Organisationen und Vereinen - Informelle Freiwilligenarbeit: Dienste und Betreuung für Familie, Verwandte, Bekannte und Dritte Geld geben: Spenden Infrastruktur und Naturalien zur Verfügung stellen den guten Ruf geben

aeh -partner Dr.h.c. Annemarie Huber-Hotz – Büro für gemeinnützige Projekte – Sandrainstrasse 50 – 3007 Ber n 5. Facts and Figures zur Freiwilligkeit in der Schweiz (1)* Formelle Freiwilligenarbeit: - jede vierte Person oder 1,5 Mio Menschen - 28 % Männer, 20 % Frauen - Einsätze in Sportvereinen (11,4 bzw. 5,0%), kulturellen Vereinen (5,8 bzw.3,9%), sozial/karitativen Organisationen (2,7 bzw. 4,4%), in Kirchen (2,7 bzw.4,4%), politischen Parteien (2,3 bzw. 1,0%) Informelle Freiwilligenarbeit: - jede fünfte Person oder 1,3 Mio Menschen - 26 % Frauen, 15 % Männer - Einsätze für Kinderbetreuung (15,6 bzw. 5,5%), Pflege Erwachsener (3,3 bzw. 1,1 %), Haushalt, Garten usw. (10,6 bzw. 9,8%) * Zahlen aus Schweiz. Arbeitskräfteerhebung SAKE, BFS 2007, SGG-Freiwilligen-Monitor 2006

aeh -partner Dr.h.c. Annemarie Huber-Hotz – Büro für gemeinnützige Projekte – Sandrainstrasse 50 – 3007 Ber n 6. Facts and Figures zur Freiwilligkeit in der Schweiz (2) Spenden: - ¾ der Wohnbevölkerung (> 15 Jahre) - 50% weniger als 300 Fr., 10% mehr als 1000 Fr. - Spenden für E-Hilfe (36,1%), Behinderte/Kranke (35,4%), Inlandhilfe (32,3%), Umwelt/Natur (27,8%), Katastrophen (24,6%), Kinder (13,1%), Kirche (13,1%), alte Menschen (8,9%), Parteien (2,3%) Regionale Unterschiede: ausgeprägter in Deutschschweiz Motive für Freiwilligkeit: - Spass an der Tätigkeit (81,5 bzw.86,9%), mit Anderen etwas bewegen (72,4 bzw.76,6%), Anderen helfen (61,5 bzw.75,6%), Kenntnisse und Erfahrungen erweitern (55,3 bzw.66,0%), Verantwortung/Entscheiden (52,0 bzw.52,4%), Anerkennung (26,6 bzw.27,2%), eigene Probleme lösen (17,6 bzw.18,5%), Glaube (20,7 bzw.33,5%), Nutzen für Beruf (12,3 bzw.14,9%) - Geld als Gegenleistung kein Hauptanreiz!

aeh -partner Dr.h.c. Annemarie Huber-Hotz – Büro für gemeinnützige Projekte – Sandrainstrasse 50 – 3007 Ber n 7. Zum Schluss: ungenutzte Potentiale nutzen! Durch gemeinnützige Bemühungen von Staat und Gesellschaft ist mehr soziale Gerechtigkeit entstanden: nackter wirtschaftlicher Not ist heute niemand ausgeliefert. Not ungenutzter Potentiale: - Anteil der nicht erwerbstätigen Bevölkerung wächst. - Wir bleiben länger fit. - Vereinsleben geht v.a. in Agglomerationen zurück. - Vereinsamung der Gesellschaft. - Chance Multitkulturalität noch weitgehend ungenutzt. - Konsumverhalten allein macht nicht glücklich. - Hohe Spezialisierung und Arbeitsteiligkeit lässt Fähigkeiten verkümmern.  Freiwilligkeit als Chance, diese Potentiale für etwas Sinnstiftendes, d.h. für die Gesellschaft nutzbar zu machen!