A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am 10.10.2011 Der konkrete Fall … eine unendliche Geschichte?

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 Präsentation transkript:

A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am Der konkrete Fall … eine unendliche Geschichte?

A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am Stress Erwachsenenalter Veränderung d. fetalen Lernen Störung der Organogenese Mangelnde Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr Infektan- fälligkeit Überaktivität d. HPA-Achse - erhöhte Schizophrenierate - Depressionen - Panikstörungen Hyperaktivität bei Jungen/ Störungen des Sozialverhaltens bei Mädchen Überaktivität der HPA Achse Entwicklungs- Störungen - Anorexia Nervosa Geburt

A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am Beispiel: Heroin/Methadon Erwachsenenalter toxisch plazentagängig HWZ 3-4 h Geburt

AmbulantTeilstationärStationär  kurze Suchtkarriere  späte Abhängigkeitsentwicklung mit geringer Ausprägung  kurze/mittlere Suchtkarriere  lange Suchtkarriere - polyvalente Abhängigkeit - frühe Abhängigkeits- entwicklung - langjähriger Verlauf  keine/geringe Komorbidität  Abstinenzphasen vorhanden  wenig/keine Abstinenzphasen, geringe Ausstiegschancen  Arbeit vorhanden oder in Aussicht  Arbeit vorhanden oder in Aussicht oder persönliche Kompetenz  keine Arbeit vorhanden oder in Aussicht  mindestens 6-7 stützende Kontaktpersonen als Netzwerk für alle Wochentage  umfassend stützende Funktion  große Selbstverantwortlichkeit  mindestens zwei stützende Kontaktpersonen als Bezugspersonen/Nähe zum sozialen Umfeld sinnvoll  pathologisches Netzwerk/ Herausnahme hilfreich Indikationskriterien Entwöhnungsbehandlung (DRV)

Blinder Optimismus ist verantwortungslos Bagatellisierung am Anfang führt oft zu einem qualvollen Leidensweg beim Kind und auch zu enormen Kostenexplosionen A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am

Belasteter Schwangerschaftsverlauf Erwachsenenalter pränatale Entzugszustände/ mütterlicher Stress eventuell PS Regulationsstörungen motorische Entwicklungs- verzögerungen Geburt emotional „erfahrungs- gespeichert“ „Körper- gedächtnis“

Frühe Hilfen: Zentrale Akteure (Vorsorge-) Untersuchung, Diagnostik, Behandlungsempfehlung, Verordnungen Kinderärzte - Familienbegleitung/Heilpädagogik - allgemeine Entwicklungsförderung - Zusammenarbeit mit Ärzten, KIGA, Therapeuten Frühförderung - Eltern/Kind Interaktionstherapie/Elterntraining - Behandlung von Bindungsstörungen - psychologische/psychiatrische Diagnostik z. B. „Schreiambulanzen“ - Aufarbeitung elterlicher Problematiken/ Interaktionstherapie i. B. Psychotherapie/Psychiatrie/ Paartherapie - Bobath - Vojata - Alltagshandlingi. B. Krankengymnastik - Babymassage – Fragen der Entwicklung und Erziehung - Babypflege – Förderung der Feinfühligkeit - Haushaltsführung i. B. Hebammen, Familienhebammen - Ausgleich der kindlichen Störung – Psychoedukation - Ausgleich der Interaktionsstörung - Elterntraining z. B. Säuglings- und Kleinkind-Psychiatrie - Diagnostik und Behandlungsempfehlungz. B. Sozialpädiatrisches Zentrum

A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am Der konkrete Fall Anamnese Diagnose Behandlung nach Haye/Kleve 2002

A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am Der konkrete Fall Diagnose Behandlung „Was war und ist los?“ Kontextualisierung Problembeschreibung Analyse der Ressourcen nach Haye/Kleve 2002 Anamnese

A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am Der konkrete Fall Diagno se Behandlung „Was war und ist los?“ Kontextualisierung Problembeschreibung Analyse der Ressourcen nach Haye/Kleve 2002 Anamnese Bildung von kausalen Hypothesen „Warum ist es so?“

A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am Der konkrete Fall Kontextualisierung Problembeschreibung Analyse der Ressourcen Bildung von kausalen Hypothesen Zielfindung Handlung Intervention Evaluation „Was war und ist los?“„Warum ist es so?“ „Was ist zu tun?“ Diagnose Behandlu ng Anamnese nach Haye/Kleve 2002

Wird eine Mentalität der Fallabschiebung gefördert? Kinderschutz ruft nach einer Vernetzung zwischen den Systemen. In Wirklichkeit liegt das größere Problem aber oft in der mangelnden Vernetzung innerhalb der Systeme. A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am

Frühkindliche Störung und Rückkoppelung auf das Elternsystem ELTERN Hilflosigkeit, Ohnmacht, Aggression KIND Misshandlung ELTERN überfordert Suchtmittelrückfall, mangelnde Präsenz KIND unbeachtet reaktive Bindungsstörung hört nicht, wendet sich ab KIND Regulationsstörung nicht behandelt

A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am Mögliche Elendskarrieren Erwachsenenalter Regulationsstörungen motorische Entwicklungs- verzögerungen Prädisposition für eigene Suchtentwicklung und Delinquenz ADS/ADHS Störungen im Sozialverhalten Teilleistungsstörungen Störungen im abstrakten Denken Störungen in der zweckgericheten Aktivität Mangelndes Selbstvertrauen Defizitäre Schulprozesse Geburt emotional „erfahrungs- gespeichert“ „Körper- gedächtnis“ Reaktive Bindungsstörung „Körper- gedächtnis“ pränatale Entzugszustände/ mütterlicher Stress eventuell PS

…von einer Generation zur nächsten… Wenn bestimmte Verhaltensmuster nicht verändert werden, besteht die Gefahr, dass sie weitervererbt werden. A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am

2,8 Millionen Kinder wachsen in Familien mit mindestens einem suchtkranken Elternteil auf Tausend Kinder haben Elternteile mit einer schweren psychischen Störung A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am Kinder leben in drogenkranken Familiensystemen 3-4 Tausend Kinder werden jährlich mit dem Vollbild einer AE geboren mind mit Alkoholeffekten waren bereits pränatal Opiaten ausgesetzt

A. Sobot Der konkrete Fall – eine unendliche Geschichte? Peiner Kinderschutztag am Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit