Was lassen die Menschen hinter sich? Familie (Großfamilie) Arbeitsstelle Wohnung / Haus Nachbarn Freunde Heimat Kultur, z.B. jahreszeitliche und religiöse.

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 Präsentation transkript:

Was lassen die Menschen hinter sich? Familie (Großfamilie) Arbeitsstelle Wohnung / Haus Nachbarn Freunde Heimat Kultur, z.B. jahreszeitliche und religiöse Feste Ernährungsgewohnheiten gewohnte Infrastruktur (Bildungssystem, Versorgungssystem, Gesundheitssystem, etc.)

Was erleben die Menschen in Deutschland? Erleichterung Sicherheit / Geborgenheit / Friede Freude / Hoffnung Versorgung aber auch: Statusverlust / Verunsicherung Heimweh / Fremdheitsgefühl Einschränkungen (z.B. finanziell, beschäftigungsmäßig) Verlust, Depression und Trauer Zukunftsängste

Persönliche Eindrücke während meiner Besuche im Irak Menschen sind sehr gastfreundlich sie haben Zeit füreinander sie nehmen sich Zeit für private Kommunikation Die Großfamilie sichert das Überleben Es ist selbstverständlich sieben und mehr Kinder zu haben Freundschaften haben eine sehr hohe Verbindlichkeit Individualität versus Identität als Teil einer Gruppe Traditionelle Rollenverteilung

Postmigrationsbelastungen Langdauernde Unsicherheit hinsichtlich der Zukunftsperspektiven (Asyl? Arbeit? Familie?) Erwerbslosigkeit und Abhängigkeit von staatlicher Unterstützung Diskriminierung und Ausgrenzung, Einsamkeit Erleben unzureichender Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten, Selbständigkeitsverlust Trennung von der Großfamilie Verlust der Heimat, Freunde und damit verbundene Gebräuche und Gewohnheiten Psychische und körperliche Beschwerden

Prof. Dr. Monika Ortmann Vier Säulen der psychischen Stabilität Gesundheit Wohl- befinden Wohnung, Haus Berufs- tätigkeit, Arbeit, Verdienst Familie, Beziehung

Prof. Dr. Monika Ortmann Coping und Bewältigung Coping (engl. handeln, kämpfen mit): Auseinandersetzung und Bewältigung von belastenden Situationen und Ereignissen Belastende Situationen: ungewohnte Ereignisse, die die Lebenssituation des Individuums verändern Coping-Verhalten: alle Reaktionen der Person, neben „offenem“ Verhalten auch Kognitionen und Emotionen

Familie im Sharia-Camp Irak 2015

Wohncontainer im Rwanga-Camp, Nov. 2015

Hadya, 9 J. Diar, 2 J.

Asia, 15 J. Dolovan, 5 J.

Aziz, 14 J. Murat, 16 J.

Aziza, 11 J.

Prof. Dr. Monika Ortmann Zukunft dieser Familie? Der Winter steht vor der Tür Die UN hat die Hilfsgelder pro Person halbiert Die wichtigsten Lebensmittel und Hygieneartikel fehlen Die Mutter ist schwer traumatisiert Die Kinder mit Behinderungen erhalten weder angemessene Pflege noch Bildung Die Familie wünscht nach Deutschland ausreisen zu können. Bisher hat sich keine Gemeinde gefunden, die diese Familie aufnehmen möchte!

Prof. Dr. Monika Ortmann Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit