Hilfen für Helfer Belastungen – Folgen - Unterstützung.

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 Präsentation transkript:

Hilfen für Helfer Belastungen – Folgen - Unterstützung

Stressfaktoren im Einsatz

Was ist Stress? Das Stammhirn reagiert auf jede neue Situation reflexartig. Das heisst es entscheidet zwischen Flucht oder Kampf. Hier entstehen auch unsere Reflexe: z. B. das Wegziehen der Hand, wenn wir uns verbrennen. Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Druck, Spannung oder Veränderung.

Stressformen Eustress=positiver Stress Die Anforderung oder Situation wird als Herausforderung erlebt, der man sich gern stellt Disstress=negativer Stress Die Anforderung/Situation wird als unangenehm / belastend/ überfordernd angesehen, man möchte sie gern umgehen

Einsatz, Notfall Physiologische Belastungen Alarmierung Stressreaktion des Körpers Erhöhter BD Herzklopfen (Puls bis 140, 200 / min.) Schwitzen, zittern, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel etc… Art des Einsatzes Kinder, Jugendliche Suizide Bekannte, Freunde Einsätze mit direkter Gefärdung (Giftstoffe, Schusswaffen) Anblick von Leichenteilen Einsätze mit Sterbenden

Einsatz, Notfall Physiologische Belastungen Anfahrt Unfallrisiko Anfahrtsweg Eile Vorbereitung Situation vor Ort Eintreffen am Einsatzort Optische Bedingungen Akustische Bedingungen Olfaktorische Bedingungen Temperatur, Witterung Dauer

Einsatz, Notfall Physiologische Belastungen Besondere Gefahren Angstreaktion / Panik Atemgifte Ausbreitung Atomare Gefahren Absturz Biologische Gefahren Chemische Gefahren Einsturz Elektrizität Explosion Ertrinken Verletzungen Waffen

Einsatz, Notfall Psychologische Belastungen Individualpsychologische Belastungen Kontrollverlust, Hilflosigkeit Wissen um mangelnde Kompetenz Informationsmangel Anspruchsdenken Fehler Mangelndes Feedback

Einsatz, Notfall Psychologische Belastungen Sozialpsychologische Belastungen Klientel (Kinder, Schwerverletzte, chron. Kranke, Ausländer, Bekannte, Angehörige…) Angehörige der Patienten Verursacher Zuschauer Kollegen Mitarbeiter anderer Organisationen

Folgen

Reaktion der Helfer völlig unterschiedlich Zusätzlich beeinflussende Faktoren: Alter Geschlecht Konstitution Finanzielle Situation Familiäre Situation Soziale Ressourcen……

Burnout-Syndrom Entwickeln sich meist langsam, über Jahre Gereiztheit Wut, Agressivität Sarkasmus, Zynismus Desinteresse Sozialer Rückzug Depressives Verhalten Suchtverhalten

Burnout-Syndrom Entwickeln sich meist langsam, über Jahre Gereiztheit Wut, Aggressivität Sarkasmus, Zynismus Desinteresse Sozialer Rückzug Depressives Verhalten Suchtverhalten

ASD: Acute Stress Disorder Tritt innerhalb von 4 Wochen nach dem Ereignis auf und dauert mind. 2 Tage Schlafstörungen Flashback-Episoden Aggressivität Schreckreaktionen Konzentrationsstörungen Hyperaktivität Magen-Darm-Störungen Kreislaufstörungen

Verspannungen im Bereich der Muskulatur Kopfschmerzen Vermeiden von Gesellschaft um Fragen auszuweichen Vermeiden von Auslösern für Erinnerungen Angst vor Menschen, allgemeine Ängste Hilflosigkeit mit negativ gefärbten Gefühlen wie Wut, Rückzug, Schuld, Scham usw.

Spontanes Verschwinden der Stresssymptome nach einer gewissen Zeitspanne. Unter Umständen Auftreten eines symptomfreien Intervalls. Verschwinden die Symptome nicht, so spricht man von einer so genannten posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)

Posttraumatische Belastungsstörungen PTBS Ein traumatische Ereignis ist ein Ereignis ausserhalb der Norm, das die physische und/oder psychische Integrität des Individuums gefährdet Symptome ähnlich Anhalten der Symptome über mehr als einen Monat Kann bis zur Arbeitsunfähigkeit, Invalidität führen Muss psychotherapeutisch behandelt werden

Wer ist betroffen? 1.Primäropfer Direkt vom Ereignis betroffene Überlebende 2.Sekundäropfer Indirekt vom Ereignis betroffene Überlebende, z. B. Retter, unbeteiligte Zeugen oder Angehörige

Unterstützung

Primäre Prävention Personalauswahl Aus- und Weiterbildung Teamzusammensetzung Dienstplanung Betriebsklima Freizeitgestaltung (Abwechslung, Ausgleich,…) Entspannungstechniken

Massnahmen im Einsatz Mentale Vorbereitung Positive Einstellung Zeitliche Grenze vor Augen führen „Einmal tief durchatmen“ Selbstinstruktion Kollegen um Unterstützung Bitten Thematisieren der Situation Ablösung

Individuelle Nachsorge Rituale Ablenkung, Aktivität Informationen über den Zustand des Opfers einholen Analyse der belastenden Gedanken (Begreifen was einem ergreift) Gespräche (Kann auch mit Freunden, Angehörigen sein)

Institutionelle Nachsorge Supervision Nachbesprechung belastender Einsätze Antistresstrainings Organisationen I

Debriefing Das Debriefing ist eine Präventivmassnahme mit dem Ziel eine posttraumatische Belastungsstörung zu vermeiden. In der Akutphase (auf dem Schadenplatz) werden Opfer betreut, ein richtiges Debriefing findet frühestens nach 24 Stunden, spätestens nach 7 Tagen statt

Das Debriefing gibt die Möglichkeit: Das tatsächliche Geschehen (Kognition) und die Gefühle (Emotionen) zuzuordnen und zu verstehen. Eine klare Zuordnung der Gefühle im Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis gibt die Möglichkeit zur Bewältigung der Symptomatik