1 Von A bis E - Problemen Akute Erkrankungen. A- Probleme (Airway / Atemwege) 2  A- Probleme betreffen die gesamten Atemwege  Es besteht innerhalb von.

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1 Von A bis E - Problemen Akute Erkrankungen

A- Probleme (Airway / Atemwege) 2  A- Probleme betreffen die gesamten Atemwege  Es besteht innerhalb von kurzer Zeit Lebensgefahr für den Betroffenen  Grosse Herausforderung auch für Profis

Krankheitsbilder 3  Bolusaspiration  Allergische Reaktion mit Schwellung der oberen Atemwege  Strangulation  Verlegung der oberen Atemwege durch zurückfallende Zunge, Speichel, Erbrochenes usw.

Klinische Beurteilung 4  Auffallende Atemgeräusche beim Ein- und/oder Ausatmen (z.B. Pfeifen, Schnarchen, Stöhnen)  Einsatz der Atemhilfsmuskulatur (z.B. Aufstützen der Arme)  Betroffener hält Hand an Hals, ringt nach Luft, ist unruhig bzw. panisch  Bläuliche Verfärbung der Lippen, des Gesichts (Zyanose)  Betroffener kann nicht sprechen  Heiserkeit  Absinken der Sauerstoffsättigung im Blut (Pulsoxymeter)

Ursachen und Massnahmen 5 Pfeifen (Stridor) bei der Einatmung:  beim Einatmen hörbares Pfeifen  Verlegung der oberer Atemwege  Mögliche Ursache: Allergische Reaktion mit Anschwellen des Kehlkopfes  Massnahmen: Sofortiger Notruf, Heimlich- Manöver bei Bolusaspiration, Sauerstoffgabe und Kühlen am Hals bei Schwellung der Atemwege, Beginn CPR bei Bewusstlosigkeit, Adrenalin-Pen bei allergischer Reaktion

Ursachen und Massnahmen 6 Schnarchende Atmung:  Verlegung der Atemwege: Meist durch die zurückgefallene Zunge  Typischerweise bei Patienten mit eingeschränktem Bewusstsein  Z.B. bei Vergiftung (Intoxikation) mit Heroin, Medikamenten mit dämpfender Wirkung wie z.B. Schlaftabletten, nach Krampfanfall  Massnahmen: Bewusstlosenlagerung, Kopf überstrecken, Sauerstoff falls vorhanden und erlaubt, ggf. Sauerstoffsättigung überwachen

B- Probleme (Breathing = Atmung) 7  B- Probleme betreffen die Lungen  Es besteht Lebensgefahr für den Betroffenen, insbesondere wenn beide Lungenflügel betroffen sind  Es liegen entweder erkrankungs- oder verletzungsbedingte Ursachen vor

Krankheitsbilder 8  Lungenkollaps (Pneumothorax) – auch ohne Unfall möglich  Allergische Reaktion  Asthmaanfall  Komplexe medizinische Erkrankungen wie chronische Lungenerkrankungen oder Herzerkrankungen mit verminderter Pumpfunktion des Herzens  Verletzungen des Brustkorbs (Stichverletzungen, Schlag, Verkehrsunfall usw.)  Wasser auf der Lunge (Lungenödem)  Lungenembolie  Schwere Lungenentzündung (Pneumonie)

Klinische Beurteilung 9  Blaufärbung von Lippen und Gesicht  Atemnot  Schnelle Atmung > 20 Atemzüge pro Minute  Langsame Atmung < 10 Atemzüge pro Minute  Unruhe, später Bewusstseinstrübung  Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut (Pulsoxymeter)  Pfeifen oder Stöhnen beim Ausatmen

Massnahmen 10  Betroffenen beruhigen und schonen (wenn möglich körperliche Anstrengung meiden)  Betroffenen in Oberkörperhochlage bringen (flache Lage meiden)  Beengende Kleider öffnen  Sauerstoffgabe falls vorhanden und erlaubt  Ggf. Sauerstoffsättigung überwachen

C- Probleme (Circulation = Kreislauf) 11  C- Probleme betreffen den Herz- Kreislauf  Sie können einen raschen Verlauf nehmen und sich innerhalb von Minuten zur Lebensgefahr entwickeln  Können Ursache für B- und D- Probleme sein (gesteigerter Sauerstoffverbrauch, Bewusstseinsveränderungen)  Ursachen können, müssen aber nicht äusserlich sichtbar sein  Der Blutdruck alleine ist ein schlechter Parameter um den Kreislauf zu beurteilen.  Erst ab 30% Blutverlust sinkt der Blutdruck

Krankheitsbilder 12  Grosse äussere Blutung z.B. Verletzung von arteriellen Blutgefässen durch Schnittverletzungen  Grosse innere Blutungen z.B. Verletzungen von Organen im Bauch, Brustkorb oder an den Oberschenkeln («4B» im Primary Survey - Erstbeurteilung)  Flüssigkeitsverlust durch z.B. Fieber, Erbrechen und Durchfall, Schwitzen usw.

Klinische Beurteilung 13  Äussere Blutung erkennbar?  Pulse palpieren: Puls stark, schwach, nur an der Karotis spürbar?  Pulsfrequenz: schnell, langsam, normal?  Hautfarbe: blass, grau-blau, rosa?  Hauttemperatur: warm, kalt, kaltschweissig?  Rekapillarisationszeit ermitteln (< 2 Sekunden gilt als normal)  Innere Blutungen bei Unfallpatienten: Untersuch der 4B-Regionen: Brust, Bauch, Becken, Beine-Oberschenkel)  Blutdruck messen (wenn der Patient ein C-Problem aufweist, regelmässig alle 3-5 Minuten)

Massnahmen 14  Äussere Blutungen stoppen  Bei Verletzungen von Becken oder Oberschenkel den wachen Patienten möglichst wenig bewegen, bei Bewusstlosigkeit hat die Seitenlage jedoch Vorrang  Betroffene ohne Atemnot möglichst flach lagern  Wärmeverlust unbedingt vermeiden (Patienten gut zudecken, auch bei Zimmertemperatur!)  Sauerstoffgabe (wenn vorhanden und erlaubt sowie nicht in «B» bereits veranlasst)  Puls und Blutdruck überwachen

D- Probleme (Disability = Bewusstsein/Neurologie) 15  Betreffen das Bewusstsein und die Neurologie z.B. bei Wirbelsäulenverletzung  Können auch Ursache in «A, B, C oder E» haben  Mögliche Einflussfaktoren sind Alkohol, Drogen, Medikamente

Krankheitsbilder 16  Unfall mit Schädel-Hirn-Verletzungen  Krampfanfall  Infektion mit z.B. Beteiligung der Hirnhäute und/oder hohem Fieber  Drogen-, Alkohol-, Tabletten- Vergiftungen  Wirbelsäulenverletzungen mit z.B. Kraftverlust, Ameisenlaufen, Atemlähmung  Sauerstoffmangel, grosser Blutverlust  Abfall des Blutzuckers  Unterkühlung oder Überhitzung kann Bewusstseinsveränderungen machen  Usw.

Klinische Beurteilung 17  AVPU (siehe Primary Survey - Erstbeurteilung)  Bewusstseinszustand: Verwirrtheit, Unruhe, Angst, Desorientiertheit usw.  Pupillenkontrolle  Kraft & Sensibilität an Armen und Beinen überprüfen  Gegebenenfalls Blutzucker-Kontrolle  Keine Untersuchung der Wirbelsäule! Bei Verdacht auf Verletzung der Wirbelsäule müssen Bewegungen möglichst vermieden werden

Massnahmen 18  Betroffene nicht alleine lassen  Bewusstlose Patienten immer in Seitenlage bringen  Seitenlage auch bei Verdacht oder Möglichkeit einer Wirbelsäulenverletzung. Falls möglich, drehen «en bloc» mit drei Helfern  Atemwege freihalten  Sauerstoff falls vorhanden und erlaubt  Patienten mit Schmerzen im Nacken oder über der Wirbelsäule möglichst nicht bewegen und auf dem flachen Boden liegen lassen (ausser bei Gefahr oder bei Bewusstlosigkeit)

E- Probleme (Exposure/Environment = Exposition) 19  Betreffen den Wärmehaushalt und das Umfeld  Es gilt das Gesamtbild des Patienten zu erfassen  Sind verborgene Verletzungen oder Probleme vorhanden?  Entscheid: Habe ich alle lebensbedrohlichen Zustände erkannt und behoben?

Krankheitsbilder 20  Fieber bei Infektionen  Sonnenstich, Hitzschlag  Unterkühlung, Erfrierungen  Verborgene Probleme wie Unfall wegen Unterzuckerung oder Herzinfarkt  Allergische Reaktion (Hautausschlag)  Usw.

Klinische Beurteilung 21  Temperatur messen (Kerntemperatur z.B. im Ohr)  Haut und Körper des Patienten beurteilen: Aufschneiden der Kleider nur falls es die Witterung erlaubt  Patienten immer und immer wieder neu beurteilen

Massnahmen 22  Patient nicht alleine lassen  Witterungsschutz & Wärmeerhalt (auch bei Raumtemperatur)  Gold-Silberfolie einsetzen  Kleider öffnen, gegebenenfalls aufschneiden um verborgene Probleme zu finden  Warme Getränke bei unterkühlten, wachen Betroffenen  Kalte Getränke bei überhitzten, wachen Betroffenen

Arbeitsauftrag 23 Gruppenarbeit zu folgenden Themen A- Problem:  Allergische Reaktion B- Problem:  Lungenkollaps (Pneumothorax) C- Problem:  Schnittverletzung grosses Blutgefäss D- Problem:  Wirbelsäulenverletzung mit Ameisenlaufen in den Armen E- Problem: Unterkühlung