Seminar Pädagogische Aspekte im Freizeitsport Profilmodul 1 Freizeit-/Leistungssport Dozenten: U. Eberhardt, B. Banik Referenten: Claudia Rudolph, Markus.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
SE Berufliche Didaktik im Berufsfeld Landschaftsgestaltung (FD 2) I WiSe 2010/11 (3136 L 724) I Dr. rer. hort. Michael Martin Referenten: Romy Scharf |
Advertisements

Zentrale Diskussionspunkte in Fragen religiöser Kompetenzentwicklung
Worin zeigt sich kompetenzorientierter Religionsunterricht?
personale Kompetenz (Aussagen der Teilrahmenpläne) Ausdauer entwickeln
Problem basiertes Lernen und Lehren in der Praxis
Auf dem Weg zum kompetenzorientierten Unterricht
LEITERPERSÖNLICHKEIT
Vorstellung des Arbeitskreises
Gruppen- und Teamarbeit
Dagmar Much Empirische Erhebung Bildungsträger und Bildungsplaner.
Unterricht vorbereiten und durchführen
Ich schaff´s! Kinder motivieren und stärken Realschule am Karlsberg Crailsheim Ein Vortrag von Holger Waidelich – Diplomsozialpädagoge (BA)
Die Entwicklung sozialer Kompetenzen als wesentlicher Beitrag zur Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf Ausbildung und Beruf.
Regierungspräsidium Stuttgart Regierungspräsidium Tübingen Regierungspräsidium Freiburg Regierungspräsidium Karlsruhe.
„Anschlüsse/ Bildungswege in Hamburg“ Deine Notizen/ Fragen:
„Leben eines Jugendlichen im Internet“ Sarah Hatton Dipl. Sozialpädagogin (FH)
Prof. Dr. Andreas Voss, Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg Präsentation am Freitag, 27. März 2009, TU Dortmund, Fakultät Erziehungswissenschaft.
Übungsfirma Tatsächlich bestehendes Unternehmen Abläufe wie in realem Wirtschaftsbetrieb Aussenkontakte im In- und Ausland Abteilungen (100m2 – Schüler)
Teamarbeit 1. Ziele Kooperation vs. Konkurrenz im „Gefangenen-Dilemma“ praktisch erleben Den Paradigmawechsel vom Einzelkämpfer zum Teamplayer nachvollziehen.
ELP-TT Training teachers to use the European Language Portfolio Short-term project ELP_TT2 Heike Speitz, Norway.
Berufsorientierung in der Sek. I - Berufsorientierung als Lebensorientierung F. Strehl, LiA.
ZUFRIEDEN UND ENGAGIERT BEI DER ARBEIT Woche 2: Aktivitäten Copyright: Ruhr-Universität Bochum, Universität Heidelberg Arbeits- und Organisationspsychologie.
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote 14.12– Die Geschichte des Adventsstündchen erweitert.
InPUT Individuelle Platzierung, Unterstützung und Training Das Stuttgarter Job Coach Projekt des Rudolf Sophien-Stifts Dr. Irmgard Plößl und Elke Stein.
Geistliche Begleitung Eine Einführung. Eine Entdeckung Peter in der 3. Grundschulklasse hat mir geholfen, Begleitung zu verstehen. Am Schluss der Religionsstunde.
Der Subjektorientierte Bildungsansatz der Jugendarbeit Neue Anregungen für Globales Lernen in der Freizeit.
LERN- UND ÜBUNGSKONTEXTE FÜR ELTERN SCHAFFEN HANDLUNGSANSÄTZE IN AMBULANTEN UND STATIONÄREN HILFEKONTEXTEN Elisabeth Schmutz Institut für Sozialpädagogische.
© ESPRIX 2013 Assessorprofil Vorname Name. © ESPRIX 2013 Persönliche Angaben Bitte stellen Sie sich vor. Vorname Name Geboren am … in … Funktion Aktuelle.
Herzlich willkommen! Kaufmännische Abteilung BBS Westerburg.
Worum es im Modul „Kinder – Klasse – Klima“ geht.
„Fasching geht los!“ Wochenrückblick vom bis Wir startet in dieser Woche mit unserem neuen Projekt – Fasching! Und weil wir alle schon.
Copyright Dr. Ziebertz1 Schwierige Gespräche führen/ Psychische Traumatisierung Maria Lieb, M.A. Prof. Dr. Torsten Ziebertz.
Profil AC/ IF Schuljahr 2015/16. Ziel AC Profil AC an Realschulen möchte die überfachlichen, berufsrelevanten Fähigkeiten einer jeden Schülerin und eines.
Martin Steinert 11. Kapitel Beratung in der Praxis: Einstieg, Settings, Methoden und der psychologische Vertrag Zentrale Fragestellungen im Kapitel 11:
CHANCE – Unternehmenssimulator für unternehmerisches Denken und Handeln The best way of learning about entrepreneurship is through direct experience and.
Leitbild 2015 des Sozial- und Gesundheitssprengels Mieminger Plateau Leitbild 2015 des Sozial- und Gesundheitssprengels Mieminger Plateau.
MUSIK? – MUSIK! „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“ (Friedrich Nietzsche) „Musik ist angenehm zu hören, doch ewig braucht sie nicht zu währen“ (Wilhelm.
1 Persönliches Zeit- und Stressmanagement 5. Seminar BWLS.
Mediation ist mehr als Win - Win. Ausgangspunkt Mediation – Wann ist sie sinnvoll? Mediation ist ein strukturiertes Verfahren, in dem neutrale Dritte.
Evaluation von Coachingprozessen Herr Prof. Dr. Geißler Evaluation von Coachingprozessen Phase 6 Teil 4 KB
© Erwerb von sozialer Qualifikation als Voraussetzung zur erfolgreichen Integration in die Arbeitswelt Präsentation: Dr. Christian Petrasch.
Projekte planen und durchführen
Binnendifferenzierung
„Erntedank…“ Wochenrückblick vom bis Der Blick in der Kalender zeigte uns, dass bereits in den nächsten Tagen ein besonders Fest ansteht.
„Mit Herz und Verstand“ Wochenrückblick vom Diese Woche gab es gleich zwei Gründe zum Feiern – zwei Kinder aus unserer Gruppe wurden sechs.
Michael Seeger LV BsAs: vom Input zum Outcome SP Inhalte und Kompetenzen der Paradigmenwechsel in der Bildungswelt seit 2000 © 2007 Michael.
Berufsfachschule für Altenpflege
Konstruktionsmerkmale 2 des neuen Bildungsplans der Schule für Hörgeschädigte in B.-W. Stecher, Rau , Löschmann, Martens-Wagner, Jacobsen, Erdmann-Barocka.
E. Das Gespräch mit einem depressiven Menschen
Forschendes Lernen Forschendes Lernen in der Mathematik
„Lernentwicklungsgespräch statt
Curriculare Aspekte des Deutschunterrichts
So gelingt der digitale Wandel in einem Landwirtschaftsbetrieb
 Ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung AKF e.V., Bonn.
„LERN VON MIR“ Modul 5 – Kenntnis der Person
Informationsabend zur Wahlpflichtentscheidung nach Klasse 6
Beraten als Kernaufgabe einer Beraterin / eines Beraters für Unterrichtsentwicklung I. Hofmann.
Stimmungsbild/Feedback-Erhebung Wie beurteilen Schülerinnen und Schüler die Modellschule für Individualisierung und Potentialentfaltung („IndY“)? Team:
Von der Wissensorientierung zur Kompetenzorientierung
Thema 3: Basiswissen Spiritualität: Existenzielle Krisen.
Dritte Debatte des Semesters
Lernpfade und Kernkompetenzen
Ausgewählte Folien für Lehreinheit C3
DESIGN THINKING.
Bezirksregierung Düsseldorf
GEBEN UND ERHALTEN VON FEEDBACK
Kompetenzmodelle als Grundlage für die Aufgabenentwicklung
Erasmus+ JUGEND IN AKTION ab 2021
Inhalte technischer Bildung am Beispiel technischen Handelns
„Der 1. Advent…!“ Wochenrückblick vom bis
 Präsentation transkript:

Seminar Pädagogische Aspekte im Freizeitsport Profilmodul 1 Freizeit-/Leistungssport Dozenten: U. Eberhardt, B. Banik Referenten: Claudia Rudolph, Markus Roth, Fritz Hartl Datum: Arbeitsweisen und Aufgaben eines Gruppenleiters

Inhalt Einführung in das Thema Qualifikationsprofil Qualifikation bzw. Fähigkeiten und Fertigkeiten Konkretes Vorgehen Anmoderation Lösungsfindung/Prozessverlauf Reflexion Literatur

Erlebnis oder Qual? !

Qualifikationsprofil Problem: Sozialpädagogische Fähigkeiten werden in Frage gestellt oder es fehlt die natursportliche Kompetenz! Traditionell Pädagogen und z.B. Bergführer → Addition natursportlicher und pädagogischen Fähigkeiten Heute → Allrounder

Exkurs Kompetenzbegriff Kompetenzen sind „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (Weinert 2001, S. 27 f.).

Exkurs Kompetenzbegriff Individuelle Kompetenz umfasst also netzartig zusammenwirkende Facetten wie Wissen, Fähigkeit, Verstehen, Können, Handeln, Erfahrung und Motivation. Sie wird verstanden als Disposition, die eine Person befähigt, konkrete Anforderungssituationen eines bestimmten Typs zu bewältigen (vgl. Klieme et al., S. 72 f.), und äußert sich in der Performanz, also der tatsächlichen Leistung.

Qualifikationen (I) 1. persönlich-soziale Kompetenz -Selbstwahrnehmung, -einschätzung, Reflexion -Verantwortungsbewusstsein -Kommunikation -Toleranz, Offenheit, Sensibilität 2. Methodenkompetenz -Breites Spektrum von Methoden -Angemessene Methodenauswahl und Umgang mit diesen 3. Leitungskompetenz - eigene Beweggründe - Leitungsbegriffe und Funktion verstehen - Wahrnehmung von Gruppenprozessen - eigene Stärken und Schwächen klären - gestaltend in Gruppenprozesse eingreifen - erlebnispädagogische Maßnahmen planen und durchführen - Wahrnehmung von Bedürfnissen der Gruppe DAV, 1997

Qualifikationen (II) Gass/ Priest 1992 Organisatorisches Können Fähigkeiten in der Anleitung Technisches Können Ökologisches Wissen Wissen um Sicherheitsvorkehrungen Fähigkeiten zur unterstützenden Prozessbegleitung -Effektive Kommunikation -Flexibler Leitungsstil -Ethische Grundwerte -Problemlösekompetenz - Entscheidungen treffen -Urteilskraft

Fähigkeiten und Fertigkeiten von Leitungspersonen 1. Verbalisierungskompetenz (a.) -Fähigkeit eigene Gefühle auszudrücken -Fähigkeit Teilnehmer zum Äußern ihrer eigenen Gefühle anzuregen  Hilfestellung bieten können Renner 1998

Fähigkeiten und Fertigkeiten von Leitungspersonen 1. Verbalisierungskompetenz (b.) -Fähigkeit zur überzeugenden Darstellung der eigenen Philolosophie, Ethik und Ziele der erlebnisorientierten Programme Renner 1998

Fähigkeiten und Fertigkeiten von Leitungspersonen 2. Sich-Selbst-Bewußtsein -In jedem Moment des Handelns als Ziel  Offen-sein für sich selbst als Person  „Feedforward“  Ziel: Entfaltung des Selbstbewusstseins Renner 1998

Fähigkeiten und Fertigkeiten von Leitungspersonen Beziehungsfähigkeit Selbst- Bewusst-Sein Transfer- Leistung Lebenslanges Lernen, Spaß, Neugierde,.. Teamfähigkeit Verbalisierungs- kompetenz Renner 1998

Begriffsschema der Skills Hard Skills Soft Skills Meta Skills Dilcher/ Stüwe 1998

Hard Skills Technisch- instrumentelles Wissen, Wissen um Sicherheitsstandards und Kenntnis umweltbezogenen Faktoren. Beispiel Abseilen: ?

Soft Skills Organisatorische Fähigkeiten, Betreuer- und Anleitungskenntnisse und „Helfer“- Qualitäten. Beispiel Abseilen: ?

Meta Skills Kommunikationsfähigkeit, flexibler Führungsstil, Problem und Konfliktbewältigungsstrategien, gesunder Menschenverstand und ethisches Denken. Beispiel Abseilen: ?

Konkretes Vorgehen Handlungsorientiertes Lernen „Lernen mit Kopf, Herz und Hand Lernziele (z.B. neue Verhaltensweisen) werden nicht vorgegeben, sondern sollen erarbeitet werden. In einem besonderen Umfeld sollen neue Verhaltensweisen ausprobiert, und anschließend verworfen, oder übernommen werden.

Konkretes Vorgehen Umfassendes Bild der Klienten und deren Bedürfnisse Auswahl der Abenteuererfahrung Transferüberlegungen Motivation Durchführung der Aktivität Nachbesprechung

Konkretes Vorgehen „Vorbereitung“ z.B. Waldhang leicht geneigte Abseilstelle hohe, senkrechte/ überhängende Abseilstelle  Vertrauen wird aufgebaut „Konfrontation“ Nach kurzer Einführung werden die TeilnehmerInnen abgeseilt  Selbstüberwindung

Anmoderation Einfache niveaugerechte Sprache Fachbegriffe verstehen und erklären können Klare Ansagen Rückfragen/ Wiederholen lassen Schriftliche Fixierung (Aufgabenzettel) Kraus/ Schwiersch 2005

Lösungsfindung/Prozessverlauf Keine Lösungswege Tipps Impulse Motivation Geduld Zurücknahme Gass/ Priest 1992

Reflexion Austausch, Klärung, Wertung Grundbedürfnis Miteinanderteilen Episodisch und kognitiv Ergebnissicherung Transfer – Alltag ZIEL: Erlebnisse durch eine gewählte Methode wieder ansprechen und vertiefen. Kraus/ Schwiersch 2005

Reflexion Fragen, die zu klären sind: Was soll nach der Reflexion erreicht sein? Worauf zentriert die Reflexion? Nacherleben? Sachliche Erlebnisschilderung? Konfrontation? Welcher Zukunft soll durch die Reflexion der Weg geebnet werden? Welche Vergangenheit soll durch die Reflexion zu einer runden Gestalt werden? Wann? Wo? Setting der Reflexion Wie? Organisation der Gruppe, sitzend, stehend? Wo ist die Leitperson? Wie lange? Welches Material? Welche Fragen werden gestellt? Kraus/ Schwiersch 2005

Reflexion -Methoden- Gestalterisch Meditativ Graphisch/Schriftlich - Stimmungsbarometer - Brief an sich selbst - Beurteilung auf Skalen Blitzlicht Gespräch Medienorientiert Kraus/ Schwiersch 2005

Reflexion GRUNDREGEL Stelle konkrete und detaillierte Fragen! –Hast du deine Meinung/Vorschlag geäußert? –Wurdest du von der Gruppe angehört? –Wurde deine Idee umgesetzt? Kraus/ Schwiersch 2005

Fragen Diskutiere Vor- und Nachteile des traditionellen (Pädagogen und z.B. Bergführer) und des aktuellen (Allrounder) Qualifikationsprofils. Welche Maßnahmen des Leiters geben einem Abenteuer einen erlebnispädagogischen Charakter?

Literatur Gass, M. & Priest, S. (1992): Techniken der unterstützenden Prozessbegleitung. DAV (1997): Die Grundausbildung bei der Jugend des Deutschen Alpenvereins Rahmenkonzeption. Dilcher, R. & Stüwe, G.: Qualifizierung der Erlebnispädagogik - das Frankfurter Modell, in: G. Stüwe/R. Dilcher: Tatort Erlebnispädagogik. Frankfurt/ Main 1998 Klieme, E. et al.: Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards, Eine Expertise, Berlin 2003 Kraus, L. & Schwiersch, M. (2005): Die Sprache der Berge. Handbuch der alpinen Erlebnispädagogik. Dr. Jürgen Sandmann Verlag. Renner, H.-G. (1998): Fähigkeiten und Fertigkeiten von Leitungspersonen. In: Hochschulforum Erlebnispädagogik. Wißner Verlag, S Weinert, F. E.: Vergleichende Leistungsmessung in Schulen – eine umstrittene Selbstverständlichkeit, in: Weinert, F. E. (Hrsg.): Leistungsmessungen in Schulen, Weinheim und Basel 2001, S

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!