Handlungsoptionen für die Gemeindebehörden Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde» 6. Mai 2010 Ulrich König, Direktor Schweizerischer Gemeindeverband.

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Handlungsoptionen für die Gemeindebehörden Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde» 6. Mai 2010 Ulrich König, Direktor Schweizerischer Gemeindeverband 1

Vielfältiger «Service Public» der 2‘596 Gemeinden -Bildungsdienstleistungen: Kindertagesstätten, Kindergarten, Primarschule und Sekundarstufe -Sozialwesen und Gesundheit: Armenpflege, Fürsorge, Sozial- und Spitexdienste, Spitäler und Heime -Versorgung: Wasser, Elektrizität (Stromversorgung) -Entsorgung: Abwasserreinigung und Abfallentsorgung -Ortsplanung, Landschafts- und Denkmalschutz -Sport- und Kultureinrichtungen -Gemeindeverwaltung -Sicherheit / Ortspolizeiwesen und Feuerwehr -Verleihung des Bürgerrechts (teilweise durch Bürgergemeinden) -Verkehr und Infrastruktur: Unterhalt öffentlicher Gebäude und Strassen, Strassenbeleuchtung und sichere Verkehrswege -usw. 2 Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde»,

Rahmenbedingung I: Selbständige Gemeinden! Gemäss Studien stellen die politisch kleinräumige Struktur der Schweiz und die geringe Einwohnerzahl (< 1‘000 E) in fast der Hälfte aller Gemeinden, einen Nachteil dar. Tatsache ist … … auch Kleinstgemeinden sind in der Lage, den von der Bevölkerung erwarteten Service Public zu erbringen … die Schweiz verdankt ihren Reichtum massgeblich dem Anteil von 99,6% KMU bzw. 87% Mikrounternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten 3 Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde», Massgeblich ist die Antwort auf die Frage: Kann eine Gemeinde die geforderten personellen und finanziellen Ressourcen zur Erbringung der von der Bevölkerung erwarteten Dienstleistungen sicherstellen?

Rahmenbedingung II: Solidarität!  nicht alle Gemeinden haben im Standortwettwerb die gleichen Chancen  Ressourcen- und Finanzausgleich stellen ein wichtiges Instrument zum Ausgleich zwischen ärmeren und reicheren Gemeinden dar  Gemeindepartnerschaften (z.B. zwischen Agglomerationsgemeinden und Gemeinden in den Randregionen, zwischen Kernstädten und Agglomerationsgemeinden usw.) 4Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde»,

Rahmenbedingung III: Wenig Erfahrung!  Bauern: Junge im Bauernhof – Alte im Stöckli  Bergdörfer: Junge wandern ab – Alte bleiben  Andere Länder: Grossfamilie – Alte und Junge im gleichen Haushalt  Demographische Entwicklung: Historisch erstmalig  Städte und Gemeinden heute: Junge und Alte …. halten sich an verschiedenen Orten auf haben unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen laufen zunehmend Gefahr sich zu «entsolidarisieren» 5 Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde»,

Handlungsoption I: Milizsystem weiterentwickeln -Gemeinden als Innovationsmotoren dank Milizsystem, Freiwilligenarbeit und Bürgernähe -kontinuierlich wechselnde Gemeindeexekutiven bringen frische Ideen -Reformprozesse bis hin zu Gemeindefusionen auf Gemeindeebene vs. Reformunfähigkeit insbesondere auf Bundesebene Handlungsoption II: Tripartites Handeln verstärken -Fragen, welche die funktionalen Räume betreffen, sind nur noch partnerschaftlich (von Bund, Kantonen und Gemeinden gemeinsam) zu lösen -die Aktivitäten der tripartiten Agglomerationskonferenz TAK sind deshalb zu verstärken, zu formalisieren und auf neue Bereiche auszudehnen 6Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde»,

Handlungsoption III: Herausforderungen erkennen -Zunehmende Überalterung -Integration, soziale Armut -Finanzierung der Infrastruktur -Ressourcenknappheit (personell und finanziell) -Umweltschäden usw. Handlungsoption IV: Nachhaltige Entwicklung  Neuorientierung, Umdenken und zukunftsorientiertes Handeln in der kommunalen Politik  Verpflichtung zur Nachhaltigen Entwicklung gemäss BV  Umsetzung einer nachhaltigen Gemeindeentwicklung mittels zielführender Prozesse, miliztauglicher Instrumente 7Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde»,

Handlungsoptionen V  Politik: Sensibilisieren – Informieren (auch betr. kulturelle Vielfältigkeit); Alters- und Jugendpolitik koordinieren (auf Interessen und Bedürfnisse abgestimmt); Rahmenbedingungen und Anreize für generationenübergreifende Aktivitäten schaffen (kein Erzwingen, kein «top-down»)  Ortsplanung: Siedlungen mit Eigentums- und Mietwohnungen für Familien, Alleinstehende und Senioren; Nachhaltige Quartierentwicklung (bestehende Ansätze/Prozesse optimieren) 8 Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde»,

Handlungsoptionen V (Forts.)  Kultur/Freizeit: Einrichtungen für generationenübergreifende Aktivitäten fördern (Kultur- und Sportvereine, usw.); Mittagstisch für Familien, Alleinstehende und Senioren; Kinder organisieren Altersnachmittage; Traditionen pflegen und an Junge weiter geben  Schule: Senioren unterstützen Lehrkräfte (Singen, Handarbeiten, usw.); Projektwochen in Schulen zum Thema «Generationen- Zusammenleben»; Kindergarten im Alterswohnheim 9Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde»,

Strategie des Schweizerischen Gemeindeverbandes Ausgangslage:  zunehmende Erwartungshaltung seitens der Bevölkerung  wachsende Komplexität der Geschäfte Ziel: Stärkung der Kompetenz der Gemeinden Massnahmen:  Realisieren eines Eidg. Fachausweises «Gemeindefachfrau/Gemeindefachmann» bis Ende 2011  Entwicklung miliztauglicher Werkzeuge und Methoden für die Gemeindeführung (Partnerschaft im KTI-Projekt «Gemeindecockpit»  Unterstützung bei der Evaluation der bestmöglichen Instrumente und Organisation im Rahmen von Fachtagungen 10 Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde»,

+ + Nachhaltige Strategien für eine generationenfreundliche Gemeinde «Tripartites» Handeln auf Gemeindeebene Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde»,

Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Fragen? 12Tagung «Generationenfreundliche Gemeinde»,