Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 1.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Veränderung Organisationen:
Advertisements

Bewertung von Leistung
Den richtigen Mitarbeiter in der richtigen Qualifikation
Führungskräfteentwicklung
Einführung von Groupware
Mitarbeitendengespräche (MAG) 2013 Leitfaden für Vorgesetzte Inhaltsverzeichnis 1. Einleitende Bemerkungen 2. Ablauf der Gespräche Beurteilung.
Menschen was sie bewegt, was die bewegen Vortrag, 17. September 2013
Balanced Scorecard Knut Hinkelmann
©AHEAD executive consulting, 2007 STAY AHEAD! Auftragsorientierte Mitarbeiter- und Teamentwicklung für Mitarbeitende der Firma … AG.
Vorbereitungslehrgang Ausbildereignungsprüfung
Was ist ein Team?.
Betriebliche Mitbestimmung
Kommunikation - Die Macht von Bildern in Unternehmen
Best of Consulting Project Excellence 2012 Projektexterne Kunden über das Beratungsunternehmen.
Die Entwicklung sozialer Kompetenzen als wesentlicher Beitrag zur Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf Ausbildung und Beruf.
Auslandspräsentation: MAILAND. Einrichtung ● Träger: Schulvorstand der DSM ● Leiterin: C. Knüpper ● Vernetzung mit: Grundschule, Schule, Beratungsstellen.
DIN EN ISO 9000ff:2000 Hallo Einführung ISO & Geschichte Anforderungen Prozessmodell Zusammenfassung Diskussion Literatur Exkurs HALLO Referatsthema: DIN.
Übungsfirma Tatsächlich bestehendes Unternehmen Abläufe wie in realem Wirtschaftsbetrieb Aussenkontakte im In- und Ausland Abteilungen (100m2 – Schüler)
Reflexionsfragen: Haltung gegenüber dem Kind Welche drei wichtigen Aspekte prägen Ihre Haltung zum Kind und woran sind sie zu erkennen? Sprechen Sie in.
Bewerbungs- eingang Bewerbungs- bearbeitung Stellenangebote VermittlungKommunikationZusatzleistungen.
Katharina Hafner, Sina Pasutti, Mareike Thiel 1 Beurteilungsverfahren für Beschäftigte.
Hamburg Thema und Schwerpunkte Vortrag im Rahmen der Info-Veranstaltung von Nordmetall und IG Metall Küste „Alternde Belegschaften – was tun?
UNIVOX Umwelt Dezember 2015 gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung Dr. Andreas Schaub.
Evaluation durch Schulbesuch - Fokusevaluation Besuche von Schulen zum Zwecke der externen Evaluation Das Verfahren █ Berichtsarchitektur █ Ablauf der.
BA- oder Examensarbeit im Forschungsprojekt? Überprüfung der Gütekriterien eines aktualisierten projektiven Verfahrens zum Erleben sozialer Bezüge und.
NKF – Gesamtabschluss Informationsveranstaltung Bad Salzuflen.
GESUNDES BETRIEBSKLIMA ERFOLGREICHE UNTERNEHMEN PRÄVENTION BEI PSYCHISCHEN BELASTUNGEN AM ARBEITSPLATZ DURCH MOBBING Dir. CHRISTINE GUBITZER Vors. Stellvertreterin.
1 Systemische Beratung Clemens Finger – Martin Steinert Systemische Beratung
Busbegleiter am Gymnasium Bersenbrück. Übersicht (pro Folie etwa 25 Sekunden) 1. Folie: Entstehung 2. Folie: Ziele 3. Folie: Kooperationspartner 4. Folie:
MUT ZUR E-PARTIZIPATION Sandra Luger & Isabella Schulner / Gaisberg Consulting.
Human Resource Management V UNRhelp Dr. Bärbel Unrath Personalmanagement
Leitbild der Gemeindeverwaltung Raeren Gemeinde Raeren Hauptstr. 26 B – 4730 Raeren +32 (0)87 –
D.A.S. Maklerforum® PV Ost - Direkthilfe -Schadenmeldung und Beratungsscheck -Elke Herzog (RS Wien)
© ESPRIX 2013 Assessorprofil Vorname Name. © ESPRIX 2013 Persönliche Angaben Bitte stellen Sie sich vor. Vorname Name Geboren am … in … Funktion Aktuelle.
6,03 13,04 6,03 7,90 Unternehmensprofil – Unternehmenskommunikation, März of 45 CREATING TOMORROW`S SOLUTIONS Konstruktiver Umgang mit psychischen.
Kurzüberblick Erfahrungen der Ehrenamtlichen 1. Grundsätzliches Gruppe der Geflüchteten sehr heterogen dementsprechend Erfahrungswerte sehr unterschiedlich.
Einführung der Q-Team-Leiter und Leitbildvertreter in die Projektarbeit Einführung der Q-Team-Leiter und Leitbildvertreter in die Projektarbeit Standortbestimmung.
Aufgaben zum Lernen Lernen (Stichwort: Metakognition) Referenten: Rosina Kunz und Michael Müller.
PROBLEME MIT DER ZEIT QUALITÄTSZIRKEL. ERSTE RÜCKMELDUNGEN ZUM THEMA KLAUSURTAGE Problemfaktor Zeit Positives Feedback Bisher sind uns noch keine Probleme.
Durchführung der Bürger-/Kundenbefragung 2015 für das Landratsamt Erding Inhalte und Vorgehen.
Copyright Dr. Ziebertz1 Schwierige Gespräche führen/ Psychische Traumatisierung Maria Lieb, M.A. Prof. Dr. Torsten Ziebertz.
Kooperationsvertrag zwischen dem Beratungs- und Förderzentrum der Comeniusschule Wiesbaden und der ___________________.
Unser Weg in die Zukunft. 1. Begrüßung 2. Vorstellung der Arbeitsgruppe Jugend 3. Das Konzept 4. Fragen und Antworten.
Martin Steinert 11. Kapitel Beratung in der Praxis: Einstieg, Settings, Methoden und der psychologische Vertrag Zentrale Fragestellungen im Kapitel 11:
Mediation ist mehr als Win - Win. Ausgangspunkt Mediation – Wann ist sie sinnvoll? Mediation ist ein strukturiertes Verfahren, in dem neutrale Dritte.
„Die PISA-Studie ist missverstanden, wenn wir jetzt das Pauken anfangen und das Musizieren ausfallen lassen.“ Bundespräsident Rau, 2003.
Ablauf Informationen zum Schulsystem in Schweden
Evaluation von Coachingprozessen Herr Prof. Dr. Geißler Evaluation von Coachingprozessen Phase 6 Teil 4 KB
Trinkbornschule in Rödermark. Informationsabend 4  5.
Schulentwicklung am AMG Bericht aus der Schulentwicklungsgruppe.
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) Ohne Moos nix los!?
Gesund Führen bei Minderleistern Ein Impuls für Führungskräfte
Organisation und Personalmanagement
Fallbeispiel: Leitwerte
Externe Evaluation Ergänzt die interne Evaluation durch eine systematische Außensicht Gründet auf denselben Qualitätsbereichen wie die interne Evaluation.
Lernentwicklungsgespräch statt Zwischenzeugnis
Ehrenamt und Arbeitsmarkt ? Zur Struktur einer guten Partnerschaft
„Lernentwicklungsgespräch statt
Rainer Kunigk, Freiburg
Weiterer Verlauf des Studiums
So gelingt der digitale Wandel in einem Landwirtschaftsbetrieb
Mag. (FH) Patrick Fritz Methode FMEA erstellt von
EhP - Teamorientierte Ausbildung
Wertschätzende Unternehmenskultur und Gesundheitsmanagement zusammen entwickeln. Wie kann das aussehen? Fachtagung am 5.Juni 2013.
Methode Umweltanalyse – Benchmarking
Wird keine Bedrohung empfunden, sinkt die Bereitschaft zur Vorsorge!
Einsatzmatrix 2.0.
CSG Methodenkompetenz:
Datum Leistungskonzept
 Präsentation transkript:

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 1 Kapitel 7: Personalbeurteilung und Entlohnung 7.1 Grundlagen der Personalbeurteilung

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 2 Gliederung 1.Kennzeichen der Personalburteilung 2.Arten der Personalbeurteilung 3.Zweck der Personalbeurteilung 4.Aufgaben der regelmäßigen Personalbeurteilung 5.Probleme der Personalbeurteilung 6.Vor- und Nachteile der Personalbeurteilung 7.Prozess der Personalbeurteilung 8.Beurteilter und Beurteilte 9.Beurteilungskriterien 10.Beispiel: Typische Beurteilungskriterien 11.Einsatz von Beurteilungssystemen 12.Beurteilungsfehler 13.Beurteilungsgespräch 14.Regelkreis des Beurteilungsgesprächs für Mitarbeiter 15.Exkurs „Vorgesetztenbeurteilung und 360° Feedback“

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 3 1. Kennzeichen der Personalburteilung Kennzeichen Personalbeurteilungen sind alle institutionellen Verfahren und Systeme, die das Leistungsergebnis, Arbeits- Führungs- und Sozialverhalten des Mitarbeiters beurteilen. Weitere Bezeichnungen sind: Leistungsbeurteilung Mitarbeiterbeurteilung Dienstbeurteilung

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 4 2. Arten der Personalbeurteilung Nach dem Gegenstand Leistungsbeurteilung Vergangenheitsbezogene Bewertung der Arbeitsleistung Potentialbeurteilung Zukunftsbezogene Eignungsbeurteilung für bestimmte Aufgaben Möglichkeiten der weiteren beruflichen Entwicklung Nach dem Anlass Einmalige Leistungsbeurteilung Ausscheiden Zwischenzeugnis für Versetzung Regelmäßige Leistungsbeurteilung

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 5 3. Zweck der Personalbeurteilung Regelmäßige Personalbeurteilung dient: dem Mitarbeiter zur Aufgabenerfüllung dem Vorgesetzen zur Führung (zielgerichtete Verhaltensbeeinflussung) der Personalabteilung zur Potentialabschätzung des Mitarbeiters (z.B. Entscheidungen über Versetzung, Schulung, Beförderung etc.) Auf Grundlage von Personalbeurteilungen wird entschieden über: Individuelle Entwicklungspläne Besetzungen Freistellungen

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 6 4. Aufgaben der regelmäßigen Personalbeurteilung  Ermittlung eines leistungsgerechten Entgelts Beurteilung als Voraussetzung für Entgeltberechnung  Instrument der Führung von Mitarbeitern Einheitlichkeit des Führungsverhaltens Steigerung der Arbeitsleistung Verstärkung eines bestimmten Verhaltens durch Lob Veränderung von Verhalten durch konstruktive Kritik  Basis für Maßnahmen der Personalentwicklung Nutzung des Mitarbeiterpotentials Auswahl förderungswürdiger Mitarbeiter Ermittlung der Fortbildungsziele Beurteilung der Ergebnisse der Personalentwicklung

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 7 4. Aufgaben der regelmäßigen Personalbeurteilung  Grundlage für effizienten Personaleinsatz Objektivierung der Personalarbeit Besetzung von Stellen Versetzung und Beförderung von Mitarbeitern Entscheidung über Freisetzungen 5.Probleme der Personalbeurteilung: Arbeitsbelastung des Vorgesetzten Auslösung von Konflikten und Auseinandersetzungen Subjektive Fehlerhaftigkeit der Beurteilung

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 8 6. Vor- und Nachteile der Personalbeurteilung Mögliche Vorteile: Leistungsabhängiges Entgeltsystem Leistungsbeurteilung als wichtiges Führungsinstrument Druck auf die Vorgesetzten sich regelmäßig mit ihren Mitarbeitern zu befassen Förderung zielorientierten Handelns Anregung zur Leistungssteigerung Über- und Unterforderung werden sichtbar Potenzial der Human Resources wird ermittelt Gezielter Mitarbeitereinsatz möglich Höhere Produktivität durch Mehrleistung

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 9 6. Vor- und Nachteile der Personalbeurteilung Mögliche Nachteile: Höhere Zeitaufwand für Vorgesetzte Höherer Personalaufwand Schulungskosten für die Beurteiler Schäden durch fehlerhafte Beurteilung Verstärktes Spannungsverhalten zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter Teamarbeit kann unter dem Konkurrenzdruck leiden In Anlehnung an Jung. H. (2005), S 767

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer Prozess der Personalbeurteilung 1. Aufstellen eines Beobachtungsplans 2. Verhaltensbeobachtung 3. Schriftliche Niederlegung der Beobachtungsdaten 4. Umsetzen der schriftlichen Daten in Beurteilungsbogen 5. Füllen von Lücken durch gezielte Beobachtung 6. Schriftliche Erfassung besonderer Vorfälle 8. Beurteilter und Beurteilte  Vorgesetztenbeurteilung von Mitarbeitern ( Einzelner Vorgesetzter oder Mehrere Vorgesetzte in Kooperation  Mitarbeiterbeurteilung von Vorgesetzten oder Kollegen  Selbstbeurteilung

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 11 9.Beurteilungskriterien Geistige Anlagen Auffassungsgabe Kreativität Logik Gedächtnis Arbeitsplanung Arbeitsqualität Arbeitstempo Fachkenntnisse Fleiß Fehlerhäufigkeit Augenmaß Initiative Ausdauer Lernwille Belastbarkeit Pünktlichkeit Entschlusskraft Selbständigkeit Verantwortungsbereitschaft Zuverlässigkeit Arbeitsverhalten

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 12 9.Beurteilungskriterien Aggressivität Aufgeschlossenheit Empfindlichkeit Hilfsbereitschaft Mitteilungsbereitschaft Toleranz Zusammenarbeit Freundlichkeit Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Vorgesetzten Führungsverhalten (bei Mitarbeitern mit Führungsfunktion) Arbeitsanleitung Ausgeglichenheit Delegation Durchsetzungs- vermögen Kontrolle Motivationsfähigkeit Objektivität Kooperationsbereitschaft

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 13 9.Beurteilungskriterien Ausdrucksvermögen Selbstbewusstsein Erscheinungsbild Umgangsformen Persönliches Auftreten Vergabe eines Gewichtungsfaktors abhängig von der Bedeutung des Kriteriums für die Leistungserbringung Bestimmung des Anteils an der Gesamtbeurteilung Grundsätzlich: Gewichtung sollte einfach, transparent und nachvollziehbar sein Kriteriengewichtung

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer Beispiel: Typische Beurteilungskriterien BeurteilungskriteriumHäufigkeit Fachkenntnisse 80 Fleiß und Arbeitseinsatz 74 Verhalten gegenüber Vorgesetzte und Mitarbeiter 72 Zuverlässigkeit 64 Arbeitsqualität 62 Belastbarkeit 58 Ausdrucksfähigkeit 54 Arbeitstempo 54 Organisations- und Planungsvermögen 48 Verantwortungsbereitschaft 45

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer Einsatz von Beurteilungssystemen Ziele von Beurteilungssystemen Einheitlichkeit der Beurteilung Einfache Durchführung der Beurteilung Vergleichbarkeit der Ergebnisse Entwicklung von Beurteilungssystemen Auswahl aus Literatur Entwicklung durch Personalabteilung Auftragsentwicklung durch Unternehmensberatung Übernahme von anderen Unternehmen Vorgabe Tarifvertrag

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer Einsatz von Beurteilungssystemen Wichtig bei eigener Entwicklung von Beurteilungssystemen: Auswahl des Beurteilungssystems Kriteriendefinition Skalierung Formularentwicklung Hilfsmittel erarbeiten Einsatz terminieren Mitarbeiterinformation Vorgesetztenschulung Abstimmung mit Betriebsrat

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer Beurteilungsfehler (1/2)  Selektive Wahrnehmung Der Beurteiler nimmt nur einen Teil des Geschehens wahr  Situationsbedingte Fehler Beeinflussung durch physische, psychische, örtliche und zeitliche Faktoren des Beurteilers  Überstrahlungen Schließen von einzelnen hervorstechenden Merkmalen des Beurteilten auf das Gesamtbild (Halo-Effekt)  Sympathie und Antipathie Beeinflussung durch persönliche Zu- und Abneigung  Statusfehler Bessere Beurteilung bei Mitarbeitern höherer Hierarchieebenen  Egoismus Verfolgen persönlicher Ziele des Beurteilers durch eine Beurteilung

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer Beurteilungsfehler (2/2)  Erster Eindruck Schließen vom ersten Eindruck auf das Gesamtbild des Beurteilten  Trend zur Mitte Abwertung guter und Aufwertung schlechter Leistungen  Vorurteile Kritiklose Übernahme der Aussagen Dritter und Überbewertung von Leistungsirrelevanten Merkmalen  Unangepasste Maßstäbe Messung der Leistung an subjektiven Maßstäben

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer Beurteilungsgespräch Regeln: Gespräch am besten unter 4 Augen Verzicht auf Statussymbole und Amtsautorität Sitzanordnung über Ecke, gleichberechtigt Ausrichtung an Persönlichkeit und Bildungsniveau des Beurteilten Positiven Kontakt aufbauen Leistung, nicht Person im Mittelpunkt Keine Monologe, Beurteilten sprechen lassen Vertrauen bekunden Gemeinsam nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen Regelmäßige Beurteilungen der Mitarbeiter sollten mind. 1Mal jährlich stattfinden

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer Regelkreis des Beurteilungsgesprächs für Mitarbeiter Begrüßung Aufgaben und Ziele des vergangenen Jahres Soll/ Ist- Vergleich (Erfüllungsgrad) Qualifikationen Unternehmensziele und Maßnahmen Beitrag des Mitarbeiters zu den Unternehmenszielen Persönliche Wünsche und Ziele des Mitarbeiters Potentiale des Mitarbeiters Rahmenbedingungen/ Unterstützungsmaßnahmen Konkrete Zielvereinbarungen Meilensteine und Erfolgskontrolle Rahmenbedingungen/ Unterstützungsmaßnahmen Gemeinsame Ziele

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 21 Exkurs „Vorgesetztenbeurteilung und 360° Feedback“ Vorgesetztenbeurteilungen sind in den letzten Jahren in die Diskussion gekommen. Vorgesetztenbeurteilungen sind Verfahren, bei denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und beim 360° Feedback auch andere das Arbeits- und /oder Führungsverhalten sowie die Fähigkeit und Kenntnisse von Vorgesetzten bewerten. Vorgesetztenbeurteilungen sind gewöhnlich regelmäßig Beurteilungen aller Führungskräfte eines Unternehmens. Beurteilt werden z.B: Planung und Entscheidung Art der Zielfindung Die Delegation Information Förderung Motivation Konflikthandhabung und Kontrolle Kommunikation

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 22 Exkurs „Vorgesetztenbeurteilung und 360° Feedback“ Beim 180° oder 360° Feedback für Vorgesetzte handelt es sich um Mehrfachbeurteilungen zum Beispiel durch folgende Beteiligte: Vorgesetztenbeurteilung Selbstbeurteilung Beurteilung durch den nächst höheren Vorgesetzen Beurteilung durch Kollegen Beurteilung durch die unterstellten Mitarbeiter Beurteilung durch Außenstehende z.B. Kunden Beurteilung durch den Vorgesetzten

Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 1 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 23 Exkurs „Vorgesetztenbeurteilung und 360° Feedback“ Vorgesetztenbeurteilungen zielen darauf ab, der oder dem Beurteilten: Informationen über das Verhalten und dessen Wirkung auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu liefern und Konkrete Hinweise auf notwendige wünschenswerte Änderungen des Führungsverhaltens zu geben. Zur Zeit ist die Vorgesetztenbeurteilung in der Praxis noch sehr umstritten. Man befürchtet z.B. die Mitarbeiter könnten aus Rache oder Angst unangemessen negative oder positive Urteile abgeben. Trotzdem liegen aus einer Reihe von Unternehmen und Behörden bereits positive Erfahrungen vor.