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Schutz – Erhaltung und Renaturierung von Auen

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Präsentation zum Thema: "Schutz – Erhaltung und Renaturierung von Auen"—  Präsentation transkript:

1 Schutz – Erhaltung und Renaturierung von Auen
Ausweisung von Schutzgebieten Schutz/Managementmaßnahmen Renaturierungsmöglichkeiten

2 Auenschutz und -entwicklung
Seit der Unterzeichnung der Ramsar-Konvention (3.II.1971) und dem EU-Beitritt Österreichs im Jahre 1995 sind „wise use“ von Feuchtgebieten und internationale Naturschutzrichtlinien stärker in den Vordergrund gerückt. Ramsar-Konvention (vgl. Matthews G.V.T.1993: Feuchtgebiete. Schutz und Erhaltung im Rahmen der Ramsar-Konvention. – Grüne Reihe des BM f. Umwelt, Jugend und Familie, Bd. 3, 232 pp.) Wasserrahmenrichtlinie Vogelschutzrichtlinie Flora-Fauna-Habitatrichtlinie Kernpunkt ist die Errichtung des kohärenten ökologischen Schutzgebiets-Netzwerkes - Natura (Schutz der europaweit bedeutenden Tier-und Pflanzenarten und der dazugehörenden Habitate (FFH-Anhänge I,II, IV). Anhang IV: STRENG ZU SCHÜTZENDE TIER- UND PFLANZENARTEN VON GEMEINSCHAFTLICHEM INTERESSE Finanzierung des Netzwerkes und von Verbesserungsmassnahmen LIFE-Natur EU-Verordnung zur Förderung der Entwicklung des ländlichen Raumes Strukturfonds EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) LEADER+ und INTERREG  LIFE

3 Auenschutz und -entwicklung
Wasserrahmen-Richtlinie (EU L327/5) Ziele: (19) …die Erhaltung und die Verbesserung der aquatischen Umwelt in der Gemeinschaft, wobei der Schwerpunkt auf der Güte der betreffenden Gewässer liegt. (26) Die Mitgliedstaaten sollten bestrebt sein, einen zumindest guten Zustand ihrer Gewässer zu erreichen, indem sie unter Berücksichtigung vorhandener Anforderungen auf Gemeinschaftsebene die erforderlichen Maßnahmen im Rahmen integrierter Maßnahmenprogramme festlegen und in die Praxis umsetzen.

4 Auenschutz und -entwicklung
Umweltziele: die Mitgliedstaaten führen, vorbehaltlich der Anwendung der Absätze 6 und 7 und unbeschadet des Absatzes 8, die notwendigen Maßnahmen durch, um eine Verschlechterung des Zustands aller Oberflächen-wasserkörper zu verhindern. Im Rahmen dieser Maßnahmenprogramme sind Restaurierungsprogramme möglich und wünschenswert. Sie werden von der EU auch im Rahmen nationaler Projekte (LIFE) oder internationaler Projekte mit Anrainerstaaten gefördert Hochwasserschutz Infrastruktur (Schifffahrt)

5 Gebietsauswahl von Schutzgebieten
Natura 2000 Gebiete für ganz Europa im Rahmen der EU Integriert in dieses Netz sind die im Rahmen der Vogelschutz-Richtlinie ausgewiesenen Schutzgebiete Die Gebietsauswahl erfolgte aufgrund der Rechtslage in Österreich durch die neun Bundesländer. Bei der Auswahl der Gebiete war darauf zu achten, dass die Lebensraumtypen nach Anhang I und die Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie und Arten der Vogelschutzrichtlinie abgedeckt sind. Wenn < 20% der Gesamtfläche eines Lebensraumes in den Gebieten erfasst ist, wird von einer unzureichenden Repräsentierung ausgegangen. Österreich: 214 Gebiete nominiert (Dezember 2006) = 16,6% der Bundesfläche

6 Gebietsauswahl von Schutzgebieten
Liste unter: Burgenland: Auwiesen Zickenbachtal Lafnitzauen Niederösterreich: March-Thaya-Auen Donau-Auen östlich von Wien Kamp- und Kremstal Thayatal bei Hardegg Tullnerfelder Donau-Auen Strudengau – Nibelungengau Machland Süd Niederösterreichische Alpenvorlandflüsse Feuchte Ebene - Leithaauen Wien: Nationalpark Donau-Auen (Wiener Teil) Kärnten: Obere Drau Gail im Lesachtal Steiermark: Lafnitztal - Neudauer Teiche Ennstaler Alpen/Gesäuse Steirische Grenzmur mit Gamlitzbach und Gnasbach Deutschlandsberger Klause Oberlauf der Pinka Raabklamm Ober- und Mittellauf der Mur mit Puxer Auwald, Puxer Wand und Gulsen Gersdorfer Altarm Ennsaltarme bei Niederstuttern Schwarze und Weiße Sulm Oberösterreich: Unterer Inn Oberes Donautal Untere Traun Traun-Donau-Auen Salzburg: Salzachauen Tirol: Lechtal Vorarlberg: Rheindelta Mehrerauer Seeufer - Bregenzerachmündung

7 Lebensraumtypen nach FFH Anhang I
Prioritäre Lebensraumtypen in Auen: Abschnitte von Wasserläufen mit natürlicher bzw. naturnaher Dynamik, deren Wasserqualität keine nennenswerte Beeinträchtigung aufweist: 3220 Alpine Flüsse mit krautiger Ufervegetation 3230 Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica 3240 Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Salix elaeagnos 3250 Permanente mediterrane Flüsse mit Glaucium flavum 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion 3270 Flüsse mit Schlammbänken mit Vegetation des Chenopodion rubri p.p. und des Bidention p.p. 3280 Permanente mediterrane Flüsse: Paspalo-Agrostidion und Galeriewälder aus Salix und Populus alba 3290 Temporäre mediterrane Flüsse mit Paspalo-Agrostidion-Vegetation

8 Lebensraumtypen nach FFH Anhang I
Prioritäre Lebensraumtypen in Auen: Naturnahes feuchtes Grasland mit hohen Gräsern: 6440 Brenndolden-Auenwiesen (Cnidion dubii) 6450 Nordboreale Auewiesen

9 Arten nach FFH Anhang II
Tierarten: Castor fiber Emys orbicularis Testudo marginata Acipenser sturio Hicho hucho (nat. Popul.) Umbra krameri (o) Gymnocephalus schraetzer Zingel spp. Cottus gobio (o) Cerambyx cerdo Margaritifera margaritifera Pflanzenarten: Marsilea quadrifolia Gladiolus palustris Najas flexilis Najas tenuissimus Apium repens Angelica palustris? Oenanthe conioides

10 Auswahlkriterien für die Ausweisung von Schutzgebieten nach FFH Anhang I + II
Lebensräume: Repräsentativitätsgrad Vom natürlichen Lebensraumtyp eingenommene Fläche:Gesamtfläche Erhaltungsgrad der Struktur und der Funktionen des betreffenden natürlichen Lebensraumtyps und Wiederherstellungsmöglichkeit. Gesamtbeurteilung des Wertes des Gebietes für die Erhaltung des betreffenden natürlichen Lebensraumtyps. Arten: Populationsgrösse und -dichte der betreffenden Art in diesem Gebiet im Vergleich zu den Populationen im ganzen Land. Erhaltungsgrad der für die betreffende Art wichtigen Habitatselemente und Wiederherstellungsmöglichkeit. Isolierungsgrad der in diesem Gebiet vorkommenden Population im Vergleich zum natuerlichen Verbreitungsgebiet der jeweiligen Art. Gesamtbeurteilung des Wertes des Gebietes für die Erhaltung der betreffenden Art.

11 Auenentwicklung

12 Historische Entwicklung von Tälern/Auen – Donau Wallsee

13 Historische Entwicklung von Tälern/Auen – Donau Wallsee

14 Historische Entwicklung von Tälern/Auen – Donau Wallsee

15 Historische Entwicklung von Tälern/Auen – Donau Wallsee

16 Flächenbilanz Habitattypen (%) 1812 – 1859 – 1991 Donauauen/Wallsee
Riparian Habitat Type (river dynamic) Aquatic habitats (low water) Pioneer habitats (very high) Shrub and young woodland hab. (high) Softwood forest habitats (moderate) Old softwood forest hab-depressions (low) Mixed hardwood forest hab. (very low) Artificial habitats Total

17 Anthropogene Eingriffe in Auenökosysteme
Uferregulierung und –dammbauten Überschwemmungsschutzdämme innerhalb der Aue Laufverkürzungen Errichtung von KW-bauten

18 Folgen der anthropogenen Eingriffe
Fixierung der Ufer – Verlust von Laichplätzen für Fische Verlust der Morphodynamik Verlust von Spezialisten, die an stochastische Ereignisse angepasst sind Rückgang gehölzfreier Auebereiche Erhöhung des Anteils an Hartholzstandorten Verlust an überfluteten Aueflächen – Verlust der düngenden Wirkung der HW Erhöhung der Fließgeschwindigkeit und damit einhergehend Sohleintiefung Absenkung des GW-Spiegels Verlust der Hydrodynamik Ablagerung von Feinsedimenten aus den Stauräumen

19 Verlust von überfluteten Auenflächen
Donau: Becken von Wallsee/Machland: 1812: 66 % der Aue aktive Zone der Umlagerung 1991: wenige %, Kiesbänke sind fixiert

20 Sukzessionsdiagramm Donau bei Wallsee
Fraxino-Ulmetum Populus ×euamericana-Forstgesellschaften Fraxino-Populetum/ Equiseto-Alnetum fraxinetosum Equiseto-Alnetum incanae typicum filipenduletosum Mittelwaldartige Bewirtschaftung Fraxinus-ÜH/Alnus-NW Salicetum albae cornetosum Zeit Equiseto-Alnetum incanae typicum Abdämmung Salicetum incano-purpureae Salicetum albae phalaridetosum Var. v. Iris pseudacorus Var. v. Myosotis palustris Sukzessionsschema für kollin-submontane Stromauen (verändert nach E. Wendelberger 1952) Salici incanae-Hippophaetum Fraxinus-Acer pseudoplat.-Forstges Rumici crispi- Agrostietum stoloniferae Rorippo-Phalaridetum Phragmitetum australis Hochwald Kahlschlagwirtschaft Aufschüttungsserie Kiesbänke/Flussbett Anlandungsserie Sand/Nebenarme Verlandungsserie Ton, Schluff/Altarme nach E. Wendelberger 1952, verändert

21 Naturnähe der Fließgewässer Österreichs
2813 km Lauflänge an Österreichs Bundesflüssen wurden auf die Naturnähe ihrer abiotischen Faktoren untersucht. 4 % (112 km) wurden als Kategorie A 14 % (380 km) wurden als Kategorie B 82 % mussten aufgrund starker anthropogener Beeinträchtigungen ausgeschieden werden A: Abschnitte, deren Morphologie, Dynamik sowie Umlandausprägung dem ‚ursprünglichen‘ Flußtyp entsprechen; sie weisen keine direkten Beeinflussungen des Abflußregimes (Stau, Restwasser, Schwall) auf. B: Abschnitte, deren Morphologie, Dynamik sowie Umlandausprägung Veränderungen gegenüber dem ‚ursprünglichen Flußtyp erfahren haben (z.B. lange Landnutzung), die jedoch nicht durch systematische flußbauliche Maßnahmen oder energiewirtschaftliche Eingriffe in ihrem Gesamtcharakter verändert sind.

22 Möglichkeiten der Renaturierung von Fließgewässern - Rückbaumaßnahmen
Einschränkungen durch HW-Schutz von Siedlungen Infrastruktur (Kanal, Stromleitungen, Gasleitungen etc.) Anforderungen der Schiffahrt Mögliche Maßnahmen: Uferrückbau Bettaufweitungen Anbindungen von - Altarmen - Nebengerinnen - ehemaligen Mäandern

23 Bettaufweitung Obere Drau bei Kleblach
Verbauung seit 1870 Seit 1985 Umdenken >> LIFE-Projekt „Auenverbund Obere Drau“ drei große Flußbettaufweitungen an insgesamt über 10 km Lauflänge (Dellach, Kleblach, Spittal) Basis für die Maßnahmen: Situationsbeschreibung und Karten vor der Regulierung (19 Jh.) typ. alpiner Wildfluß Maßnahmen verbunden mit einem Vegetationsmonitoring Drau ist ein Fluß mit ausgeprägtem nivo-glazialem Abflußregime MQ: 74 m3sec HQ30: 841 m3sec HHQ: 1030 m3sec (4.IX.1965) Kleblach: Nutzung eines alten Totarmes mit Schaffung von Pionierflächen Ziel des Projejkts: Eintiefungstendenz in diesem Abschnitt zu stoppen Maßnahmen: von Jänner 2002 bis Juni 2003 (Baggerung des ehemal. Totarms – landwirtsch. genutzt) >> Insel (3 ha) Entfernung sämtlicher Uferverbauten an der Insel und fast aller am landseitigen Ufer > natürl Flußdynamik aus Egger & al Ein Fluss kehrt zurück. Vegetationsentwicklung im Bereich der Restaurationsstrecke „Kleblach-Ost“ an der Oberen Drau in Kärnten.

24 Flächenbilanz Drau bei Kleblach Wasserzone
Flächengröße in ha Flächenanteil in % Vegetations- und Strukturtypen 1999 2003 2005 Wasserzone Drau 2,2 4,2 3,6 6,8 13,3 11,4 Totarm (Au-Weiher) 0,1 0,6 0,3 2,0 Au-Tümpel < 0,1 0,2 0,5 Wildbach, wasserführend 0,0 Lauenbach Zwischensumme Wasserzone 2,3 5,1 4,5 7,3 16,1 14,2

25 Flächenbilanz Drau bei Kleblach Auenzone naturnahe Flächen
Vegetations- und Strukturtypen 1999 2003 2005 Auenzone – naturnahe Flächen Flächengröße in ha Flächenanteil in % Ruderalvegetation 0,4 1,0 0,6 1,1 3,0 1,8 Pionierweidengebüsch mit Ruderalelementen 0,0 0,5 1,2 1,6 Silberweidengebüsch 0,3 0,8 Grauererlen-Weidengebüsch 0,1 Silberweidenau 3,2 Grauerlenau 4,7 3,9 14,9 12,3 Seggenröhricht, Schilfröhricht 0,2 Hochstaudenflur 0,9 Zwischensumme Auenzone – naturnahe Flächen 6,6 6,0 20,7 18,8 Resume der Veränderungen gegenüber 1999 : geringfügiger Verlust von Weichholzauenwäldern (S. alba, Alnus incana) von 18% auf 13 %. Etwa die hälfte davon wird in den nächsten jahren kompensiert durch die Weiterentwicklung der Ruderalvegetation und ders Uferweidengebüsches zu Weidenauwald. Zunahme der natürlichen und naturnahen Auenstandorte auf Kosten der landwirtschaftlichen Flächen

26 Flächenbilanz Drau bei Kleblach Auenzone naturnahe Flächen
Flächengröße in ha Flächenanteil in % Vegetations- und Strukturtypen 1999 2003 2005 Auenzone – naturferne Flächen Fichtenforst 1,3 4,1 4,0 Landwirtschaftliche Flächen 19,9 16,8 62,5 52,9 Siedlungs- und Gewerbefläche 0,4 0,5 1,2 1,7 Strassen, Wege, Eisenbahn 0,8 2,6 Zwischensumme Auenzone – naturferne Flächen 22,4 19,5 70,4 61,2 Gesamtergebnis 31,8 100,0

27 Primärsukzession neuer Seitenarm Auflandung

28 Primärsukzession neuer Seitenarm Auflandung

29 Primärsukzession neuer Seitenarm Anlandung

30 Primärsukzession neuer Seitenarm Anlandung

31 Anbindung von Altarmen
Das Restaurierungsprojekt Regelsbrunn (NP Donau-Auen) zur Verbesserung der Konnektivität zwischen Fliessgewässer und Aue Restaurierungsmassnahmen im Regelsbrunner Altarmsystem: Länge des Projektsgebietes: ca. 10 km Zustand vor 2000: S des Mitterhaufens ist das Altarmsystem am breitesten und gut lateral differenziert. Vor Beginn der Arbeiten war das Altarmsystem an den mit blauen Pfeilen gekennzeichneten Stellen mit Durchlässen mit dem Hauptstrom verbunden bzw. war durch Absenkungen des (Uferbegleit-)Treppelweges an wenigen Tagen (< 3 Wochen) pro Jahr ein Überströmen bei Hochwasser (HW) möglich. Das Altarmsystem selbst war durch mehrere Traversen (rotbraune nach oben weisende Pfeile) in eine Kette von stehenden Gewässern geteilt. Die Restaurierung hat nach Schiemer & al neben den Anforderungen der internationalen Schifffahrt auch folgende weitere Rahmenbedingungen zu berücksichtigen: Hochwasserschutz für die angrenzenden besiedelten Gebiete bestehende Rechte (Grundeigentum, Wassernutzung, Fischerei, Servitute) zu garantieren Bedürfnisse der örtlichen Bevölkerung in Bezug auf Naherholung. Folgende Massnahmen wurden durchgeführt: Absenkung des Treppelweges bei Punkt 3 auf Mittelwasser (MW)-Niveau, bei den Punkten 1, 4, 5, 6 auf MW + 0,5 m und bei Punkt 2 auf M;W + 1 m. Einbau von Kastendurchlässen bei den Traversen, um ein besseres Durchströmen der Altarme zu ermöglichen und den Abfluss zu erhöhen. Jüngste Planungen sehen die versuchsweise Entfernung des Uferverbaues (Blocksteinwurf, der im Rahmen der Regulierungsmaßnahmen angebracht wurde) am orographisch linken Ufer zwischen Orth an der Donau und Stopfenreuth vor. Die Maßnahme ist bereits im Ausschreibungsstadium, die Arbeiten sollen in diesem Winter vorgenommen werden. Die Arbeit des Flusses zur Gestaltung seines Ufers werden sowohl von Gewässermorphologen, Hydrobiologen als auch von Vegetationsökologen mit Interesse verfolgt, da Erfahrungen über die Auswirkungen von Restaurierungsmaßnahmen an großen Flüssen weitgehend fehlen. Stellen der Absenkung des Treppelweges Verlauf des Treppelweges Anzahl der Überströmtage nach Absenkung Kette von Auseen durch Traversen voneinander getrennt

32 Erste sichtbare Ergebnisse der Restaurierungsmassnahmen I
Erste sichtbare Ergebnisse der Restaurierungsmassnahmenb Dieses und die folgenden Fotos sollen die inzwischen in diesem Bereich wieder vorhandene Dynamik zeigen. Sie ist an den großen Mengen angeschwemmten Baumholzes aus den durch Seitenerosion angegriffenen Hybridpappelbeständen und durch Materialumlagerungen großen Ausmaßes gekennzeichnet. In wenigen Jahren wurde im Laufe von zwei großen Hochwässern bis zu 20 m am Prallufer erodiert.

33 Erste sichtbare Ergebnisse der Restaurierungsmassnahmen II
Junge Dynamik im Altarmsystem bei Regelsbrunn 5 Jahre nach den ersten Rastaurierungsmaßnahmen grosse Mengen an Totholz wechselnde freie Kies und Sandflächen als Standorte für den Anflug von Pioniervegetation verschieden alte Stadien von Buschweidenbeständen am flachen Kiesufer mit S. purpurea, S. alba, S. daphnoides, Populus nigra u.a. Seitenerosion am Steilufer mit wiederkehrenden Abstürzen von Hybridpappeln, die als Totholz verbleiben Was nicht erreicht wurde: Wiederansiedlung von dealpinen Arten wie Myricaria germanica ist nicht gelungen Einwanderung von dealpinen/demontanen Arten, die noch vor 150 Jahren in Wien und E von Wien vorgekommen sind ist nicht möglich (nächste natürliche Wildvorkommen zu weit entfernt): Calamagrostis pseudophragmites, Epilobium dodonaei, Galeopsis angustifolia

34 Erste sichtbare Ergebnisse der Restaurierungsmassnahmen III
Junge Dynamik im Altarmsystem bei Regelsbrunn 5 Jahre nach den ersten Rastaurierungsmaßnahmen wechselnde frei Schotterflächen verschieden alte Stadien von Buschweidenbeständen am flachen Kiesufer mit S. purpurea, S. alba, S. daphnoides, Populus nigra u.a. Seitenerosion am Steilufer mit wiederkehrenden Abstürzen von Hybridpappeln, die als Totholz verbleiben Was nicht erreicht wurde: Wiederansiedlung von dealpinen Arten wie Myricaria germanica ist nicht gelungen Einwanderung von dealpinen/demontanen Arten, die noch vor 150 Jahren in Wien und E von Wien vorgekommen sind ist nicht möglich (nächste natürliche Wildvorkommen zu weit entfernt)

35 Hybridpappel-Reinbestand bei Regelsbrunn (ehem. Rev. Abensperg-Traun)
Erste sichtbare Ergebnisse der Restaurierungsmassnahmen III Hybridpappel-Reinbestand bei Regelsbrunn (ehem. Rev. Abensperg-Traun)

36 Noch? fehlende Schotterpioniere wie Myricaria germanica, Epilobium dodonaei, Calamagrostis pseudophragmites u.a.

37 Leitarten aus Anhang 1 der Vogelschutz-Richtlinie
EU-Vogelschutzrichtlinie Anhang 1: für die Erhaltung müssen entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen und Schutzgebiete ausgewiesen werden Weißstorch (Ciconia ciconia): Ö: ~ 330 Paare Seeadler (Haliaeetus albicilla) Ö: vom Aussterben bedroht Wiesenweihe (Circus pyrgargus) Ö: nur mehr kleine Brutpopulationen in Feuchtwiesen und Feuchtbrachen: NÖ, Bgld Wiesenweihe Die Wiesenweihe (Circus pygargus ) ist eine der bedrohtesten Rote Liste-Greifvogelarten Österreichs und der EU (Anhang I), die ihre ursprünglichen Bruthabitate mit den großflächigen Verlusten von Feuchtgebieten, Überschwemmungsgebieten und Niedermooren weitgehend verloren hat.  Lediglich im Neusiedler See-Gebiet im Burgenland lebt eine kleine Brutpopulation von weniger als zehn Brutpaaren in noch annähernd ursprünglichen naturnahen Habitaten wie Verlandungszonen, Feuchtwiesen und Feuchtbrachen. Durch die Errichtung des Nationalparks Neusiedler See hat diese offenbar stabile Kleinpopulation heute einen weitgehenden Schutz erfahren. Ansonsten brütet die Wiesenweihe in Österreich nur noch in Niederösterreich, wo sie so wie in anderen Vorkommensgebieten Europas – Schwerpunkte in Spanien, Frankreich und Osteuropa – mangels ausgedehnten Verlandungszonen von Feuchtgebieten und großflächig ausgeprägten Feuchtwiesen als bodenbrütende Greifvogelart überwiegend zu Getreide- beziehungsweise Ackerbruten übergegangen ist. Neben sehr unregelmäßigen Brutvorkommen im Weinviertel und in der Feuchten Ebene hat sich in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Brutvorkommen von etwa 12 bis 15 Paaren im Waldviertel etabliert. Die Bruthabitate liegen dort in getreidedominierten, meist noch sehr rainreichen Ackerlandschaften mit Mähwiesen, Klee- und Luzernfeldern. In diesen Offenlandschaften hat die Wiesenweihe mehrere Quadratkilometer große Jagdgebiet, in denen hauptsächlich Feldmäuse, aber auch Heuschrecken und Kleinvögel wie Feldlerche oder Goldammer, erbeutet werden. Durch die Anlage ihrer Nester in Getreidefeldern - seltener auch in Klee- oder Luzernefeldern sowie in Mähwiesen – fällt ein Großteil der Bruten den heutzutage früh einsetzenden Mahd- und Erntearbeiten zum Opfer. Das vom Land NÖ und dem Lebensministerium finanzierte und von der Forschungsgemeinschaft Wilhelminenberg (L. Sachslehner) durchgeführte Artenschutzprojekt hat daher in Wiesenweihen-Brutgebieten zunächst einmal den Schutz der Nestumgebung zum Ziel. Zu diesem Zweck wird anhand umfangreicher Kartierungsarbeiten und Beobachtungen die Lage der Wiesenweihen-Nestbereiche ermittelt und anschließend Verträge mit den Bewirtschaftern zur Brutplatz- und Habitatsicherung abgeschlossen. Die Bewirtschafter erhalten für den erhöhten Arbeitsaufwand und zur Abgeltung des zu erwartenden Ernteverlustes Prämien. So sollen Voraussetzungen für das Überleben dieser reizvollen, in Afrika überwinternden, kleinen Weihenart in Ostösterreich geschaffen werden. Das Projektjahr 2005 verlief sehr erfreulich und zehn Wiesenweihen-Brutpaare erzielten mit Hilfe der Schutzmaßnahmen Bruterfolg. Weitere Infos: Dr. Leopold Sachslehner,

38 Leitarten -- in Österreich in kritischem Maß gefährdet oder vom Aussterben bedroht
Europ. Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) Mitteleuropas einzige Schildkrötenart, in Ö: vom Aussterben bedroht Großer Brachvogel (Numenius arquata) Vorarlberger Rheindelta in Niedermoorwiesen; in Ö vom Aussterben bedroht Großer Brachvogel in Vorarlberg Der Große Brachvogel (Numenius arquata), der österreichweit vom Aussterben bedroht ist, brütet in kompakten, extensiv genutzten Streuwiesenkomplexen mit hohem Grundwasserspiegel, die möglichst offen und gut überschaubar sein sollten. Eine der bedeutendsten Populationen des Großen Brachvogels in Österreich und sein einziger Brutbestand im Bodenseeraum findet sich in den Streuwiesenkomplexen des nördlichen Rheintals in Vorarlberg. Der sehr schlechte Bruterfolg des Großen Brachvogels und die Bestandesrückgänge anderer Wiesenvögel belegen die inzwischen schlechte Lebensraumqualität dieser Gebiete. Das "Managementkonzept für den Großen Brachvogel in Vorarlberg" wurde vom Naturschutzbund Vorarlberg im Auftrag von Vorarlberger Landesregierung und Lebensministerium erstellt und ist Grundlage für das Projekt "Management für den Großen Brachvogel". In diesem von den selben Geldgebern getragenen Folgeprojekt erhob der Naturschutzbund Vorarlberg zusätzliche Informationen zu Gelegeverlusten, setzte Verbesserungsmaßnahmen um und kontrollierte den Erfolg In den Gebieten Im Porst, Rheindelta, Birken-Schwarzes Zeug, Gsieg und Gleggen konnten durch gezielte Entbuschungen offene Bereiche vergrößert werden. Im Gsieg wurden Grabenböschungen stellenweise abgeflacht und der Hauptgraben in der Brutzeit aufgestaut. Im Lauteracher Ried und Soren werden 12 ha ehemals intensiv genutzter Wiesen extensiviert. Im Birken werden zwei Flächen in Streuwiesen umgewandelt. Die Sperrung von Stichwegen führt zu einer Beruhigung im Gsieg und in der Kernzone des Lauteracher Rieds. Nach dem massiven Bestandesrückgang des Großen Brachvogels seit den 1960er Jahren stabilisierte sich der Brutbestand im Projektzeitraum von auf Reviere. Der Bruterfolg lag jedoch zwischen 0,05 juv./Bp. (2001) und 0,32 juv./Bp. (2003) und reicht für die Erhaltung des Bestandes nicht aus. Ein hoher Anteil der Brachvogel-Gelege fällt vermutlich Raubsäugern zum Opfer. Denn 85% aller mit Temperatur-Fühlern dokumentierten Gelegeverluste geschahen in der Dämmerung oder Nacht. Ein Fuchs und ein Dachs wurden von der Überwachungskamera dabei gefilmt. Trotz zahlreicher Verbesserungen beeinträchtigen niedrige Grundwasserspiegel, hohe Gehölzbestände und intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen die Brutgebiete des Großen Brachvogels. Seine Beutegreifer profitieren als Generalisten hingegen davon, was sich auf die geschrumpfte und "aufgesplitterte" Brachvogelpopulation besonders stark auswirkt. Weitere Lebensraumverbesserungen sind deshalb notwendig. Die gute Zusammenarbeit im Laufe des Projektes förderte das Interesse für Wiesenvogelschutz bei Betroffenen und Verantwortlichen vor Ort - eine gute Voraussetzungen für weitere Umsetzungen. Weitere Infos: Europäische Sumpfschildkröte Die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) ist Mitteleuropas einzige Schildkrötenart und gilt in Österreich als vom Aussterben bedroht. Ihr bevorzugter Lebensraum sind flache Stillgewässer mit vielen Wasserpflanzen und Baumstämmen sowie reich strukturierte Uferbereiche, die sich bei Sonneneinstrahlung leicht erwärmen. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Larven, Wasserschnecken und Wasserinsekten. Die Paarung findet im April/Mai unter Wasser statt. Nach etwa 4-8 Wochen werden von den Weibchen 6-17 Eier in der Erde vergraben und von der Sonne ausgebrütet. Eine frisch geschlüpfte Schildkröte hat eine Panzerlänge von 3 cm und ein Gewicht von nur ca. 5 g. Die Population im Nationalpark Donau-Auen ist zur Zeit der österreichweit einzige überlebensfähige Bestand. Von der Nationalparkverwaltung wird seit Jahren ein Artenschutzprogramm zur Erhaltung und Erforschung der Europäischen Sumpfschildkröte durchgeführt, zu dem das Lebensministerium im Rahmen der Nationalparkförderung maßgeblich beiträgt. Besucherprogramme zur Europäischen Sumpfschildkröte beispielsweise für Schulklassen und Jugendgruppen werden vom Nationalpark angeboten. Weiter Infos:

39 Leitarten aus Anhang der FFH-Richtlinie
FFH-Richtlinie Anhang 2: Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, geeignete Schutzgebiete auszuweisen. Fischotter (Lutra lutra) Europäischer Hundsfisch (Umbra krameri) in Ö verschollen; 1992 im Fadenbach bei Orth/Donau und Eckartsau „wiederentdeckt“ Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) kalkarme, sauerstoffreiche und saubere Fließgewässer im Mühlviertel, Waldviertel und im Sauwald Fischotter Der Fischotter (Lutra lutra) gehört zu den stark bedrohten Säugetieren Europas und ist im Anhang 2 der FFH-Richtlinie (Ausweisung besonderer Schutzgebiete) angeführt. In Österreich gilt er laut Roter Liste nach wie vor als "vom Aussterben bedroht" und kommt vor allem im Wald- und Mühlviertel, im Süd- und Mittelburgenland und in der Südoststeiermark vor. Darüber hinaus gibt es kleine Restvorkommen und einzelne wandernde Individuen. 75% der Fläche Österreichs sind vom Fischotter derzeit nicht besiedelt. Der Rückgang des Fischotters in den vergangenen beiden Jahrhunderten ist auf die intensive Bejagung, den direkten Lebensraumverlust durch Verbauungen und Trockenlegungen sowie die indirekte Lebensraumzerstörung, wie Gewässerverschmutzung, zurückzuführen. Im letzten Jahrzehnt kann eine langsame Erholung des Fischotterbestandes und damit verbunden auch eine Rückkehr in frühere Verbreitungsgebiete festgestellt  werden. Fischotter können praktisch alle Arten von Gewässern besiedeln. Wesentlich ist das ganzjährige Vorhandensein von Fischen, Krebsen und Amphibien als ihre Hauptbeute. Die Maßnahmen des Naturschutzes haben sich bisher darauf konzentriert, den Konflikt zwischen Fischotter und Teichwirten durch Entschädigungszahlungen sowie verschiedene Vorbeugemaßnahmen zu entschärfen. Die Fortführung dieser Maßnahmen wird auch in Zukunft von großer Bedeutung sein. Österreich kommt aufgrund seiner zentralen Lage - im Randbereich der bayerisch-tschechisch-österreichischen und der ungarisch-slowenisch-österreichischen Ottervorkommen - und aufgrund seiner hydrogeografischen Gegebenheiten - Wasserscheide Schwarzes Meer und Nord- bzw. Ostsee - eine zentrale Rolle für die Wiedervernetzung mittel- und osteuropäischer Fischotterpopulationen zu. In einem vom WWF durchgeführten und überwiegend vom Lebensministerium finanzierten Projekt wurden Grundlagen für die Verbindung der derzeit noch isolierten österreichischen Fischottervorkommen erarbeitet. Aus allen Daten wurde ein Konzept erarbeitet, das mögliche Verbindungswege bzw. Hindernisse für die natürliche Wiederausbreitung der Fischotterpopulationen ausweist.  Weiters wurden Maßnahmen zur Unterstützung dieser Ausbreitung vorgeschlagen. Das Konzept ist abgestimmt mit den internationalen Schutzbemühungen im Rahmen des gerade entstehenden Otter-Habitat-Netzwerks Europa und soll Basis für die Umsetzung konkreter Maßnahmen werden. Weitere Infos: Flussperlmuschel  Die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) zählt zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten Österreichs. Ihr Vorkommen beschränkt sich auf kalkarme, sauerstoffreiche und saubere Fließgewässer im Mühlviertel, Waldviertel und im Sauwald. Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts nehmen die Bestände drastisch ab wurde der gesamtösterreichische Restbestand auf rund Exemplare geschätzt. Diese leben vorwiegend in stark überalterten Populationen. Junge Muscheln unter 15 Jahren sind nur ganz selten zu finden. Die Flussperlmuschel ist im Anhang II der FFH-Richtlinie angeführt, was die EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet, geeignete Schutzgebiete auszuweisen. Auf Initiative Oberösterreichs wird seit 1997 versucht, das Überleben dieser Charakterart sicherzustellen. Finanziers des Projektes sind die Länder Ober- und Niederösterreich, das Lebensministerium, sowie mehrere oberösterreichische Behörden und Institutionen. Um die Schutzmaßnahmen optimal koordinieren zu können, wurde eine Fachgruppe „Schutz und Erhalt der Flussperlmuschel in Österreich“ beim Oberösterreichischen Naturschutzbund eingerichtet. Dadurch kann die jahrelange gute Zusammenarbeit der Artenschützer mit dem Naturschutzbund intensiviert und Synergieeffekte bezüglich Verwaltung und Infrastruktur genutzt werden. Seit 1997 wurden neben vielen Detailkartierungen vor allem angewandte Schutzmaßnahmen durchgeführt. Einzelne Teilprojekte befassen sich mit der künstlichen Nachzucht, der Anlage von Wässerwiesen (alte Landnutzungsform) und verschiedener baulicher Maßnahmen in Mühlbächen. Ein mehrjähriges Teilprojekt beschäftigt sich mit Errichtung und Betrieb eines bepflanzten Bodenfilters beziehungsweise alternativ dazu einer Versickerungsmulde zur Reinigung von Drainagewässern. Weitere Informationen erhalten Sie auf der homepage der Fachgruppe unter oder unter der adresse des Projektkoordinators, C. Gumpinger,  Um die letzten Exemplare zu retten und dieser Art wieder Ausbreitung zu ermöglichen, wurde im Nationalpark Donau-Auen, der wie alle Nationalparke zur Hälfte aus den Mitteln des Lebensministeriums finanziert wird, ein aufwändiges Projekt gestartet. Der Hundsfisch ist ein ca. 10 cm langer, rötlichbrauner Fisch mit dunklen Flecken und hellen Längsstreifen, der sich von kleinen Insekten, Schnecken und Krebstieren ernährt. Der bevorzugte Lebensraum sind sumpfige, zeitweise sauerstoffarme, pflanzenreiche Gewässer mit weichem Boden - ein heute selten gewordener Gewässertyp. Im Rahmen des Rettungsprojektes für den Hundsfisch wurden die Verbindungsgräben zwischen den alten Schlingen des Fadenbaches wieder eingetieft. So kann der Hundsfisch während eines Großteils des Jahres zwischen diesen bisher isolierten Lebensräumen wandern. Auch Rückzugsmöglichkeiten, wie tiefere Tümpel für Trocken- und Frostperioden wurden geschaffen. Im Rahmen eines Nachzuchtprogramms werden Jungfische sukzessive in geeigneten Gewässern ausgesetzt. Weiters werden an interessierte Aquarianer und Gartenteichbesitzer Hundsfische abgegeben. Alle Partner verpflichten sich zu regelmäßigem Tausch (Vermeidung von Inzucht) und zur Bereitstellung von Jungtieren für die Wiederansiedelungen. Weitere Infos:

40 Leitarten – FFH-Richtlinie Anhang 2 und Anhang 4
Eichenbock (Cerambyx cerdo) in Ö vom Aussterben bedroht Großer Eichenbock Die vollentwickelte Imago des Großen Eichenbocks hält sich fast ausschließlich an ihrem Geburtsbaum auf. Tagsüber versteckt sie sich unter loser Rinde, in alten Fraßgängen oder im Laub im direkten Umfeld des Baumes. In warmen Sommernächten mit Temperaturen über 18 °C, vor allem im Juni und Juli, fliegt die Imago kleinere Strecken, selten auch bis zu 4 Kilometer. Entsprechend gering ist die Verbreitungstendenz dieser sehr ortstreuen Tiere. Zwischen 20 und 22 Uhr ist ihre Hauptaktivität. Sie ernähren sich am Saftfluss verletzter Eichen und reifem Obst. Die adulten Tiere werden maximal 46 Tage (Männchen) bzw. 59 Tage (Weibchen) alt. Während seiner nächtlichen Aktivität erzeugt der Große Eichenbock stridulierende Geräusche, in dem er die vorderen zwei seiner drei Brustsegmente aneinander nickt. Je ein bis drei Eier auf einmal, insgesamt 60 bis 450, legt das Weibchen mehrmals in die knorrige Rinde alter Eichen. Nach bis zu drei Wochen schlüpfen die Larven und fressen sich zur ersten Überwinterung in das Kambium, im zweiten Jahr ins Splintholz und im dritten (bis fünften Jahr) ins Kernholz. Die neun bis zehn Zentimeter langen Larven ernähren sich von den Assimmilaten, Vitaminen und Mineralstoffen im Saftfluss des Baumes. Sie verpuppen sich im Juli oder August im Hakengang. Nach vier bis sechs Wochen schlüpfen je Baum bis zu 200 Käfer von Ende September bis Oktober, die dann ein drittes Mal in der Puppenwiege überwintern. In manchen Fällen dauert die Entwicklung auch vier oder fünf Jahre. Der Große Eichenbock bevorzugt sonnenexponierte, kränkelnde oder absterbende alte Stieleichen, seltener Traubeneichen, Buchen oder Ulmen. Vollständig tote Bäume (s. a.: Totholz) werden gemieden. Bevorzugt werden durchfeuchtete Stämme an sonnenexponierten Stellen, ursprünglich wohl in Eichen-Urwäldern der Zerfallsphase und Hartholzauen, Restvorkommen gibt es vor allem in alten Parkanlagen und Hutewäldern. Der Große Eichenbock ist heute vom Aussterben bedroht und nach der FFH-Richtlinie (Anh. II und IV) der EU streng geschützt. In Deutschland ist die Art in Thüringen ausgestorben, in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Bayern sind nur noch Einzelvorkommen bekannt, die zum Teil auf einzelne Bäume (!) beschränkt sind. In Berlin sind zur Zeit an vier Orten Vorkommen bekannt. Flächenhafte Vorkommen sind noch in Südhessen, Baden-Württemberg (Großraum Karlsruhe), Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg vorhanden. Wann der Rückgang der Art begonnen hat, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Die Art hat seit dem Mittelalter durch die Rodung großer Waldflächen sicher Teile ihres Areals eingebüßt. Trotzdem ist eine Lebensraumverbesserung für den Großen Eichenbock gebietsweise denkbar, da durch die Kulturtätigkeit auch viele Bäume freigestellt wurden (Hutung und Ackerbau). Auch das Schälen der Eichen in Lohwäldern könnte den Populationen potenziell förderlich gewesen sein, seine Lebensgrundlage jedoch gleichzeitig zerstört haben. In der Neuzeit wurde nach den Wüstungsperioden der Pest die Hutenutzung stark ausgedehnt. Vor allem in dem von Rotbuchen dominierten Norden Mitteleuropas konnte sich die Stieleiche signifikant ausbreiten. Klimaschwankungen dürften dabei aber auch eine Rolle gespielt haben. Der Große Eichenbock kann daher auch nicht als eindeutiger Kulturfolger eingestuft werden. Restvorkommen des Großen Eichenbocks in kontinentaleren Bereichen ((Buchen-)Eichen-Mischwälder) und in Beständen azonaler Hartholzauen könnten auch Urwaldrelikte darstellen. In der Forstwirtschaft wird der Große Eichenbock als Schädling beschrieben. Das war aber anscheinend nicht immer so. In C.G.Kalwers’s Käferbuch [1] (ca. 1880) wird beim Mulmbock erwähnt, dass er sehr oft schädlich wird, beim großen Eichenbock war dies nicht der Fall. Während in der 3. Auflage „Der Forstschutz“ [2] von HEß 1898 der Eichenbock noch nicht bei den schädlichen Bockkäfern aufgelistet wird, ist 1927 in der 5. Auflage von „Forstschutz“ [3] (HEß-BECK) der Käfer bereits aufgeführt und als Bekämpfungsmaßnahme das „Wegfangen der schwärmenden Käfer in der Abenddämmerung“ empfohlen worden. Auslöser dieser Änderung in der Betrachtungsweise muss nicht unbedingt ein verstärktes Auftreten der Käfer in Deutschland gewesen sein. Vermutlich führten 2 größere Schadereignisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den Erwähnungen in der Schädlings-Literatur. Von 1910 bis 1917 war der Große Eichenbock im ehemaligen Jugoslawien Mitverursacher eines größeren Eichensterbens, und in den 1920er-Jahren kam es in den Eichenwäldern der Waldsteppengebiete Südrusslands zu einer Kalamität, bei der auf ha etwa jede dritte Eiche befallen war. WECKWERTH [4] bezeichnet den Käfer noch 1954 als „größten Holzzerstörer“ in der Familie der Bockkäfer und gibt an, dass man ihn in Deutschland in allen größeren Eichenwäldern findet und besonders häufig in der Ukraine. SCHWENKE [5] berichtet 1974, dass der Käfer in den letzten Jahrzehnten viel an Bedeutung verloren habe und nur noch lokal häufig wäre. In einigen Regionen stand er zu dieser Zeit bereits unter Schutz. Allerdings würde er in Süd- und Südosteuropa „nach wie vor zu den größten Forstschädlingen“ gezählt. KOVACEVIK [6] listet den Großen Eichenbock 1957 bei den wichtigsten Forstschädlingen in Jugoslawien auf. Hierbei schränkt er allerdings ein, dass der Große Eichenbock mehr „ein technischer als physiologischer Holzschädling“ ist. Bekannte und anhaltende Rückgangsursachen sind vor allem: Umwandlung von Hartholz-Auwäldern in Grünland und Acker. Umwandlung von Eichenwäldern in Nadelholzforsten. Umwandlung von Urwäldern mit Eichenmischbeständen in Wirtschaftswälder mit Nutzung der Bäume lange vor dem biologischen Alterstod. Aufgabe bzw. Umwandlung von Hutewäldern in andere Forsten. Aufforstung von Lichtungen und Bestandslücken und damit Beschattung der Alteichen. Beseitigung oder Sanierung von absterbenden Alteichen in Park- und sonstigen Grünanlagen aus ästhetischen Gründen oder im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht.

41 Leitarten – FFH-Richtlinie Anhang 2 und Anhang 4
Gefleckte Schnarrschrecke (Bryodema tuberculata) Kiesbankgrashüpfer (Chorthippus pullus) Beide bundesweit vom Aussterben bedrohte Arten sind auf die besonderen Lebensbedingungen der Wildflüsse spezialisiert. Sie gelten als Indikatoren für freie Umlagerungsstrecken und Schotterfelder. Hintergrund war die Frage, wie sich die Bestände nach dem Pfingsthochwasser 1999 entwickelt hatten. Zudem wurde ein Überblick über aktuelle Bedrohungen der Restpopulationen gegeben. Im Jahr 2002 lag das Augenmerk dann auf der Oberen Isar. Dort wurde versucht, die Entwicklung der Heuschreckenarten im Zusammenspiel mit anderen Wildfluss-Leitarten wie Flussregenpfeifer, Flussuferläufer oder Deutscher Tamariske zu beurteilen. Ergebnisse: Seit dem Pfingsthochwasser 1999 findet eine Wiederbesiedelung geeigneter Flächen statt. Dabei scheint der Kiesbankgrashüpfer die Flächen schneller nutzen zu können, als die Gefleckte Schnarrschrecke. Dabei war die Anzahl der kartierten Kiesbankgrashüpfer bereits im Jahr 2001 hoch. Die Eingriffe in Folge des Hochwassers von 1999 waren gravierend: Aufräumarbeiten, Totholzabtransport, Uferverbauung, Kiesentnahmen und flächiger Kiesabtrag. Diese Eingriffe bedrohen die Restpopulationen akut und bis ins Jahr 2002 wurden Habitate beider Heuschreckenarten zerstört. Bei der Kartierung an der Oberen Isar wurden viele kleine Bestände mit lückiger Verbreitung festgestellt. Hier spielen die Verbuschung und Überschlammung der Isaraue sowie Kiesentnahmen eine Rolle. Der deutliche Rückgang der Gefleckten Schnarrschrecke seit Anfang der 90er Jahre setzt sich fort. Dies erfordert sofortige Maßnahmen, einen Verzicht auf Kiesentnahmen und einen besonderen Schutz der hochwassersicheren Refugien (Hochuferbereiche und Seitenschuttfächer), da die Heuschrecken dort große Hochwasserereignisse überleben können und von dort aus eine Wiederbesiedelung stattfinden kann. In Teilabschnitten der Oberen Isar, die als ursprünglich gelten, sind die Wildflussleitarten selten zu finden. Dies muss aber kein Widerspruch zur Natürlichkeit sein, da sich in diesen Bereichen die natürliche Dynamik noch entfalten kann. Die Arten haben das Potential hier trotzdem zu überleben, wenn nicht ständige Eingriffe in die Flächen erfolgen.

42 Wiesen- und Hochstaudengesellschaften in Auen
Naturwiesen und Ersatzgesellschaften Trockenstandorte Heißländen, Brennen (alemann.) ehemalige Schotterhaufen (Inseln) Kies/Schotter mit nur gering mächtiger Feinsedimentauflage Feuchtstandorte Verlandung Anlandung Totarme Nebenarme Gley-Auböden Sand bis Schluff Böden/Substrat Vegetation Trockenrasen Röhrichte Flutrasen

43 Wiesen- und Hochstaudengesellschaften in Auen
Feuchtstandorte Röhrichte, Nasswiesen, Feuchtwiesen In Muldenlagen, Substrat +/- wasserstauend, nährstoffreich Wasser länger stehend als im umgebenden Gelände (Verlandung) Bei Verbindung zu fließendem Wasser Vegetationstypen (siehe Pflanzengesellschaften Österreichs) (fett gedruckt sind zumindest teilweise natürlich waldfreie Vegtypen) Großröhrichte (Dominanzgesellschaften mit Schilf, Rohrkolben, Teichbinse, Wasserschwaden) (aus Vbd Phragmition) Großseggen-Moore mesotropher Standorte (aus Vbd Magnocaricion) Nasswiesen (aus den Verbänden Molinion und Calthion) Hochstaudenvegetation ( UVb Filipendulenion) Brenndolden-Überschwemmungswiesen (Vb Cnidion venosi) frische bis mäßig frische Standorte Illyrische Überschwemmungswiesen (Deschampsion) vikariierender Vbd zum Cnidion inSE-Europa

44 Wiesen- und Hochstaudengesellschaften in Auen
Trockenstandorte Heißländen, Brennen (alemann.) – edaphisch bedingt Substrat wasserdurchlässig (trocken), nährstoffarm, da nicht mehr überflutet; ohne oder nur mit geringer Feinbodenauflage Vegetationstypen Trockenrasen auf Standorten ohne Feinsedimentauflage (Rhein bei Basel, Traunauen E Wels, Tullner und Wiener Becken, Schüttinsel) Trespen-Halbtrockenrasen (Vb Mesobromion – auf Standorten mit FS-Auflagen < 20 cm; z.B. Rhein bei Basel, Tullner u.Wiener Becken) ) Trockenbusch (Vb Berberidion – auf Standorten mit FS-Auflagen > 20 cm; z.B. Rhein bei Basel, Tullner u.Wiener Becken)

45 Ersatzgesellschaften von Auenwäldern am Mittellauf
Ersatzgesellschaften von Weichholzauen (Salicion albae) Flussröhrichte – Auflandungs- und Anlandungsserie (Vb Phalaridion: Rohrglanzgrasrasen, Uferreitgras-Flur, (Phalaridetum arundinaceae) Wasserfenchel-Kleinröhrichte ertragen nur langsam fliessendes Wasser (Vb Oenanthion: Wasserfenchel-Kressen-Gesellschaft, Pfeilkraut-Röhricht, …) Ersatzgesellschaften von Grauerlen-Auwäldern (Equiseto-Alnetum incanae): UVb Filipendulenion: Kälberkropf-Mädesüß-Staudenflur, Sumpf-Storchschnabel-Mädesüß-Staudenflur, Gelbweiderich-Mädesüß-Staudenflur, Verschiedenblättrige Distel-Staudenflur…) Pfeifengraswiesen (Vb Molinion: Pannonische Blaugras-Pfeifengraswiese, Präalpine Pfeifengraswiese, Duftlauch-Pfeifengraswiese, Silgen Auenwiese Nasswiesen (Vb Filipendulion, Vb Calthion: ) Ersatzgesellschaften von Erlen-Eschen-Auen (Fraxino-Populetum) Pfeifengraswiesen (Vb Molinion, Vb Vb Calthion)

46 Ersatzgesellschaften von Auenwäldern am Unterlauf
Ersatzgesellschaften von Weichholzauen (in E-Europa z.T. auch natürlich als Folge von Eishochwässern) Rohrglanzgrasrasen der Anlandungsserie Vb Aegopodion podagrariae: ertragen langsam fliessendes Wasser Großröhrichte – Verlandungsserie (Vb Phragmition: Schilfröhricht, Seebinsen-Röhricht, Rohrkolben-Röhrichte, Wasserschwaden-Röhrichte; Großseggenbestände (Vb Magnocaricion: Dominanzgesellschaften: Caricetum elatae, Blasenseggen-Sumpf, Uferseggen-Sumpf, Fuchsseggen-Gesellschaft, Rohrglanzgras-Wiese) Ersatzgesellschaften von Eichen-Eschen-Ulmen-Auwäldern Pfeifengraswiesen (Vb Molinion: Pannonische Blaugras-Pfeifengraswiese,), Nasswiesen (Vb Calthion: Kohl-Distel-Wiese, Graue Distel-Wiese, Brenndoldenwiesen (Vb Cnidion: Sumpf-Platterbsen-Auenwiese, Frühe-Segge-Auenwiese, Brenndolden-Auenwiese, Gnadenkraut-Auenwiese, Wegerich-Überschwemmungswiese, .. ) Illyrisch Überschwemmungswiesen (Vb Deschampsion: Rasenschmielen-Wiese, Stromtal-Hochstaudenfluren (Vb Veronico longifoliae-Lysimachion vulgaris: Sumpf-Wolfsmilch-Staudenflur, ..)

47 Ersatzgesellschaften von Auenwäldern am Unterlauf
Dominante Arten: Carex melanostachya, Alopecurus pratensis, Cnidium dubium, Lathyrus pratensis, Potentilla reptans, Symphytum officinalis, Lychnis flos cuculi, Galium boreale, Veronica longifolia, Gratiola officinalis, Iris pseudacorus, Clematis integrifolia


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