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Wirtschaftsgeographie: Die Räumlichkeit der Wirtschaft

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Präsentation zum Thema: "Wirtschaftsgeographie: Die Räumlichkeit der Wirtschaft"—  Präsentation transkript:

1 Wirtschaftsgeographie: Die Räumlichkeit der Wirtschaft
VU © Peter Weichhart 3 Std., 4 ECTS-Punkte Dienstag ; Hs. II (NIG) , Kapitel 29.01; 29.05 Modul 04/03 Standorttheorien: Zentralitätsforschung – ein empirisches Beispiel SS2009 EWigg04/03/01

2 Ein empiri-sches Beispiel der Zentrali-tätsforschung
Homepage des SIR: Notiz! Salzburg, 1996 EWigg04/03/02

3 Problemstellung des Projekts
Wie sieht das aktuelle Gesamtsystem der Zentralen Orte im Bundesland Salzburg aus? Erhebung der aktuellen Bereichsgliederung inklusive der angrenzenden Gebiete in Bayern und Oberösterreich und Bayern EWigg04/03/03

4 Methoden der empirischen Zentralitätsforschung
CHRISTALLER: „Telephonmethode“ Erfassung der „Zentralen Schicht“ („Beschäftigten-Methode“) „Katalogmethode“ „Umlandmethode“ EWigg04/03/04

5 „Meilensteine“ in der Entwicklung der Zentralitätsforschung
„Gemeinschaftsprojekt“ des Zentral- ausschusses für deutsche Landes- kunde1), Universitätsinstituten und der Bundesanstalt für Landeskunde (vergl. G. KLUCZKA, 1968 und 1970) 1) NOTIZ !!! Nachfolgeinstitution des Zentralausschusses für deutsche Landeskunde ist die heutige DAL („Deutsche Akademie für Landeskunde“). Siehe: Österreichstudie von H. BOBEK und M. FESL EWigg04/03/05

6 Arbeitsschritte und Besonder-heiten des „Salzburg-Projekts“
Erstes Teilprojekt: Ermittlung der Zen- tralen Orte im Bundesland Salzburg Berücksichtigung der Untersten Zentralitätsstufe Berücksichtigung der innergemeind- lichen Zentralität EWigg04/03/06

7 Grundbegriffe I Unter einem „Zentralen Ort“ versteht man
jeden Standort, an dem ein zentrales Gut, ein zentraler Dienst angeboten wird. In einem weiteren Sinne versteht man unter einem „Zentralen Ort“ eine Agglomeration von Standorten zentraler Güter und Dienste. EWigg04/03/07

8 Grundbegriffe II Zentrale Dienste und Güter beziehen sich
auf jenen Teil des Marktprozesses, bei dem eine direkte Übermittlung von materiellen und immateriellen Gütern an den Endver- braucher stattfindet. „Träger“ zentralörtlicher Funktionen sind damit alle Betriebe des tertiären und quar- tären Wirtschaftssektors. EWigg04/03/08

9 Zentralörtliche Systeme
„Ein zentralörtliches System besteht aus zwei Hauptelementen: einerseits aus den zentralen Orten, andererseits aus den ihnen auf verschie- denen Ebenen zugeordneten Bereichen. Da- bei sind ... die zentralen Orte als Agglomera- tionen zentraler Dienste aufzufassen und die Bereiche als die Wohnsitze der ihnen auf den verschiedenen Ebenen der Bedarfsdeckung zugeordneten Kunden zu verstehen.“ H. BOBEK und M. FESL, 1978, S. 1 EWigg04/03/09

10 Arbeitsablauf EWigg04/03/10

11 Dienste- katalog 1991 EWigg04/03/11

12 Dienstekatalog 1991 EWigg04/03/12

13 Dienste-katalog 91 EWigg04/03/13

14 Häufigkeitsverteilung der zentralen Dienste im Bundesland Salzburg
EWigg04/03/14

15 Schwellen- werte für die Rang- einstufung
EWigg04/03/15

16 Die Stufenzugehörigkeit der Zentralen Orte im Bundesland Salzburg
EWigg04/03/16

17 ZO im Bundesland Salzburg
EWigg04/03/17

18 Das „Reichweitenproblem“ I
Unter den heutigen Rahmenbedingungen der Wirt- schaft (erhöhter Wettbewerbsdruck, „Spirale der Kostensenkung“) erhöht sich vor allem im Einzel- handel die innere (oder untere) Reichweite zentra- ler Dienste und Güter erheblich. Die Anbieter benötigen also einen größeren Bereich (eine wesentlich höhere Zahl von Nachfragern) als früher, um die Kostendeckung erreichen zu können. Die Folge: Konzentrationstendenzen und Auf- lassung von Betriebsstandorten. EWigg04/03/17/02

19 Das „Reichweitenproblem“ II
Gleichzeitig hat sich wegen der gestiegenen Mobi- tät der Nachfrager auch die äußere (obere) Reich- weite erhöht. Da eine Erhöhung der Nachfragermobilität aber auch bedeutet, dass konkurrierende Anbieter- standorte genutzt werden, kann dieser kompen- satorische Effekt bei gleich bleibender Bevölke- rungszahl den ökonomischen Zwang zur Auswei- tung der unteren Reichweite meist nicht aus- gleichen EWigg04/03/17/03

20 Das „Reichweitenproblem“ III
ZO äußere Reichweite innere Reichweite Die Folge: Versorgungsdefizite in der Peripherie EWigg04/03/17/04

21 Kosten und Nutzen eines Konsumaktes I
Gut A Konsum- standort, Marktort M1 Transaktionsnutzen Gut B & C, Erlebnis, Qualität etc. Transaktions- aufwand Konsumstandort, Marktort M2 Gut A Wohn- Standort W „Wahrer Preis“ von A Paw = Pa + Pt Pt wird vom Konsumenten in der Regel fehlerhaft kalkuliert und meist unterbewertet. Quelle: P. WEICHHART, H. FASSMANN und W. HESINA, 2005, S. 38 EWigg04/03/17/05

22 Kosten und Nutzen eines Konsumaktes II
Transaktionsnutzen Nt ist eine subjektive Funktion, die von der aktuellen Befindlichkeit des handelnden Subjekts, vom Kontext und von den aktuellen Werthaltungen abhängt. Nt = (Qualitätsgewinn + Koppelungsgewinn + Arbitrage- gewinn + Conveniencegewinn + Erlebnisgewinn + „Egogewinn“) „Wahrer subjektiver Nutzen“ von A = Na + Nt Wert von A = Wahrer subjektiver Nutzen Paw EWigg04/03/17/06 EWigg04/03/17/06

23 Polyorientierung Bei gleichem Pa gilt:
Wenn (NtM1 – PtM1) ≤ (NtM2 – PtM2), dann ist für Konsumenten am Stand- ort W mit Polyorientierung zwischen M1 und M2 zu rechnen. Derartige Zusammenhänge sind weder in der Primärtheorie von W. CHRISTALLER noch im Z-O-K vorgesehen oder be- rücksichtigt. Quelle: P. WEICHHART, H. FASSMANN und W. HESINA, 2005, S. 40 EWigg04/03/17/07

24 Konsequenzen für das Konzept „Bereich“
In den „klassischen“ Arbeiten der Zentralitätsforschung ging man davon aus, das Zentrale Orte räumlich klar ab- grenzbare Einzugsgebiete besitzen. Neukonzeption durch H. BOBEK und M. FESL (1978): Marktorientierte Bezugnahme auf die Nachfrager. Bereiche sind nicht räumliche Einheiten (mit der Maßein- heit km2), sondern die „auf allen in Betracht kommenden Zentralitätsstufen zugeordneten Menschen (Kunden)“ mit der Maßeinheit „Zahl der Konsumenten/Haushalte“. Für eine räumliche Interpretation ist die Zuordnung der Konsumenten auf ihre Wohnstandorte (Firmensitze) er- forderlich. EWigg04/03/17/08

25 Bereiche Unter dem „Bereich“ eines Zentralen Ortes ver-
steht man das Verbreitungsgebiet der Wohnstand- orte (Betriebsstandorte) jener Nachfrager, die die- sen Ort auf der betreffenden Zentralitätsstufe über- wiegend zur Bedarfsdeckung aufsuchen. Die räumliche Interpretation von Bereichen bezieht sich auf diskrete Raumstellen, die in einem Abstraktionspro- zess zu einer Flächenstruktur und in Kontinua umgedeu- tet werden. Diskrete Standorte werden so zu Pseudo- arealen. EWigg04/03/17/09 EWigg04/03/17/09

26 Probleme der Bereichsabgrenzung Zentraler Orte
EKZ Quelle: P. WEICHHART, H. FASSMANN und W. HESINA, 2005, S. 53 EWigg04/03/18

27 Konsequenzen für Bereichsabgrenzungen
Unter den heutigen Rahmenbedingungen ist auf allen Zentralitätsstufen mit erheblicher Polyorientierung zu rechnen. (Ausnahme: bestimmte gesetzte Dienste vom Typ V.) Bereichsgrenzen fallen nicht notwendigerweise mit terri- torialen Grenzen zusammen und sind ausschließlich auf die Siedlungsfläche bezogen („bereichsfreie Areale“). Bereichsgrenzen sind oft als breite Grenzsäume ausge- bildet. Es gibt gruppenspezifische und güterspezifische Poly- orientierung. EWigg04/03/18/02

28 Methodische und konzeptionelle Konsequenzen
Wie kann die Polyorientierung konzeptionell und mess- technisch erfasst werden? Zentralörtliche Bereiche sind nicht als Areale oder Flä- chen anzusehen, sondern als ein Netzwerk von Knoten und Kanten. Knoten: Wohn- und Betriebsstandorte der Nachfrager sowie Betriebsstandorte und Geschäfte der Anbieter, Kanten: die in Konsumakten zum Ausdruck kommenden Interaktionen. EWigg04/03/18/03

29 Die Umlandmethode Das Grundprinzip: Es wird die tatsächliche
Inanspruchnahme der Zentralen Orte durch eine Erfassung des Konsumentenverhaltens erhoben. Eine direkte Befragung der Konsumenten ist aber zu aufwendig und zu teuer. Was wären mögliche Alternativen? EWigg04/03/19

30 Alternative Messmethoden zur Bestimmung der Bereiche
Rekonstruktion der Bereiche aus Datenquellen, in denen Konsumakte dokumentiert sind: Kundenkarteien von Anbietern Bestelldateien Patientendateien etc. Erhebung am Konsumstandort EWigg04/03/20

31 Die „klassische“ Version der Umlandmethode
Befragung von „Vertrauenspersonen“ Frage nach Konsumorten für „repräsentative Dienste“ „Repräsentative Dienste“ sind zentrale Dienste, die für eine bestimmte Zentralitätsstufe typisch sind (z. B. „Praktischer Arzt“ für die Untere Stufe). EWigg04/03/21

32 Eine Matrizendarstellung von Zentralität
Konsumakte zentralörtlicher Funktionen las- sen sich in Form von Matrizen im Format Wohnstandort x Konsumstandort darstellen. Über einfache Indikatoren kann in den Matrix- feldern das stufenspezifische Gefüge zentral- örtlicher Interaktion sowie das Ausmaß der Po- lyorientierung zum Ausdruck gebracht werden. Derartige Matrizen können für die Unterste, Untere und Mittlere Zentralitätsstufe erstellt werden. EWigg04/03/21/02

33 Erhebungsmethode im „Salzburg-Projekt“
Befragung von fünf Konsumenten pro Gemeinde in Form eines Telephoninter- views Indikatorenansatz über „stufenspezifische Leitdienste“ (UUST bis MST) EWigg04/03/22

34 Fragebogen Telephoninterview I
1.) In welchen Orten kaufen Sie meist Güter des täglichen Bedarfes ein (Lebensmittel, Ge- tränke, Reinigungsmittel, Zeitungen oder Zeit- schriften)? 2.) In welchen Orten gehen Sie zum Friseur, wo ordiniert Ihr Hausarzt? Stufenspezifische Leitdienste UUST EWigg04/03/23

35 Fragebogen Telephoninterview II
3.) In welchen Orten kaufen Sie Bekleidung oder Schuhe ein? 4.) In welchen Orten suchen Sie eine Apo- theke auf, wenn Sie Arzneimittel benötigen? Stufenspezifische Leitdienste UST EWigg04/03/24

36 Fragebogen Telephoninterview III
5.) Welche Orte suchen Sie auf, wenn Sie zu einem Facharzt gehen? 6.) Wo gehen Sie ins Kino? 7.) In welchen Orten kaufen Sie Möbel ein? Stufenspezifische Leitdienste MST und VHST EWigg04/03/25

37 Die Stichprobe EWigg04/03/26

38 Geschlecht der Probanden
EWigg04/03/27

39 Bereichsabgrenzung, Arbeitsablauf
EWigg04/03/28

40 Berechnung des „Index der stufenspezifi-schen Inan-spruchnahme (ISI), Beispiel Koppl
EWigg04/03/29

41 Matrix der Zentralitätsbeziehungen MST
EWigg04/03/30

42 Das Ausmaß der Polyorientierung ist gegenwärtig extrem hoch
Mit Hilfe der neuen Methodik der Quantifizierung von Be- reichsstrukturen konnte ein Ausmaß an Polyorientierung nachgewiesen werden, das vor dem Hintergrund der Zen- trale-Orte-Theorie geradezu als unvorstellbar erscheinen muss. Ein hohes Maß an Polyorientierung ist auch auf der Unte- ren und Untersten Zentralitätsstufe festzustellen. Die Poly- orientierung ist dabei über erstaunlich große Distanzen wirksam. Das Beispiel Salzburg ist problemlos generalisierbar (Bei- spiel Eisenhüttenstadt/Brandenburg). EWigg04/03/30/02

43 Einzugs-bereiche MST EWigg04/03/31

44 Fazit Die früher als regelhaft anzusehende dominante
Bindung der Bevölkerung eines bestimmten Be- reichs an den bereichsbildenden Zentralen Ort besteht heute nicht mehr. Der aus der Distanzüberwindung resultierende Anteil der Transaktionskosten spielt – im Gegensatz zu den Annah- men der klassischen Zentralitätstheorie – nur mehr eine marginale Rolle. EWigg04/03/31/02

45 Rangstufen-vergleich Katalog- und Umland-methode
EWigg04/03/32

46 Input-Output-Bilanz MST
EWigg04/03/33

47 Diskre-panzen zwischen Plan und Wirklich-keit
EWigg04/03/34

48 Der Zweck des Besuchs der Stadt Salzburg
EWigg04/03/35


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