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Familienkrise Pubertät

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Präsentation zum Thema: "Familienkrise Pubertät"—  Präsentation transkript:

1 Familienkrise Pubertät

2 Thesen „Pubertät ist kein Problem,
unsere Gesellschaft bezieht sich aber in problematischer Weise darauf.“ Jesper Juul Pubertät und v. a. Probleme mit Pubertät existieren vorrangig in westlichem Kulturkreis ABER: typisches pubertäres Verhalten (Risikobereitschaft, Experimentierfreude) Jugendliche dort schon früher und mit allen Konsequenzen in Erwachsenenwelt einbezogen Dort meist keine mehrjährige Übergangsphase der Jugendlichkeit/ Pubertät sondern mit Einsetzen der Geschlechtsreife relativ schneller Schritt vom Kind zum Erwachsenen  Initiationsritus

3 Der Mensch lernt was er tut.
Thesen Der Mensch lernt was er tut.

4 Thesen Pubertät und Jugendlich-sein bedeutet heute ca. 10 Jahre im
„Wartezimmer der Gesellschaft“ festzustecken.

5 Säkulare Akzeleration
= gesellschaftlich bedingte Frühreife Körperliche Reifung immer früher, Soziale Verantwortungsübernahme aber immer später. Vermutung: Grenze nach unten erreicht

6 Das Auto rast ohne erfahrenen Fahrer.
Thesen Das Auto rast ohne erfahrenen Fahrer.

7 Thesen Mit ca. 12 Jahren reduziert sich der elterliche Einfluss. Kinder wollen dann nicht mehr erzogen werden. Können/ dürfen sie das nicht mitteilen, kommunizieren sie über Verhalten oder körperliche Symptome. Ähnlich Trotzphase  enorme Autonomiebestrebungen und Allmachtsphantasien

8 Pubertät als biologische Reifung
Mangelernährung oder extreme körperl. Belastung (Verzögerung) Emotionale Belastungen (Beschleunigung)

9 Pubertät als biologische Reifung
Beginn und Tempo der Pubertät variieren enorm: Beginn Mä: Jahre Beginn Ju: Jahre Dauer Mä: 1 ½ - 6 Jahre Dauer Ju: 2-5 Jahre Beginn und Tempo voneinander unabhängig

10 Pubertät als biologische Reifung
Erklärung für unterschiedliche Verläufe: Genetische Disposition Umfassendes körperliches Wohlbefinden Emotionale Belastung u. familiärer Stress b) Gesunde + fettreiche Ernährung = frühe P Proteinmangel, chron. Erkrankung, Leistungssport = späte P. c) Geringer familiärer Zusammenhalt, viele familiäre Konflikte = frühe P fehlender Vater = frühe P bei Mädchen, bei Jungen späte P.

11 Konfliktthema: Komplett neben der Spur
Verhalten sich irrational Zweifeln und bringen zum Verzweifeln Haben sich nicht unter Kontrolle

12 Neurologische Veränderungen
Vor allem von Veränderung betroffen: Frontalhirn (Willensbildung, Bewußtsein, Impulssteuerung) Ist der Bereich, der uns zum vernünftig denkenden Menschen macht und uns vom Tier unterscheidet

13 Neurologische Veränderungen
Graue Hirnsubstanz geht verloren, weiße Hirnsubstanz entsteht.  kein lückenloser Übergang  fehleranfälliges Gehirn Löschung von bis zu 50% aller Nervenverbindungen. Warum: Dadurch Spezialisierung möglich, nach dem Prinzip „Use it or loose it“

14 Neurologische Veränderungen
Jugendliche nutzten statt dessen eher limbisches System, das für emotionale Verarbeitung von Problemen zuständig ist. Bis dahin werden Entscheidungsvarianten also weniger rational, sondern eher emotional abgeglichen Frontalhirn erst mit ca. 20 Jahren wieder voll funktionsfähig

15 Konsequenzen Nicht mit langfristigen, abstrakten Argumenten überzeugen, Sondern mit kurzfristigen, greifbaren und emotional attraktiven Argumenten.

16 Konfliktthema: Gefahren unterschätzen
Experimentieren und Riskieren Zeigen teilweise lebensgefährdendes Verhalten Scheinen nicht über Konsequenzen nachzudenken Bei Jungen Hang zu Risiko größer und noch jenseits des 18. Geburtstags

17 Neurologische Veränderungen
Bei Jungen reift Frontallappen weitaus später Evolutionsbiologische Erklärung: Pubertäres Verhalten war überlebenswichtig für Individuum und Gruppe 13Jähre damals Gruppen-/ Hordenführer  ohne Risikobereitschaft und Impulsivität keine Mammutjagd, kein Wandern in andere Regionen Auch bis vor 150 Jahren noch sinnvoll, also schon stärker in Erwachsenenwelt eingebunden (wichtig für Kriegsführung, Entdeckergeist etc.) Jetzt aber passt dieses Verhalten nicht mehr in System aus Schule und Anpassung

18 Neurologische Veränderungen
Wirkung von Testosteron auf pubertierendes Gehirn: Riskantes Verhalten, Grenzen austesten

19 Neurologische Veränderungen
Im N. accumbens (Belohnungszentrum) wird während Pubertät bei Risikoverhalten zu viel Dopamin ausgeschüttet Gehirn wird mit körpereigenen Drogen überschwemmt  Suchtkreislauf Gleichzeitig reagieren Rezeptoren immer weniger auf Dopamin  Jugendlicher fühlt sich weniger bestätigt

20 Herausforderungen ermöglichen Verantwortung übergeben
Konsequenzen Herausforderungen ermöglichen Verantwortung übergeben Tatsächliche Integration in Gesellschaft 13Jähre damals Gruppen-/ Hordenführer  ohne Risikobereitschaft und Impulsivität keine Mammutjagd, kein Wandern in andere Regionen Auch bis vor 150 Jahren noch sinnvoll, also schon stärker in Erwachsenenwelt eingebunden (wichtig für Kriegsführung, Entdeckergeist etc.) Jetzt aber passt dieses Verhalten nicht mehr in System aus Schule und Anpassung

21 Konfliktthema: Stimmungsschwankungen
Überreaktionen und Missverständnisse Aufschaukeln an Kleinigkeiten Enorme Gefühlsamplituden von absolut unsensibel hin zu wilden Ausrastern

22 Neurologische Veränderungen
Während Pubertät verringert sich Geschwindigkeit, Gefühle zu erkennen. sind Reaktion auf die wahrgenommenen Veränderungen und Herausforderungen sind selten persönlich gemeint Nutzen dafür Amygdala, ist sonst eher für Steuerung von Instinktreaktionen verantwortlichen – also eher unsensibel und manchmal recht impulsiv bis panisch

23 Konsequenzen Stimmungsschwankungen als Nebenwirkung des Erwachsenwerdens akzeptieren Möglichst mit liebevollem Humor reagieren Nicht drängeln

24 Konfliktthema: Morgenmuffel
Kommen abends nicht in den Schlaf (zocken, chatten bis in die Nacht) Kommen morgens nicht raus Verschlafen das ganze Wochenende

25 Neurologische Veränderungen
Zirbeldrüse produziert in Pubertät Melatonin mit bis zu 2 h Verspätung Entsprechend spät auch wieder abgebaut

26 Konsequenzen Forderung der Schlafmediziner:
Schule später beginnen lassen  Bessere Konzentrationsleistung, höherer Lernerfolg, bessere Noten

27 Konfliktthema: Frech und nörgelnd
Ist meist ein Zeichen für Unsicherheit, die nur durch Überheblichkeit getarnt ist. soll bei Abgrenzung helfen.

28 Konsequenzen Zwar klare Grenze setzen, wie man NICHT angesprochen werden möchte Aber auch nicht dramatisieren, sondern mit gutem Vorbild vorangehen

29 Neurologische Veränderungen
Ebenfalls von Umbau betroffen: Regionen für räumliche und zeitliche Orientierung und Sprachzentren

30 Konfliktthema: Vereinbarungen
... Werden entweder nicht eingehalten oder gar nicht erst eingegangen ist in meisten Fällen nicht als Machtkampf gemeint Prioritäten werden lediglich anders gesetzt

31 Konsequenzen Überzeugende Argumente
Weniger Kraft darauf verwenden verantwortungsvolle Eltern zu sein, sondern mehr darauf, herauszubekommen, wer ihr Kind gerade ist (nicht mehr das Kind, das es mal war) Im Zweifelsfall den Müll im Haus lassen, wenn dafür ein Gespräch über Schule/Freunde stattfindet und keine Türen knallen

32 Konfliktthema: Schulunlust
Keine Lust auf Schule und Lernen bis hin zum Schwänzen?

33 Konsequenzen Wer das Leben/ die Ausbildung/ die Schule des
Kindes zum eigenen/ elterlichen Projekt macht, nimmt dem Kind jeden Grund, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. zu Sparringspartnern (Kind unterstützen, der Mensch zu sein, der es gerne sein möchte) Eigene Ängste und Unsicherheiten darlegen Zum Erwachsenenmodus übergehen: Du übernimmst die Verantwortung für Dein Leben – Wie können wir Dich dabei unterstützen? Entwickeln Sie Vertrauen (nicht, dass das Kind wird, wie sie es wollen), dass Ihr Kind sein Bestes gibt, ein zufriedener Mensch zu sein

34 Konsequenzen Genau überprüfen, ob Kind nicht „ausgelernt“ hat
Potential (vorerst) ausgeschöpft, dann nicht zum Abi gängeln, sondern dem praktischen Lernen den Vorrang geben

35 Konfliktthema: Schlechter Umgang
Freunde sind nicht die, man dem Kind wünscht Haben evtl. auch schlechten Einfluss

36 Konsequenzen Umgang verbieten/ schlecht machen, wirkt sich in erster Linie schlecht auf Beziehung zu Eltern aus Wenn Freundschaft scheitert, kommen Kinder dann mit Sicherheit nicht zu Eltern, um sich anzuvertrauen. Werden eher auch an schlechter Freundschaft hängen, nur um Eltern nicht Recht geben zu müssen

37 Konsequenzen Lassen Sie Ihr Kind seine eigenen Entscheidungen treffen.
 Die meisten Ideen, die nicht klug sind, machen aber im Nachhinein klug. Sich vergewissern: Was ich von meinem Kind verlange – tue ich es für das Kind oder doch eher für mich?

38 Entwicklungsaufgaben Jugendlicher
Identitätsfindung – Entwicklung eines Selbstkonzeptes Aufbau von engen Beziehungen zu Gleichaltrigen Vorbereitung auf beruflichen Einstieg

39 Entwicklungsaufgaben Eltern
Partnerschaftstabilisierung bzw. Klärung der eigenen Beziehungsansprüche Entwicklung einer Identität jenseits der Elternrolle konstruktiver Umgang mit Begrenztheit der eigenen Lebenspanne

40 Entwicklungsaufgaben Familie
Bewahrung der familialen Verbundenheit Entwicklung einer symmetrischen, auf Gegenseitigkeit beruhenden Beziehung Zugestehen der Autonomiebestrebungen der Familienmitglieder Zurückfahren der bislang üblichen elterlichen Kontrolle Statt Kontrolle  Monitoring = Informiertheit; dann am besten, wenn solide Bindung zwischen Eltern und Kindern

41 Problematisches Elternverhalten
Verstrickend (zu enge Bindungen, Einengung, Einmischung) Scheinbare Ablösung bei Weitergabe unbewußter eigener Wünsche (unterschwellige Erartungen an Dankbarkeit, unerfüllte Sehnsüchte, nach Gebrauchtwerden) „Ausstoßendes Verhalten (zu früh/ zu viel Eigenständig erwarten, sich nicht kümmern/ informieren) 2. Führt zu chronischem schlechten Gewissen 1 + 2 führen zu pathologischer/ fehlgeleiteter Abnabelung, z. B. in Form von Esssstörungen 3. Wird als mangelndes Interesse gedeutet, führt oft zu herausforderndem Verhalten, um Eltern wieder in Kümmerer oder andere Elternrolle zurückzudrängen

42 zu guter letzt Behandeln wir unsere Kinder
mehr und mehr wie Erwachsene – in dem Wissen, dass sie es noch lange nicht sind. Kein Kampf und Macht, sondern um die Beziehung


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