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Stadtnatur: Vom wilden Leben in der Stadt

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Präsentation zum Thema: "Stadtnatur: Vom wilden Leben in der Stadt"—  Präsentation transkript:

1 Stadtnatur: Vom wilden Leben in der Stadt
Fakten Bedeutung © Frank-Güllmeister_pixelio.de Artenvielfalt Baumschutz Gärten BUND vor Ort Naturerfahrungsräume Umweltbildung

2 Globale Urbanisierung - Fakten
Seit 2007 lebt Mehrheit der Weltbevölkerung erstmals in der Geschichte in Städten 3,5 von 6,2 Milliarden Menschen (60 Prozent) Anteil der Stadtbewohner in Deutschland: 80 Prozent In Europa leben 400 von 500 Millionen Menschen in Städten. Quelle: Möllers, Florian 2010: Wilde Tiere in der Stadt, Knesebeck Verlag, München © Florentine_pixelio.de

3 Globale Urbanisierung - Fakten
Verstädterungsprozeß in den nächsten Jahrzehnten: etwa 5 Milliarden Menschen werden 2020 in Städten leben Stadtraum auf der Erdoberfläche: 2 Prozent Anteil am Ressourcenverbrauch: 80 Prozent Städte produzieren ¾ aller CO² Emissionen Quelle: Werner, Peter/ Zahner, Rudolf 2009: Biologische Vielfalt und Städte, Bundesamt für Naturschutz (Hg.), Bonn Download unter: © BUND LV Berlin

4 Stadtnatur – Gut für unsere Lebensqualität
Fördert Lebensfreude, Wohlbefinden & Gesundheit Ermöglicht einzigartige Naturbeobachtungen Stiftet Identität, Imagefaktor für Stadt Grünflächen & Bäume nehmen an Bedeutung zu, je stärker Bebauung voranschreitet Berlin als Beispiel für hohen Grünflächenanteil: Nur 25 Prozent tatsächlich bebaut & 50 Prozent (inklusive Brachen) Grün. Ziele der Nationalen Biodiversitätsstrategie: Bis zum Jahre 2020 ist die Durchgrünung der Siedlungen einschließlich des wohnumfeldnahen Grüns (z.B. Hofgrün, kleine Grünflächen, Dach- und Fassadengrün) deutlich erhöht. Öffentlich zugängliches Grün mit vielfältigen Qualitäten und Funktionen steht in der Regel fußläufig zur Verfügung (S.42). Begründungen: Die Ansprüche an Natur in Städten sind für die verschiedenen Menschen unterschiedlich. Kinder brauchen Naturerfahrungsräume für eine gesunde psychische und physische Entwicklung. Alleinlebende Menschen sind die häufigsten Nutzer von öffentlichen Parks. Eine Ausweitung von Naturräumen in Innenstädten unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen Bevölkerungsgruppen ist dringend erforderlich. In vielen Stadtbereichen fehlt ausreichend Grün, das von den Menschen genutzt werden und als Lebensraum für Arten dienen kann. © BUND LV Berlin

5 Stadtnatur- Gut für unsere Lebensqualität!
schon jetzt steht Grün in der Nachbarschaft an erster Stelle bei Wohnungssuche aber Umweltgerechtigkeit: ungleicher Zugang zu Grünflächen akutes Problem wohnungsnaher Grünanteil in armen Vierteln zu gering Demografischer Wandel: geringere Mobilität -> wohnungsnahes Grün! mehr Freizeit © BUND LV Berlin

6 Städtisches Grün – Forderungen des BUND
In dicht bebauten Innenstadtbereichen Innenverdichtung nur bei Erhalt wohnungsnahen Grüns, angemessener Versorgung mit Grünflächen für alte und neue Bewohner und nur bei einer Netto-Neuversiegelung von „0“ Aufwertung von Grün- und Freiflächen auf allen Ebenen Zulassung freier Sukzession auf Brachflächen Neue Parkanlagen schaffen - Städtisches Grün - Forderungen des BUND für Flächen in dicht bebauten Innenstadtbereichen: - Innenverdichtung nur bei Erhalt wohnungsnahen Grüns, angemessener Versorgung mit Grünflächen für alte und neue Bewohner und nur bei einer Netto-Neuversiegelung von „0“ - Aufwertung von Grün- und Freiflächen auf allen Ebenen - Hof- und Dachbegrünungen bei Neubauten und auch im Bestand - Zulassung freier Sukzession auf Brachflächen als grüne Zwischennutzungen - Erhalt wesentlicher, real als Freifläche genutzter Freiräume, auch wenn auf ihnen Bebauung geplant sein sollte - Bessere Erreichbarkeit und Nutzungsmöglichkeit von Freiräumen, indem umgebende Straßen passierbar gemacht werden und ihre Lärmwirkung auf die Parkanlage möglichst vermindert wird (Verkehrsaufkommen, Straßenbelag, Lärmschutz) - Gleichzeitig weitestgehende Sperrung von Straßen, die Grünzonen zerschneiden, oder Überbauung solcher Straßen mit Grünbrücken- - Neue Parkanlagen in unterversorgten Gebieten, wobei man auch ungewöhnliche Lösungen finden kann (zum Beispiel wurde in New York auf einer still gelegten Hochbahntrasse ein neuer Park eröffnet, statt die Trasse abzureißen; dieser Park auf Stelzen ist inzwischen eine Touristenattraktion!) - Da es nur begrenzt und nur langfristig möglich sein wird, mehr originäre Grünflächen zu schaffen, müssen die bisherigen Freiflächen besser genutzt werden (Sportanlagen mit längeren Öffnungszeiten, Verkehrsflächen stärker zu Gunsten der Fußgänger aufteilen, Straßenbäume erhalten und den Bestand erweitern) - Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, Einrichtung von Wohnstraßen mit Rückbau und Begrünung der Straßen. - Einbeziehung naturnaher freier Spielmöglichkeiten für Kinder in die Grünplanung. © Johannes Gerstenberg / pixelio.de 6

7 Städtisches Grün – Forderungen des BUND
Offene Bebauung des Mietswohnungsbaus Aufwertung der Freiflächen (Abstandsgrün) Verbindungen schaffen zwischen den Grünanlagen und in den Bereich stadtnaher Erholung Offenhaltung bzw. Wiederherstellung von Frischluftschneisen aus dem Umland - Städtisches Grün - Forderungen des BUND für offene Bebauungen des Mietswohnungsbaus: - Aufwertung der Freiflächen (Abstandsgrün) zur Erholungsnutzung und ökologische Aufwertung; Schaffung von Mietergärten - Verbindungen schaffen zwischen den Grünanlagen und in den Bereich stadtnaher Erholung (vor allem entlang von Flüssen und Kanälen) – hier bietet das Grünwegenetz im Ruhrgebiet gute Beispiele - Offenhaltung bzw. Wiederherstellung von Frischluftschneisen aus dem Umland - Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, Einrichtung von Wohnstraßen mit Rückbau und Begrünung der Straßen. - Einbeziehung naturnaher freier Spielmöglichkeiten für Kinder in die Grünplanung © LV BUND Berlin 7

8 Städtisches Grün – Forderungen des BUND
Einzelhausbebauungen Erhalt der naturnahen Reste im Siedlungsbereich Keine Neuausweisung von Baugebieten für Einzelhäuser Keine Ausweitung Flächen verbrauchender Einzelhandelsstandorte - Städtisches Grün – Forderungen des BUND für Flächen der Einzelhausbebauung: - Erhalt der naturnahen Reste im Siedlungsbereich, beispielsweise Pfuhle oder Waldreste und ihr Schutz vor Vermüllung auch durch Gartenabfälle - Keine Neuausweisung von Baugebieten für Einzelhäuser - Keine Ausweitung Flächen verbrauchender Einzelhandelsstandorte - Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, Einrichtung von Wohnstraßen mit Rückbau und Begrünung der Straßen. - Einbeziehung naturnaher freier Spielmöglichkeiten für Kinder in die Grünplanung 8

9 Parkanlagen – Forderungen des BUND
Nachbarschaft in Pflege einbeziehen z. B. durch Patenschaften Erhalt niedrigastiger Bäume als Kletterbäume ausreichende Ausstattung der Gartenbauämter naturnahe Pflege, Verzicht auf Chemiedünger und Pestizide möglichst kranke/ abgestorbene alte Bäume als Habitatbäume erhalten Städtisches Grün – Forderungen des BUND zu Parkanlagen: - Wo möglich Einbeziehen der Nachbarschaft in die Pflege der Grünanlagen z. B. durch Patenschaften von Bürgergruppen - Erhalt niedrigastiger Bäume als Kletterbäume - Ausreichende personelle, finanzielle und geeignete materielle Ausstattung der Gartenbauämter zur sachgemäßen, vorrangig extensiven Pflege der Grünanlagen - Zur Erhöhung des Naturschutzwertes der Grünanlagen Umsetzung einer möglichst naturnahen Pflege unter Verzicht auf Chemiedüngern und Pestiziden, ggf. in Verbindung mit einer naturnahen Umgestaltung - Umwandlung aller nicht als Liege- und Picknickflächen benötigten Rasen in Wiesen, unter Umständen mit Einführung geeigneter Weidesysteme, wie zum Beispiel die Wanderschäferei auf der Panzerwiese in München. Wo möglich kranke und abgestorbene alte Parkbäume als Habitatbäume möglichst stehen lassen und absichern (z.B. als Hochstumpf). Grün- und Parkanlagen ermöglichen das Erfahren von Natur und sollten deshalb in die Umweltbildung einbezogen werden. 9

10 Stadtnatur – Erholung pur
Radfahren, Spazieren gehen, Joggen… © Albrecht E. Arnold / pixelio.de Stadtbewohner schätzen Ruhe, frische Luft & © Peter Herlitze / pixelio.de Bewegung im Grünen © Henrik G. Vogel / pixelio.de

11 Grüne Städte – Gut fürs Klima!
Städte übernehmen Schlüsselrolle bei der Bewältigung des Klimawandels Stadt als größter Emittent: ¾ aller CO² Gase Stadtbäume schützen Klima als CO² - Speicher: Bestand erhalten! Bericht der Europäischen Kommission: Urban vegetation could be an undervalued carbon sink, Wenn 10 Prozent der öffentlichen Grünflächen (inklusive Brachland bzw. Wiesen) mit Bäumen zusätzlich bepflanzt werden würden, könnten Tonnen CO² gespeichert werden. Zu städtischem Grün gehören u.a.: Parks, Grünanlagen, Wälder, Straßenbäume, Friedhöfe aber auch Brachen, Wiesen, Gärten. © Marko Paul Kretschmer_pixelio.de © Rudolpho_Duba_pixelio.de

12 Stadtklima und Klimawandel
Stadtgebiet ist Wärmeinsel: aufgrund von Bebauung und Raumverdichtung bis zu 10 Grad wärmer im Vergleich zum Umland & mildere Winter Hitzewellen 2003 und 2006: mehrere Zehntausend Tote Klima in Zukunft heißer & trockener © Rolf Handke_pixelio.de

13 Stadtnatur – Gut fürs Klima!
Klimakraftwerk Baum Unsere „grüne Lunge“ Leistungen einer (ausgewachsenen) Buche: Feinstaubbindung: reinigt in einer Stunde bis zu Kubikmeter Luft bindet dabei: 2 Kilogramm CO² pro Stunde in einem Jahr 100 Kilogramm Feinstaub verbessert Stadtklima: Verdunstung, Kaltluftschneisen (Parks, Gärten) kühlen Der Baum als „grüne Lunge“: Er deckt seinen Bedarf an Kohlenstoff bis zu 30 Prozent aus Autoabgasen. Grünflächen in der Stadt haben Funktion eines stadtklimatischen Ausgleichsraums. Eine moderne Stadtplanung legt großen Wert auf ausreichend Grünzüge: Grünzüge als Verbindung von Innenstadtbereichen mit Außenbereichen. Angemessenes Verhältnis von offenen und von baumbestandenen Grünflächen Sinnvolle Kombination unterschiedlich großer Grünflächen Angepasst an das Relief © BUND - Lemgo

14 Stadtnatur – Gut für unsere Lebensqualität!
Klimakraftwerk Baum Baum kühlt Umgebung um 3 Grad ab Schattenspender Darüber hinaus: reguliert Wasserhaushalt mindert Straßenlärm Lebensraum zahlreicher Tierarten Kühlungseffekt städtischen Grüns: Direkte klimatische Wirkungen einer 36 Hektar großen (1 ha = m²) Grünfläche waren bis 420 Meter in bebaute Zonen nachweisbar. Eine 212 Hektar große Fläche zeigte bis zu Meter weit in bebaute Bereiche hinein nachweisbare Wirkungen. Wasserhaushalt: Mehr als 400 Liter Wasser kann ein Baum an einem Sommertag verdunsten. Die Luftfeuchtigkeit ist um bi zu 30 Prozent geringer. Verdunstungsleistung der Bäume bedeutet Abkühlung der Umgebung. Schattenspender: Mit einem Kronenumfang von 14 Metern werden 150 km² Boden beschattet. © BUND - Lemgo

15 Straßenbäume- Gefährdungen
Flächenversiegelung in Städten und Randbezirken zu kleine Baumscheiben, unzureichender Platz für Wurzelwachstum Boden- & Innenraumverdichtung Streusalz im Winter greift Wurzeln an keine Wasser- & Nährstoffzufuhr © BUND LV Berlin

16 Straßen- und Stadtbäume - Gefährdungen
Schäden durch Abgase & Baumaßnahmen nicht nachhaltige „Pflege“ wegen Kosteneinsparung der Kommunen (engagieren private Dienstleister) zu oft Fällung & ev. Neupflanzung anstatt Erhalt Kahlschläge wegen Großevents (IGA, BUGA), Verkehrssicherungspflicht, Denkmalschutz © BUND LV Berlin Straßenbäume und Schädigungen Die schlechte Luft in der Stadt schädigt Gewebe und Zellen und macht sie krank. Allzu oft werden Straßenbäume aus Gründen der Verkehrssicherheit präventiv gerodet. Dabei könnten bei sorgsamer Diagnose im Einzelfall Bäume gerettet werden. In Parks werden zu häufig Bäume übertrieben beschnitten. Dies führt zu einem Verlust an ökologisch wertvoller Struktur. Hier spart die öffentliche Hand leider immer häufiger an fachgerechter Pflege und investiert unzureichend in die Zukunft. Die Baumgesundheit wird ebenso geschädigt durch den Einsatz von Glyphosat im Wurzelbereich und Streusalz im Winter. Dabei leisten alte Bäume nicht nur einen höheren Beitrag für das Stadtklima, sie sind auch mit ihrem Totholz Lebensraum gefährdeter Tierarten (z.B. Eremit) und bieten zahlreichen Höhlenbrütern Brutplätze.

17 Stadtbäume - BUND vor Ort
Baumpflanzungen und –patenschaften Aktion in Ulm: „Pflanz dir einen Stammbaum“ in Kooperation mit der Abteilung Grünflächen der Stadt Baumlückenmelder, Lobbyarbeit und Kampagnen Aktion des LV Berlin: „ neue Bäume für Berlin“ über Straßenbäume fehlen seit 2005 BUND sammelt Baumlücken & erstellt berlinweite Karte Bilder unten vom LV Berlin. Der BUND fordert: - FSC Zertifizierung im Stadtwald. Städte sollten Modellregionen für ökologische und nachhaltige Forstwirtschaft sein. Beispiel Berlin: Im gesamten Stadtgebiet erfolgt eine Bewirtschaftung nach FSC – Kriterien. Nähere Infos unter Erhalt der Straßenbäume durch bessere Pflege und schonendere Behandlung, sowie Verzicht auf Streusalz - Sachgemäße Nachpflanzung bei Ausfällen Neupflanzung an neu angelegten Straßen und an bestehenden, baumlosen Straßen

18 Straßen- und Stadtbäume: Forderungen
Erhalt durch bessere Pflege und schonendere Behandlung Führen eines kommunalen Baumkatasters um Bestandsentwicklung zu erkennen und zu dokumentieren Sachgemäße Nachpflanzung bei Ausfällen Neupflanzung an neu angelegten Straßen und – wo irgend möglich – an existierenden, baumlosen Straßen bei Neupflanzungen Augenmerk auf Auswahl der Baumarten legen: -> sollten dem Stadtklima angepasst sein und den höheren Temperaturen, Trockenperioden und Belastungen durch Abgase standhalten können Forderungen des BUND - Erhalt der Straßenbäume durch bessere Pflege und schonendere Behandlung - Führen eines kommunalen Baumkatasters um die Bestandsentwicklung zu erkennen und zu dokumentieren - Sachgemäße Nachpflanzung bei Ausfällen - Neupflanzung an neu angelegten Straßen und – wo irgend möglich – an existierenden, baumlosen Straßen. Bei Neupflanzungen muss entsprechendes Augenmerk auf die Auswahl der Baumarten gelegt werden. Diese sollten dem Stadtklima angepasst sein und den höheren Temperaturen, Trockenperioden und Belastungen durch Abgase standhalten können. Um Schäden der Bäume zu vermeiden, sollte der Einsatz von Streusalz im privaten Bereich flächendeckend verboten und sonst nur auf Extremsituationen beschränkt werden. Bäume ermöglichen das Erfahren von Natur und sollten deshalb in die Umweltbildung einbezogen werden.

19 Städte – Orte biologischer Vielfalt
Artenvielfalt in landwirtschaftlich konventionell genutzten Gebieten gering Gründe: Überdüngung, Pestizid- & Herbizideinsatz, Flurbereinigung, Monokulturanbau Die wichtigsten Gründe für den Schutz & Erhalt der Biodiversität: Bereitstellung von Böden, Wasser, Luft CO² - Bindung Nahrungs- & Forstproduktion Bestäubung von Kulturpflanzen Medizinische Wirkstoffe Technische Konstruktionen nach Vorbild der Natur (Bionik) Artenverlust kann Ökosysteme zer(stören) Natur als ästhetischer Erlebnisraum Erholungsraum für Menschen Tourismus braucht intakte Natur Natur prägt regionale Identität Vielfalt als Kulturgut. Haustierrassen, Obst-, Gemüsesorten © Rita Thielen_pixelio.de

20 Städte – Orte biologischer Vielfalt
Ziele der Nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS) Lebensräume für stadttypische gefährdete Arten (z.B. Fledermäuse, Wegwarte, Mauerfarne) werden erhalten und erweitert. Dies geschieht in einer Weise, die auch weiterhin eine aktive Innenentwicklung der Städte und Gemeinden und eine umfassende energetische Gebäudesanierung ermöglicht (S.42f). © Archenzo Moggio auch seltene und endemische Arten in Städten Bsp. Hamburg: Schierlings-Wasserfenchel, Wibelschmiele Eine Rarität, die weltweit betrachtet ausschließlich an wenigen Stellen der Unterelbe endemisch vorkommt, ist der Schierlings-Wasserfenchel (Oenanthe conioides). Dieser ist auf den extrem seltenen Lebensraum „tidebeeinflusstes Süßwasserwatt“ spezialisiert. Bekannt wurde dieses durch das teilweise Zuschütten des „Mühlenberger Loches“ bei Hamburg im Zuge der Ansiedlung des Flugzeugbauers EADS/Airbus (Originalzitat aus Wikipedia).

21 Städte – Orte biologischer Vielfalt
Erstaunlich hohe Artenvielfalt im urbanen Raum! Lebensraum seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten Gründe: Strukturvielfalt Stadt weist u.a. magere, nährstoffarme Böden auf Mager-, Trockenrasen entwickeln sich Vielfalt an Wildpflanzen, die auf dem Land immer seltener werden Strukturvielfalt bedeutet: Stadt bietet Mosaik verschiedenster Biotoptypen, Vernetzung teils gut. Folgende Biotope befinden sich u.a. in der Stadt: Feucht-, Stadt-, Streuobstwiesen, Moore, Brachen, Flüsse, Teiche, Bäche, Parks, Gärten.

22 Städte – Orte biologischer Vielfalt
Tierarten in mitteleuropäischen Städten 30 Säugetierarten ca. 200 Vogelarten 13 Amphibien- und 4 Reptilienarten 7.200 wirbellose Tierarten, davon Insekten- und 450 Spinnenarten © Klicker / pixelio.de Vögel: Über Nachtigallmännchen in Berlin. 110 Vogelarten brüten in München. 140 in Berlin. Spitzenplatz Köln: Brutpaare pro Quadratkilometer. Je größer Stadt, desto reichhaltiger Vogelwelt und umso zahlreicher Brutbestand. Bestäuber: Sie werden auf dem Land nicht mehr satt und ihre Bestände gehen zurück, da Wildkräuter immer seltener werden. Der Lebensraum von Wildbienen schwindet wegen dichten Getreidebeständen, Monokulturanbau von Mais und Überdüngung. Bereits heute gelten 70 Wildbienenarten in Deutschland als ausgestorben oder verschollen. (Quelle: PAN Germany – Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.) Auf Bienen als Bestäuber sind 75% unserer Kulturpflanzen angewiesen. Würden die Bienen verschwinden, ginge der Schaden in die Milliarden. Die Vielfalt an Gärten und Grünanlagen in der Stadt bietet den Bienen fast das ganze Jahr über ausreichend Nahrung. Alle großen Städte haben mittlerweile Stadtimker. Ein Hobby, das sich wachsender Beliebtheit erfreut.

23 Städte – Orte biologischer Vielfalt
Warum fühlen sich Wildtiere in der Stadt so wohl? 1. Stadtklima wärmer & mildere Winter 2. abwechslungsreiches Nahrungsangebot 3. keine bzw. kaum Jagd -> Tiere verlieren Scheu, -> einzigartige Naturbeobachtungen möglich 4. Strukturvielfalt -> Stadt bietet Mosaik verschiedenster Biotoptypen, Vernetzung teils gut © Topfklao/ Wikipedia.de Beispiel Igel: Der kleine stachlige Freund profitiert von der Natur in der Stadt in vielerlei Hinsicht. In Gärten, Parks und Grünanlagen findet er ausreichend Nahrung. Als Verstecke und Unterschlupf für den Winterschlaf nutzt er Schuppen, Gartenhäuschen und Ast/Laub- und Komposthaufen. Im Grüngürtel deutscher Großstädte leben acht bis zehnmal so viele Tiere wie auf dem Land. Den Winter in der Stadt überleben auch Igel mit leichtem Körpergewicht. Da die Stadt wärmer ist, müssen diese Tiere weniger Energie für die Überwinterung aufwenden und verlieren auch weniger Gewicht. Beispiel Haubenlerche: Dieser Singvogel bevorzugt offene Brachflächen im Stadtgebiet. Aus den Steppen Asiens und nördlich der Sahara kommend, ist er mit seinem Gefieder an offene, sandige Flächen angepasst. Die Haubenlerche gilt als vom Aussterben bedroht und findet ausreichend Insekten, Gräser und Wildkräuter in der Stadt. Durch die „Nachverdichtung“ werden diese einmaligen Biotope der Haubenlerche immer seltener.

24 Städte – Orte biologischer Vielfalt
Gebäude bewohnende Vogel- & Fledermausarten Bedrohung: Verlust von natürlichen Standorten Chance: durch sich ausbreitenden Siedlungsraum einen neuen Lebensraum gefunden „Kulturfolger“: Gebäude als „Kunstfelsen“ auf Nischen (Ersatzquartiere) am Gebäude angewiesen bauliche Sanierung lässt Nistplätze verschwinden © Thomas Böder / wikipedia.de © Thomas Böder Mauersegler

25 Gebäudebrüter – Forderungen des BUND
Bei Gebäudesanierungen Nistplätze erhalten Neue Quartiere schaffen Flachdächer, die nicht für öffentliche Dachgärten in Frage kommen, als Trittsteinbiotope herrichten Gebäudebrüter – Forderungen des BUND - Bei allen Modernisierungsmaßnahmen gilt es Nistplätze von Fledermäusen, Mauerseglern und anderen Gebäudebrütern wo immer möglich zu erhalten und neue Quartiere für Gebäude bewohnende Arten gezielt zu schaffen. Damit sollen die Bestandsverluste der sehr standorttreuen, nützlichen und streng geschützten Tiere aufgehalten werden. - Auch Flachdächer, die nicht für öffentliche Dachgärten in Frage kommen, sollen als Trittsteinbiotope hergerichtet werden; so haben Nachtschwalben in Nordamerika ausgerechnet auf kiesgedeckten Hochhausflachdächern einen wichtigen Sekundärlebensraum gefunden! Ein gutes botanisches Beispiel bieten die Flachdächer des Flughafens Bremen, das mit einem Umweltpreis prämiert wurde. Zwergfledermaus

26 Erhalt der Artenvielfalt – BUND vor Ort
AG Mauersegler in Hannover Nistkästen an Schulen verschenkt, Monitoring & Beratung Ruine der Ostquellbrauerei gesichert jetzt bedeutendstes Fledermausquartier Brandenburgs & eines der größten Europas 13 Fledermausarten nachgewiesen darunter Raritäten wie Mops-, Bechstein-, Große Bartfledermaus Fledermausschutz in Frankfurt/ Oder Industriebrache Brauereigelände Ergänzendes Infomaterial PPP im Intranet: Wärmesanierungen & Artenschutz am Gebäude - Schutz von Gebäude bewohnenden Vogel- und Fledermausarten bei energetischen Modernisierungen Weiteres Fledermausprojekt in Heidelberg: Seit 1994 betreut BUND 250 Fledermauskästen in Stadt und Stadtwald und betreibt intensive Öffentlichkeitsarbeit.

27 Städte – Orte Biologischer Vielfalt
Warum finden sich in der Großstadt zahlreiche Neophyten? 1. Kultur- und auch Zierpflanzen wurden angepflanzt & verwilderten 2. Städte sind Orte weltweit vernetzten Verkehrs und Handels in Berlin Hälfte aller Wildpflanzen eingewandert Miteinander von eingewanderten und heimischen Arten Neophyten typische Vertreter der Stadtbrachen (Ruderalvegetation) Definition Neophyt: Alle Pflanzen, die nach 1492 (Entdeckung Amerikas) nach Mitteleuropa gelangt sind, werden als Neophyten bezeichnet. Das sind etwa Davon haben sich aber nur etwa 100 Pflanzen so "eingebürgert", dass sie als Teil unserer heimischen Flora angesehen werden. Typische eingewanderte Wildpflanzen sind: Gewöhnliche Nachtkerze, Rucola, Franzosenkraut, Schmalflügeliger Wanzensame und Schmalblättriges Greiskraut. Invasive Arten zählen ebenso zu den Neophyten. Sie haben sich so stark ausgebreitet, dass sie regional bekämpft werden müssen. Eine Maßnahme, die nur in Ausnahmefällen Sinn macht, wenn andere seltene Arten verdrängt werden. Beispiele für invasive Wildpflanzen sind: Kanadische Goldrute, indisches oder drüsiges (Riesen-)Springkraut, späte Traubenkirsche. Zierpflanze: Sommerflieder Zu den eingewanderten Bäumen gehören: Robinie (invasiv) und Götterbaum. Ungefähr fremde Tierarten (Neozoen) sind bis jetzt in Deutschland festgestellt worden. 250 sind bei uns heimisch geworden. Beispiele für Neozoen: Waschbär, Wanderratte, Haubenlerche, Marderhund, Rotwangen-Schmuckschildkröte und Miniermotte. Einer aktuellen Schätzung zufolge liegen die Kosten für die Beseitigung der Schäden, die durch invasive Arten verursacht werden, allein in der EU zwischen 9,6 und 12,7 Milliarden Euro pro Jahr. Nach einer Studie des Umweltbundesamtes betrugen die volkswirtschaftlichen Belastungen von 20 untersuchten gebietsfremden Arten im Jahr 2002 in Deutschland rund 167 Millionen Euro. Neuere Zahlen liegen für Deutschland noch nicht vor. Beispiele dafür sind Parasiten in der Land- und Forstwirtschaft wie der Asiatische Laubholzbock oder die schwere Allergien verursachende Ambrosie. © Peter Bohot / pixelio.de

28 Stadtnatur – Biologische Vielfalt in Gefahr!
Hauptursache für Zunahme des Artensterbens Ausbreitung von Städten/Siedlungen Flächenverbrauch für: Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsnutzungen Folgen: Zerschneidung & Verkleinerung von Biotopen Ziele NBS: B Urbane Landschaften (S.42f) Bis zum Jahre 2020 ist die Durchgrünung der Siedlungen einschließlich des wohnumfeldnahen Grüns (z.B. Hofgrün, kleine Grünflächen, Dach- und Fassadengrün) deutlich erhöht. Öffentlich zugängliches Grün mit vielfältigen Qualitäten und Funktionen steht in der Regel fußläufig zur Verfügung. Lebensräume für stadttypische gefährdete Arten (z.B. Fledermäuse, Wegwarte, Mauerfarne) werden erhalten und erweitert. Dies geschieht in einer Weise, die auch weiterhin eine aktive Innenentwicklung der Städte und Gemeinden und eine umfassende energetische Gebäudesanierung ermöglicht.

29 Stadtnatur- Biologische Vielfalt in Gefahr!
Der BUND fordert NBS Ziele endlich umsetzen! Flächenverbrauch stoppen! Lebensräume erhalten & ausweiten! Kommunen sollen Stadtplanungskonzepte entwickeln mit Förderung urbaner Biodiversität als Handlungsziel (Bsp. Wien, Zürich, Bonn) Protest in Landeshauptstadt Schwerin

30 Stadtnatur – Gärten & Gärtnern
von Nutz-, Villen-, Klein-, Vor- und Dachgärten bis hin zu Pflanzen auf dem Balkon und auf Terrassen große Strukturvielfalt: Hecken, Rasen, Wiesen, alte Obstbäume, Teiche… Hohe Artenvielfalt Gärten als Trittsteine für Biotopvernetzung © Peashooter_pixelio.de

31 Stadtnatur – Kleingärten
Wissenswertes 1,24 Millionen Kleingärten in Deutschland auf einer Fläche von mehr als Hektar Lange Tradition: Arbeitergärten schon im 19. Jhd. Obst- und Gemüseanbau zur Selbstversorgung Naturerlebnis und Erholung für Städter bereichern mit Artenvielfalt jede Stadt: Vögel, Bienen, Schmetterlinge aber auch Schutz bedrohter Kulturpflanzen wie Echter Buchweizen & Speise-Linse Verbreitung von Vogelarten, die für Wohngebiete charakteristisch sind, wie Mehl- und Rauchschwalben, Mauersegler, Stare, Haussperlinge und Gartenrotschwänze, seit 1990er Jahren in verschiedenen europäischen Ländern stark rückläufig Wegen Einsatz langlebiger, schwer abbaubarer Insektizide Wirbellose Arten als Nahrung gehen verloren Buchtipp: BUND (Hg.) 2011: Das Ende der Artenvielfalt – Neuartige Pestizide töten Insekten und Vögel“

32 Stadtnatur – Kleingärten
Städtische Kleinode in Gefahr gefährdet durch neue Infrastrukturprojekte Kommunen ersetzen nur 45 Prozent der verlorenen Gärten BUND Kooperation mit BDG e.V. (Bund deutscher Gartenfreunde) Einsatz für Erhalt der Gärten und pestizidfreies Gärtnern Kleingärten: Noch heute findet sich im Bundeskleingartengesetz die Bestimmung, auf wenigstens ein Drittel der Gartenfläche Gemüse und Obst anzubauen. Mehr als Kulturpflanzenarten finden sich in Kleingärten. So werden traditionelle, regionaltypische Arten und Sorten, von denen in den letzten 100 Jahren rund 75 Prozent verloren gingen, erhalten. Aber Kleingärten leisten noch vielmehr: Sie bieten nicht nur für Gärtner/Innen Naturerlebnis und Erholung. 84 Prozent der Kleingärten sind öffentlich zugänglich und bereichern somit als städtisches Grün die Lebensqualität der Städter. Als Teil eines Biotopnetzwerks helfen sie darüber hinaus Wildtieren in der Stadt zu überleben. Für ein gesundes Stadtklima regulieren sie als Kaltluftschneisen Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Stadtgebiet. Davon profitieren alle Bürger/Innen. Gute fachliche Praxis für eine nachhaltige Zukunft Kleingärtner/Innen haben ein hohes Umweltbewusstsein und leisten einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt. Sie verzichten weitgehend auf chemische Schädlingsbekämpfungsmittel und Kunstdünger. Selbstgemachter Kompost und Regenwasser kommen in der Gartenpraxis zum Einsatz. In Modellgärten werden Obst und Gemüse biologisch angebaut. So wird im Einklang mit der Natur eine zukunftsweisende nachhaltige Lebensweise praktiziert.

33 Kleingärten – Forderungen des BUND
Einsatz für Erhalt der Gärten und pestizidfreies Gärtnern Förderung Interkultureller Gärten Förderung naturnaher Bewirtschaftung und Nutzung der Kleingärten Einbindung in Grünverbindungen und bessere Durchwegung der Kleingärten Forderungen – Ergänzungen - Erhalt aller vorhandenen Kleingärten, sofern nicht Naturschutzbelange dagegen sprechen Bei bereits praktizierter Wohnnutzung und entsprechender baulicher Gestaltung: Umwidmung in Wohngebiet geringer Dichte. Kleingärten ermöglichen das Erfahren von Natur und sollten deshalb in die Umweltbildung einbezogen werden.

34 Stadtnatur – Urban Gardening
Die neue Lust am Gärtnern auf Freiflächen entstehen Nutzgärten preisgünstiger Bioanbau für den Eigenbedarf Sinnbild für gelebte Nachhaltigkeit: schonen Ressourcen, gut fürs Klima, energiesparend fördern Gesundheit bringen in interkulturellen Gärten Kulturen zusammen stärken Gemeinsinn Tempelhofer Feld in Berlin Buchtipp: Müller, Christa (Hg.) 2011: Urban Gardening – Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt, oekom, München

35 Stadtnatur – Urban Gardening
Die neue Lust am Gärtnern Beispiele "Prinzessinnengärten" in Berlin-Kreuzberg BUND vor Ort: AG Lagune in Erfurt nutzt ehemalige Brachflächen gärtnerisch BUND vor Ort: neuer Gemeinschaftsgarten „Alte Ziegelei“ in Mainz Buchtipp: Müller, Christa (Hg.) 2011: Urban Gardening – Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt, oekom, München

36 Stadtnatur – Kleingärten

37 Stadtnatur – Gärten & Gärtnern
Bund vor Ort Schmetterlingsgarten Heilbronn „GenerationenSchulGärten“ Koblenz: Alt & Jung gärtnern gemeinsam Projekt „Schutz der Zauneidechse in Darmstadts Gärten“ Heilkräutergarten Nürnberg: Garten auf historischen Wallanlagen, Schutz wertvoller Arzneimittelpflanzen Garten in Nürnberg Projektbeschreibung Koblenz: Im Rahmen des Projektes (Laufzeit ) werden in Koblenz auf Schulaußengeländen oder auf Flächen in der Nähe von Schulen Gärten angelegt, die von den Schulen und von älteren Menschen gemeinsam betreut werden. Die Zusammenarbeit mit älteren Menschen ist nicht nur aus sozialen und pädagogischen Aspekten (Miteinander der Generationen, Öffnung der Schule nach außen etc.) sinnvoll. Mit Hilfe der „Seniortrainer“ können auch konkrete Probleme wie fehlende Kompetenzen im Kollegium und zeitliche Engpässe in der Betreuung der Gärten (Ferien!) gelöst werden. Über den Schulgarten sollen insbesondere Lernziele im Sinne einer „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ gestärkt werden: Verantwortung für Mensch und Natur, Arbeiten im Team etc. Die Gärten werden als Gemeinschaftsaktion von Schülern, Eltern und Lehrern sowie den Seniortrainern geplant und gebaut. Gemeinsam mit den Kollegien sollen Konzepte erarbeitet und erprobt werden, wie die Schulgartenarbeit in das Curriculum eingebaut werden kann. Insbesondere für Ganztagsschulen ergeben sich vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Eine schul- und schulartenübergreifende Arbeitsgruppe soll die Aktivitäten vernetzen: Synergien nutzen, Erfahrungen austauschen, gemeinsame Fortbildungen oder Schulveranstaltungen planen etc. Im Zentrum des Netzwerkes steht der Garten Herlet, der zu einem Modell-Garten im Zentrum der Koblenzer Altstadt entwickelt werden soll. Während der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz sollen in einem Buga-Schwerpunkt „GenerationenSchul¬Gärten“ Exkursionen zu den Gärten, Veranstaltungen im Garten Herlet und an den Schulen angeboten werden.

38 Dach-, Fassaden- und Hofbegrünung
Notwendig, da Innenstadtbereiche mit Grünflächen unterversorgt Vorteile Verschönerung des Wohnumfelds bindet Staub, verbessert Stadtklima, mindert Lärm Geringere Aufheizung des Gebäudes im Sommer Wärmedämmung im Winter spart Energiekosten! Lebensraum für Vielzahl von Insekten und Vögeln Bedeutung für die Artenvielfalt als Trittstein im Biotopverbund

39 Dach-, Fassaden- und Hofbegrünung
Der BUND fordert Konsequente Nutzung von Flachdächern, Fassaden, Hinterhöfen und anderen geeigneten Strukturen zur Schaffung neuer Grünzonen Anlage eines Katasters Keine Genehmigung von Neubauten ohne Fassaden- und Dachbegrünung! Flachdächer, die nicht für öffentliche Dachgärten in Frage kommen, als Trittsteinbiotope herrichten Maßnahmen in Partnerschaft mit Schulen oder anderen öffentlichen Einrichtungen umsetzen Ergänzungen Sofern nicht Aspekte des Denkmalschutzes dem entgegen stehen, sollten schräge Dachflächen zur Energiegewinnung, flache Dachflächen für Begrünung heran gezogen werden. Dementsprechend Anlage eines Katasters der für Energiegewinnung, Naherholung oder Biodiversitätsschutz nutzbaren Dachflächen; Einführung entsprechender Förderprogramme und Sanktionierungsmöglichkeiten. Darauf beruhend Begrünung vorhandener Bausubstanz unter Berücksichtigung wünschenswerter Bewahrung historischer Baustile. Auch Flachdächer, die nicht für öffentliche Dachgärten in Frage kommen, sollen als Trittsteinbiotope hergerichtet werden; so haben Nachtschwalben in Nordamerika ausgerechnet auf kiesgedeckten Hochhausflachdächern einen wichtigen Sekundärlebensraum gefunden! Ein gutes botanisches Beispiel bieten die Flachdächer des Flughafens Bremen, das mit einem Umweltpreis prämiert wurde. Partnerschaften mit Schulen oder anderen öffentlichen Einrichtungen oder auch mit Trägern von Sportflächen oder Gartenanlagen initiieren und umsetzen.

40 Stadtnatur – Abstandsgrün
Bebauung des Mietswohnungsbaus mit Zeilenbebauung oder Hochhaussiedlungen lässt viel Abstandsgrün Der BUND fordert Aufwertung durch: A.) Umwandlung in naturnahe Wiesen B.) Schaffung von Mietergärten

41 Stadtnatur - Naturerfahrungsräume
Kinder leiden zunehmend an Naturentfremdung: "Natur-Defizit-Störung„ Folgen: Hyperaktivität, Flucht in virtuelle Welten, Gewalt, Über- gewicht, Sucht, gesteigerter Gebrauch von Psychopharmaka, zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber Umwelt & Natur Studien belegen direkten Zusammenhang zwischen fehlendem Naturerleben & ADHS Literaturtipps: Schemel, Hans-Joachim/ Wilke, Torsten 2008: Kinder und Natur in der Stadt, Bundesamt für Naturschutz, Bonn Louv, Richard 2011: Das letzte Kind im Wald? - Geben wir unseren Kindern die Natur zurück!, Beltz Verlag, Weinheim und Basel Seiler, Anika/ Zucchi, Herbert 2007: Kinder begegnen der Natur, Haupt-Verlag, Osnabrück Bild: Geocaching mit Kinder, © BUND Tübingen © BUND Tübingen

42 Stadtnatur - Naturerfahrungsräume
Zahlreiche Studien haben positive Wirkung von NER belegt! z.B. Stärkung von Selbstvertrauen, Kreativität schult kognitive Fähigkeiten und Konzentration Bewegung fördert physische und psychische Gesundheit Naturerfahrungen prägen emotionale Bindung zur Natur: -> Verantwortung kann entstehen Die Bilder aus Bremen dürfen ausschließlich für diesen Vortrag verwendet werden! Anfragen für eine anderweitige Nutzung nur an: Tanja Greiss, , BUND Kinderwildnis Bremen BUND OG Vaihingen beteiligt am NER „Am Bächle“ Beide Beispiele bieten auch pädagogische Angebote an, was dem Gedanken des NER etwas widerspricht. Dennoch können die Flächen von Kindern auch zum freien und ungelenkten Spielen genutzt werden. © BUND LV Bremen e.V.

43 Stadtnatur - Naturerfahrungsräume
Erfahren von Natur in einer sonst künstlichen Welt: Naturerfahrungsräume - NER Mehrheit der Kinder lebt in Städten – diese entscheidet auch über die Zukunft der unbebauten Landschaft Natur als Kontrast zum bebauten Raum Lebendige Formen vs. Gestaltetem Bedeutung für Umweltbildung Naturerfahrungsräume sind Flächen in unmittelbarer Wohnumgebung, auf denen Kinder frei von pädagogischer oder elterlicher Betreuung Natur erfahren können. Zur Schaffung eines NER eignen sich vorher intensiv genutzte landwirtschaftliche als auch Brachflächen. Nach anfänglichen gestalterischen Maßnahmen (Aufschütten von Hügeln, Freilegen von Bächen, Initialpflanzung) werden die Flächen später nur noch extensiv gepflegt, teilweise (30% der Fläche) sollen diese der natürlichen Sukzession überlassen werden. Ein NER ist frei von jeglicher Infrastruktur und Spielgeräten - pure Natur. Als Ausgleich zur zunehmenden Organisation und Verhäuslichung der Kindheit bieten NER die Möglichkeit sich frei zu entfalten. Die Kinder testen ihre Grenzen aus, festigen ihr Selbstvertrauen und –verantwortung sowie ihre Risikokompetenz. Das ungelenkte Spielen im Freien fördert die Kreativität, das Konzentrationsvermögen und die Eigenständigkeit des Kindes. Anstatt wie oft auf konventionellen Spielplätzen nur vorgegebene spielerische Abläufe abzurufen, fordert das Spielen auf NERs die geistigen Fähigkeiten des Kindes. Es lernt Probleme zu lösen, mit Rückschlägen umzugehen, seine eigenen Fähigkeiten einzuschätzen. (Text von Stefanie Mösch, ehemalige Praktikantin Naturschutz in der BGSt) © BUND LV Bremen e.V.

44 Stadtnatur - Naturerfahrungsräume
Was können Kinder erleben? Balancieren, Klettern, Schaukeln Spielen, Keschern Verstecken, Konstruieren, Träumen Ausprobieren, Forschen, Entdecken Ergänzend bietet der BUND vor Ort naturpädagogische Angebote an: Artenkenntnis, praktischer Naturschutz (z.B. Insektenhotel bauen), Experimente & Exkursionen © BUND LV Bremen e.V. Das sind die Maßnahmen der Nationalen Biodiversitätsstrategie: C9 Siedlung & Verkehr, S. 78 in möglichst fußläufig zur Verfügung stehendem Grün werden auch Naturerlebnisräume geschaffen, um das Naturverständnis von Kindern zu fördern C 13 Tourismus und naturnahe Erholung, S.86 - Entwicklung von Naturerlebnisräumen unter stärkerer Einbeziehung des Naturschutzes in der Stadt C 14 Bildung und Information, S.89 - verstärkte Einrichtung von Waldkindergärten, vermehrte Anlage von Naturlehrpfaden in Städten, Schaffung von Naturerfahrungsräumen insbesondere in der Nähe urbaner Räume

45 Naturerfahrungsräume - Forderungen
Naturerfahrungen über naturnahe Spielmöglichkeiten im Wohnumfeld und über Umweltbildung flächendeckend ermöglichen Naturbezogene Freizeitangebote verstärkt anbieten Einrichten von NER in Trägerschaft der Kommunen Verankerung von NER in der Stadtentwicklungsplanung Anlage von Spielgärten und –parks mit Baumhäusern, Erdgruben u.ä. NER – Forderungen im Einzelnen - Um eine persönliche Beziehung zur Natur mit ihren Geschöpfen entwickeln zu können und um den Gedanken der Nachhaltigkeit der gesamten zukünftigen Generation zu vermitteln, müssen Naturerfahrungen über naturnahe Spielmöglichkeiten im Wohnumfeld und über gezielte Umweltbildung flächendeckend ermöglicht werden - unabhängig von sozialer Herkunft und Bildungshintergrund der Kinder. Naturbezogene Freizeitangebote können Heranwachsende für einen schonenden Umgang mit Natur und Landschaft sensibilisieren. Einrichten von Naturerfahrungsräumen in Trägerschaft der Kommunen, da Haftung und langjährige Verantwortung durch spendenfinanzierte Verbände nicht auf Dauer gesichert werden kann. Verankerung von Naturerfahrungsräumen in der Stadtentwicklungsplanung mit der Zielsetzung allen Stadtkindern in nahen Wohnumfeld Naturbegegnungen zu ermöglichen. Öffnung auch von firmeneigenen Brachflächen für solche Zwecke. Anlage von Spielgärten und –parks, in denen Baumhäuser, Erdgruben, Wildobsternte u.ä. möglich sind.

46 Stadtnatur – Vom wilden Leben in der Stadt
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! © BUND Lemgo


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