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Eine Analyse auf Grundlage empirischer Untersuchungen in der

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Präsentation zum Thema: "Eine Analyse auf Grundlage empirischer Untersuchungen in der"—  Präsentation transkript:

1 Eine Analyse auf Grundlage empirischer Untersuchungen in der
Die religiöse und kirchliche Ansprechbarkeit von Konfessionslosen in Ostdeutschland Eine Analyse auf Grundlage empirischer Untersuchungen in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs und in der Evangelischen Landeskirche Anhalts

2 Die Ausgangssituation
Bundesland Evangelische in % der Bevölkerung Katholiken in % der Bevölkerung Evangelische und Katholiken in % der Bevölkerung Brandenburg 19,2 3,1 22,3 Mecklenburg-Vorpommern 18,4 3,4 21,8 Sachsen 21,6 3,7 25,2 Sachsen-Anhalt 15,7 4,1 19,7 Thüringen 26,1 8,1 34,3 Westdeutschland ohne Berlin 36,2 32,3 68,5 Ostdeutschland ohne Berlin 20,2 4,4 24,6 Berlin 22,0 9,2 31,2 Insgesamt 31,1 31,5 62,6 . Religionszugehörigkeit

3 Die Ausgangssituation
christliche Religiosität In der KMU IV gab die Mehrheit (76%) der befragten ostdeutschen Konfessionslosen an, dass sie weder an einen Gott, noch an eine höhere Kraft glauben. Ein großer Anteil unterstreicht das mit atheistischen Aussagen („Ich bin überzeugt, dass es keinen Gott gibt“). außerchristliche Religiosität Das religiöse Interesse scheint in Ostdeutschland so niedrig zu sein, dass ebenfalls kein Interesse an neuen Formen von Religiosität besteht (siehe Pollack 2000).

4 Die Ausgangssituation
Konfessionslosigkeit ist in Ostdeutschland häufig ererbt und durch eine große Distanz zu Religiosität und Kirchlichkeit gekennzeichnet. (II) Konfessionslosigkeit ist eine (bzw. die) „normale“ Einstellung in Ostdeutschland. Christliche Symbole und Lehren müssen vollkommen neu vermittelt werden. Das vorhandene spärliche Wissen darum ist häufig mit Vorurteilen besetzt.

5 Ziel der Untersuchung Ziel der Studie ist die Untersuchung der religiösen und kirchlichen Ansprechbarkeit von Konfessionslosen in Ostdeutschland, um daraus Anknüpfungspunkte für die Arbeit der evangelischen Kirche in Ostdeutschland zu entwickeln.

6 Lebenswelten und Weltsichten
Das Denken und Handeln der Befragten ist geprägt von der eigenen bzw. im Umfeld erfahrenen Arbeitslosigkeit und von den vielen Abwanderungen aus dem Familien- und Freundeskreis.

7 Lebenswelten und Weltsichten
Die wichtigsten Lebensbereiche sind die Familie und die Arbeit. In der Familie finden die Befragten Sicherheit und Geborgenheit, und die Arbeit dient der Sicherung des Lebensunterhaltes. „Erstmal zählt Arbeit und Geldverdienen, und der Rest wird sich zeigen.“ (Kirchenmitglied, jung, Stargard) „Man muss ja immer eine Grundlage schaffen, ohne Geld kommt man nirgendwohin.“ (Kirchenmitglied, jung, Stargard)

8 Lebenswelten und Weltsichten
„Jetzt sitzen wir wieder zusammen und diskutieren, genauso wie wir zu Erichs Zeiten gesessen haben. In unserer kleinen Gruppe, und da ging auch nichts raus. Und genauso ist es wieder. Da ist ein Grüppchen, die sich zusammenbilden, und nach außen hin Ruhe. Keiner spricht gern. Er spricht nicht gern von seinem Harz IV, dass er kein Geld hat, und die Anderen reden auch nicht drüber. Da diskutieren wir nicht drüber. Geld haben wir alle nicht. Aber das ist das! Ich sag mal früher (…). Wir hatten unsere Ruhe. Wir hatten unser Geld.“ (Kirchenmitglied,alt,Dessau)

9 Lebenswelten und Weltsichten
Die Welt wird als gegeben angesehen und man begegnet ihr mit einer gewissen Ohnmacht. Kennzeichen ist eine gewisse Handlungsunfähigkeit. Angepackt werden sollte vieles, doch fehlen dafür der eigene Antrieb und Anstoß. Die Folge ist Abwarten und Rückzug. „Der Mecklenburger will geleitet werden, von alleine sprießt er nicht so.“ (Konfessionslos, alt, Stargard) „Wenn erst einer anfängt, machen die anderen auch mit.“ (Konfessionslos, alt, Stargard) .

10 Lebenswelten und Weltsichten: Gemeinschaft
„Ich habe 15 Jahre in so einem Block gewohnt, und wir kannten uns auch untereinander. Ich konnte meinem Nachbarn die Schlüssel in die Hand drücken und mein Nachbar hat sich während des Urlaubs um meine Blumen gekümmert. Heute wohnt meine Tochter noch in so einem Haus, die wissen nicht mal, wer nebenan wohnt, und sagen nicht guten Tag. ... Das ist das, was im Zuge der Wende verloren gegangen ist.“ (Konfessionslos, alt, Dessau)

11 Religiosität und Kirchlichkeit: Religiosität
Der christliche Glaube und (außerchristliche) Religiosität besitzen im Leben der Menschen kaum eine Bedeutung. Lediglich sehr vereinzelt wurden transzendente Gedanken geäußert, und dies recht unbestimmt, in der Form „irgendetwas muss da ja sein“. Die Mehrheit der Konfessionslosen bekennt sich zu nichttranszendenten Weltanschauungen. „Für mich kommt das eigentlich nicht so in Frage, weil ich eigentlich eher daran glaube, wer sich selber hilft, dem wird auch geholfen.“ (Konfessionslos, jung, Stargard) „Ich glaube an mich selber, an meine Kraft, an mein Vermögen. Jeder soll glauben, wenn der sich besser fühlt, aber mich soll er damit in Ruhe lassen.“ (Konfessionslos, alt, Stargard)

12 Religiosität und Kirchlichkeit: Wahrnehmung der Kirche
„Also, wenn ich das Wort Kirche höre, denke ich immer an schöne, große Häuser.“ (Konfessionslos, jung, Stargard) Auf die hypothetische Vorstellung, dass in einer Kirche ein Supermarkt eröffnet werden könnte, reagierten die Befragten allerdings sehr unterschiedlich. Die Reaktionen reichten von zustimmendem Beifall „Wunderbar“, „Dann müsste ich nicht mehr so weit fahren“, über „Wie heißt es so schön, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, irgendwann gewöhnst du dich daran“ bis hin zur völligen Ablehnung der Zweckentfremdung eines historisch gewachsenen Kulturgutes. .

13 Religiosität und Kirchlichkeit: Wahrnehmung der Kirche
Das Image Kirche ist geprägt von der Arbeit der kirchlichen und diakonischen Einrichtungen. „Alle Kirchen in Dessau und Umgebung waren immer relativ gut besucht, auch schon vor der Wende, und das hat sich nun fortgesetzt, ist jetzt ein bisschen stärker geworden. ... Kein Geld, Alkohol, Drogen etc. und dann sind sie dann da unten und fühlen sich zur Kirche hingezogen, weil sie dort vielleicht mehr Sicherheit haben oder ihnen vielleicht dort auch geholfen wird.“ (Konfessionslos, alt, Dessau)

14 Religiosität und Kirchlichkeit: Wahrnehmung der Kirche
Sowohl die befragten Mitglieder als auch die Konfessionslosen berichten von dem guten Image der evangelischen und katholischen Kindergärten und Schulen. Hier werden sowohl die Inhalte als auch die Methoden der Erziehung wertgeschätzt. „Zum Beispiel: Kindergärten, Schulen. Kinder werden da an Werte wie Ehrlichkeit herangeführt. Wenn der Staat das nicht leisten kann, der hat die Werte nur auf dem Papier, dann soll es die Kirche machen, die setzt es um.“ (Konfessionslos, alt, Stargard)

15 Religiosität und Kirchlichkeit: Erwartungen
„Die Evangelische Kirche sollte...“ … sich um Problem mit Menschen in sozialen Notlagen kümmern. … Alte, Kranke und Behinderte betreuen. … Entwicklungshilfe leisten. Huber et al.: KMU IV, S. 107.

16 Anknüpfungspunkte für die kirchliche Arbeit
(I) Ein wichtiges Thema in den Gruppeninterviews war die vermisste nachbarschaftliche Gemeinschaft. Es wird zu klären sein, inwieweit die christliche Gemeinschaft die Rolle der Nachbarin einnehmen und sich als Ort täglicher Begegnung etablieren kann.  

17 Anknüpfungspunkte für die kirchliche Arbeit
(II) Die Menschen suchen nach „Gerechtigkeit“, Wertschätzung ihrer Persönlichkeit und vor allem nach einer Perspektive für sich, ihre Kinder und Enkelkinder. Die große Unzufriedenheit und teilweise auch Lethargie ist ein Resultat der mittelbaren und unmittelbaren Arbeitslosigkeit. Die Menschen wünschen sich nichts mehr als Arbeit.

18 Anknüpfungspunkte für die kirchliche Arbeit
(III) Auch wenn die Kirche im Moment für die meisten Konfessionslosen kein Ort ist, an dem sie Zeit verbringen und nach Sinnstiftung suchen möchten, dient sie einzelnen Befragten emotional als letzter Halt und Anlaufpunkt in schwierigen Situationen. Zumeist wird jedoch erwartet, dass die Kirche sich für „die anderen“ einsetzt und diese Funktion auch wahrnimmt, solange der Staat dies nicht übernimmt.   

19 Anknüpfungspunkte für die kirchliche Arbeit
(IV) Schließlich vermissen die Menschen Werte, die ihnen eine Orientierung geben. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Werte, Wünsche und Ziele verlief zwar sehr unterschiedlich und häufig mühsam, hat aber bei der Entdeckung der eigenen Sprachlosigkeit das Nachdenken angeregt.  

20 Anknüpfungspunkte für die kirchliche Arbeit
Ein großer Teil der ostdeutschen Konfessionslosen ist religiös schwer ansprechbar. Weshalb ein Rückzug auf Veranstaltungen, die sich ausschließlich mit der christlichen Religion und dem Glauben beschäftigen, Konfessionslose nahezu ausschließen würde. Es ergibt sich eine Vielfalt unterschiedlicher Anknüpfungspunkte für die Arbeit in der evangelischen Kirche, die vor allem durch ihren klaren Bezug zur Lebenswelt der Konfessionslosen gekennzeichnet sind.

21 Konfessionslosigkeit in Ost- und Westdeutschland
West Ost 1992 2002 Immer konfessionslos 41,0 24,3 60,3 66,3 Vorher evangelisch 59,0 75,7 39,7 33,7 Quelle: Huber et al. 2006, S. 92. Anmerkung: Die Spalten ergeben in der Summe 100 %, da frühere Angehörige anderer Religionsgemeinschaften ausgeschlossen worden sind.

22 Konfessionslosigkeit in Ost- und Westdeutschland
Konfess-ionslos West Konfess-ionslos Ost Evange-lisch West Evange-lisch Ost Würden Sie von sich sagen, dass Sie eher religiös oder eher nicht religiös sind? 3,26 1,98 5,63 5,57 Quelle: eigene Berechnung ALLBUS 2002; Skala von 1 = nicht religiös bis 10 = religiös

23 Konfessionslosigkeit in Ost- und Westdeutschland
Glauben Sie… Keine Konf. West Keine Konf. Ost Ev.West Ev. Ost … an ein Leben nach dem Tod? 22,6% (261) 10,0% (539) 44,8% (690) 28,1% (235) … an den Himmel? 15,2% (277) 7,6% (542) 40,5% (707) 33,9% (242) … an die Hölle? 8,9% (282) 3,3% (548) 23,9% (723) 16,4% (244) … an die Sünde? 25,3% 17,0% (540) 53,4% (738) 45,7% (243) … an die Vergebung? 33,2% (283) 19,6% (547) 60,1% (729) 53,5% (245) … an die Wiedergeburt also daran, dass wir noch einmal in diese Welt geboren werden? 17,6% (267) 7,8% (537) 23,4% (697) 14,5% (234) Anteile der Befragten, die mit „Ja“ antworteten; Gesamtfallzahlen in Klammern

24 Konfessionslosigkeit in Ost- und Westdeutschland

25 Konfessionslosigkeit in Ost- und Westdeutschland
Befunde aus der KMU IV, S. 109 1.) „Die Kirchennähe westdeutscher Konfessionsloser ist Folge „frischer“ Konfessionslosigkeit in erster Generation und reproduziert sich gegenwärtig durch den Zustrom von Ausgetretenen.“ 2.) „Die Konfessionslosigkeit wird an die nächste Generation weitergegeben: Die Vorbehalte von Konfessionslosen gegenüber religiös-kirchlicher Erziehung sind deutlich.“

26 Konfessionslosigkeit in Ost- und Westdeutschland
Befunde aus der KMU IV, S. 109 3.) „Weitere Assimilierungsvorgänge zwischen Ost- und Westdeutschland sind zu erwarten; vor allem die schrittweise Zunahme immer schon Konfessionsloser in den alten Bundesländern durch Ost-West-Wanderungen und Generationenwechsel. Dennoch ist die Beharrungskraft regionaler Sondertradierung nicht zu unterschätzen. Das kirchliche und religiöse Feld im Westen ist insgesamt stärker und vielfältiger – Katholische Kirche, muslimische Gemeinden- besetzt, im Osten dominiert der Dualismus Evangelisch oder Konfessionslos.“

27 Konfessionslosigkeit in Ost- und Westdeutschland
Befunde aus der KMU IV, S. 109 4.) „Abgesehen von der gewissen Anziehungskraft, die fernöstliche Spiritualität für westdeutsche Konfessionslose besitzt: Es finden sich kaum Anzeichen für eine nennenswerte „Wiederkehr des Religiösen“ im Raum der Konfessionslosen.“

28 Literatur Huber, Wolfgang et al (Hrsg.) 2006: Kirche in der Vielfalt der Lebensbezüge. Die vierte EKD-Erhebung über Kirchenmitgliedschaft, Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus Terwey, Michael 2004: Säkularisierung und Kirchenkrise in Deutschland, in: Rüdiger Schmitt-Beck et al (Hrsg.): Sozialer Wandel in Deutschland. Analysen mit ALLBUS-Daten aus zwei Jahrzehnten, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S


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