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Gesundheitspsychologie

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Präsentation zum Thema: "Gesundheitspsychologie"—  Präsentation transkript:

1 Gesundheitspsychologie
Gesetzentwurf zum Präventionsgesetz vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht Zahlreiche Änderungen geplant wie z. B. Mindestwerte für betriebliches Gesundheitsmanagement TU Dresden, Gesundheitspsychologie

2 Gesundheitspsychologie
TU Dresden, Gesundheitspsychologie

3 Gesundheitspsychologie
TU Dresden, Gesundheitspsychologie

4 Gesundheitspsychologie
2014 TU Dresden, Gesundheitspsychologie

5 Gesundheitspsychologie
Folien im pdf- Format, Kein Passwort TU Dresden, Gesundheitspsychologie

6 Termin wird noch mitgeteilt Lehrzentrum Falkenbrunnen, Raum FAL 103
Prüfungskonsultation zur KP-Klausur ( um 14:50 Uhr im WEB/KLEM/U) für Studierende im Bachelor Psychologie Termin wird noch mitgeteilt Lehrzentrum Falkenbrunnen, Raum FAL 103 Hinweis: Fragen zum Klausurinhalt sind direkt in den Lehrveranstaltungen zu stellen TU Dresden, Gesundheitspsychologie

7 Vorlesung II: Was ist Gesundheitspsychologie?
Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Was ist Gesundheitspsychologie? TU Dresden, Gesundheitspsychologie

8 Gesundheitspsychologie
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Ottawa Charta (I) „Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen.“ (Ottawa Charta zur Gesundheitsförderung der WHO, authorisierte dt. Übersetzung, TU Dresden, Gesundheitspsychologie

9 Gesundheitsförderung
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Gesundheitsförderung Förderung gesundheitsunterstützender Umwelten Gestaltung menschenwürdigerer und freundlicherer Lebenswelten Stärkung personinterner protektiver Faktoren Förderung z.B. eines gesunden Verhaltensstils, der Stresstoleranz, des Selbstwerts und der internen Kontrollüberzeugung TU Dresden, Gesundheitspsychologie

10 Gesundheitspsychologie
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Vorsicht! vor einem einseitig individualistisch-reduktionistischem Gesundheitsbegriff! Ökologische, ökonomische und soziokulturelle Bedingungen, die die individuellen Lebenswelten und gesundheitsbezogenen Lebensstile prägen, sollten nicht ignoriert werden. TU Dresden, Gesundheitspsychologie

11 Ärmere sterben früher (Bundesgesundheitssurvey, Robert-Koch-Institut)
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Ärmere sterben früher (Bundesgesundheitssurvey, Robert-Koch-Institut) Die Gesundheit hängt von Bildung, Arbeitssituation und Wohnbedingungen ab. Besonders deutlich ist dies bei Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Chronischer Bronchitis, Rückenschmerzen und Depression. TU Dresden, Gesundheitspsychologie

12 Gesundheitspsychologie
Fragen TU Dresden, Gesundheitspsychologie

13 Gesundheitspsychologie
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Verbreitung chronischer Krankheiten und Beschwerden in der Bevölkerung ab 18 Jahren und relative Häufigkeit in der Unterschicht im Vergleich zur Oberschicht. Quelle: Telefonischer Gesundheitssurvey 2003 TU Dresden, Gesundheitspsychologie

14 Gesundheitspsychologie
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Problem: Selbstauskunft. Befragte aus der Unterschicht sind schlechter informiert Verbreitung chronischer Krankheiten und Beschwerden in der Bevölkerung ab 18 Jahren und relative Häufigkeit in der Unterschicht im Vergleich zur Oberschicht. Quelle: Telefonischer Gesundheitssurvey 2003 TU Dresden, Gesundheitspsychologie

15 Gesundheitspsychologie
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention TU Dresden, Gesundheitspsychologie

16 Gesundheitspsychologie
Fazit: Die ökonomischen Bedingungen sind Teil des gesunden Lebens Siehe die Diskussion zur Gesundheitsreform in den USA TU Dresden, Gesundheitspsychologie

17 Gesundheitsförderung
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Gesundheitsförderung Förderung gesundheitsunterstützender Umwelten Gestaltung menschenwürdigerer und freundlicherer Lebenswelten Stärkung personinterner protektiver Faktoren Förderung z.B. eines gesunden Verhaltensstils, der Stresstoleranz, des Selbstwerts und der internen Kontrollüberzeugung TU Dresden, Gesundheitspsychologie

18 Gesundheitspsychologie
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19 Gesundheitsreformgesetz 2000
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Gesundheitsreformgesetz 2000 Krankenkassen: mit Gesundheitsförderungsmaßnahmen auch zur Vermeidung sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen beitragen Schwerpunkt: Bevölkerungsgruppen mit höheren Gesundheitsrisiken (Risikogruppen). Diese fragen derartige Leistungen weniger nach. Hierzu: niederschwellige Zugangswege (z. B. in Schulen). Förderung gesundheitsgerechten Verhaltens im Lebens- und Arbeitsumfeld der Versicherten insgesamt gesundheitsgerechtere Bedingungen auch Maßnahmen für die betriebliche Gesundheitsförderung z. B. bei arbeitsbedingten körperlichen Belastungen psychosozialem Stress Genuss- und Suchtmittelkonsum Kurse über gesunde Verpflegung in Betrieben TU Dresden, Gesundheitspsychologie

20 Gesundheitspsychologie
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Ottawa Charta (II) „Gesundheit steht für ein positives Konzept, das in gleicher Weise die Bedeutung sozialer und individueller Ressourcen für die Gesundheit betont wie die körperlichen Fähigkeiten. Die Verantwortung für Gesundheitsförderung liegt deshalb nicht nur bei dem Gesundheitssektor sondern bei allen Politikbereichen und zielt über die Entwicklung gesünderer Lebensweisen hinaus auf die Förderung von umfassendem Wohlbefinden hin. Grundlegende Bedingungen und konstitui-erende Momente von Gesundheit sind Frieden, angemessene Wohnbedingungen, Bildung, Ernährung, Einkommen, ein stabiles Öko-System, eine sorgfältige Verwendung vorhanden-er Naturressourcen, soziale Gerechtigkeit und Chancen-gleichheit. Jede Verbesserung des Gesundheitszustandes ist zwangsläufig fest an diese Grundvoraussetzungen gebunden.“ TU Dresden, Gesundheitspsychologie

21 Lebensstil vs. Lebensbedingung
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Lebensstil vs. Lebensbedingung Gesundheitsförderung umfasst die Verbesserung von gesundheitsrelevanten Lebensstilen als auch die Verbesserung von gesundheitsrelevanten Lebensbedingungen  2 grundlegende Ansatzpunkte TU Dresden, Gesundheitspsychologie

22 Gesundheitspsychologie
Im Sommer 2011 wurde vor dem Verzehr von rohen Gurken, Tomaten und Salat gewarnt: EHEC-Epidemie in Norddeutschland TU Dresden, Gesundheitspsychologie

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24 Gesundheitspsychologie
“The best prevention for radiation sickness is to minimize the exposure dose or to reduce the dose rate.” Bei (menschengemachten) Katastrophen haben Menschen oft nicht die Wahl, sich für die “gesündere Option” zu entscheiden (Beispiele: Bhopal, Seveso, Fukushima) TU Dresden, Gesundheitspsychologie

25 Determinanten der Gesundheit
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Determinanten der Gesundheit Determinanten (bestimmende Faktoren) sind vielfältig und stehen miteinander in Wechselwirkung. Gesundheitsförderung geht das Spektrum der veränderbaren Determinanten der Gesundheit an und tritt für eine Veränderung dieser Faktoren ein. Wesentlicher Einfluss auf Gesundheit nachgewiesen für: soziale Unterstützung und soziale Netzwerke Arbeit und Arbeitsbedingungen Einkommen und sozialer Status physische Umwelt, Gesundheitsdienste gesunde kindliche Entwicklung und Ausbildung (vgl. Lebensbedingungen) Gesundheitsverhalten und Lebensstil Lebens- und Bewältigungskompetenzen TU Dresden, Gesundheitspsychologie

26 Wichtiger Anwendungsbereich: Gesundheitsförderung in Unternehmen
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Wichtiger Anwendungsbereich: Gesundheitsförderung in Unternehmen Eisberg-Modell der Siemens AG TU Dresden, Gesundheitspsychologie

27 Der emanzipatorische Ansatz der Ottawa-Charta
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Der emanzipatorische Ansatz der Ottawa-Charta Empowerment: "In der Gesundheitsförderung bezeichnet man mit Befähigung zu selbstbestimmtem Handeln (Empowerment) einen Prozess, durch den Menschen eine größere Kontrolle über die Entscheidungen und Handlungen gewinnen, die ihre Gesundheit beeinflussen." (WHO, 1998, S. 6) Partizipation: "Die aktive Einbeziehung der Menschen, die in irgendeiner Form der gesellschaftlichen Organisation leben, in die kohärente Planung, Durchführung und Kontrolle der primären Gesundheitsversorgung (und von Projekten bzw. Programmen der Gesundheitsförderung) und zwar unter Ausnutzung örtlicher, nationaler und anderer Ressourcen." (WHO, 1999, S. 256) TU Dresden, Gesundheitspsychologie

28 Gesundheitspsychologie
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29 Beispiel: Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung
Auf der Homepage: Zahlreiche Beispiele für Angewandte Gesundheitsförderung (Kinderernährung; Umgang mit Alkohol, Bewegungsprogramme etc.) TU Dresden, Gesundheitspsychologie

30 Weitere Beispiele: Reihe „Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung“ derzeit 37 Bände, meist ohne Schutzgebühr, tw. vergriffen. (auch „pdf-Archiv“ beachten) TU Dresden, Gesundheitspsychologie Gesundheitspsychologie Folie 30 von 67

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Maßnahmen zur Förderung eines gesunden Verhaltensstils – oder Prävention? TU Dresden, Gesundheitspsychologie

33 Gesundheitspsychologie
In der westlichen Welt ist Gesundheitsförderung nicht zuletzt auch ein riesiger Markt! TU Dresden, Gesundheitspsychologie

34 Gesundheitspsychologie
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Prävention TU Dresden, Gesundheitspsychologie

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1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Prävention „Maßnahme zur Vorbeugung und Verhinderung von unerwünschten psychischen oder physischen Zuständen. Sie setzt per definitionem ein, bevor eine Störung auftreten konnte und zielt auf eine Verminderung der Inzidenz (während die Therapie die Prävalenz verringert)“ (Baumann & Perrez, 1990) TU Dresden, Gesundheitspsychologie

36 Gesundheitsaufklärung zwischen Disziplinierung und Emanzipation
Hauptsache gesund! Gesundheitsaufklärung zwischen Disziplinierung und Emanzipation – einige Beispiele.. TU Dresden, Gesundheitspsychologie

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Beispiele für aktuelle Präventions- kampagnen TU Dresden, Gesundheitspsychologie

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50 Raucherambulanz TU Dresden Gesundheitspsychologie
Die nächsten Kurse: TU Dresden, Gesundheitspsychologie

51 Programminhalte Raucherambulanz Gesundheitspsychologie
1. Sitzung Informationen zum Thema Rauchen und wie Nikotin im Körper wirkt 2. Sitzung Kennenlernen der Gruppe, eigene Motivation stärken, eigene Vor- und Nachteile das Rauchens bzw. des Nichtrauchens, Analyse des Schweregrads der Tabakabhängigkeit, Informationen zu Medikamenten 3. Sitzung Erkennen des eigenen Rauchverhaltens und individueller Risikosituationen, Erarbeiten von Alternativen zum Rauchen, Übungen zur Entspannung 4. Sitzung Ausführliche Vorbereitung des Rauchstopptags, auf mögliche Entzugssymptome und auf die Bewältigung von Suchtverlangen 5. Sitzung Erfahrungen seit dem Rauchstopptag, Entzugssymptome, Rückfallvorbeugung, Ernährung und Rauchen 6. Sitzung Umgang mit dem Rauchverlangen, Möglichkeiten der Ablenkung und der Akzeptanz 7. Sitzung Neue Identität als Nichtraucher, Abschlussrunde, Abschlussfragebogen TU Dresden, Gesundheitspsychologie

52 BSE und die Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (vCJD)
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention BSE und die Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (vCJD) Auf BSE getestete Rinder in Deutschland bis März 2004: Positiv Negativ + - 292 = 0,002% Anzahl vCJD-Fälle in Deutschland bis heute: Margraf (2005) TU Dresden, Gesundheitspsychologie

53 HIV, Medien und Aids-Todesfälle in Deutschland
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention HIV, Medien und Aids-Todesfälle in Deutschland HIV-Neuinfektionen 2000/Jahr Aids-Todesfälle 600/Jahr Anstieg der HIV-Erstdiagnosen im Jahr 2002 (auch Jugendliche!), sehr häufig durch heterosexuelle Kontakte (Schweiz: wichtigster Infektionsweg, 59%) Medienberichterstattung: nahe Null TU Dresden, Gesundheitspsychologie

54 Gesundheitspsychologie
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55 Gesundheitspsychologie
2012: 3400! TU Dresden, Gesundheitspsychologie

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1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Fernsehkonsum und Vulnerabilität für Gewaltverhalten* *körperlicher Angriff mit Verletzungsfolge auf andere Person Täglicher Fernsehkonsum (bis 14.Lj.) <1h 1-3h >3h Männer ( Lj.) 8,9% 27,5% 41,7% Frauen ( Lj.) 2,3% 8,6% 9,3% Täglicher Fernsehkonsum (bis 22. Lj.) <1h 1-3h >3h Männer ( Lj.) 2,4% 3,9% 13,4% Frauen ( Lj.) 0,0% 1,5% 7,9%  signifikante Zunahme, kontrolliert bzgl. Misshandlung, Temperament & sozioökonomischem Status! Johnson, J., Cohen, P., Smailes, E., Kasen, S., and Brook, J. (2002). Television viewing and Aggressive Behavior during Adolescence and Adulthood. Science, 295, (prosp. Studie in New York ab 5. Lebensjahr (1975), N=793) TU Dresden, Gesundheitspsychologie

57 (Keine) Ehe und Depression
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention (Keine) Ehe und Depression signifikanter Zusammenhang (Alter 50+) differentieller Geschlechtseffekt: SHARE-Studie der EU, Börsch-Supan et al. (2005) Positiv Männer + Negativ Frauen - Ehe schützt Männer vor Depression Ehe verstärkt bei Frauen die Depression TU Dresden, Gesundheitspsychologie

58 Gesundheitspsychologie
“The best prevention for radiation sickness is to minimize the exposure dose or to reduce the dose rate.” In der medizinischen Prävention können Menschen frei entscheiden TU Dresden, Gesundheitspsychologie

59 Ein brisantes Sonderthema: Krebs-Früherkennung (Screening)
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60 Gesundheitspsychologie
(Grafik: Die ZEIT) TU Dresden, Gesundheitspsychologie

61 Soll man noch zur Vorsorge gehen, wenn man sowieso bald stirbt?
Rubrik „Die spannende Studie“ Soll man noch zur Vorsorge gehen, wenn man sowieso bald stirbt? Cruz, Covinsky, Widera, Stijacic-Stenzer & Lee, 2013 (JAMA) Hintergrund: Viele Präventionsmaßnahmen zahlen sich erst nach langer Zeit (z.B. 7 Jahre bei Darmkrebs) aus; die Nachteile sind aber sofort gegeben TU Dresden, Gesundheitspsychologie

62 Allgemeine Ziele der Prävention
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Allgemeine Ziele der Prävention Verminderung von Stress Stressimmunisierung Krisenintervention (Intervention, bevor die Störung sich verfestigt) Beispiel Debriefing: Wann ist der richtige Zeitpunkt für welche präventive Maßnahme? TU Dresden, Gesundheitspsychologie

63 Gesundheitspsychologie
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Arten der Prävention Primäre Prävention = Interventionen vor dem Auftreten einer Störung Sekundäre Prävention = Interventionen während einer Störung (zur Vermeidung von negativen Konsequenzen) Tertiäre Prävention = Intervention zur Vermeidung von Folgen schädigender Konsequenzen (Caplan, 1964) TU Dresden, Gesundheitspsychologie

64 Interventionsmethoden
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Interventionsmethoden Aufklärung Beratung Training umgebungs- oder systembezogene Intervention Krisenintervention TU Dresden, Gesundheitspsychologie

65 Strategien zur Verhaltensänderung (adaptiert nach Somaini, 1989)
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Strategien zur Verhaltensänderung (adaptiert nach Somaini, 1989) Risikoverhalten Interventionsziel Strategie „Leicht zu Problembewußtsein Information, Aufklärung verändern“ Wissen Überzeugende Kommunikation, Beratung, Gruppendiskussion Fähigkeiten/ Soziale Verstärkung, Selbst- Skills verstärkung, Verhaltenskontakte, Verhaltenstraining, Selbst- beobachtung u. -überwachung Ausführung Selbstmanagement, Umgebungsveränderung „Schwer zu Aufrechterhaltung Selbstmanagement, verändern“ Umgebungsveränderung TU Dresden, Gesundheitspsychologie

66 Systematik der Prävention (mit Beispielen)
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Systematik der Prävention (mit Beispielen) spezifisch unspezifisch Blutdruck- Compliance- Programm Gesundheitstraining für HIV-Positive Aids-Aufklärung Eltern-Training risiko-gruppen-bezogen populations-bezogen TU Dresden, Gesundheitspsychologie

67 Meta-Analyse: Wie wirksam ist Prävention?
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Meta-Analyse: Wie wirksam ist Prävention? Snyder, et al. (2004) TU Dresden, Gesundheitspsychologie

68 Wichtige Unterscheidung: Zielsetzung der Gesundheitskampagne: η = .53!
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Wichtige Unterscheidung: Zielsetzung der Gesundheitskampagne: η = .53! Aufbau neuen Verhaltens (12% der Varianz) Prävention eines neuen unerwünschten Verhaltens (7%) Aufgabe/Reduktion eines gewohnten Verhaltens (5%) Snyder, L. B., Hamilton, M. A., Mitchell, E. W., Kiwanuka-Tondo, J., Fleming-Milici, F. & Proctor, D. (2004). A meta-analysis of the effect of mediated health communication campaigns on behavior change in the United States. Journal of Health Communication, 9, TU Dresden, Gesundheitspsychologie

69 Gesundheitsreformgesetz 2000 (II)
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Gesundheitsreformgesetz 2000 (II) bestimmt nach strengen Kriterien, welche Angebote künftig auf Kosten der Krankenkassen erstattet werden dürfen nur solche Maßnahmen werden finanziert, die qualitätsgesichert, zielgerichtet und erfolgreich den Präventionsbedarf der Versicherten abdecken Maßnahmen zur primären Prävention sollen allgemeinen Gesundheitszustand von Risikogruppen verbessern Leitfaden ermöglicht: z. B. Bewegungsschulungen für Versicherte, die unter Haltungsschäden leiden Ernährungsprogramme für Übergewichtige Angebote zur Vermeidung von Mangel- und Fehlernährung Stress- und Entspannungskurse Maßnahmen gegen Genuss- und Suchtmittelmissbrauch TU Dresden, Gesundheitspsychologie

70 Kostensenkung durch psychologische Interventionen
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Kostensenkung durch psychologische Interventionen Schätzung: ca. 20% Kostensenkung durch psychologische Interventionen im Gesundheitswesen Aber: „Psychology as a field has been slow to adopt a point-of-need service delivery model“ (Russo & Howard, 1999). Stärkung der Fachhochschulen durch Wissenschaftsrat: anwendungsorientiert, praxisbezogen, auf spezifisches Arbeitssegment vorbereitend, interdisziplinär, international Also: schneller bei der Implementierung besserer praktischer Lösungen TU Dresden, Gesundheitspsychologie

71 Funktions-Interventions-Matrix mit Beispielen
1. Gesundheitspsychologische Interventionen: Gesundheitsförderung und Prävention Funktions-Interventions-Matrix mit Beispielen Interv.ebene Funktionen Psychische Funktionen Funktionsmuster Interpersonelle Systeme Erhaltungsfunktion/ Gesundheits- förderung Problemlösetraining Selbsterfahrung Kommunikations-training im Betrieb Prävention Gedächtnistraining für gesunde ältere Personen Training zur Stressverarbeitung Elterntraining für junge Paare Behandlung/ Therapie Behandlung von Schlafstörungen Kognitive Verhaltenstherapie bei Depressionen Familientherapie bei Tochter mit Anorexie Rehabilitation Gedächtnistraining nach Hirnverletzung Behandlungs-programm bei chronischem Alkoholismus Familientherapie zur Rückfallprophy-laxe schizophrener Patienten TU Dresden, Gesundheitspsychologie

72 2. Definitionen von Gesundheitspsychologie
2. Was ist Gesundheitspsychologie? 2. Definitionen von Gesundheitspsychologie TU Dresden, Gesundheitspsychologie

73 Probleme mit der Abgrenzung
2. Was ist Gesundheitspsychologie? Probleme mit der Abgrenzung Grenze zwischen Störung und Nicht-Störung Grenze zwischen psychischer und körperlicher Störung Prävention auch bei bereits Erkrankten wichtig TU Dresden, Gesundheitspsychologie

74 Gesundheitspsychologie
2. Was ist Gesundheitspsychologie? Weinman (1990) “Health psychology is the area of psychology which is concerned with human behavior in the context of health and illness.” Die sechs wichtigsten Bereiche der Gesundheitspsychologie nach Weinman: Risikofaktoren im Verhalten Verhalten, das gesundheitsförderlich oder stabilisierend ist Kognitionen über Krankheit und Gesundheit Kommunikation, Entscheidungsbildung, Befolgung (compliance) Behandlungsbedingungen Bewältigung von Krankheit und Gesundheit TU Dresden, Gesundheitspsychologie

75 Gesundheitspsychologie
2. Was ist Gesundheitspsychologie? Schwarzer (1990) “Gesundheitspsychologie ist ein wissenschaftlicher Beitrag der Psychologie zur:“ Förderung und Erhaltung von Gesundheit Verhütung und Behandlung von Krankheiten Bestimmung von Risikoverhaltensweisen Diagnose und Ursachenbestimmung von gesundheitlichen Störungen Rehabilitation und Verbesserung des Systems gesundheitlicher Versorgung TU Dresden, Gesundheitspsychologie

76 „Weiter“ Begriff von Gesundheitspsychologie
2. Was ist Gesundheitspsychologie? „Weiter“ Begriff von Gesundheitspsychologie „Enger“ Begriff von Gesundheitspsychologie: Gesundheitsmodelle Gesundheitsförderung Prävention Theorie und Forschung im natürlichen Überschneidungsbereich von Gesundheit und Krankheit TU Dresden, Gesundheitspsychologie

77 Eine kleine Geschichte des Leib-Seele-Problems (nach Taylor, 1999)
2. Was ist Gesundheitspsychologie? Eine kleine Geschichte des Leib-Seele-Problems (nach Taylor, 1999) Vorgeschichte Griechen (Galen) Mittelalter Renaissance, Aufklärung, bis heute Psychologie Seele (Geister) Leib (Körpersäfte) Seele (Mystizismus und Dämonologie) Leib/Seele (Dualismus) Leib und Seele untrennbar verbunden TU Dresden, Gesundheitspsychologie

78 Prämisse: Gesundheit ≠ „Abwesenheit von Krankheit“
2. Was ist Gesundheitspsychologie? Prämisse: Gesundheit ≠ „Abwesenheit von Krankheit“ Begründung: • „Krankheit“ ist selbst unklar definiert • Das medizinische Krankheitsmodell ist für eine Vielzahl von gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht zutreffend • Kranke (mit der gleichen Krankheit) unterscheiden sich im Maß ihres Wohlbefindens erheblich TU Dresden, Gesundheitspsychologie

79 Gesundheitspsychologie
2. Was ist Gesundheitspsychologie? Death rates for the 10 leading causes of death (per 100,000 population, United States, 1900 and 1994; Sexton, 1979; U.S. Dept. of Commerce, 1997.) 1900 1994 Influenza and pneumonia Tuberculosis, all forms Gastroenteritis Diseases of the heart Vascular lesions of the c.n.s. Chronic nephritis All accidents Malignant neoplasms (cancer) Certain diseases of early infancy Diphteria Diseases of the heart Malignant neoplasms (cancer) Cerebrovascular disease (stroke) 35.9 Chronic obstructive pulmonary disease 35.4 Accidents 30.9 Pneumonia, influenza 19.4 Diabetes mellitus 12.2 Suicide 11.7 HIV infection 10.5 Homicide TU Dresden, Gesundheitspsychologie

80 Gesundheitspsychologie
2. Was ist Gesundheitspsychologie? TU Dresden, Gesundheitspsychologie

81 Gesundheitspsychologie im Wissenschaftskontext
Medizinische Psychologie Verhaltens-medizin Gesundheits-psychologie Medizin Gesundheits-wissenschaften Klinische Psychologie TU Dresden, Gesundheitspsychologie

82 Gesundheitspsychologie
Theoretische Grundlagen Theorien und Modelle der Gesundheit, des Gesund-heitsverhaltens und der Gesundheitsförderung Forschungsfelder Diagnostik gesundheitsrele-vanter Zustände, verhaltens-weisen und Kognitionen; Evaluation von Programmen und Institutionen Gesundheitspsychologie Anwendungsbereiche Gesundheitserziehung und –beratung, Gesundheits-förderung, Public Health; Primäre, sekundäre, tertiäre Prävention Gesundheitspolitik Gesundheitssystemforschung Gesundheitsberichterstattung TU Dresden, Gesundheitspsychologie

83 Gesundheitspsychologie
Fragen Nennen und erläutern sie an dem Beispiel eines selbst gewählten Gesundheitsproblems die drei verschiedenen Arten der Prävention! Was sind Risikogruppen und wie sollten diese in Gesundheitsförderungs- oder Präventionsprogrammen berücksichtigt werden? Nennen und erläutern sie an dem Beispiel eines selbst gewählten Gesundheitsproblems die beiden grundlegenden Ansatzpunkte der Gesundheitsförderung! Nennen und erläutern Sie die beiden zentralen Punkte der Ottawa-Charta in Bezug auf die Einbeziehung des Einzelnen in die Gesundheitsförderung! Welche Zielsetzung eines Gesundheitsprogramms verspricht am ehesten Erfolg? TU Dresden, Gesundheitspsychologie


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