Präsentation herunterladen
Veröffentlicht von:Wilma Muenz Geändert vor über 11 Jahren
1
Anlage A-3.3 Natürliche Strahlenbelastung Jahres-Äquivalentdosis
a) Kosmische Strahlung (auch Höhen- oder Ultraschallstrahlung genannt!) Sie resultiert aus hochenergetischer Primärstrahlung („Sonnen- oder galaktischer Wind“) (überwiegend Teilchenstrahlung, z.B. Protonen bis 1021eV) Ablenkung im Erdmagnetfeld, Absorption in der Erdatmosphäre in Abhängigkeit von der Höhe über N.N. und der geografischen Breite wird Sekundärstrahlung erzeugt. Höhe Jahres-Äquivalentdosis Meeresspiegel 1000m 2000m 4000m 16000m 300 Sv 400 Sv 610 Sv 1 750 Sv Sv Tab.3.1: Abhängigkeit der Kosmischen Strahlung von der Höhe über N.N. für mittlere Breiten Sog. „Ammen-Märchen“ vieler Ärzte zur Verharmlosung der Strahlenbelastung bei Röntgenaufnahmen. “.. eine Röntgenaufnahme belastet viel, viel weniger als ein Urlaub im Gebirge..! Zusätzliche Strahlenbelastung bei einem dreiwöchigen Urlaub im Gebirge (1000m) Sv Typische Strahlenbelastung durch eine einfache Röntgenaufnahme Sv
2
Abb. 3.1: Dosisleistung als Funktion der Höhe über N.N. und der geo-
graphischen Breite beim Flug einer Concord von Paris nach Rio
3
Dosisleistung in mSv/a
b) Terrestrische Strahlung Der Erdboden enthält je nach Boden- bzw. Gesteinsart verschiedene Konzentrationen an natürlich vorkommenden Radionukliden (s.Tab.3.2). Radionuklid TH Granit Lehm Kalk Sand Ra 226 g/t Th g/t K g/t 1.6 103a 1.4 1010a 1.3 109a 1.7 18 3.8 1.3 12 0.44 1.1 0.2 0.15 0.6 Tab. 3.2: Die terrestrische Strahlendosis variiert sehr stark von Ort zu Ort, die Normalwerte liegen zwischen 0,2 mSv pro Jahr für Sand oder Sedimentgestein und 1,0 mSv pro Jahr für Granitboden Aber !: An speziellen Orten wird bis zum 1000-fachen dieser Dosen gemessen (s.Tab. 3.3). Gebiet Bewohner in Mill. Dosisleistung in mSv/a Mittelwert Maximum Bundesrep. Deutschland Frankreich Granitbezirk Frankreich „hot spot“ Indien, Kerala Brasilien, Atlantikküste Iran, Ramsar 80 7 0,1 0,04 0,5 2,5 - 10 8 18 5* 4 900 40 170 450 Tab. 3.3: Nur -Strahlung ist praktisch wirksam * bei Menzenschwand/Schw.
4
Zusätzliche Strahlenexposition Schlackenstein, Granit
c) Strahlenbelastung durch Baumaterial Baumaterial = Bodenmaterial Die zusätzliche Strahlenbelastung durch Baumaterial ist damit auch oft von der Gegend abhängig Tab. 3.4: Einfluss der Baumaterialien auf die zusätzliche Strahlenexposition durch diese in Wohngebäuden Baustoff Zusätzliche Strahlenexposition in Sv/a Holz Kalkstein, Sandstein Ziegel, Beton Naturstein, Glas Schlackenstein, Granit 200 – 400
5
Dosisleistung in Sv/a des maximal belasteten Körperteil
d) Inkorporation von Radionukliden Spez. Anreicherung von radioaktiven Substanzen in verschiedenen Körperteilen. Besonders gefährdet durch Inkorporation: Lunge, Gonaden, Schleimhäute des Magen-Darmtraktes, innere und äußere Knochenhaut, Knochenmark. Tab. 3.5: Strahlenexposition durch Inkorporation von einigen typischen Radionukliden im durch sie maximal belasteten Körperteil Nuklid Dosisleistung in Sv/a des maximal belasteten Körperteil C 14 K 40 Po 210 (Raucher Ra 226,228 Rn 220, 222 Knochen Knochenmark Knochenhaut Lunge ) Knochenhaut ca Lunge
6
4,44 k Bq Natürliche Radioaktivität im menschlichen Körper
Tab. 3.6: Relative Belastung einiger Körperteile durch Inkorporation Organ Belastung durch Inkorporation Anteil der Inkorporation an der Gesamtbelastung Gonaden Knochen Lunge Knochenhaut 250 Sv 200 Sv 3300 Sv 1000 Sv 20-25% 10% 75% 100% Tab. 3.6: Absolute Inkorporation einiger Radionuklide im menschlichen Körper Nuklid Durchschnittlich inkorporierte Aktivität K40 C14 Ra226 Ra228 H3 4,44 k Bq 3,15 k Bq 3,7 Bq 1,85 Bq 38 mBq 1 Person ca. 8 kBq Eine Klasse (25 Personen) = ca. 0,2 MBq
7
Konzept der effektiven (Äquivalent)-Dosis
Die stochastische Wirkung kleiner Strahlendosen (E < 50 mSv) wird nach neuer StrlSchV am besten durch die sog. effektive Dosis E (früher Heff) beschrieben. Dies gilt insbesondere für die Inkorporation. Die effektive Dosis E ist definiert als: Wobei: HT = Organdosis für das Organ T, wT = Gewebewichtungsfaktor, wR = Strahlungsgewichtungsfaktor, DT,R = Organ-Energiedosis für die jeweilige Strahlungsart R
8
Tab. 3.7: Gewebe-Wichtungsfaktoren wT für das stochastische Risiko
Organ/Gewebe wT gemäß StrlSchV (2001) Gonaden 0,20 Rotes Knochenmark Lunge Magen Dickdarm 0,12 0,12 Schilddrüse Weibliche Brust Blase Speiseröhre Leber 0,05 0,05 0,05 Knochenoberfläche Haut 0,01 0,01 Restkörper insgesamt 1,00 Die Pfeile „“ und „ “ geben die Veränderungstendenz gegenüber früheren Werten an!
9
Tab. 3.8: Mittlere natürliche Strahlenexposition verschiedener
Körperteile über die verschiedenen Expositionspfade und daraus resultierende effektive Dosis (gemäß UNSCEAR Report 1998)
10
Abb. 3.2: Mittlere Aktivitäts- konzentration von Rn 222 im Trinkwasse (nach H.Rühle in StrlSch Praxis 1 (2001) S. 14 Kaiserslautern Eine ähnliche Verteilung ergibt sich für den Rn 222-Gehalt der Raumluft in Häusern, der zwischen ca. 1 und über 1000 Bq/m3 variiert. 100 Bq/m3 im Raum (2-3 kBq Rn-Inhalation pro Tag) erhöhen das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, um 10%!! Bei hohen Rn 222-Konzentrationen (> 100 Bq/m3) werden Isolationsmaßnahmen empfohlen.
11
Abb. 3.3: Übersicht über die typische Variation der natürlichen
Strahlenbelastung (effektive Dosis E) von Ort zu Ort E = Σ wT • HT = = Inkorporation
Ähnliche Präsentationen
© 2025 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.