Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Text-, Gesprächs- und Kommunikationsanalyse anhand italienischer Beispiele 28.10.2009.

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Text-, Gesprächs- und Kommunikationsanalyse anhand italienischer Beispiele 28.10.2009."—  Präsentation transkript:

1 Text-, Gesprächs- und Kommunikationsanalyse anhand italienischer Beispiele

2 Grundbegriffe der Textlinguistik
Anhand von Beispielen aus dem Italienischen

3 1. Kohäsion Grundbegriffe der Textlinguistik

4 Textlinguistische Grundbegriffe
Kohäsion (= it. coesione) = die semantisch-syntaktische Verknüpfung von Sätzen in einem Text

5 Textlinguistische Grundbegriffe
Unter dem Begriff Kohäsion lassen sich semantisch-syntaktische, in der Regel jedoch lokal begrenzte Beziehungen in einem Text zusammenfassen.

6 Textlinguistische Grundbegriffe
ACHTUNG: Die terminologische Abgrenzung von Kohäsion und Kohärenz ist in der Linguistik nicht einheitlich geregelt. Beide Begriffe wurden in einzelnen Phasen der textlinguistischen Entwicklung und in verschiedenen textlinguistischen Ansätzen unterschiedlich verwendet.

7 Textlinguistische Grundbegriffe
Der Begriff der Kohäsion ist durch die lineare Natur menschlicher Sprachproduktion bestimmt, d.h. sie ist dadurch geprägt, dass wir auf der Ausdrucksebene unsere sprachlichen Äußerungen hintereinander machen.

8 Textlinguistische Grundbegriffe
Kohäsion beruht auf grammatischen Abhängigkeiten. Die sprachlichen Mittel, mit denen die grammatischen Beziehungen zwischen den einzelnen sprachlichen Einzelzeichen hergestellt werden, nennt man Kohäsionsmittel.

9 Textlinguistische Grundbegriffe
Sie (d.h. die Kohäsionsmittel) liegen auf der so genannten Textoberflächenstruktur und sorgen für die Kontinuität eines Textes auf grammatischer Ebene.

10 Textlinguistische Grundbegriffe
Kohäsionsmittel organisieren die Abfolge der Textbausteine in einer linearen Textverlaufsfolge und sind an das "Sprachmaterial" selbst gebunden

11 Kohäsion vs. Kohärenz Textlinguistische Grundbegriffe QUELLE:

12 Textlinguistische Grundbegriffe
Man kann verschiedene Formen der Kohäsion voneinander unterscheiden je nach Art und Weise des Textbezugs oder je nach Auswahl der sprachlichen Mittel, die verwendet werden.

13 Textlinguistische Grundbegriffe
Formen der Kohäsion Rekurrenz Substitution Pro-Formen Bestimmter und unbestimmter Artikel (Textdeixis und Wissendeixis) Situationsdeixis

14 Textlinguistische Grundbegriffe
Formen der Kohäsion Ellipse Explizite (metakommunikative) Textverknüpfung Tempus Konnektive (Konjunktionen und Pronominaladverbien)

15 Rekurrenz Kohäsion

16 Textlinguistische Grundbegriffe
Merkmale der Rekurrenz (materielle) Wiederaufnahme eines vorher eingeführten Textelements im nachfolgenden Text bzw. Wiederaufnahme gleicher oder vom Textbezug her gesehen identischer (referenzidentischer)  Ausdrücke

17 Textlinguistische Grundbegriffe
Einfache Rekurrenz: Beispiel:  Ieri sono andato da Mario. Ho suonato e Mario ha aperto la porta. Poi Mario mi ha fatto vedere i suoi regali … Problem: Stilistische Monotonie

18 Textlinguistische Grundbegriffe
Oder… Dopo un'alluvione il sindaco di una città interessata fece la precipitosa dichiarazione: «Qui c'è acqua e fango dappertutto, l'acqua ha sommerso le auto, il fango entra dentro le case, qualcuno ci deve aiutare a togliere il fango, a drenare tutta questa acqua, la mia città è sommersa dall'acqua e dal fango».

19 Textlinguistische Grundbegriffe
Partielle Rekurrenz z.B. Era molto felice. Nella sua felicità . . .,

20 Substitution Kohäsion

21 Textlinguistische Grundbegriffe
Merkmale der Substitution: Wiederaufnahme eines zuvor genannten Textelementes (Wort, Wortgruppe) durch ein diesem inhaltlich verbundenen Textelement. Problem:  keine 1:1-Substitution Häufig Erweiterung der Bedeutungsaspekte des Referenzobjektes nach der Substitution

22 Textlinguistische Grundbegriffe
Koreferenz: Ursprüngliches Textelement und Substitutionselement beziehen sich auf das gleiche außersprachliche Objekt (Referenzobjekt)

23 Textlinguistische Grundbegriffe
Koreferenten Synonyme, Ober- und Unterbegriffe, Metaphern, Wörter (Lexeme) aus dem gleichen Wortfeld, manchmal aber auch semantisch weniger eng verwandte Ausdrücke

24 Textlinguistische Grundbegriffe
Der transphrastische Zusammenhang entsteht durch die Wiederaufnahme (Rekurrenz = it. ricorrenza) sprachlicher Ausdrücke und durch Konnexion (= it. connessione) (aufgrund bestehender Relationen zwischen Propositionen benachbarter Sätze).

25 Textlinguistische Grundbegriffe
Textkohäsion kann bei expliziter Konnexion (it. conessione esplicita) und expliziter Wiederaufnahme (it. ricorrenza esplicita) deutlich auf der Textoberfläche signalisiert sein …

26 Textlinguistische Grundbegriffe
… oder muss als implizite Konnexion (it. connessione implicita) (aus den zugrundeliegenden Sachverhalten) und als implizite Wiederaufnahme (it. ricorrenza implicita) (aus semantischen und wissensabhängigen Relationen zwischen einzelnen Ausdrücken) erschlossen werden.

27 Textlinguistische Grundbegriffe
Auch Brinker (1992) unterscheidet (in Anlehnung an Harweg 1968) bei den "grammatischen Bedingungen der Textkohärenz„ die explizite Wiederaufnahme und die implizite Wiederaufnahme.  

28 Pro-Formen Kohäsion

29 Textlinguistische Grundbegriffe
Verweisrichtungen Rückverweis Vorverweis 

30 Textlinguistische Grundbegriffe
Kohäsionmittel bei expliziter Wiederaufnahme aufgrund von Koreferenz (meist anaphorisch, seltener kataphorisch) anaphorisch (= it. anaforico) = ein sprachliches Element, das im Text auf ein vorausgehendes sprachliches Element verweist kataphorisch (= it. cataforico) = ein sprachliches Element, das im Text auf ein folgendes sprachliches Element verweist

31 Textlinguistische Grundbegriffe
Anapher (it. anafora): Das Wort (typischerweise ein Pronomen), mit dem man sich auf ein anderes Wort im Text (den Antezedenten) zurückbezieht, z.B. „Babbo Natale viene domani. Lui ci porta tanti regali".

32 Textlinguistische Grundbegriffe
Katapher (it. catafora): = Das Wort (typischerweise ein Pronomen), mit dem man sich auf ein anderes Wort im Text vorbezieht, z.B. „Lui ci porta tanti regali. Babbo Natale viene domani."

33 Textlinguistische Grundbegriffe
Die Pro-Formen (it. pro-forme) (auch: Verweisformen) = wichtige Kohäsionsmittel auf der Textoberflächenstruktur. Die weitgehend inhaltsleere Pro-Form fungiert als eine Art „Suchanweisung“, um es mit Inhalt (Bezugselement, Referenzbezug) zu füllen. 

34 Textlinguistische Grundbegriffe
Pro-Formen: Pronomina (z. B. lui, lei)

35 Textlinguistische Grundbegriffe
Proverben Ein Proverb, auch Verb-Substitut genannt, ist ein Verb als Proform und als Mittel der Kohäsion. Es ist eine referentielle Verweisform. Proverben (z. B. fare, essere) werden (immer gemeinsam mit anderen Proformen) im Text verwendet, um den Inhalt eines stärker determinierten Verbs (oder einer Verbalphrase) präsent zu halten [. . .] (Beaugrande / Dressler 1981: 67).

36 Textlinguistische Grundbegriffe
Beispiel Scriverai ancora oggi a tua nonna? Lo farò senz‘altro.

37 Textlinguistische Grundbegriffe
Proadjektive (z.B. del genere) Quel incontro era molto palloso. Non ho mai visto una cosa del genere.

38 Kohäsion / Kohärenz / Isotopie
Textlinguistische Grundbegriffe

39 Textlinguistische Grundbegriffe
Kohäsion ist, wie aus dem bisher dargelegten ersichtlich werden dürfte, eine Erscheinung, die mehr oder weniger direkt durch sprachliche Mittel an der Textoberfläche ausgedrückt wird, die sich auch aus der linearen Sicht auf die Textstruktur ergibt.

40 Textlinguistische Grundbegriffe
Von Kohärenz hingegen spricht man in den meisten Fällen, wenn man die lineare Sicht (die Sicht "Satz für Satz") und damit die rein sprachliche Interpretationsbasis verlässt und "Texthaftigkeit" als Eigenschaft begreift, die aus dem Kontext (aus der Textumgebung) heraus erklärt und beschrieben werden soll.

41 Textlinguistische Grundbegriffe
Der Text kann von diesem Ansatz her nicht mehr als "einfache" lineare Abfolge von Sätzen gedeutet, sondern muss als komplex strukturiertes, kommunikativ (illokutiv), konzeptuell und thematisch gegliedertes Ganzes begriffen werden.

42 Textlinguistische Grundbegriffe
Seit Anfang der 8Oer Jahre bezieht sich der Begriff Kohärenz fast immer auf den einem ganzen Text zugrundeliegenden Sinnzusammenhang (einschließlich des durch den Text aktivierten Wissens) bzw. auf das Ergebnis kognitiver Prozesse in der Textverarbeitung.

43 Textlinguistische Grundbegriffe

44 Textlinguistische Grundbegriffe

45 Ko-Text und Kontext Textlinguistische Grundbegriffe

46 Textlinguistische Grundbegriffe
Ko-Text und Kontext

47 Textlinguistische Grundbegriffe

48 Textlinguistische Grundbegriffe

49 Textlinguistische Grundbegriffe

50 Die Textfunktion Textlinguistische Grundbegriffe

51 Differenzierungskriterien: die Textfunktion
Einige Texte können nach ihrer Funktion definiert werden, d.h. nach dem Beitrag der Texte zur Interaktion, jedoch ohne strikte Kategorisierung

52 Differenzierungskriterien: die Textfunktion
Der Sinn, den ein Text in einem Kommunikationsprozess erhält, bzw. Der Zweck, den ein Text im Rahmen einer Kommunikationssituation erfüllt

53 Differenzierungskriterien: die Textfunktion
Ziel: Reduzierung des Textes auf Grundtypen (Heinemann/Viehweger)

54 Differenzierungskriterien: die Textfunktion
Lösungsansätze: Reduzierung auf 5 Grundtypen (Brinker) Kriterienkatalog zur Erkennung von Textfunktionen (E. U. Große)

55 Differenzierungskriterien: die Textfunktion
Erster Lösungsansatz: Reduzierung auf 5 Grundtypen (Brinker)

56 Die 5 Grundtypen nach Brinker
Informationsfunktion (Nachricht, Bericht, Sachbuch, Rezension, etc.) Appellfunktion (Werbeanzeige, Kommentar, Gesetz, Antrag, etc.) Obligationsfunktion (Vertrag, Garantieschein, Gelöbnis, etc.) Kontaktfunktion (Danksagung, Kondolenzschreiben, Ansichtskarte, etc.) Deklarationsfunktion (Testament, Ernennungsurkunde, etc.)

57 Die 5 Grundtypen nach Brinker
Problem: Es gibt Mischsorten Daher: eine Subklassifizierung notwendig 1) strukturelle Kriterien 2) kontextuelle Kriterien

58 Differenzierungskriterien: die Textfunktion
Zweiter Lösungsansatz Der Kriterienkatalog zur Erkennung von Textfunktionen (E. U. Große)

59 Kriterienkatalog zur Erkennung von Textfunktionen (E. U. Große)
Formel: ± Handlungsregeln ± Präsignal ± Appellfaktor + metaproportionale Basi + Propositionstyp________ Textfunktion

60 Kriterienkatalog zur Erkennung von Textfunktionen (E. U. Große)
Handlungsregeln soziale Regeln Präsignal orientiert den Rezipienten sogleich über die Funktion des Textes (Titel, Gattungsbezeichnung) Appellfaktor Aufforderung bzw. „persuasive Bedeutung“ durch eine besondere Häufigkeit rhetorischer Figuren, wertender Wörter oder Wendungen Meinungsbeeinflussung

61 Kriterienkatalog zur Erkennung von Textfunktionen (E. U. Große)
Metaprositionale Basis sechs verschiedene Typen: 1) wirklich 2) realisierbar 3) vielleicht möglich 4) notwenig 5) (vom Sender) gewollt 6) (vom Sender) positiv bzw. negativ bewertet Propositionstyp drei verschiedene Typen 1) ICH 2) DU 3) X

62 Differenzierungskriterien: die Textfunktion
Die „geheime Intention“ bzw. „wahre Absicht“ des Emittenten (E. U. Große)

63 Die „geheime Intention“ bzw. „wahre Absicht“ des Emittenten (E. U
Die „geheime Intention“ bzw. „wahre Absicht“ des Emittenten (E. U. Große) Kann der Textfunktion entsprechen, muss aber nicht mit ihr übereinstimmen Kann unbewusst sein Es entscheidend, was der Emittent zu erkennen geben will, wobei er sich auf bestimmte Regeln sprachlicher, bzw. kommunikativer Art bezieht

64 Auswertung nach E. U. Große
Formel: ± Handlungsregel ± Präsignal ± Appellfaktor + Metapropositionale Basis + Propositionstyp = Textfunktion Ergebnis: Zeitungsartikel Nachrichten Sach-informierend „wirklich“ Informationstransfer = Informationsfunktion

65 Textsorten Textlinguistische Grundbegriffe

66 Textsorten Aufgabe und Zielsetzung der Textsortenlinguistik:
Ermittlung gesellschaftlich relevanter Textsorten und deren Beschreibung und Differenzierung anhand der sie bestimmenden Merkmale

67 Einleitung Problem: trotz ausgiebiger Forschung existiert keine einheitliche Terminologie und Texttypologie Reihe unterschiedlicher Ansätze

68 Definition Allgemein können Textsorten als Gruppen gleichartiger Texte bestimmt werden. Sie zeichnen sich durch bestimmte Bündel von gemeinsamen Merkmalen aus.

69 Definition Textsorten: [Brinker (1992); S. 132]
„sind konventionell geltende Muster für komplexe sprachliche Handlungen und lassen sich als jeweils typische Verbindungen von kontextuellen (situativen), kommunikativ-funktionalen und strukturellen (grammatischen und thematischen) Merkmalen beschreiben. Sie haben sich in der Sprachgemeinschaft historisch entwickelt und gehören zum Alltagswissen der Sprachteilhaber; sie besitzen zwar eine normierende Wirkung, erleichtern aber zugleich den kommunikativen Umgang, indem sie den Kommunizierenden mehr oder weniger feste Orientierungen für die Produktion und Rezeption von Texten geben.“ [Brinker (1992); S. 132]

70 Alltagskonzepte Die zentrale Merkmale der alltagssprach-lichen Textsortenbegriffe lassen sich in drei Kategorien einteilen. Textfunktion Textinhalt Kommunikationssituation

71 Alltagskonzepte Textfunktion: Anweisungen, Auftrag, Kommentar…
sind durch die Textfunktion definiert d.h.: der Emittent verfolgt eine gewisse Absicht

72 Alltagskonzepte Textinhalt
Textsorten thematisieren einen bestimmten Lebensbereich

73 Literatur Brinker, Klaus (1992)3: „Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden.“ Berlin: Schmidt. Heinemann, Margot, Heinemann, Wolfgang (2002): „Grundlagen der Texlinguistik. Interaktion – Text – Diskurs.“ Tübingen: Niemeyer. Linke, Angelika u.a. (2001)4: „Studienbuch Linguistik.“ Tübingen: Niemeyer.

74 Literatur Rolf, Eckart (1993): „Die Funktionen der Gebrauchstextsorten.“ Berlin/New York: de Gruyter. Vater, Heinz (1992): „Einführung in die Textlinguistik: Struktur, Thema und Referenz in Texten.“ München: Fink.

75


Herunterladen ppt "Text-, Gesprächs- und Kommunikationsanalyse anhand italienischer Beispiele 28.10.2009."

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen